Dienstkleidung mit nach Hause nehmen

Hallo, muss man seine Dienstkleidung mit nach Hause nehmen und muss sie da waschen? Beispiel: Koch, Krankenhaus, Pflegeheim.

Normal ist dies verboten, wegen Keimen und der Ansteckungsgefahr, ich finde aber keinen richtigen Verweis im Netz, wo ich das nachlesen kann. Und an welche Stellen man sich wenden kann, wenn diese Sache vom Arbeitgeber ignoriert wird. Könnt Ihr mir da weiterhelfen?

So normal ist das aber gar nicht.

Sag doch lieber mal, um welche Branche es geht, also wo Du was arbeitest und was das für Kleidung ist.

MfG
duck313

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Hallo,
das lässt sich nicht einfach alles über einen Kamm scheren; da ist selbst zwischen Krankenhäusern und Pflegeheimen zu unterscheiden. Eindeutige Regelungen gibt es bei Krankenhäusern, nämlich die BGV C8. Bei Pflegeheimen hingegen gelten der jeweilige Tarifvertrag bzw. bei kirchlichen Arbeitgebern (i.e. Caritas und Diakonie) die jeweiligen Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR). Sie sind zunehmend an die Regelungen für Krankenhäuser angelehnt.

Köche oder andere Berufe ist noch einmal eine andere Baustelle, mW gibt es da keine einheitlichen Vorschriften, da wird das im jeweiligen Arbeitsvertrag geregelt - also unterschiedlich. In aller Regel handelt es sich da auch nicht um Dienstkleidung, sondern um Arbeits-/Berufskleidung (zum Unterschied s.u.).

Ansonsten ist bei Krankenhäusern zu unterscheiden zwischen Schutzkleidung, Dienstkleidung und Arbeitskleidung. Schutzkleidung ist eine spezielle Kleidung zum Schutz vor der Übertragung von Keimen, die bei entsprechender Gefährdung getragen werden muss.

Dienstkleidung hingegen ist eine einheitliche, vom Arbeitgeber vorgeschriebene Kleidung (zumeist weiß), die ansonsten während der Arbeit zur besonderen Kenntlichmachung im dienstlichen Interesse zu tragen ist. Wie bei der Schutzkleidung ist sie vom Arbeitgeber zu stellen; dieser hat auch für die fachgerechte Reinigung Sorge zu tragen. Es gibt da auch keinen Anspruch darauf, diese Kleidung mit nach Hause zu nehmen - das ist Eigentum des Arbeitgebers.

Arbeits- oder Berufskleidung ist dann jede andere Kleidung, die während der Berufsausübung getragen wird. Der entscheidende Unterschied zur Dienstkleidung ist der, dass sie vom Arbeitnehmer selbst frei gewählt werden kann - da ist dann Beschaffung und auch Reinigung Sache des Arbeitnehmers.

Gruß,
Ralf

P.S.: bei einschlägigen Problemen wendet man sich an den Personalrat - und wenn das nichts bringt, an die Gewerkschaft. In der man hoffentlich Mitglied ist und nicht nur Trittbrettfahrer …

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Mir ist nicht ganz klar, was diese Bemerkung im Zusammenhang mit der Frage zu bedeuten hat. Und so ganz generell ist mir nicht klar, was Du mit der Bemerkung überhaupt sagen möchtest. Daß jeder Gewerkschaftsmitglied sein muß, weil er sonst Trittbrettfahrer ist?

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Ist das wirklich so schwer?
Ich habs verstanden und stimme ihm zu.

Es gibt wirklich etliche, die nicht für sich selber Fragen stellen, sondern für Bekannte, Verwandte, Freunde. Und sogar fiktive Fälle kommen vor.
Irgendwie geht es mir auf den Wecker, wenn immer ganz selbstverständlich vorausgesetzt wird, man sei selber der Betroffene.

Na, das ist doch prima. Dennoch hätte ich die Worte gerne von dem erklärt, der sie verfaßt hat. Es ist gar nicht mal so selten, daß man sich irrt, wenn man einfach mal annimmt, was der andere gemeint haben könnte. Das soll auch hier häufiger vorkommen.

Ganz einfach - u.a. war gefragt:

… und die kompetenteste Stelle ist in solchen Fällen die Gewerkschaft. So jedenfalls meine Meinung, die Du ja nun nicht unbedingt teilen musst.

Dass die Bereitschaft der Gewerkschaft, sich dann zu engagieren - von Beratung bis ggf. hin zur rechtlichen Unterstützung bei einer Musterklage - davon abhängt, ob sich ein Gewerkschaftsmitglied an sie wendet oder aber jemand, der sich die Beiträge zur Gewerkschaft spart. Der muss sich dann womöglich stattdessen mit Auskünften in Internetforen behelfen und hoffen, dass man ihm da keinen Unsinn erzählt.

Die Gründe dafür - die sog. Trittbrettfahrerproblematik - erläutert dieser kurze Artikel im iwd (Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft).

Freundliche Grüße,
Ralf

Ist in der Tat auch nicht so.

Die Idee, daß es Leute gibt, die zwar von den „Errungenschaften“ der Gewerkschaften profitieren, aber das eigentlich gar nicht wollen, ist den Gewerkschaften wahrscheinlich noch nicht gekommen, oder?

Also ich zum Beispiel finde es nicht gut, dass meine Arbeit meinen Arbeitgeber immer teurer kommt, weswegen er danach trachtet, die Zahl der Arbeitnehmer zu reduzieren, wogegen die Gewerkschaft genau nichts machen kann. Was hilft mir ein Gehaltszuwachs von 1,0 Prozent, wenn ich nächstes Jahr ohne Arbeit dastehe, weil sie meinem Arbeitgebern zu teuer geworden ist?

