Dipl.-Wirtsch.-Ing

Kennt jemand die offizielle Übersetzung für den ‚Dipl.-Wirtsch.-Ing.‘ im Englischen? benötige die englische Übersetzung für meine Visitenkarten und stoße im Netz auf sehr unterschiedliche Ansichten:

Danke

Hallo!

Kennt jemand die offizielle Übersetzung für den
‚Dipl.-Wirtsch.-Ing.‘ im Englischen?

Für den eigenen Namen würde niemand eine „offizielle Übersetzung“ suchen. Das gilt auch für den akademischen Grad, der genau so anzugeben ist, wie er verliehen wurde. Andernfalls kämst du auf das schmale Brett mit Bachelor und Master, würdest damit aber einen gar nicht vorhandenen Abschluss angeben.

Btw: Auch mit Übersetzungen von Funktionsbezeichnungen, soweit sie wie z. B. „Geschäftsführer“ in der deutschen Gesetzgebung relevant und im Außenverhältnis mit bestimmten Befugnissen verbunden sind, wäre ich vorsichtig.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

die gibt es in der Form nicht…das fängt schon damit an,das im
Englischsprachigen Raum die Fachhochschule als
University of Applied Sciences and Arts
bezeichnet wird…

Ein Diplom - Wirtschaftsingenieur wäre danach ein

Master of Science in Engineering

Dazu kommt dann noch der Unterschied zwischen GB und dem Rest der Englisch-sprechenden Welt.

Salve!

Früher in der DDR hießen Wirtschaftsingenieure nicht Wirtschaftsingenieure, sondern der Beruf hieß Ingenieurökonom.
Die Übersetzung für Geschäftskontakte im nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet lautete typischerweise Engineer Economist , für den Studiengang Engineering Economics. Ein Dipl.-Ing. oec. respektive Dipl.-Wirt.-Ing. wäre ein Graduate Engineer Economist.

Soll eine wörtliche Übersetzung vermieden werden - immer zu empfehlen bei den veralteten deutschen Abschlußbezeichnungen -, ist ein Vergleich mit angloamerikanischen Abschlüssen ratsam, bspw. in Klammern ein Zusatz der Form equals Master’s Degree in Business and Engineering", wenn es ein Universitätsdiplom ist, oder equals Bachelor’s Degree in Business and Engineering, wenn e ein Fachhochschuldiplom ist.

Tschö

Hallo,

wir sind aber nicht in der DDR…:smile:

Und Master-Studiengänge gibt es auch an den Fachhochschulen…

Außerdem gibt es auch den Diplom-XXXXX noch längst nicht so lange…seit den 1970er-Jahren in der BRD und in der DDR vergleichbar ebenso…

Das ist halt der ganze Quatsch mit dem EU-Gedöns…die Bildungssysteme in der EU (und in anderen Ländern) sind ohne weiteres nicht mit einem Ministerratsbeschluß der EU zu vereinheitlichen.

Hallo.

wir sind aber nicht in der DDR…:smile:

Soso. :stuck_out_tongue:

Die DDR und ihre Exportkombinate, die in alle Welt geliefert haben, u.a. ins NSW, ist keine offizielle Quelle mehr?! :wink:

Und Master-Studiengänge gibt es auch an den
Fachhochschulen…

Wir reden hier von einem Diplom und ein FH-Diplom ist in der angloamerikanischen Welt bestenfalls äquivalent zu einem Bachelor. Wer Pech hat, bekommt nicht einmal diese Gleichstellung wegen fehlender allgemeinbildender Inhalte.

Außerdem gibt es auch den Diplom-XXXXX noch längst
nicht so lange

Königreich Preußen Oktober 1899, Königreich Sachsen Januar 1900.

die Bildungssysteme in der EU (und in anderen Ländern) sind ohne
weiteres nicht mit einem Ministerratsbeschluß der EU zu
vereinheitlichen.

Die Systeme sollen nicht vereinheitlich werden. Niemand hat die Deutschen gezwungen das Universitätsdiplom und den Magister abzuschaffen. Die TU Dresden graduiert nach wie vor voller Stolz zum Diplom-Ingenieur. Fakt ist, daß sich die Deutschen einfach zu ignorant und zu doof angestellt haben, alte Zöpfe des Diploms abzuschneiden, Fehlentwicklungen zu korrigieren, und Diplom und Magister bolognakonform zu gestalten.

Die Strafe ist, daß das Hochschulsystem jetzt verdientermaßen Scheiße frist, und zwar die eigene. Wer nicht hören kann, muß fühlen.

Reinerlein

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Hallo,

Die DDR und ihre Exportkombinate, die in alle Welt geliefert haben, :u.a. ins NSW, ist keine offizielle Quelle mehr?! :wink:

Nein…das ist Schnee von Gesstern…:smile:

Wir reden hier von einem Diplom und ein FH-Diplom ist in der :angloamerikanischen Welt bestenfalls äquivalent zu einem Bachelor.

Die Anglo-Amerikaner kennen keine FH…das ist für die eine
University:smile:

Wer Pech hat, bekommt nicht einmal diese Gleichstellung wegen :fehlender allgemeinbildender Inhalte.

