Dipl.psychologin: Lehrerin an einer Fachschule?

Hallo,
ich interessiere mich für die Möglichkeit Psychologie / Pädagogik an einer Fachschule für Sozialpädagogik zu unterrichten. Ich bin Diplompsychologin und staatl. anerkannte Erzieherin und lebe in Bremen. Welche zusätzliche Ausbildung benötige ich? Gibt es eine Altersbegrenzung für diese Ausbildung?
Danke.

Moin Smilla,

die Regelungen für einen Quereinstieg in den Lehrerberuf sind Sache der Bundesländer. Du musst auf jeden Fall eine Art Referendariat machen; das geht in einigen Bundesländern quasi berufsbegleitend nach dem Quereinstieg, in anderen Bundesländern muss man die pädagogische/didaktische Ausbildung machen, bevor man auf die Schüler losgelassen wird.
Schau dich mal in den einzelnen Bundesländern um (Bremen steht nicht auf der Liste, da müsstest Du dich wohl an den Senator für Bildung wenden)
http://www.bildungsserver.de/Quereinsteiger-Seitenei…

Für weitere Informationen hilft Dir die Google-Suche
http://www.google.de/search?as_q=&as_epq=Lehrer&as_o…

Viel Erfolg!
Pit

Hallo,

die Regelungen für einen Quereinstieg in den Lehrerberuf sind
Sache der Bundesländer.

Ja, für den öffentlichen Schuldienst. Gelten die auch für die privaten Fachschulen? Wenn ja, wo findet man die entsprechenden Regelungen? Erzieherfachschulen sind großenteils nichtstaatlich.

Gruß
Otto

Private Fachschulen
Hallo Otto,

mit privaten Fachschulen kenne ich mich absolut nicht aus und kann daher Deine Fragen nicht beantworten. Ich vermute, dass man die entsprechenden Informationen bei jeder einzelnen privaten Schule erfragen muss.
Eine Sache halte ich allerdings für äußerst wichtig: wenn jemand an einer privaten Fachschule unterrichten will, dann sollte er dies nur tun, wenn die Schule staatlich oder von Berufsorganisationen anerkannte Abschlüsse vergibt.

Grüße
Pit

Hallo Pit,

mit privaten Fachschulen kenne ich mich absolut nicht aus

Dies sollte man bei Antworten dann auch einschränkend zum Ausdruck bringen.

Ich vermute, dass
man die entsprechenden Informationen bei jeder einzelnen
privaten Schule erfragen muss.

Richtig. Dies muß man dem UP auch empfehlen.

Eine Sache halte ich allerdings für äußerst wichtig: wenn
jemand an einer privaten Fachschule unterrichten will, dann
sollte er dies nur tun, wenn die Schule staatlich oder von
Berufsorganisationen anerkannte Abschlüsse vergibt.

Dies ist bei Erzieherschulen immer der Fall - staatlich!

Gruß
Otto

Danke Pit!

Hallo,

ich kann nur wirklich für Bayern antworten, schätze aber, dass es in den anderen BL ähnlich ist:

die Regelungen für einen Quereinstieg in den Lehrerberuf sind
Sache der Bundesländer.

Ja, für den öffentlichen Schuldienst. Gelten die auch für die
privaten Fachschulen?

Natürlich, zumindest, wenn sie einen staatlich anerkannten Abschluss verleihen sollen, steht das bereits im GG Art. 7
(4) […] Private Schulen als Ersatz für öffentliche Schulen bedürfen der Genehmigung des Staates und unterstehen den Landesgesetzen. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die privaten Schulen in ihren Lehrzielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen

Wenn ja, wo findet man die entsprechenden Regelungen? Erzieherfachschulen sind
großenteils nichtstaatlich.

Bei der entsprechenden Schulaufsichtsbehörde.

In BY werden Dipl.-Psychs grundsätzlich als Lehrer an Fachschulen bzw Fachakademien genehmigt. Sie werden aber idR nur von den Schulen genommen, wenn es für die Stelle keinen „echten“ Lehrer gibt.

Gruß
Wawi

Hallo,

an einer Fachakademie für Sozialpädagogik in Bayern ist das möglich.Die Schule, an der ich unterrichte, beschäftigt Psychologen, Diplom- und Sozialpädagogen, Lehrer an beruflichen Schulen, Volljuristen und Germanisten mit Magisterabschluss.

