Dinosaurier

Hab mir gerade „Dinosaurier“ auf pro Sieben angeschaut. Was mich ein wenig stutzig gemacht hat:

Wie können die Leute so genaue Aussagen über das Gesellschaftverhalten der Dinosaurier machen? Alles nur künstlerische Freiheit oder basierend auf wissenschaftlichen Befunden?

Das genau macht diese Sendung so wertlos. Es ist einfach nicht erkennbar, was Ergebnis von Forschung, und was „künstlerische Freuheit“ ist.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Jun,

soweit ich informiert bin, ist es weitestgehend künstlerische Freiheit. Denn außer fossilen Überbleibseln gab es von den Viechern nicht viel. Da konnte man sich noch manches logisch zusammenreimen (Pflanzenfresser - Fleischfresser) aber schon bei der Frage, ob der T-Rex nun ein Jäger oder vielleicht ein Aasfresser gewesen ist, gibt es unterschiedliche Auffassungen.

Aber was solls, wenn die Filme gut sind, ist es doch egal und beflügelt die Phantasie. Gruß, BeBro

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Aber was solls, wenn die Filme gut sind, ist es doch egal und
beflügelt die Phantasie.

So egal ist das leider nicht, weil Umlernen deutlich schwieriger ist, als Neulernen. Da diese Filme im Stil seriöser Tierdokumentationen aufgezogen wurden, ist damit zu rechnen, daß sie von vielen Zuschauern für bare Münze genommen werden. Wenn die Paläontologen irgendwann feststellen, daß es in Wirklichkeit ganz anders war, dann werden sie das falsche „Wissen“ nicht mehr aus den Köpfen herausbekommen. Aus wissenschaftlicher Sicht sind diese Filme also gemeingefährlich.

Gemeingefährliche Fernsehprogramme
Hallo MrStupid,

was gemeingefährliche Fernsehprogramme angeht, kenne ich andere, als diese Dinosaurierfilme. Zum Beispiel alle solche, die den Zuschauern vorgaukeln, das sei das wahre Leben oder die den letzten Deppen zum Idol machen und dem Zuschauer die Idee vermitteln, mit unterdurchschnittlicher Clownerie sei das Leben zu meistern.

Aber dies ist sicherlich Ansichtssache -de gustibus non ist disputandum.

Gruß, BeBro

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

was gemeingefährliche Fernsehprogramme angeht, kenne ich
andere, als diese Dinosaurierfilme. Zum Beispiel alle solche,
die den Zuschauern vorgaukeln, das sei das wahre Leben oder
die den letzten Deppen zum Idol machen und dem Zuschauer die
Idee vermitteln, mit unterdurchschnittlicher Clownerie sei das
Leben zu meistern.

Das ist vollkommen richtig, aber das regt mich höstens in meiner Eigenschaft als Wesen mit hochentwickeltem Zentralnervensystem und opponierbarem Daumen auf.
Die Dinofilme (und andere Medienereignisse dieses Kalibers) stören mich in meiner Eigenschaft als Wissenschaftler, weil sie gesichertes Wissen und Fiktion derart durcheinanderwürfeln, daß sie sich nur mit größer Mühe wierder trennen lassen. Dieses Vorgehen ist aus wissenschaftlicher Sicht unverantwortlich, weil dabei Wissen regelrecht vernichtet wird, da Halbwahrheiten die unangenehme Eigenschaft haben, daß meistens nur die falsche Hälfte geglaubt wird.

So egal ist das leider nicht, weil Umlernen deutlich
schwieriger ist, als Neulernen. Da diese Filme im Stil
seriöser Tierdokumentationen aufgezogen wurden, ist damit zu
rechnen, daß sie von vielen Zuschauern für bare Münze genommen
werden. Wenn die Paläontologen irgendwann feststellen, daß es
in Wirklichkeit ganz anders war, dann werden sie das falsche
„Wissen“ nicht mehr aus den Köpfen herausbekommen. Aus
wissenschaftlicher Sicht sind diese Filme also
gemeingefährlich.