Na fehlen tut da wohl eher was bei den Anglo-Amerikanern…*grins*…

Die sind ja wohl nicht ohen Grund so „scharf“ auf deutsche Fachkräfte…:smile:

Außerdem gibt es auch den Diplom-XXXXX noch längst
nicht so lange
Königreich Preußen Oktober 1899, Königreich Sachsen Januar 1900.

auch hier wieder (BRD) bis Mitte der 1970er-Jahre Ingenieur (Graduiert)

http://www.gesetze-bayern.de/jportal/portal/page/bsb…

Hallo.

Nein…das ist Schnee von Gestern…:smile:

Nö. Ignorierte Vergangenheit ist niemals Schnee von gestern

Die Anglo-Amerikaner kennen keine FH…das ist für die eine
University:smile:

Nein. Eine University ist eine Universität. Eine Fachhochschule ist ein College. Zumindest ist es so, daß diese Einordnung der Realität relativ nahekommt, selbst wenn es hier und dort Unterschiede zu den Verhältnissen in der BRD gibt. Es ist ein schwachsinniger deutscher Mythos, daß solche Begrifflichkeiten im angloamerikanischen Raum beliebig verwendet werden.

Na fehlen tut da wohl eher was bei den
Anglo-Amerikanern…

Unfug. Realistätsfernes, arrogantes deutsches Gehabe.

Die sind ja wohl nicht ohen Grund so „scharf“ auf deutsche
Fachkräfte…:smile:

So scharf sind die nicht. Man muß etwas können, wenn man bspw. in die USA möchte. Irgendwelche FH-Absolventen haben die selbst.

auch hier wieder (BRD) bis Mitte der 1970er-Jahre Ingenieur
(Graduiert)

Interessiert niemanden. Es ging um die Frage nach einer guten Übersetzung für einen Ingenieurökonomen. Was interessieren mich Fachschulingenieure der 1970er unterhalb des akademischen Grades und Gesetze der weißwurstfressenden, geistlosen bajuwarischen Bauerntrampel?!

Reinerlein

P.S. Es dürfen…auch…weniger
Punkte…in…einem…Satz…sein.

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Moin,

Na fehlen tut da wohl eher was bei den
Anglo-Amerikanern…

Unfug. Realistätsfernes, arrogantes deutsches Gehabe.

ähm, wie viele Absolventen amerikanischer Hochschulen kennst Du?

Ich mittlerweile einige und das Spektrum reicht von ‚Hervorragende Ausbildung‘ bis ‚Von jedem Laboranten in die Tasche gesteckt‘
Wir hatten vor Jahren einen amerikanischen Kollegen (Bachelor of *irgendwas* Chemie), der bei uns einige Untersuchungsmethoden lernen sollte, die dann in den USA in der Produktion eingesetzt werden sollten. Da ein Lehrling im zweiten Lehrjahr gerade häufiger an diesen Geräten arbeitete (zugegebenermaßen ein sehr guter Mann) bat ich ihn, dem Herrn die Methode zu erklären.
Nach etwa einer halben Stunde kam dieser Azubi zu mir und frug, was das für eine Tröte sei, er hätte von Chemie und Naturwissenschaften nun so gar keine Ahnung.
Ein Gespräch von mir mit ihm bestätigte diese Einschätzung. Das war übrigens kein Einzelfall.

In den USA gibt es zweidrei Dutzend seeehr guter Unis mit Weltniveau, ein relativ schmales Spektrum noch guter bis sehr guter und einen Haufen eher zweifelhafter höherer Bildungseinrichtungen. Daher legen die dort auch so großen Wert zu erfahren, wo man studiert hat.

Viele Absolventen aus den letztgenannten Institutionen haben (wenn überhaupt) das Niveau von Laboranten. Und der immer angebrachte Aspekt der Allgemeinbildung, den die Colleges mitgeben sollten solltest Du auch mal hinterfragen; aber wunder Dich dann bitte über nichts :wink:

Gandalf

Außerdem gibt es auch den Diplom-XXXXX noch längst
nicht so lange

Königreich Preußen Oktober 1899, Königreich Sachsen Januar
1900.

BA/MA gibt es seit dem Mittelalter.

Die Anglo-Amerikaner kennen keine FH…das ist für die eine
University:smile:

Nein. Eine University ist eine Universität. Eine
Fachhochschule ist ein College. Zumindest ist es so, daß diese
Einordnung der Realität relativ nahekommt

Nein beim College geht es nur bis zum Bachelor. An der FH kann man auch den Master machen. In GB gab es früher Polytechnics, die FHs ähnlich waren. Doch alle Polytechnics wurden inzwischen zu Unis erhoben.

Nicht so ist es bei Community Colleges, die vergleichbar mit Berufsschulen sind. Da kann man nur maximal den Associate erreichen.

Hallo.

Ich kenne genügend Amis, denn nach der Wende ergatterte ich für einige Jahre einen hochdotierten Job in den Staaten.