Unterliegst Du also einem Tarifvertrag?

Wäre ein individueller Gehaltsverzicht gegen relative Lohnkürzungen verhandelbar?

Ich weiß, ich spreche gerade aus einer eher komfortablen Situation heraus: sowas wie gewerkschaftlich organisiert mit einem wohl überstdurchschnittlichst sicheren Arbeitsplatz …

Meine Branche unterliegt einem Tarifvertrag und da, wo mein Arbeitsvertrag nichts regelt, gilt dieser. Das führt auch dazu, daß ich von tariflichen Gehaltserhöhungen profitiere.

Ich habe das Thema vor einigen Jahren mal angesprochen - sowohl beim Arbeitgeber als auch beim Personalrat. Nichts zu machen; daran traut sich keiner.

@C_Punkt: Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Dein Wunsch nach untertariflicher Bezahlung nicht repräsentativ für Nicht-Gewerkschaftsmitglieder ist? Und dass ich Leute, die mir glaubhaft versichern können, diesen Wunsch zu teilen, ausdrücklich vom Vorwurf, Trittbrettfahrer zu sein, ausnehme?

Ansonsten denke ich, zur Ausgangsfrage ist alles Notwendige gesagt und der offtopic-Anteil dieses Threads schon umfangreich genug.

Freundliche Grüße,
Ralf

Tatsächlich können wir uns darauf nicht einigen. Die Gewerkschaften waren sinnvoll, als die Leute noch 16 Stunden am Tag sechs Tage die Woche unter unwürdigen Bedingungen gearbeitet haben und sie waren auch noch im 20. Jahrhundert durchaus hilfreich, wenn es darum ging, Arbeitsbedingungen zu verbessern und zu vereinheitlichen. Leider hat man unter dem Eindruck der fetten 60er und 70er Jahre gewaltige Lohnerhöhungen durchsetzen können, die dazu führten, daß in großem Stile Arbeitsplätze abgebaut wurden. Auch wenn das der Wettbewerbsfähigkeit Deutschland natürlich genutzt hat, hat das zu einer Thematik geführt, die in der Wissenschaft als Insider-Outsider-Problematik bekannt ist, d.h. die Gewerkschaften fordern eine Stärkung der Rechte der Beschäftigten und eine höhere Bezahlung derselben.

Das führt aber dazu, daß diejenigen, die in keinem Beschäftigungsverhältnis stehen, größere Schwierigkeiten haben, einen Arbeitsplatz zu finden, weil die Kosten für die Arbeitnehmer (und alles drumrum) zu hoch und die Kündigungsschutzregeln zu stark sind.

Um das wieder auszugleichen, hat man die Möglichkeiten zur Leiharbeit ausgeweitet, d.h. man konnte billigere Arbeitskräfte einstellen, die auch leichter wieder los wurde, wenn es mal nicht so lief.

Ohne diese Zusammenhänge auch nur ansatzweise begriffen zu haben, tröten die Gewerkschaften weiter in das Horn „mehr Geld, mehr Freizeit, mehr Flexibilität (für die Arbeitnehmer) und überhaupt“.

Das ist eine höchst unsolidarische Vorgehensweise (zumindest, wenn man die Interessen der nicht beschäftigten Menschen berücksichtigen und/oder betrachten möchte), die auch angesichts der Einkommensverhältnisse in den meisten Branchen und der gesetzlichen Rahmenbedingungen überhaupt nicht (mehr) erforderlich ist.

Von daher: nein, ich bin nicht der Ansicht, daß man nur dann nicht in der Gewerkschaft sein muß, wenn man an den angeblichen Erfolgen der Gewerkschaften nicht partizipieren möchte. Man darf sogar gegen die Gewerkschaften sein, wenn man tariflich bezahlt wird.

Korrekt. Und danach hättest Du aufhören können und sollen, anstatt alle pauschal negativ zu betiteln, die nicht in einer Gewerkschaft sein wollen.

Das mag Deine Sichtweise sein. Wobei ich damit lediglich die Terminologie des oben von mir verlinkten Instituts der deutschen Wirtschaft aufgreife, das bekanntlich von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und dem Bundesverband der Deutschen Industrie finanziert wird und sich in aller Regel (nämlich der: wes Brot ich ess, des Lied ich sing) auch entsprechend im öffentlichen Diskurs positioniert.

Und - da Du darauf bestehst, diese offtopic - Polemik fortzuführen - ich möchte Dir den Vorschlag unterbreiten, Deinerseits eine Gewerkschaft zu gründen, die für niedrigere Löhne und Gehälter, Abbau des Arbeitsschutzes, Streichung von Urlaubstagen, Abschaffung von Kündigungsschutz und Lohnfortzahlung im Kranheitsfall usw. usf. eintritt. So, dass auch Nicht-Gewerkschaftsmitglieder endlich eine Interessenvertretung haben. Soweit sie nicht schon durch BDA und BDI vertreten sind.

Ansonsten hast Du natürlich recht - den sichersten Arbeitsplatz haben bekanntlich Sklaven. Die wissen das meistens nur nicht richtig zu schätzen.

Freundliche Grüße und von meiner Seite EOD,
Ralf

Magst Du mir erklären, warum Du auf meine faktengebundene Darstellung reagierst, indem Du meine Aussagen falsch wiedergibst und versuchst, meinen Standpunkt lächerlich zu machen?

Ich kann mich zwar erinnern, daß das bei Dir durchaus vorkommt, aber das erklärt noch nicht, warum Du das machst. Schließlich ist für jeden erkennbar, daß Du Dich inhaltlich nicht auseinandersetzen willst oder kannst.