Dilemma Windkraftwerk

Hi.

Oft wird die Windkrafterzeugung als tolle Alternative zu anderen Energiequellen gelobt. Sie sei unbegrenzt verfügbar und umweltfreundlich.
Stimmt das wirklich?
Dadurch, dass die Rotoren angetrieben werden und Strom erzeugen, wird doch dem Wind Energie entzogen. Somit müsste doch in Gegenden, wo mehrere dieser Dinger stehen (und das tun sie meistens), eine Änderung des Mikro-Klimas stattfinden. Und dies wiederum müsste Folgen für das großräumige Klima haben.
Ist das alles mal bedacht worden?

LG
Andastra

Hi,

man weiss nix drüber.
Ich halte das aber für ziemlich konstruiert.
Das Hauptproblem der Windkraft ist die schlechte Verfügbarkeit.

Gruss,

Dadurch, dass die Rotoren angetrieben werden und Strom
erzeugen, wird doch dem Wind Energie entzogen. Somit müsste
doch in Gegenden, wo mehrere dieser Dinger stehen (und das tun
sie meistens), eine Änderung des Mikro-Klimas stattfinden. Und
dies wiederum müsste Folgen für das großräumige Klima haben.
Ist das alles mal bedacht worden?

Hallo Andastra,
jedes Haus das wir bauen und jeder Baum den wir pflanzen hat Auswirkungen auf das Mikroklima. Sogar auf den Grundwasserhaushalt, den Boden, die Lebensgemeinschaften von Tieren und Pflanzen usw.
Deine Frage ist berechtigt. Welche Auswirkungen haben allerdings die Alternativen. Beides sollte in Frage gestellt werden. Danach kann man abwägen.
Mit freundlichen Grüßen
Ulf

Hi Andastra,

Somit müsste
doch in Gegenden, wo mehrere dieser Dinger stehen (und das tun
sie meistens), eine Änderung des Mikro-Klimas stattfinden.

Dann müßtest Du konsequenterweise alle Bäume abholzen, alle Häuser abreißen und alle Berge einebnen.

Es gibt sicher Effekte, aber andere Windhindernisse haben eine weit größere Wirkung.

Gandalf

Dadurch, dass die Rotoren angetrieben werden und Strom
erzeugen, wird doch dem Wind Energie entzogen.

Hätte das der Bürgermeister von New Orleans gewußt, hätte er sicher einige Anlagen aufgestellt und keine Probleme gehabt.

mfgConrad

Hallo!

… eine Änderung des :Mikro-Klimas stattfinden.

Wir verändern unseren Globus schon durch unsere nackte Existenz. Stellt man ein Solarmodul zur Nutzung der Sonnenenergie auf, wirft das Solarmodul einen Schatten. Stellen wir viele Solarmodule auf, wird eine ganze Gegend beschattet. Veränderung von was auch immer? Ganz sicher!

Wenn der Wind auf 1.000 km Breite heftig pustet und wir entziehen ihm allenfalls in ppm zu bemessender Größenordnung Energie, geht damit zweifellos irgendeine Veränderung einher. Dazu Geräusche des Rotors und Schattenwurf. Steht so ein Ding im Meer, werden auch noch die Strömungsverhältnisse berührt.

Betrachten wir die Methoden der Stromerzeugung, die wir seit 100 Jahren betreiben: Irgendein Stoff wird verbrannt. Dabei gehen 60% des Heizwertes als Abwärme in die Umgebung. Dazu Abgase. Um den Brennstoff zu gewinnen, wird Berg- oder Tagebau betrieben. Empfehlenswert zur Beurteilung, ob Schattenwurf und Veränderung der Windenergie um ein Windrad als dramatisch einzuordnen sind, ist der Besuch einer Gegend, in der Braunkohle-Tagebau betrieben wird. Das kann hilfreich bei der Beurteilung sein, um welche Problemkreise wir uns an erster Stelle Gedanken machen sollten.

Gruß
Wolfgang

Ich bin aus ästhetischen Gründen kein Fan von Windkraftanlagen. Dennoch halte ich es für ÄUSSERST unwahrscheinlich, dass sie einen Einfluss auf das Klima und die Ökologie einer Landschaft haben. Wenn man in Windrichtung vor oder hinter einer Windkraftanlage steht, wird man wahrscheinlich keinen Unterschied merken - die Rotoren stehen zu hoch. Die Luftfeuchtigkeit wird sich wohl, wenn überhaupt, so minimal verändern, dass es auf die Vegetation und Tierwelt keinerlei Einfluss hat.
Die Windkraftanlagen schöpfen nur ein verschwindend kleinen Teil der realen Windenergie ab.

Schöne Grüße, Eckhard

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Hallo !

Mühlen gab es schon immer und regional auch in diesen Mengen.
Es gibt/gab Gegenden in Holland, die hätte es ohne Windmühlen nie gegeben. Diese Mühlen pumpen das Wasser zurück vor die Deiche und schaffen so neues Land bzw halten es trocken.

Und das, was ein Windpark der heutigen Form an Unruhe in die Luft bringt, holt sie aus der erzeugten Strommenge wieder raus. Dafür gibt es keine stinkenden Kohlekraftwerke und keine altertümlichen Atomkraftwerke.

Lieber Verbrauch von Wind, der sowieso nur unsere Dachpfannen von den Dächern pustet, alte, wertvolle Bäume umkippt, Sturmfluten erzeugt, die Menschen- und Tierleben kosten.
Eigentlich müßte jeder Windparkbetreiber von den Versicherungen eine Prämie erhalten, weil er ja eben den Sturm zügelt. Zumindest bis zu einer bestimmten Stärke. Dann werden die Windmühlen ja abgeschaltet und sie können keinen Schaden mehr „anrichten“, indem sie unsere Umwelt verändern, das macht dann der Sturm selbst.

mfgConrad

Hallo,

Oft wird die Windkrafterzeugung als tolle Alternative zu
anderen Energiequellen gelobt. Sie sei unbegrenzt verfügbar
und umweltfreundlich.
Stimmt das wirklich?

Natürlich muß bei der Errichtung von Windkraftanlagen Rücksicht auf Mensch und Umwelt genommen werden da besonders durch Schattenwurf und Geräuschentwicklung beeinträchtigungen entstehen.
Es sollte aber trotzdem an einem Ausbau der Windenergie festgehalten werden da uns dies unabhängiger von wirklich Umweltschädlichen Energien macht. Die Kohleindustrie zb. hat schon ganze Dörfer verschlungen und Berge versetzt. Windanlagen können dagegen abgebaut werden und man sieht nichts mehr. Es findet somit kein bleibender Eingriff in der Natur statt.
Auch der BUND befürwortet den weiteren Ausbau der Windenergie-Nutzung in Deutschland als eine dezentrale erneuerbare Energiequelle. Dieser Ausbau muß in Natur und Mensch schonender und geordneter Weise erfolgen. Windenergie als eine besonders umweltfreundliche und dauerhafte Energiequelle wird bei der Stromversorgung im ökologischen Energie-Mix der nachhaltigen Energiewirtschaft auf jeden Fall eine wichtige Rolle spielen.

Gruß
Markus

Empfehlenswert zur Beurteilung, ob Schattenwurf und
Veränderung der Windenergie um ein Windrad als dramatisch
einzuordnen sind, ist der Besuch einer Gegend, in der
Braunkohle-Tagebau betrieben wird. Das kann hilfreich bei der
Beurteilung sein, um welche Problemkreise wir uns an erster
Stelle Gedanken machen sollten.

Hallo,
Windräder kann man später auch wieder demontieren. Der Landschaftsverbrauch beim Braunkohletagebau ist dauerhaft. Auch wenn teilweise reizvolle Seenlandschaften entstehen sind die Auen und beste Lößböden auf Dauer verschwunden. Der Kippenboden ist auch ein recht schwierig zu beherrschender Baugrund. Wer sich mal ein Bild vom Landschaftsverbrauch südlich von Leipzig machen will: http://www.elberling.net/w-w-w/bergbau.jpg
Mit freundlichen Grüßen
Ulf

Hallo Ulf!

Wer sich mal ein Bild vom :Landschaftsverbrauch
südlich von Leipzig machen :will:
http://www.elberling.net/w-w-w/bergbau.jpg

In der Nähe meines Wohnorts, Landkreis Ludwigslust, nahe Lübtheen, könnte es zum Braunkohletagebau kommen. Dagegen hat sich bereits eine Bürgerinitiative aufgestellt. Luftlinie gar nicht weit weg auf der anderen Seite der Elbe gibt es seit vielen Jahren den Streit um Gorleben. In S-H, z. B. auf Sylt, aber auch an vielen anderen Orten, gibt es Bürgerinitiativen gegen Windkrafträder. Es hagelt selbst dann Proteste, wenn die Windräder nur bei klarer Sicht am Horizont mitten im Meer sichtbar sein werden. Bei auf Anhöhen errichteten Windkraftanlagen, wo kein Mensch in unmittelbarer Nähe lebt, wird allen Ernstes der Schattenwurf beklagt. Auf unterschiedliche Weise gibt es inzwischen sogar Bedenken gegen die Nutzung von Sonnenenergie. Mit ein Vierteljahrhundert alten Zahlen wird die Wirtschaftlichkeit bezweifelt und angemerkt, daß Solaranlagen Schatten werfen, die womöglich am Wüstenklima etwas verändern, falls man das Teufelszeug in größerem Stil in unbewohnten äquatornahen Regionen nutzte.

Es ist offenkundig ganz egal, wie der Strom erzeugt wird, solange er aus der Steckdose kommt. Der Protest formiert sich bei jeder Art der Stromerzeugung. Die Abwägung zwischen Schattenwurf ohne irreversiblen Landschaftsverbrauch, ohne Abgase und ohne Abwärme gegenüber Klima und Landschaft irreversibel verändernden Methoden scheint schwer zu fallen.

Gruß
Wolfgang

Die wahre Größe der Löcher

Baugrund. Wer sich mal ein Bild vom Landschaftsverbrauch
südlich von Leipzig machen will:

Noch eindrucksvoller ist ein Blick durch Google Earth. Mal auf die Gegend Cottbus-Finsterwalde-Lauchhammer-Hoyerswerda sowie Görlitz und Bogatynia kucken.
Dann langsam herauszoomen und wundern, wie groß wirklich die Löcher sind.

Oder mal bei den Nachbarn 51° 14’ Nord, 19° 18’ Ost anpeilen. Und dann aus bildschirmfüllenden Auflösung herauszoomen.

Schade, daß die Bilder in einer recht schwacher Auflösung vorliegen. Das Studieren des ZUsammenwirkens der Tagebaumaschinen und der Vorrichtungen für den Materialtransport kann für einen Technikinteressierten sehr unterhaltsam sein.

MfG

C.

Hallo Andastra,

fast alle Energie-Gewinnung ist recht hirnlos, oder auch nicht. Sonnen- und Windenergie gehören gespeichert, da beide nicht unbedingt zu Verbrauchszeiten anfallen. Anbieten würde sich Wasserstoff als Träger- und Speicher-Medium. Da aber Wasserstoff, eventuel einmal Kraftstoff für Automobile benutzt werden soll würden da einige Aktionäre verhungern. Also muß die ganze Chose schon nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten geregelt werden. Da konnte man z.B. die Solarzellen- und die Windkraftanlagen-Betreiberverordnungen so regeln, daß alles in Konzern-Händen bleibt. Den Wasserstoff besteuern.
Da wäre eine Lösung möglich.

Mit einem breiten Grinsen.
Gruß Norbert

Bürgermeister mit Nebenjobs
Hi,

Hätte das der Bürgermeister von New Orleans gewußt, hätte er
sicher einige Anlagen aufgestellt und keine Probleme gehabt.

Hat er aber nicht. Vermutlich liegt das an konspirativen Treffen
mit der Versicherungswirtschaft, um möglichst alles flach und frei für den Sturm
zu halten, damit v_max_Sturm möglichst hohe Versicherungsumsätze
(Einnahmen und Ausgaben) nach sich zieht.

mfgConrad

VG Thomas

Hallo,

Ich geb jetzt halt auch noch meinen Senf dazu…
Das Ganze ist schon mal bedacht worden, und zwar von Bürgerinitiativen die den Bau von Windparks gerne mal blockieren.
Eine Änderung des Mikroklimas ist aber weder zu erwarten noch ist das an bestehenden Anlagen beobachtet worden.
Dem Wind wird zwar Energie entzogen aber nur zu einem sehr geringen Teil und lokal sehr begrenzt. Wind bläst zudem schon von Natur her sehr unterschiedlich so dass auch ohne Winrad ständig andere Bedingungen herschen die das Mikroklima beeinflussen.

Windkraft kann also durchaus als umweltfreundliche Alternative gesehen werden, und macht an bestimmten Standorten durchaus Sinn.
Sie hat aber dennoch auch nicht unerhebliche Nachteile:

Rotoren verursachen Geräusche die oft von Anwohnern als Lärm empfunden werden (subjektiv)

Windräder werden oft von Gegnern als unästetisch angesehen und als Verschandelung der Landschaft betrachtet (subjektiv)

Windräder brauchen Wind für den Betrieb, aber zu deren Aufstellung muss es möglichst windstill sein. Das ist ein echtes Dilemma, denn Gegenden mit ständigem konstantem Wind können nicht genutzt werden weil man dort die Windräder nicht aufgestellt bekommt.

Der Wind bläst nicht gleichmässig und hält sich nicht an den tatsächlichen Strombedarf. Das ist im europäischen Netzverbund unproblematisch da hier Leistungsschwankungen sehr gut aufgenommen werden können. In kleineren Netzen stellt das aber ein grosses Problem dar weil dann jedes Kilowatt aus Wind auch noch durch andere Energieformen abgedeckt sein müssen. Da Windkraft aber immer nur ein Teil der gesamtenergiebilanz sein wird (ein kleiner sogar) spielt das eine untergeordnete Rolle denn auch herkömmlich müssen Leistungsschwankungen durch unterschiedliche kraftwerkstypen abgedeckt werden.

Gruss, René

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Anmerkung
Hallo,

Rotoren verursachen Geräusche die oft von Anwohnern als Lärm
empfunden werden (subjektiv)

Die älteren Rotoren sind tatsächlich relativ laut, die neueren nicht mehr. Ich bin grad vor einer Woche an einer neueren Anlage vorbeigefahren (mit einem Fahrrad) - nicht wahrnehmbar.

Windräder brauchen Wind für den Betrieb, aber zu deren
Aufstellung muss es möglichst windstill sein. Das ist ein
echtes Dilemma, denn Gegenden mit ständigem konstantem Wind
können nicht genutzt werden weil man dort die Windräder nicht
aufgestellt bekommt.

Das habe ich noch nie gehört. Klingt zwar logisch, aber es sollte wohl in jeder Gegend passende Gelegenheiten geben.

Der Wind bläst nicht gleichmässig und hält sich nicht an den
tatsächlichen Strombedarf. Das ist im europäischen Netzverbund
unproblematisch

Naja. Frag mal die Kraftwerksbetreiber, ob das unproblematisch ist.

da hier Leistungsschwankungen sehr gut
aufgenommen werden können. In kleineren Netzen stellt das aber
ein grosses Problem dar weil dann jedes Kilowatt aus Wind auch
noch durch andere Energieformen abgedeckt sein müssen. Da
Windkraft aber immer nur ein Teil der gesamtenergiebilanz sein
wird (ein kleiner sogar) spielt das eine untergeordnete Rolle
denn auch herkömmlich müssen Leistungsschwankungen durch
unterschiedliche kraftwerkstypen abgedeckt werden.

Das größere Problem als das Fehlen von Wind ist übrigens ein Sturm. Beim Anfahren der Anlagen geshcieht das schön langsam und kann gut durch andere Anlagen ausgeregelt werden. Beim Sturm hingegen werden die Dinger von Volllast direkt auf Leerlauf geschaltet. DAS gibt Sprünge, die durch ältere, trägere Kraftwerke schlicht nicht aufgefangen werden können. Erst neuere Kraftwerke werden dahingehend optimiert.

Gruß
Axel

Hallo,

Rotoren verursachen Geräusche die oft von Anwohnern als Lärm
empfunden werden (subjektiv)

Die älteren Rotoren sind tatsächlich relativ laut, die neueren
nicht mehr. Ich bin grad vor einer Woche an einer neueren
Anlage vorbeigefahren (mit einem Fahrrad) - nicht wahrnehmbar.

Windräder brauchen Wind für den Betrieb, aber zu deren
Aufstellung muss es möglichst windstill sein. Das ist ein
echtes Dilemma, denn Gegenden mit ständigem konstantem Wind
können nicht genutzt werden weil man dort die Windräder nicht
aufgestellt bekommt.

Das habe ich noch nie gehört. Klingt zwar logisch, aber es
sollte wohl in jeder Gegend passende Gelegenheiten geben.

Das Problem ist dass die Teile mittels eines Kranes aufgestellt werden (manchmal auch per Helikopter) dazu muss es möglichst windstill sein damit die Lasten nicht in’s Pendeln kommen.
Es gibt Gegenden auf dieser Erde da weht ein ständiger Wind (Namib z.B.) hier kann man keine Windräder aufstellen.

Der Wind bläst nicht gleichmässig und hält sich nicht an den
tatsächlichen Strombedarf. Das ist im europäischen Netzverbund
unproblematisch

Naja. Frag mal die Kraftwerksbetreiber, ob das unproblematisch
ist.

Gleich bei mir um’s Eck ist ein Schaltknotenpunkt dieses Netzwerkes (Laufenburg) ich hab mit denen schon paar mal darüber diskutiert, und nie was anderes gehört als dass das kein Problem darstellt.
Netzschwankungen sind normal, und das bisschen was durch wechselnde Windverhältnisse passiert wird problemlos geschluckt.
Bei Inselnetzen siehts allerdings anders aus.

da hier Leistungsschwankungen sehr gut
aufgenommen werden können. In kleineren Netzen stellt das aber
ein grosses Problem dar weil dann jedes Kilowatt aus Wind auch
noch durch andere Energieformen abgedeckt sein müssen. Da
Windkraft aber immer nur ein Teil der gesamtenergiebilanz sein
wird (ein kleiner sogar) spielt das eine untergeordnete Rolle
denn auch herkömmlich müssen Leistungsschwankungen durch
unterschiedliche kraftwerkstypen abgedeckt werden.

Das größere Problem als das Fehlen von Wind ist übrigens ein
Sturm. Beim Anfahren der Anlagen geshcieht das schön langsam
und kann gut durch andere Anlagen ausgeregelt werden. Beim
Sturm hingegen werden die Dinger von Volllast direkt auf
Leerlauf geschaltet. DAS gibt Sprünge, die durch ältere,
trägere Kraftwerke schlicht nicht aufgefangen werden können.
Erst neuere Kraftwerke werden dahingehend optimiert.

träge Kraftwerke können in der Tat keine Netzschwankungen aufnehmen, müssen sie auch nicht weil deren Aufgabe die Grundlastversorgung ist. Zum Leistungsspitzen abdecken gibt’s genug schnelle Kraftwerke (z.B Pumpspeicherwerke.)
Die Netzsprünge die so ein Windrad bewirken kann sind nur wenige MW gross, selbst wenn grosse Windparks betroffen sind ergibt das kaum nennenswerte Leistungssprünge.
Wenn irgendwo ein Aluwerk seine Induktionsöfen schaltet sind das Lastsprünge die weit über dem liegen was so ein Windrad verursachen kann.
Im übrigen wird bei Sturmwarnung (die funktioniert bei uns recht gut) nicht ein kompletter Windpark urplötzlich vom Netz genommen sondern ein Rad nach dem anderen und zwar einige Zeit bevor der Sturm dann tatsächlich tobt.

MfG, René

Gruß
Axel

Hallo,

Es gibt Gegenden auf dieser Erde da weht ein ständiger Wind
(Namib z.B.) hier kann man keine Windräder aufstellen.

In der Namib würde ich auch eher ein Solarkraftwerk aufstellen. Ich dachte eher an Stellen in Deutschland.
Aber okay, akzeptiert.

Netzschwankungen sind normal, und das bisschen was durch
wechselnde Windverhältnisse passiert wird problemlos
geschluckt.

Ich dachte nicht an die wechselnden Winde. Daß die kein Problem machen, ist mir klar. Schon allein der Wind, aber natürlich auch die Schwungmassen machen die Schwankungen langsam.

Bei Inselnetzen siehts allerdings anders aus.

Das ist klar.

träge Kraftwerke können in der Tat keine Netzschwankungen

Die Netzsprünge die so ein Windrad bewirken kann sind nur
wenige MW gross, selbst wenn grosse Windparks betroffen sind
ergibt das kaum nennenswerte Leistungssprünge.
Wenn irgendwo ein Aluwerk seine Induktionsöfen schaltet sind
das Lastsprünge die weit über dem liegen was so ein Windrad
verursachen kann.

Die schalten auch langsam, außerdem hängen sie an eigenen Netzzweigen, bei denen größere Schwankungen toleriert werden.

Im übrigen wird bei Sturmwarnung (die funktioniert bei uns
recht gut) nicht ein kompletter Windpark urplötzlich vom Netz
genommen sondern ein Rad nach dem anderen und zwar einige Zeit
bevor der Sturm dann tatsächlich tobt.

Es geht nicht um das Abschalten bei Sturmwarnung. Das passiert nämlich auch gar nicht - bis der Sturm kommt, nutzt man den Wind aus. Es geht um das Abschalten bei Überlast. Wenn der Wind zu stark wird, machen die Anlagen genau das: sie schalten vom einen Moment auf den anderen ab.Kein langsames runterfahren.
Genau das soll eben zumindest in Zukunft nicht mehr durch spezielle Pumpkraftwerke aufgefangen werden (die sind auch zu weit weg und viel zu teuer, da sie ja eigentlich nur Energie vernichten), sondern z.B. durch moderne Kohlekraftwerke.
Wir hatten einen Bewerber auf eine Professorenstelle hier, der grad dabei ist, ein derartiges Kraftwerk zu installieren (verantwortlich für die Regelungstechnik). Der sollte es wohl wissen.

Gruß
Axel

Es gibt Gegenden auf dieser Erde da weht ein ständiger Wind
(Namib z.B.) hier kann man keine Windräder aufstellen.

Von dem Problem sind wir in Deutschland nicht betroffen.

Gleich bei mir um’s Eck ist ein Schaltknotenpunkt dieses
Netzwerkes (Laufenburg) ich hab mit denen schon paar mal
darüber diskutiert, und nie was anderes gehört als dass das
kein Problem darstellt.
Netzschwankungen sind normal, und das bisschen was durch
wechselnde Windverhältnisse passiert wird problemlos
geschluckt.

Frag mal bei einem grösseren Regionalversorger (reines Netzbetrieb ohne eigene Kraftwerkkapazität, aber mit viel Windkraft, ein paar Hunderttausend Privatkunden und passende Anzahl an Industrie), der mal eben innerhalb von 5 Minuten den Bezug vom Lieferanten von -10 (netto Windstromrückspeisung ins Verbundnetz) auf +90 % schalten muß. Und was es am Spottmarkt kostet.

Leistungsschwankungen sehr gut
aufgenommen werden können. In kleineren Netzen stellt das aber
ein grosses Problem dar weil dann jedes Kilowatt aus Wind auch
noch durch andere Energieformen abgedeckt sein müssen.

Ja. Durch Zukauf aus dem Verbundnetz.

Da
Windkraft aber immer nur ein Teil der gesamtenergiebilanz sein
wird (ein kleiner sogar)

Bundesweit ja, regional aber teilweise überhaupt nicht. In Küstenregionen kann Windkraft zeitweise auch über 100 % der Last liefern.

Die Netzsprünge die so ein Windrad bewirken kann sind nur
wenige MW gross, selbst wenn grosse Windparks betroffen sind
ergibt das kaum nennenswerte Leistungssprünge.

Ich fürchte, Dir ist das Verhältnis der maximalen Windleistung zu der Last der Regionen, wo diese Leistung produziert wird, gar nicht bewusst.

Das sind nicht ein paar 1,5-MW-Anlagen. Die Anzahl der grossen Anlagen ist eine hohe dreistellige Ziffer.

Wenn irgendwo ein Aluwerk seine Induktionsöfen schaltet sind
das Lastsprünge die weit über dem liegen was so ein Windrad
verursachen kann.

Die Sprünge eines Aluwerkes sind im voraus angemeldet, bestellt und bezahlt.

Im übrigen wird bei Sturmwarnung (die funktioniert bei uns
recht gut) nicht ein kompletter Windpark urplötzlich vom Netz
genommen sondern ein Rad nach dem anderen und zwar einige Zeit
bevor der Sturm dann tatsächlich tobt.

Das kommt darauf an. Herkömmliche Anlagen schalten bei bestimmter Windgeschwindigkeit (Mittel über einige Minuten oder bestimmter Spitzenwert) selbständig und abrupt ab.
Modernere fahren almählich geordnet mit langsam reduzierter Leistung herunter.

Die Fälle, wo gesammte Windstromkapzität eines Bundeslandes innerhalb von Minuten vom Netz war, sind bekannt. Und gar nicht soo selten.

MfG

C.

Hallo Axel

Wind zu stark wird, machen die Anlagen genau das: sie schalten
vom einen Moment auf den anderen ab.Kein langsames
runterfahren.
Genau das soll eben zumindest in Zukunft nicht mehr durch
spezielle Pumpkraftwerke aufgefangen werden (die sind auch zu
weit weg und viel zu teuer, da sie ja eigentlich nur Energie
vernichten), sondern z.B. durch moderne Kohlekraftwerke.
Wir hatten einen Bewerber auf eine Professorenstelle hier, der
grad dabei ist, ein derartiges Kraftwerk zu installieren

Gemessen an diesen Zusatzkosten, die diese Wind-KWs erzeugen, sind die Entgelte erheblich zu hoch. Derartige Um- und Neubauten muessten von den Windparkbetreibern allein gezahlt werden.

herbert