Dienen die Körper- und Gepäck-Kontrollen an Flughäfen wirklich der Sicherheit?

Hallo,

ich habe in den letzten vier Wochen eine weitere Reise gemacht, für die ich vier Mal das Flugzeug nutzen musste. Dabei bin ich und ist mein Gepäck dreimal von einer Sicherheitskontrolle gefilzt worden.

Meinen 17“ Laptop habe ich dabei jedes Mal wie verlangt aus dem Handgepäck-Koffer rausgenommen. Die fahren dann ja immer mit einem schmalen Prüfstreifen darüber, angeblich, um das Gerät auf Sprengstoff zu untersuchen.

Was immer das für ein Prüfstreifen ist: Kann man ein Gerät wirklich auf so einfache Weise alle denkbaren Sprengstoffe erkennen? Oder ist das nur Augenwischerei, die mögliche Sprengstoffattentäter von ihren Plänen abringen soll, indem man sie glauben macht, sie würden sowieso ertappt? Oder durch die man die Passagiere in Sicherheit wiegen möchte?

Falls der Streifen aber wirklich alle denkbaren Sprengstoffe erkennt: Ich bin nie nach dem Netzteil meines Laptops gefragt worden. Das ist immerhin 13,0 x 5,5 x 3,5 cm groß. Wenn das eine mit Sprengstoff gefüllte Attrappe wäre, würde das doch wohl ausreichen, eine Explosion hervorzurufen, die das Flugzeug zum Absturz bringt – so wie vor Jahren einen Jumbojet über Lockerbie.

Außer meinem Laptop hatte ich aber noch ein Tablet im selben Handkoffer. Das habe ich absichtlich nicht rausgenommen, um zu prüfen, ob die das merken. In zwei der drei Kontrollen, durch die ich musste, haben sie das Gerät nicht entdeckt, nur bei einer. Wenn ich aber außer dem Tablet nicht noch zwei daran anschließbare Tastaturen dabei gehabt hätte, dazu zwei Mäuse, diverse Kabel und Adapter für 110 Volt-Anschlüsse mit Nicht-Euronorm, hätten sie das Gerät vermutlich auch beim dritten Mal nicht entdeckt. Ein solches Gerät, als Attrappe mit Sprengstoff gefüllt, wäre noch wirksamer gewesen als mein o. a. Laptop-Netzteil.

Was also bringt die zeitraubende Körper- und Gepäck-Kontrolle? Alles nur Vortäuschung von Sicherheit? Für die Passagiere oder für mögliche Attentäter?

Fragt sich und Euch
Carsten

Hi.

Nun, eine finale Sicherheit gegen was auch immer wird es nie geben. Allerdings halte ich solche Kontrollen für durchaus sinnvoll. (Ich fliege ca. 1x pro Monat). Auch kann ich einen riesen Zeitaufwand mehr nicht bestätigen.

Ich bin etwas verwirrt. Glaubst Du, der Teststreifen dient dazu, Sprengstoff im Gerät aufzufinden? Dem ist natürlich nicht so. Mit dem Streifen wird die Tastatur und das Gehäuse abgewischt, um die Partikel aufzufangen, die jemand, der mit Sprengstoffen hantiert, zwangsläufig hinterläßt. Anschließend kommt der Streifen in einen Gaschromatographen, der den eingesammelten Schmodder analysiert.

Und ja: da alle Sprengstoffe nach dem gleichen Prinzip funktionieren, sind die Tests sehr zielsicher.

Gruß
C.

Bedeutet das, dass von jedem Passagier Proben durch den Gaschromatographen geschickt werden???

Nein, das bedeutet, daß die Proben, die von den Laptops genommen werden, durch einen Gaschromatographen geschickt werden.

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Das abwischen des Laptops (bei mit ist es meist mein Handgepäck-Rucksack) nennt sich sniffen, hier eine kurze Erklärung dazu https://www.sats-logistics.com/glossar/sniffen/

Dann gibt es ja auch noch das röntgen des Handgepäcks… Hier erkennt man schon an Form und Farbe so einiges https://www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/12050/wie-funktioniert-ein-gepackscanner/

Hallo,

Ich habe das bisher erst einmal erlebt - letztes Jahr in Zypern. Dort wird nach Zufall jeder siebente bis zehnte Passagier getestet. Mehr kann man auf Grund der nötigen Zeit noch nicht bewältigen.

Vor fast 10 Jahren beim CN-Tower in Toronto mussten alle Besucher einzeln durch eine Kabine, die mit Luft durchblasen wurde, die man dann testete.

Mit einigen Kosmetikprodukten haben die Schnelltests wohl ihre Probleme sagte man uns in Zypern.

Grüße
Pierre

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