[dig] Die Sache mit der Dunkelheit

Hallöle!

Ich habe eine Frage an die Profis, sie bezieht sich auf in der Dunkelheit aufgenommene Bilder, genauer gesagt die dafür notwendige Ausrüstung. Ich bin kein Profi, habe leider auch wenig Ahnung von der Technik.

Ich habe mir damals eine Nikon D40 (kurz nach deren Erscheinen auf dem Markt) gekauft und verfüge über das damals mitgelieferte Objektivkit, plus ein 400mm Objektiv.

Ich habe mittlerweile ein paar Tricks heraus… Womit ich aber absolut nicht zurande komme ist die „Muesumssituation“: Blitzen verboten, dunkle Räume und verrauschen will man auch nicht so wirklich in Kauf nehmen. Ich habe viel herumexperimentiert, jedoch sind die meisten Bilder viel zu dunkel oer durch den hohen ISO verrauscht.

Meine eigentliche Frage ist nun, ob sich in der Sensortechnik mittlerweile soviel getan hat, dass es sich lohnt die D40 durch einen neueren Kamerakörper zu ersetzen, oder ob das Problem garnicht am Sensor der Kamera liegt, sondern durch ein Objektiv behoben werden muss.

Vielen Dank im Voraus!

Hallo,

Ich habe mittlerweile ein paar Tricks heraus… Womit ich aber
absolut nicht zurande komme ist die „Muesumssituation“:
Blitzen verboten, dunkle Räume und verrauschen will man auch
nicht so wirklich in Kauf nehmen. Ich habe viel
herumexperimentiert, jedoch sind die meisten Bilder viel zu
dunkel oer durch den hohen ISO verrauscht.

das passiert, wenn man die Automatik eingeschaltet lässt.

Automatik abschalten, manuell möglichst niedrigen ISO Wert einstellen, Blende voll auf und entsprechend lange belichten sollte zu deutlich besseren Ergebnissen führen. Ein lichtstarkes Objektiv ist dabei natürlich äußerst hilfreich, ein Stativ obligatorisch.

Wenn die Kamera so eingestellt ist, dass der ISO Wert automatisch eingestellt wird, ist es völlig normal, dass in dunkler Umgebung ein entsprechend hoher Wert eingestellt wird, der zum Rauschen tendiert.

Die Kamera Automatik führt, wenn überhaupt, nur bei idealen Lichtverhältnissen zu vernünftigen Ergebnissen.

Gruß

S.J.

Hi!

Danke für die Antwort. Ich hätte ein wenig präzisieren sollen: Ich photographiere schon lange nicht mehr auf Automatik oder Voreinstellung, sondern Manuel, mit offener Blende und Belichtungszeiten im maximalen Rahmen des ohne Stativ möglichen (das mitnehmen eines Statives ist in einigen Museen nicht gestattet).

Als Beispiel sei für meinen Frust ein Exponat des Neuen Museums zu Berlin genannt: Durch Bombenschlag geschmolzene Glasperlen. Diese sind erkennbar, aber dunkel, sprich, es könnte besser sein. Gewählt war hier eine Belichtungszeit von 1/60, ISO-800 und F/5.6 (

Hallo,

Meine eigentliche Frage war, ob - bei erreichen der Grenzen
der Ausrüstung bei Dunkelheit - im Fall einer D40 eher in ein
Objektiv, oder in einen neuen Kamerakörper investiert werden
sollte. Kriterium sei hier das bessere
Preis-Leistungs-Verhältnis.

die Antwort ist relativ einfach: Bei einer Blende von 5,6 ist das fotografieren in einer solchen Umgebung schwer bis unmöglich. Ein lichtstärkeres Objektiv ist da enorm hilfreich. Eine volle Blendenstufe mehr bringt doppelt so viel Licht. Ein Objektiv mit einer Blende 4 ermöglicht bei gleichen Bedingungen eine halb so lange Verschlusszeit bzw. einen deutlich kleineren ISO Wert.

Die Rechnung lautet

Schliesst man die Blende um 1 Stufe muss man die Belichtungszeit verdoppeln. Doppelter ISO-Wert = Halbe Belichtungszeit bzw. doppelter ISO-Wert = 1 Blende.

Nun kannst Du Dir selbst ausrechnen, was Du mit einem Objektiv mit Blende 4, 2,8 oder 2 für Reserven hast, die Dir die Reduzierung des ISO Wertes ermöglichen.

Gruß

S.J.

