Digitales Internet über TAE Dose?

Internet Internetzugang & Provider
#1

Hallo.

Ich versuche mal, die Betreffzeile zu entschlüsseln. Die Frage liest sich sooo einfach. Trotzdem liefert mir google nicht die passende Lösung. Ich muss es dann wohl mal mit meinen einfachen Worten versuchen, zu erklären. Zur Zeit telefoniere ich noch analog über die TAE Dose, in der zusätzlich ein Splitter steckt. Im kommenden Herbst erfolgt die Umstellung auf Digital. Zur Zeit bin ich noch Kunde bei der Telekom. Es besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass sich das auch in Zukunft nicht ändern wird. Doch für den Fall eines Wechsels…

Der Splitter wird nicht mehr benötigt, das weiß ich mittlerweile. Was ist mit der TAE Dose? Bleibt sie, wird sie durch eine Netzwerksdose ersetzt oder muss eine ganz neue Verkabelung verlegt werden? Meine Eltern z.B. sind Kunden bei Unitymedia. Ihnen wurde im Keller eine white Box installiert, die mit dem Router in der Wohnung verbunden ist. Von ihm aus werden Telefone und TV versorgt. Internet ist nicht Bestandteil des Vertrages. D.h. sie sind an keiner TAE Dose mehr angeschlossen.

Für mich wäre das der Supergau, weil eine Verlegung aus dem Keller in das obere Wohngeschoss nur mit einem unverhältnismäßig hohem Aufwand verbunden wäre.

Könnt ihr Entwarnung geben, oder muss ich mich auf eine Neuverlegung, aus dem Keller heraus, einstellen?

Gruß, warsteiner

#2

Bislang hast du DSL und analoges Telefon in einer Leitung.
Zukünftig hast du DSL ohne analoges Telefon in dieser Leitung.

Dadurch muss kein SIgnaltrenner (Splitter) mehr vorhanden sein.
Sonst ändert sich am Übertragungsweg nichts.
Warum auch, auf der Leitung wird nur ein Signal weggelassen, der Rest bleibt.

#3

Entwarnung!

Heutzutage ist die Kommunikation rein digital.
Du hast zwar bis jetzt noch analog telefonieren können, aber die Telekom hat quasi einen „Digital nach Analog-Umsetzer“ in einer ihrer Kästen installiert für alle Leute die nicht schon vorher gewechselt sind.

Es werden also nur noch Datenpakete übertragen, ganz egal ob diese Daten nun aus Webseiten (Dateien, Bilder usw.) oder Videostreams (IP-TV) bestehen oder ob es Sprachdaten (Telefon) sind.

Es gibt doch nur die Möglichkeiten zwischen einer Kabel-Verbindung zum Provider zu wählen oder einer DSL-Verbindung.
Falls du eine DSL-Verbindung nutzen möchtest, dann werden die zwei Drähte der TEA-Dose genutzt um die Daten zu übertragen. Deine TEA-Dose brauchst du also immer noch.
An die TEA-Dose wird ein Router angebunden (über das Telefonkabel) und der Router stellt dann eine normale Netzwerksteckdose bereit von der aus du dann einen Switch oder direkt deinen PC/Laptop versorgen kannst.
An meiner Fritz!Box sind dann außerdem noch zwei TEA-Buchsen vorhanden, man kann diese Buchsen nutzen um ein (oder zwei) normales Telefon dort anzuschließen.

Du hast zwei Möglichkeiten:

  1. Du stellst den Router in den Keller (wenn kein andere aus dem Haus darauf zugreifen kann) und du steckst in einen der analogen TEA-Ausgänge des Routers dein normales Telefonkabel rein und kannst oben dann eben nur telefonieren.

  2. Du kannst eigentlich das selbe Telefonkabel nutzen welches Moment vom Keller zu deinem analogen Telefon führt um dort den Router in deiner Wohnung anzuschließen, dann stehen dir normaler Weise zwei analoge TEA-Dosen zur Verfügung, eine Netzwerkdose (oder bis zu fünf) und du kannst auch die W-Lan-Funktionalität des Routers nutzen um dich mit dem Handy/Laptop/PC mit dem Internet zu verbinden.

