Dielen-Parkett Ausgleichsmasse uneben

Hallo Experten,

In meinem Wohnzimmer (16m²) möchte ich Parkett-Dielen legen lassen und habe dafür schon eine entsprechende Firma beauftragt. Es handelt sich um Echtholzdielen die eingeklebt werden und nicht um Klickparkett.

Dazu musste ich meinen Fußboden vorbereiten: Ich hatte einen Asphaltboden. Den habe ich herausgehackt um Platz für die Dielen zu schaffen. Damit die späteren Dielen auf die richtige Höhe kommen, musste ich den unebenen Betonboden mit Estrichbeton auffüllen.
Anschließend habe ich eine Ausgeichsmasse aufgegossen.

Jetzt zum Problem:
Es ist mir nicht wirklich gelungen die Ausgleichsmasse gleichmäßig zu verteilen. Ich musste sie in Einzelvorgängen anrühren und dann auftragen. Leider war die vorherige Fläche immer schon angetrocknet, bis ich mit dem nächsten Eimer fertig hatte. Das hat zur Folge, dass der Boden nicht wirklich eben geworden ist.
Er hat nun teils leichte Absätze und immer noch ziemliche Unebenheiten. Auf der Fläche bis an einigen Stellen zu 4mm.
Die Übergänge stehen also immer etwas höher hervor, als der Rest und an anderen Stellen gibt es flache Mulden. Es sieht auch nicht besonders gut aus…

Nun befürchte ich, dass das nicht ausreicht, um die Parkett-Dielen einkleben zu lassen, obwohl ich hoffte, dass der Parkettleger das mit seinem Kleber schon ausgleichen können wird.

Am Telefon sagte er mir, dass er so 2mm schaffen wird. Aber so sind’s teils doch mehr.

Was kann ich nur tun?
Nochmal Ausgleichsmasse drauf wird wohl wieder nicht zum gewünschten Ergebnis führen…vermutlich. Weil ich das selbe Problem hätte
Außerdem kommt der Boden möglicherweise dann in der Ebene zu hoch.
Der Parkettleger kommt in zwei Wochen.

Abschleifen halte ich auch nicht für sinnvoll, weil das staubt wie Teufel…

Gibt es vielleicht eine andersartige Masse, die leicht zu verarbeiten ist und Wohnzimmer und Parkett geeignet ist?

Ich würde mich über eine Idee freuen.

Vielen Dank im Voraus

Jens

Hallo Jens,
ich frage mich berechtigt: "Was ist das für ein Parkettleger, der einen für sein Gewerk wichtigen Bestandteil, nämlich den Verlegeuntergrund, in fremde Hände gibt?"
Manche Arbeiten sind einfach für Laienhände nicht geeignet. Dazu gehört auch die mechanische Unterbodenvorbehandlung.
Dazu gehört NICHT: der Zurückbau eines Gussasphaltestrichs. Das kann faktisch jeder, dem der Herrgot einen Bizeps wachsen ließ.
Nun aber muss die Betonoberfläche, also der freigelegte Untergrund, geschliffen werden, und zwar intensiv. Sie muss danach allerdings nicht nur grundiert und mit einer für Parkett geeigneten (!!) Glättmasse versehen werden, sondern der AUsführende muss auch die Gefahr bewerten, ob und in welchem Maße aus dem massiven Bauteil (dem Beton) schädliche Feuchtigkeit aufsteigen kann. Diese holt sich nämlich später der Parkettfußboden und wird sich heftig ausdehnen. Die Spachtelmasse nimmt er dabei rückseitig mit …
Zur Not muss (wegen aufsteigender Feuchte) mit einem Epoxidharz abgesperrt (und erst dann gespachtelt) werden. Zur „aufsteigenden Feuchte“ gehört im Übrigen nicht nur Feuchtigkeit aus erdberührten Bauteilen.
Diese Arbeiten gehören allerdings nicht in Laienhände! Hierzu ist Fachwissen bezüglich dem ausführenden Handwerk und auch eingesetztem Material notwendig.
-.-.-
Wie nun weiter vorgehen?
Der Parkettleger soll sofort eine Bewertung des IST-Zustands durchführen.
Danach ggf. alles rausschleifen und sach- und fachgerecht aufbauen.
Spachtelmasse ist nicht Spachtelmasse! Manche eignen sich nicht für die Parkettverlegung, selbst wenn sich ordnungsgemäß angemischt wurden. Und da Deine Spachtelmasse frühzeitig aushärtete, unterstelle ich einmal fehlerhaftes Mischen. Die Endfestigkeit kann sich damit wahrscheinlich nicht einstellen.
Falls Du das alles sehenden Auges das Geschehen ignorierst, bekommst DU spätestens kurz nach Beendigung der Parkettarbeiten „die Rechnung“ präsentiert. Nicht vom Parkettleger. Vom Parkett selbst!
-.-.-.-
Gruß: Klaus