Hallo Mr. Stupid,
ich finde zu überziehst hier die wirkung von solchen filmchen sehr stark. Ich glaube da ist der wissenschaftliche pathos ein wenig mit dir durchgegangen.
Es sehe nicht warum es gemeingefährlich ist wenn ein stegosaurus meinetwegen braungrün dargestellt ist, er in wirklichkeit aber blaugrün war und das dann irgedwann tatsächlich auch nachgewiesen werden kann. Und das problem des „falschen wissens“ stellt sich so oder so, denn auch bisdahin als „gesichterte erkenntnisse“ geltende schlussfolgerungen können durch neue methoden oder andere funde jederzeit obsolet werden. Das ist der wissenschaft tägliches brot und für den laien ist das sehr uninteressant ob da eine wissenschaftliche theorie revidiert wurde oder nur die fiktion eines fernsehfilms. Das ist aus wissenschaftlicher sicht unbefriedigend aber kaum zu ändern.
Im übrigen sind auch in der wissenschaftlichen welt die grenzen zwischen sorgfältiger hypothesen bildung und wilder spekulation fließend (und für den uneingeweiten überhaupt nicht auseianderzuhalten. Und selbst bei den wissenschaftlern schein manchmal der unterschied zwischen hypothese und theorie in vergessenheit zu geraten, wie soll’s der laie dann erkennen). Da fragt sich der außenstehende natürlich, warum er nicht auch seine phantasie einsetzen darf.

Ich teile aber auch dein unbehangen; mir persönlich würde es aber genügen wenn deutlich gemacht würde, das in diesem film sehr viel fiktion eingegangen ist - sozusagen ein warnhinweis.
Denn was mich mehr stört als fehler oder irreführende informationen zu details ist das falsche bild von wissenschaft, das dort vermittelt wird. Denn es entsteht der eindruck, das die wissenschaft ja quasi schon alles herausbekommen hat. Und wenn die menschen dann auf die reale wissenschaft treffen stellen sie fest, das die wirklichen wissenschaftler sehr viel vorsichtiger formulieren, alles in zweifel ziehen und ein viel weniger buntes bild der wirklichkeit zeigen als das fernsehen. Und in diesem vergleich wirkt dann die wissenschaft inkompetent und hinter der „wirklichkeit“ zurückbleibend. Dieses bild ist schwer wieder zurecht zurücken. Aber als geneingefährlich würde ich das nicht bezeichnen.
Und ich denke es ist aufgabe der wissenschaftler/innen an ein anderes bild von wissenschaft aufzubauen, das nimmt ihnen keiner ab. Das ziel kann auch nie entgültig erreicht werden, sondern die reale wissenschaft wird sich immer wieder gegen phantasievolle vereinnahmung wehren müssen…nur rummaulen hilft da allerdings nicht…

Bis denn
Ortwin

Mich wundert nur, dass BBC da mitgemacht hat. Ansonsten liefern die doch ganz anständige Sachen…?

Hi,

Mich wundert nur, dass BBC da mitgemacht hat. Ansonsten
liefern die doch ganz anständige Sachen…?

Tja schon war, aber bei Kosten von (wieviel zig Mio hat das noch
gekostet?) hoeren heutzutage alle Bedenken bezueglich
aufklaererischer Verantwortung oder gutem Ruf auf. Da zaehlen nur
noch Einschaltquoten.

Gruss

Thorsten

und die Disney-Dinos?

Aber was solls, wenn die Filme gut sind, ist es doch egal und
beflügelt die Phantasie.

Wenn die Paläontologen irgendwann feststellen, daß es
in Wirklichkeit ganz anders war, dann werden sie das falsche
„Wissen“ nicht mehr aus den Köpfen herausbekommen. Aus
wissenschaftlicher Sicht sind diese Filme also
gemeingefährlich.

Nach dieser Aussage erscheinen mir die Disney-Dinos (grad im Kino) in einem noch schlechteren Licht als zuvor. Sie sind nicht nur schlecht, sondern auch noch gefährlich. Obwohl: Vermutlich sind die da schon wieder derart überzogen, dass zumindest Erwachsene die fehlende wissenschaftliche Grundlage erkennen sollten.

…meint jemand, der diesen Film gar nicht gesehen hat, sondern nur Ausschnitte kennt.
C.