Letzten Endes hängt es vom Bedarf der Schule ab und davon, für welches Gehalt du zu arbeiten bereit bist. Lehrer mit Staatsprüfung unterrichten z.B. nur wenige bei uns, weil sie im Staatsdienst deutlich mehr verdienen können und an einer privaten Schule auch nicht verbeamtet werden. Nach meiner Erfahrung wirst du so ziemlich in jedem anderen Psychologenjob mehr verdienen als an der Schule.

Wenn du das in Kauf nimmst, sollte das kein Problem sein. An der Fachakademie kämen klassischerweise die Fächer „Pädagogik/ Psychologie/ Heilpädagogik“ in Frage und je nach Fähigkeiten, Zusatzausbildungen und Bedarf noch das eine oder andere Wahlpflichtfach. Für die Fächer, die du im Pflichtunterricht unterrichtest, musst du nach einer gewissen Zeit (einige Monate bis ein Jahr) deiner Lehrtätigkeit eine Lehrbefähigungsprüfung ablegen, die von einem Vertreter der Bezirksregierung abgenommen wird.

Wie die Regelungen in anderen Bundesländern sind, kann ich dir leider nicht sagen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

In BY werden Dipl.-Psychs grundsätzlich als Lehrer an Fachschulen bzw Fachakademien genehmigt. Sie werden aber idR nur von den Schulen genommen, wenn es für die Stelle keinen „echten“ Lehrer gibt.

Das stimmt so nicht. Fachakademien und Fachschulen profitieren von der beruflichen Erfahrung der Lehrkräfte in den unterschiedlichsten sozialen Arbeitsfeldern. Leute, die aus der Praxis kommen und wissen, wovon sie reden (und zudem Akademiker sind) haben einen ganz anderen Wert für die Ausbildung von Erziehern, als reine Lehramtsabsolventen.

Aus diesem Grund werden Anwärter mit entsprechender Berufserfahrung im Normalfall gegenüber normalen Lehrern bevorzugt.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo

Das stimmt so nicht. Fachakademien und Fachschulen profitieren
von der beruflichen Erfahrung der Lehrkräfte in den
unterschiedlichsten sozialen Arbeitsfeldern. Leute, die aus
der Praxis kommen und wissen, wovon sie reden (und zudem
Akademiker sind) haben einen ganz anderen Wert für die
Ausbildung von Erziehern, als reine Lehramtsabsolventen.

Stimmt, sie haben den Wert, dass man sie „nur“ in ihrem Fach einsetzen kann und sonst nirgends.
In der Tat wird man an bayerischen FAKSen v.a. Dipl.-Psychologen und Pädagogen finden.
Aber nicht nur, weil deren Erfahrung so wertvoll ist, sondern weil Lehrer mit 2. Staatsprüfung statt als Angestellter an private, evtl auch kommunale Fachakadamie zu gehen, lieber eine andere Stelle mit Verbeamtung vorzieht.

Daher behilft man sich mit Teilzeitkräften, die aber eben nicht so universell einsetzbar wie ein Lehrer mit 2 oder 3 Lehrbefähigungen.
Auch im schulorganisatorischen/schulrechtlichen Dingen sind „ungelernte“ Lehrer oftmals eine Belastung, da sie entsprechende Regelungen usw. nicht wissen können bzw. wollen, und alles diesbezügliche auf andere abwälzen.

in pcto Schulverwaltung und Klassenleitung eine echte Katastrophe, hier nur noch übertroffen von den Fach-/Praxis-Lehrern-Soz.päds an einer FAKS.

Das ist zumindest meine Erfahrung bei 3 bayerischen FAKSen …

Aus diesem Grund werden Anwärter mit entsprechender
Berufserfahrung im Normalfall gegenüber normalen Lehrern
bevorzugt.

was bitte ist ein „Anwärter mit entsprechender Berufserfahrung“?

Lehramtsanwärter? Dann wird er/sie ja „echter“ Lehrer. Wenn nicht, ist es ja kein Anwärter. Oder wie?

Gruß
Wawi

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In Baden Württemberg ist ein Querseinstieg ohne Referendariat grundsätzlich möglich, wenn du zwei Jahre Berufspraxis hast.
Etzwas Unterrichtspraxis über eine Referendariat kann aber nicht schaden.