Hallo Klaus,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Tja, bei der Angebotslegung hatte ich den natürlich gefragt, ob er den Untergrund vorbereitet. Da war der Asphalt noch drin.
Tja, das machen die nicht, sagte der…und das ist eine rennomierte Firma mit hohem Empfehlungsgrad…

Was Feuchtigkeit betrifft: Das Wohnzimmer ist unterkellert. Der Keller trocken! (Also für einen Keller)
Der Beton ist auch trocken (Altbau von 1956).
Den nackten Beton habe ich vorher mit einem Haftgrund gestrichen.

Den Estrich habe ich schon vor 3 Wochen eingebracht. Und die Ausgleichsmasse vor zwei Wochen. Scheint auch trocken zu sein…
Den Raum selbst habe ich die ganze Zeit leicht geheizt und immer gut gelüftet, dass die Feuchtigkeit rauskonnte.

Die Ausgleichsmasse (Fa. Quick-Mix Nibellierspachtel)habe ich mit einem Bohrmachinenrührer angefertigt bis sie schön sämig-flüssig war.
Verteilt habe ich sie mit einer Glättkelle.

Allerdings brauchte ich für einen neuen Eimer wieder ca. 10 Minuten bis ich die Masse fertig hatte. Das reicht, um die vorher verlegte Masse antrocknen zu lassen. Denn zum Verstreichen brauchte ich ja auch 10 Minuten. Plus 10 Minuten neue anrühren = fast 20 Minuten. Das reicht, die Masse soweit antrocknen zu lassen, dass ich nicht mehr sauber ansetzen konnte.

Jetzt habe ich den Salat.

Nächste Woche kommt auf jeden Fall der Verleger und sieht sich das an.
Mal sehen, was der sagt.

Falls dem das nicht passt, was er sieht, sehe ich mich nochmal mit Ausgleichsmasse hantieren. Würde es diesmal ganz dünn anrühren und versuchen soviel Fläahe wie es geht auf einmal zu bestreichen.
Nur, da ist dann wieder viel Feuchtigkeit drin…

nabend,

typischer Fall von ‚zu langsam‘ und/oder Boden nicht grundiert.
teilweise ist es nicht möglich mit einem Eimer zu arbeiten oder gar alleine. 2 Kübel, jeweils 2 Säcke rein, Eimer mit Wassermarkierung steht natürlich bereit.

Der Parketleger wird sicher vor dem verlegen eine CM-Messung machen. Das ist ja auch seine Aufgabe, den Untergrund zu prüfen eh er drauf geht.
Zur Not, wie erwähnt, kann er ja immernoch sperren.

jetz wegen so nem bissl ausgleich die Hände in die luft zu heben und ‚ohjeohje‘ zu rufen halte ich etwas für übertrieben.

ich geh mal davon aus, das der Estrich ordnungsgemäß eingebaut ist und nur, wie hier beschrieben, die Ausgleichsmasse scheiterte.

Nochmal gut drüber nachdenken ob das Mischverhältniss richtig war.
danach sich noch ein paar Säcke besorgen und das Spiel von vorn.

Grundieren hilft die Saugfähigkeit zu regulieren, das Wasser zieht nicht so schnell weg und die Übergänge fließen besser ineinander über.
Große Eimer! möglichst 2. (wenn du 10 Minuten zu anrühern braucht, empfielt sich eine weitere Person)
Stachelwalze! ohne wirds nie richtig glatt. geht natürlich auch ohne, der Unterschied ist aber riesig.
Nicht viel mehr Wasser zugeben als angegeben (aber dick fließt eben auch schlecht, nen ganz klein wenig mehr machts manchmal)
aber: auf keinen fall zu viel Wasser! Die Masse entmischt sich und man bekommt einen schönen weißen Zementschleier der nicht hällt.
Den ausgekippten Eimer am besten mit ner 10er Zahnkelle verteilen (geht schneller, man muss nicht nachdenken und bekommt überall erstmal den gleichen Auftrag).
unter ~3mm verläuft die Pampe eh nicht.
Die Fläche schön walzen, aber nicht wenns schon anzieht, das gibt unschöne Punkte.

achja… nur lüften, kein Durchzug (klopf mal zur Vorsicht die Ecken vom Estrich ab obs schon hohl is) :smile:

wünsche gutes Gelingen
lipi

Hallo Jens,
Du schreibst mehrfach, dass Du den Aspahlt entfernt hättest. Damit ist kein Estrich mehr vorhanden. Wenn denn Deine Angaben stimmen.
Insofern ist es auch nicht zutreffend, wenn „lipi“ in seiner Antwort noch davon ausgeht, dass ein solcher vorhanden wäre.

Was Feuchtigkeit betrifft: Das Wohnzimmer ist unterkellert.

Ich schrieb, dass Feuchtigkeit auch aus dem Bauteil kommen kann. Nicht umsonst mein Hinweis, dass abgesperrt werden muss.
Das Alter des Betons hat dabei keine Relevanz. Entscheidend ist, dass im direkten Verbund ein Parkett verklebt wird (was gnadenlos jede noch so gerringe Feuchteaufnahme mit Quellen beantworten wird) und andere, im Bauwesen bei schwimmenden Estrichen übliche Bauweisen wie doppelte Folienlagen auf der Betonoberfläche (als Dampfbremse) nicht ausführbar sind.
Es geht also nur um ein Ausschließen real existierender Gefahrenquellen, welche Dir einen Totalschaden am Parkett „frei Haus“ liefern könnten.
Auch schlage ich nicht umsonst „die Hände über dem Kopf zusammen“ oder suggeriere hier nicht existierende Gefahren.
Nur als Hinweis: derartige Gefahrenmomente im Bauwesen bestimmen meine berufliche Tätigkeit.

Den nackten Beton habe ich vorher mit einem Haftgrund
gestrichen.

Das heißt aber nicht, dass es eine absperrende Wirkung gibt, wenn nur eine Dispersion verwendet wurde. Bei aufsteigender Feuchtigkeit wird diese angequollen - und verliert damit ihre Festigkeit. Spannungen im parkett, welche an die Spachtelmasse weitergeleitet werden, finden ihre Entspannung spätestens an der schwächsten Stelle. Hier: in der Verbundzone, damit in Deiner Grundierung. Wenn denn die Festigkeit der verwendeten Spachtelmasse (die „Quick-mix NSP“ ist für Parkett vom Grundsatz her geeignet) ausreicht, die später auftretenden Holzspannungen aufzunehmen.

Wie „lipi“ bereits indirekt anmerkte: lediglich ein Mischeimer und eine Person sind nicht ausreichend!
Beim Spachteln bedarf es mindestens 2 sich ergänzender Personen: einer mischt, liefert die Spachtelmasse an, der zweite verarbeitet, glättet, entlüftet. Dann kann man durchaus nur ein Mischgefäß nehmen (zwei Gefäße machten dann auch keinen Sinn …)
-.-.-.-.-
Gruß: Klaus

Guten Tag,

Hallo Jens,
Du schreibst mehrfach, dass Du den Aspahlt entfernt hättest.
Damit ist kein Estrich mehr vorhanden. Wenn denn Deine Angaben
stimmen.

So ist es!

Was Feuchtigkeit betrifft: Das Wohnzimmer ist unterkellert.

Ich schrieb, dass Feuchtigkeit auch aus dem Bauteil kommen kann. Nicht umsonst mein Hinweis, dass abgesperrt werden muss.
Das Alter des Betons hat dabei keine Relevanz. Entscheidend

Der Tipp, vom Parkettleger vorher eine Feuchtigkeitsmessung zu machen ist gut. Mal sehen, ob der das macht…(wenn nicht, werde ich ihn drauf aufmerksam machen - und weiß dann, dass das wohl doch kein Experte ist)

Wie auch immer, das Kind ist im Brunnen. Die Frage ist, wie behebe ich das Problem. Nochmal Ausgleichsmasse drüber und nochmal wird es nicht bringen und es kommt noch mehr Feuchtigkeit rein und vielleicht nicht mehr raus…

Vielleicht schleifen???