Viele versuchen das Kabel zwischen TEA-Steckdose und Router so kurz wie möglich zu lassen da sie dann vielleicht eine etwas bessere Datenübertragungsrate haben.
(Das kann man ja ausprobieren wen man es denn unbedingt will, bei meiner eh sehr geringen Datenrate hat es keinen Unterschied gemacht.)

#4

Danke für die Entwarnung, Jungs. Ich bin ganz schön erleichtert, weil ich mir letztendlich nur noch einen IP-fähigen Router zu besorgen brauche…

#5

Dann hast du einen VOIP (Voice over IP) Anschluss.

Da kommt das Kabel von der TAE Dose direkt in den Router. Und den Router verbindest du per Lan oder WLAN mit deinen Geräten.

Das Telefon kannst du auch kabellos über DECT mit dem Router direkt verbinden. Du brauchst also in Zukunft kein Kabel von der Auflagestation zum Router.

#6

Hallo,
erstmal: Internet ist IMMER digital. Telefonieren war früher rein analog; später kam die Alternative ISDN (Integrated Services Digital Network). Sämtliche Signale können auf einer Leitung koexistieren. Bislang wurde ein Splitter benötigt, der den Telefonieantei sauber vom Internet (DSL, Digital Subscriber Line) trennt. Bei ISDN war darüber hinaus ein NTBA (Network Termination Base Adapter) nötig. Für den Zugang zum Internet war ein DSL-Modem nötig. Moderne Systeme schicken das alles in Rente und nutzen nur noch eine einzige Box (Router) für alles. Splitter weg, ggf. NTBA weg, Modem weg, Speedport oder FritzBox oder ???-Box dran. Die alten analogen Telefone finden direkt Anschluß an dieser Box. ISDN-Telefone lassen sich ebenfalls anschließen. DECT-Mobilteile lassen sich auch am System anmelden. Gleiches gilt für (W)-LAN-Telefone.
Für reine Analoganschlußinhaber ändert sich gar nichts: In der Vermittlungsstelle sitzt ein PSTN-to-VOIP-Adapter, der die Signale (telekom)intern umsetzt.
PSTN = Public Switched Telephone Network); VOIP = Voice Over Internet Protocol.
Nachteil: Internet weg heißt, alles ist tot. Das war bei ISDN + DSL besser.
Langsam wird VOIP erwachsen. Die Qualität wird besser, die Ausallsicherheit wird besser; aber auch die Abhörmöglichkeiten werden besser. Fernsehen kann man auch noch. Es gab mal eine Flatrate für’s Internet für 79 Mark (EUR 40.-). Für das gleiche Geld gibt es heute Telekommunikation total. Tutti completti. Umgekehrt gibt es auch einen Telefonanschluß (nur Telefon) ohne Grundgebühr (ab dem zweiten Jahr eine Rufnummerngebühr in Höhe von (?) EUR 8.- p.a. pro Rufnummer) bei minutengenauer Abrechnung der Gespräche.
Neue Anschlüsse gibt es nur noch als VOIP. Teilweise wird ISDN aber noch für Geschäftskunden offeriert; aber in ein paar Jahren ist das alte System Geschichte.

Viel Spaß mit der neuen Telefoniewelt! Im besten Fall reicht ein Umstecken der Leitung von der TAE-Dose am Router. Das dürfte für alle, die noch im Erwerbsleben stehen, der Normalfall sein.

#7

Hallo und danke für die nachfolgenden Antworten. Ich war zunächst beim verfassen meiner Anfrage ein wenig in Hab-acht-Stellung. Das war jedoch unbegründet. Schön, dass ihr mir zu diesem immer wieder mal auftauchenden Thema geantwortet habt. :sunglasses: