Dimensionen der Gerechtigkeit zuorden

1.Stärke: Jeder nimmt sich, was er will.
2.Geld: Es entscheiden die Macher und Zahler.
3.Gleichheit: Jeder bekommt ein gleich großes Stück.
4.Hunger: Jeder nimmt sich so viel er braucht.
5.Wählen: Es wird ein Stellvertreter für die Gruppe gewählt. Dieser entscheidet, was gerecht ist.
6.Zukunft: für nachfolgende Generationen etwas aufheben.

Ich wurde ja zu Stärke: Bedarfsgerechtigkeit , zu Geld: Leistungsgerechtigkeit , zu Gleichheit: Gleichheitsgerechtigkeit , zu Hunger: Verteilungsgerechtigkeit und bei Zukunft: Generationengerechtigkeit zuordnen. Was ist aber mit Wählen?
… oder wie würdet ihr die Dimensionen zu den Aussagen zuordnen? (Kann man überhaupt zu den oben genannten Beispielen für Gerechtigkeit, die Formen/Dimensionen zuordnen?) Danke schon einmal im Vorraus!

Die Realität ist leider komplizierter
Hi.

1.Stärke:Jeder nimmt sich, was er will.
Stärke: Bedarfsgerechtigkeit

Bedarfsgerechtigkeit? Was soll das sein? Wer soll bestimmen, welcher Bedarf einer Person X im Unterschied zur Person Y zukommt? Du wälzt zuviel auf Entscheidungsträger ab und lässt dem ´Markt´ zu wenig Spielraum. Der wahre Weg kann nur ein mittlerer sein zwischen Marktliberalismus und Marktkontrolle. Letztere, eine allzu simple Lösung, scheint dir vorzuschweben.

2.Geld: Es entscheiden die Macher und Zahler.
Geld: Leistungsgerechtigkeit

Leistungsgerechtigkeit? Eine Floskel, die jeder anders auslegen kann. Wie willst du die Leistung eines Stahlarbeiters gegen die Leistung eines Architekten aufwiegen? Oder die Leistung eines Popstars gegen die einer Krankenschwester? Zu unterscheiden sind im mindesten folgende Kategorien: Löhne (können monatlich schwanken), Gehälter (monatlich stabil), Gagen (Verhandlungssache) und Einnahme aus Verkäufen (umsatzbedingt).

3.Gleichheit:Jeder bekommt ein gleich großes Stück.
Gleichheit: Gleichheitsgerechtigkeit

Welches Stück wovon erhält der Chirurg in gleicher Größe wie die Garderobiere?

4.Hunger:Jeder nimmt sich so viel er braucht.
Hunger: Verteilungsgerechtigkeit

Geht´s dann nach Körpergewicht? Beispiel Rainer Calmund.

5.Wählen:Es wird ein Stellvertreter für die Gruppe gewählt.
Dieser entscheidet, was gerecht ist.

Nein, über solche Dinge muss debattiert und abgestimmt werden. Dein Vorschlag bedeutet die Abschaffung der parlamentarischen Demokratie zugunsten einer stammesrechtlichen Verfassung mit einem gewählten Häuptling an der Spitze. Das würde ich einen gravierenden kulturellen Rückschritt nennen.

Chan

Hallo,

was ist das für eine Kategorisierung? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie von irgendeinen wichtigen Denker der Moral / Ethik / Gerechtigkeit stammt, denn keiner der Punkte ist in der Realität haltbar oder umsetzbar. In den Punkten sind so gut wie gar keine Grundlagen der Psychologie, Politikwissenschaften, Volkswirtschaft oder Ethik enthalten.

Viele Grüße

Hoi,

…Jeder nimmt sich, was er will.
… Jeder nimmt sich so viel er braucht.
…Jeder bekommt ein gleich großes Stück.

Diese 3 Aussagen finde Ich schon alleine widersprüchlich. Entweder nehme Ich mir etwas, wenn Ich es will, egal ob Ich es brauche oder nicht und wenn Ich mehr brauche/will als andere, dann sollte man auch ein größeres Stück bekommen.
Somit wäre irgendwas immer irgendwo ungerecht.

Es entscheiden die Macher und Zahler.

Joa, da sind wir uns einig. Klingt gerecht.

5.Wählen: Es wird ein Stellvertreter für die Gruppe gewählt.
Dieser entscheidet, was gerecht ist.

Maaahh… Stellvertreter sind doof. Damit macht man es nie jeden „gerecht“. Jeder sollte eine Stimme haben, die gleich viel Wert ist (zu jeder Abstimmung). Das würde Ich als gerecht empfinden. Dann kann man von Entscheidungsgerechtigkeit reden.

6.Zukunft: für nachfolgende Generationen etwas aufheben.

Klingt auch fair…

(Kann man überhaupt zu den oben genannten Beispielen
für Gerechtigkeit, die Formen/Dimensionen zuordnen?)

Zuordnen schon. Ob es sinnvoll ist, ist was anderes. :wink:

Wie schon oben gesagt, fällt es mir schwer die Beispiele den Dimensionen zu zuordnen, bzw. ob es überhaupt möglich ist, Gerechtigkeit daraus zu gewinnen.

Danke
schon einmal im Vorraus!

Nicht dafür. ^^

Gruß,

Hanzo

Es gibt - strukturell bedingt - keine wirkliche Gerechtigkeit.

Oder sagen wir so:

Gerechtigkeit ist im Bauplan des Lebens/Seins nicht vorgesehen.

Zu stark sind die Unterschiede individueller oder gesellschaftlicher Art.

Genetik, Geistige Faehigkeit, Hormonelle Ausstattung, Verfuegbarkeit von Rohstoffen, Lebensmitteln etc. etc.

Dann werden wir jeder individuell bestimmt, gepraegt von Erziehung, Schule, Kultur etc. etc.

Liste liesse sich noch fortsetzen.