Den nackten Beton habe ich vorher mit einem Haftgrund
gestrichen.

Das heißt aber nicht, dass es eine absperrende Wirkung gibt…

OK, nur zur Info: Was hätte ich tun sollen? Was wäre die geeignete Absperrung gewesen? Eine Folie?

Spachtelmasse (die „Quick-mix NSP“ ist für Parkett vom
Grundsatz her geeignet) ausreicht, die später auftretenden
Holzspannungen aufzunehmen.

Na, immerhin…

Wie „lipi“ bereits indirekt anmerkte: lediglich ein Mischeimer
und eine Person sind nicht ausreichend!
Beim Spachteln bedarf es mindestens 2 sich ergänzender
Personen…

Ja, das habe ich jetzt verstanden :wink:

Danke für die Antworten

Jens

Hallo LiPi

Der Parketleger wird sicher vor dem verlegen eine CM-Messung
machen. Das ist ja auch seine Aufgabe, den Untergrund zu
prüfen eh er drauf geht.

Wie schon oben erwähnt, ist der Hinweis gut. Ich habe den Parkettleger eh schon gebeten vorher nochmal vorbeizuschauen.

Zur Not, wie erwähnt, kann er ja immernoch sperren.

Aha…und wie macht er das? Mit einerr Grundierung?

ich geh mal davon aus, das der Estrich ordnungsgemäß eingebaut
ist und nur, wie hier beschrieben, die Ausgleichsmasse
scheiterte.

Also da habe ich nur etwas Estrich draufgeschmiert, wo ich viel Höhe Ausgleichen musste. Für die zweite Hälfte das Raumes war das nicht nötig. Da habe ich mit dem Estrich aufgehört, weil die Kiesel darin zu hoch gewesen wären. So habe ich dann den Rest mit Ausgleichsmasse gemacht

Nochmal gut drüber nachdenken ob das Mischverhältniss richtig
war. Danach sich noch ein paar Säcke besorgen und das Spiel von
vorn.

Ja, das war alles OK. Die Konsistenz war gut. Nur dass ich eben fast 10 Minuten dazu gebraucht habe sie zu erreichen…
Aber noch weitere Schichten draufgießen…ich weiß nicht, ob das dann irgendwann einen Blätterteigeffekt hat…

Stachelwalze! ohne wirds nie richtig glatt. geht natürlich
auch ohne, der Unterschied ist aber riesig.

Aha…danke für den Tipp!

Nicht viel mehr Wasser zugeben als angegeben (aber dick fließt
eben auch schlecht, nen ganz klein wenig mehr machts manchmal)
aber: auf keinen fall zu viel Wasser! Die Masse entmischt sich
und man bekommt einen schönen weißen Zementschleier der nicht
hällt.

OK, auch gut zu wissen.

Den ausgekippten Eimer am besten mit ner 10er Zahnkelle
verteilen (geht schneller, man muss nicht nachdenken und
bekommt überall erstmal den gleichen Auftrag).

Da war ja mein Problem. Ich konnte nicht mit einem Zahnspachtel arbeiten, weil die Hohen unterschiede vom Betonuntergrund so froß waren, dass ich eigentlich nur gießen und mit der Glättkelle verteilen konnte. Ein Zahnspachtel ist nur dann gut, wenn sder Untergrund schon eben genug ist.

achja… nur lüften, kein Durchzug (klopf mal zur Vorsicht die
Ecken vom Estrich ab obs schon hohl is) :smile:

Hab ich gemacht - nix Hohles gefunden :smile:

Hallo liebe Leutz,

nochmal danke für alle Antworten.

Zur Info: Ich habe nun die Unebenheiten so weit es ging weggeschliffen (mit einem dafür geeigneten Tellerschleifer). Jetzt sieht es schon vieeel besser aus.
Morgen kommt der Parkettverleger vorbei. Mal sehen, was der sagt.

Jens