Digitale Demenz

Hallo!

Hab einen langen Vortrag von Manfred spitzer zugehoert.

Also wenn der recht hat, dann hat ja der Medienkonsum, insbesondere das Internet und/oder PC Spiele katastrophale Wirkungen fuer unser aller Hirn.

Wenn ich ihn recht verstanden habe, dann wird das Thema von Politik und Industrie, aber auch vom Grossteil der Medien radikal unterschaetzt bzw. bewusst ignoriert.

Habt Ihr eine Meinung dazu?

Mike

Hier ein sehr unterhaltsamer und interessanter Vortrag dazu:

http://www.youtube.com/watch?v=FnDEF7Aw9HI

V.a. die letzten 50 Minuten betreffen die Jugend, die am meisten mit dem Problem zu kaempfen hat.

Moin,

Also wenn der recht hat, dann hat ja der Medienkonsum,
insbesondere das Internet und/oder PC Spiele katastrophale
Wirkungen fuer unser aller Hirn.

oh je,

bei meinem GroĂźvater wars das Lesen von ungeeigneten BĂĽchern
bei meinem Vater das Hören von Radio
bei mir das Sehen von Fernsehen
bei meinen Jungs jetzt also Computer und Internet

Das Ende ist nah!

Vergiss so was ganz schnell!

Gandalf

Der wesentliche Punkt

Hab einen langen Vortrag von Manfred spitzer zugehoert.

Der Rampensau Manfred Spitzer ist der Mangel an bidirektionaler interpersonaler Kommunikation zwecks Training der »sozialen Intelligenz« und anderer kognitiver Fähigkeiten. Da stimmt er dann auch mit Daniel Goleman überein. Damit begann die Problematik bereits mit dem massiven Fernsehkonsum meiner Generation. Und den Punkt übersieht er gerne um nur auf neuzeitliche Unterhaltungsmedien einzudreschen.

GruĂź

Stefan

Schön zusammengefasst
Hi!
Ich sag ja immer: Die Kinder lernen heute andere Dinge als wir und unsere Altvorderen. Die Welt ist ja auch eine andere.

Das kommt uns natürlich komisch vor, wir vermissen manche „klassischen“ Lerninhalte.

Beispiel Rechtschreibung: Schon in der Grundschule wird bei uns nun massiv Wert auf Textverständnis gelegt, spätestens in der 3. Klasse gibt es Aufgaben mit Fragen zum Textinhalt. Da so ein Kinderhirn und auch die Unterrichtszeit ja irgendwie auch seine Grenzen hat, muss dafür etwas anderes kürzer kommen - in dem Fall wohl z.B. die Rechtschreibung, auf die wird nun weniger Wert gelegt.

Kein Mensch muss heute mehr wissen, wie lang der 30jährige Krieg dauerte :wink:, aber es ist sehr wichtig, dass man einen PC bedienen kann, im Internet nach solchen Fakten recherchieren und die Ergebnisse richtig bewerten kann.

Apokalyptische GrĂĽĂźe
kernig

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Es gibt zahlreiche Belege, die die zunehmende Verdummung belegen. Man muss ja nur paar Minuten auf Youtube verbringen und wird bald auf Videos wie dieses stossen:
http://www.youtube.com/watch?v=0Tu-Rk9hmC4&list=TLc7…

Das Schlimme an diesem Video ist nicht nur, dass es unfassbar dumm, inhaltsleer und kein bischen witzig ist, sondern vor Allem dass es von den Usern gemocht wird und sie es in den Kommentaren als lustig loben.
Darüber hinaus glauben diese Menschen scheinbar, dass es sich bei dieser „Livesendung“ tatsächlich um eine echte TV-Panne handelt.
(Nachrichtensprecher, der garkein Nachrichtensprecher ist sondern ein untalentierter Komiker, hat ein eingeschaltetes Handy in der Hosentasche stecken und wird während des Verlesens der Nachrichten (Tag des Butterbrots) von seinem Kumpel angerufen. Anstatt das Handy dann auszuschalten, nimmt er ab und meint immer nur „Das gibt’s doch nicht… ist grad total ungünstig…“.)

Entweder sind die Leute, die sowas fĂĽrs Fernsehen produzieren, dumm und/oder die Leute, die sich den Kack angucken oder ich bin dumm, weil ich es nicht verstehe.

Moin,

Entweder sind die Leute, die sowas fĂĽrs Fernsehen produzieren,
dumm und/oder die Leute, die sich den Kack angucken oder ich
bin dumm, weil ich es nicht verstehe.

erstens sind die Leute, die so was produzieren gar nicht dumm, im Gegenteil,
zweitens hat es solche Vollpfosten, die sich so was angucken schon früher gegeben, nur haben sie drittens durch Internet & Co heute (leider) die Möglichkeit, sich zu präsentieren und werden so häufiger wahrgenommen.