Guten Tag,
wennn Du keinen Blitz einsetzen darfst oder willst, solltest Du darauf achten, dass die Belichtungszeit eben noch so ist, dass Du die Aufnahme verwacklungsfrei machen kannst.
Hier gilt eine Faustregel: Kehrwert der Brenntweite = Belichtungszeit. Z.B. bei 50mm Kleinbildformat =1/50s, bei Deiner Kamera musst Du aber noch den Cropfaktor (um wieviel kleiner Dein Sensor gegenüber dem KB-Format ist), der ist bei Nikon APS-C Sensoren 1,5. In diesem Fall also: 50mm * 1,5 = 75mm ==> 1/80 Belichtungszeit.
Du kannst die Belichtungszeit durch eine größere Blende (kleine Blendenkennziffer) und / oder Erhöhung des ISO Wertes beeinflussen. Ab wann bei Deiner Kamera das Rauschverhalten zu extrem wird kann ich nicht beurteilen, einfach ausprobieren.
Natürlich hat sich die Sensortechnik weiter entwickelt. Unerträgliches Rauschen setzt später ein. Hier gibt es aber auch Unterschiede bei den verschiedenen Modellen der hersteller. Z.B (ich nutze eine Canon) bei der EOS 1000D würde ich nicht über 400 ISO gehen, die 60D bewältigt 800-1600 ISO ohne das das Rauschen zu extrem wird. Bei der 1D kannst Du spielend ISO 6400 nehmen.
LG
Wolfgang (http://ellowred.de - Die Community für Fotografie)

Hallo!

Neben den bereits gesagten (lichtstarke Objektive, ev. Festbrennweite mit f1.8), könntest Du auch auf einen Stabilisator im Objektiv achten, mit dem Du die Belichtungszeit nochmals drei bis vier Stufen runtergehen kannst (um das 50mm-Beispiel auszubauen -> aus 1/80 wird dann bis zu 1/5 sek. Belichtungszeit - es kommt halt auch darauf an, wie ruhig Deine Hand ist).

Ein Beispiel wäre der Preis-/Leistungssieger Tamron 17-50 f2.8 bla bla VC (die „tamronsche“ Stabi-Bezeichnung - ich bin jetzt eigentlich schon fast schockiert, das es von Nikon kein Pendant hier gibt).

Grüße,
Tomh

Am einfachsten und kostengünstigsten wäre es wohl, sich ein ordentliches, stabiles Stativ zuzulegen, um so mit niedrigst möglicher ISO/ASA Einstellung entsprechend lange Verschlusszeiten verwacklungsfrei einstellen zu können.

Brennweite und Blende können nach Erfordernis gewählt werden - und ein bis fünf Sekunden Belichtungszeit hat man immer Zeit, bevor ein Besucher durchs Bild humpelt :smile:

Riesen Vorteil: die Lichtstimmung, die Teil der Ausstellung ist, kommt wirkungsvoll rüber.

Bei hellen Oberlichtern/Fenstern auf das Motiv messen, bei Vordergrundmotiven im Dunkel/Schatten einfach Blitz zuschalten (wenn erlaubt) oder mit Photoshop Kontrastausgleich schaffen.

HTH

G imager761

Hi!

ein ordentliches, stabiles Stativ

Problem: Du kommst damit ev. noch ins Musem rein, spätestens jedoch beim Aufbau wirst Du ein mehr oder weniger dezentes „Nein“ hören … nur wenige Museen bilden da eine Ausnahme :frowning:

Grüße,
Tomh

Die Nikon D40 ist eine hervorragende Kamera. Ich hab sie jahrelang benutzt und die Qualität der Aufnahmen ist (insbesondere mit dem Nikkor 18-55 mm Kit-Obektiv) astrein.

Da gibts (ausser an den heutzutage als zu niedrig angesehenen 6 MP Auflösung) nichts zu meckern.

Chromatische Aberrationen, Randverzeichungen u.ä. treten kaum auf, die Optik ist echt super.

Ich hab mit der D40 auch vor allem Langzeitbelichtungen gemacht und nachts fotografiert. Problemlos.

Alles, was Du dazu brauchst, ist ein stabiles Stativ und eine Infrarot-Fernbedienung, die es als Nachbau im Netz für 5-10 € gibt.

Dann stellst Du die Kamera auf „M“ (manueller Modus), gibst eine 100er oder 200er ISO vor und öffnest die Blende so weit, wie es eben geht (f3,5 bis f5,6) … dann schaltest Du den Infrarot-Empfang ein (Fernauslösung aktivieren) … mittels Drehrad hab ich die Belichtungszeit dann meistens auf „bulb“ (also unendlich) eingestellt und via IR-Fernbedienung die Belichtungszeit individuell gesteuert.

Wichtig zu wissen wäre noch, dass sich bei sehr niedriger (also großer) Blende oft sog. Halo’s um Lichtquellen bilden (z.B. Straßenlaternen etc.) … dann kann man die Blende schonmal um mehrere Stufen verkleinern - dann dominieren diese Halo’s nicht so extrem, man muss aber eben entsprechend länger belichten …

Natürlich dabei möglichst einen schwingungsfreien Untergrund wählen, nicht am Stativ wackeln und den eigenen Körper ggfls. als Windschutz positionieren, um Verwacklungsunschärfe zu vermeiden.

Dann sollten gute Ergebnisse möglich sein.

Liebe Grüße !