Gandalf

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Wie bei jedem Medium
Hi

Jedes Medium bringt einen gewissen Verfall körperlicher Fähigkeiten mit sich.

Die Inder, die Sumerer, die Kelten, die nordamerikanischen Ureinwohner etc. etc. sie alle hatten einst ein enorm fähiges Gedächtnis und Konzentrationsvermögen.
Die Veden umfassen unzählige Schriftrollen und wurden auswendig weitergegeben, die besten Brahmanen kannten sie _alle_.

Sobald jedoch die Schrift erfunden worden war ging das Flöten, das enorme Gedächtnis blieb nur teilweise mit den Geschichtenerzählern (der Tagesschau alter Zeiten) überliefert, die anderen Menschen lernten entweder nichts bedeutendes Auswendig, oder hatten jetzt das Schriftmedium, welches ihnen das Auswendiglernen abnahm.

Es heiĂźt nicht umsonst: Ich muss nicht alles wissen, ich muss nur wissen wo es steht.

Das bezog sich einst auf BĂĽcher, jetzt halt auf das Internet.

Das Internet und die mit ihm zusammenhängenden Medien nehmen uns viel Arbeit ab, das heißt viele können die Geburtstage und Telefonnummern ihrer Freunde nicht mehr auswendig… dafür werden andere Kapazitäten frei.

Das ist an sich nichts schlechtes, jeder Mensch ist nur selbst dafür verantwortlich, wie er seine Prioritäten setzt und neue Kapazitäten nutzt.

lg
Kate

Hi,

ich habe mal einen Vortrag von ihm live gehört. Er tut viel mehr, als nur auf die neuen Medien einzudreschen. Er verlangt für gutes und dauerhaftes Lernen mehr Eigenaktivität, mehr Wiederholung, denn die sind für das Einprägen neuer Inhalte, Verhaltensmuster, … notwendig. Er verbietet niemandem die Nutzung irgendwelcher Medien, aber er warnt vor der Ausschließlichen Nutzung neuer Medien.

Den neuen Medien wird ein Vertrauen entgegengebracht, dass durch nichts zu rechtfertigen ist. Schüler bevorzugen Internetwörterbücher wie dict.cc gegenüber papiernen, weil "die die Funktion zum downloaden haben, im vollen Wissen, dass die Einträge fehlerbehaftet sind. Man bekommt in REferaten etc. grundsätzlich Informatiuonen aus Wikipedia oder dem ersten besten Googlelinbk… „das steht ja da so“. Natürlich musste man auch vor dem Internet den Schülern erst beibringen, kritisch zu lesen und nicht das erste beste buch zu nehmen - aber auch nach dem ersten besten Buch musste man noch suchen. Heutigen Jugendlichen fehlen die elementarsten Suchstrategien.

Und moderne Technik nimmt einem das Denken ab. Vertippte man sich mit der Schreibmaschine, musste man die ganze Seite nochmal tippen, also hat man sich einen Kopf gemacht, bevor man lostippte. Heute gibt es delete, copy und paste. Und da passiert dann sowas:

Der Rampensau Manfred Spitzer ist der Mangel an bidirektionaler interpersonaler Kommunikation zwecks Training der »sozialen Intelligenz« und anderer kognitiver Fähigkeiten.

Ich freue mich auf die Ergebnisse des Korrekturlesens meines Artikels :smile:

die Franzi

Genau!

Es waere hilfreich, wenn sich die Kritiker von Spitzer den Video mal ansehen wuerden (oben im Eingangstext von mir).

Ich dachte auch erst, das ist ein Wichtigtuer, der medial gut ankommt… mehr nicht.
Weil ich schlichtweg die Belege die er fuer eine „Digitale Demenz“ bringt, doch sehr einducksvoll sind. Kaum zu widersprechen.

Ich habe eher den Verdacht, dass das eigentliche Problem vom Nutzen des Internets - insbesondere von Jugendlichen - ziemlich unterschaetzt wird und sich auf Videospiele fokussiert.

Das Problem ist tiefgehender.

Mike

Hier bei Peter Voss / 3 SAT nochmal

Manfred Spitzer sagt ja, dass Computer notwendig sei fuer unsere Zivilsation.

In vielen Bereichen sehr wichtig und positiv (Medizin bspw.)

Aber wie alles, hat das auch seine Nachteile. Und diese sind im Bereich der Jugend, des Lernens, Entwicklung des Hirns zu finden > Geistiger Abstieg > Demenz! Und Alzheimer…

Je juenger die Nutzer der Computer, umso gefaehrlicher…

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=31991

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/autom…