Deutsche verwechseln in der Regel Abschlüsse von Community Colleges und grundständigen Colleges. Das Niveau einer x-beliebigen amerikanischen Hochschule ist nicht besser oder schlechter als das Niveau einer x-beliebigen Fachhochschule.

Deutsche verstehen auch nicht, daß unter Umständen das Studium generale in den USA einen hohen Stellenwert einnehmen kann. Warum? Das Hochschulsystem der USA ist vollständig von einem 100% differenzierten Kurssystem geprägt. Das heißt, es existieren keine Lehrpläne, Rahmenpläne usw. und die Studenten wählen selbständig, welche Kurse sie mit welchem Niveau belegen wollen. Abgerechnet wird am Ende.

Das Spektrum des vierjährigen Bachelors reicht deswegen von Hochschulabschluß in Allgemeinbildung bis profundes Fachstudium in einer Disziplin im Niveau oberhalb von dem, was hier 90% der üblicherweise mittelmäßigen FH-Ingenieure können. Entscheidend ist, und auch das kapieren die Deutschen nicht, daß der Bachelor nachweist, daß man nicht doof ist und Sachen lernen kann.

Woher kommt eigentlich die deutsche Arroganz, daß jemand, der von irgendwo irgendeinen lumpigen Zettel vorzeigt, irgendwie automatisch etwas supertoll können mu0?! An den genannten Beispielen offenbart sich einmal wieder der deutsche Urkundenfetischismus und -masochismus und das blinde Vertrauen in ein Blatt Papier, das einen Stempel und eine Unterschrift trägt. Lächerlich.

Ich konnte viele Sachen anfangs uch nicht, als ich in den Staaten arbeitete. Haben die Amis solche dummen Kommentare gebracht? Nee. Die haben erklärt und geholfen, und die haben gesehen, daß ich gelernt habe, trotz meines Alters damals und der Unkenntnis der real existierenden Marktwirschaft. Paradoxerweise kannte ich dieses pragmatische, unideologische und flexible Anpacken von Problemen aus der DDR, denn das entsprach der Arbeitweise typischer DDR-Kombinate. Was viele nämlich nicht wissen, ist, daß Strukturen der Berufsbildung in den 60ern unter Ulbricht reformiert wurden, und US-amerikanische Strukturen als Vorbild dienten. )Infolgedessen verschwand das veraltete duale Berufsausbildungssystem und es entstanden sogenannte Grundberufe.)

Entscheidend sind Auffassungsgabe, Lernfähigkeit, Leistungswille und Motivation. Im Vergleich zu den Amis ist der deutsche Arbeitsmarkt unglaublich unflexibel, die Arbeitgeber zickig, pedantisch, autoritär und konservativ. Ist doch egal, ob euer US-Absolvent direkt was konnte oder nicht. Vielleicht litt er unter der Sprachbarriere. Grundlagen muß man beherrschen und das tun die Amis in der Regel. Statt das arrogante deutsche Gehabe raushängen zu lassen, hättet ihr dem Ami auch etwas beibringen können. Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit spielend einfach einen Deutschen zu finden, der sich nicht besser angestellt hätte.

Und viele deutsche Ingenieure, vor allem FH-Ingenieure, werden z.B. überqualifiziert beschäftigt, d.h. die Stelle ist eigentlich zu niedrig für sie, so daß sie ruckzuck verdummen und nach wenigen Jahren vom „besten Studium des Planeten aller Zeiten“ (so sehen die Deutschen sich schließlich) nicht mehr viel vorhanden ist und nicht wenige vermeintlich „unterbelichtete, kulturlose Amis“ einen höheren Wissensstand aufweisen.

Des weiteren war das deutsche Bildungssystem zu keiner Zeit frei von dem Problem, daß egal wie viele Gegenmaßnahmen es gab, die Qualität der Absolventen nicht gleichmäßig hoch war. In der DDR schafften so einige Pfeiffen das Diplom und wir faßten uns im Kombinat an den Kopf, wie das bloß geklappt haben kann und wer im SED-Hintergrund die richtigen Türen aufschlossen hatte. In der BRD verließen nicht weniger erschütternde Gestalten die Unis und Fachhochschulen. Im Gegensatz zur DDR nicht wegen politischer Gründe, sondern in der BRD wegen mangelnder Qualitätskontrolle während des Abiturs und später während des Studiums.

Ich frage mich ernsthaft, wie die Deutschen auf den Trichter kommen, daß nur die Deutschen Ahnung von Universität und Studium haben. Hat für mich was von nationalsozialistischem Gedankengut: Der arische Herrenmensch, gestählt in der deutschen Universität, absolut intelligent, kreativ, zielstrebig, diszipliniert, thront strahlend und überlegen über dem sonstigen niederwertigen Kroppzeug, insbesondere dem angloamerikanischen Untermenschen. So klingt das, wenn der Stammtisch loslegt. Selbstverständlich im gleichen Atemzug über die „bescheuerten Studierten“ herziehend. :wink:

Ich habe einige hervorragende amerikanische Ingenieure und Naturwissenschaftler kennengelernt, die nicht unbedingt das letzte Quentchen Tiefgang an Fachwissen hatten, wie das uns im Studium abverlangt wurde, doch der Unterschied ist faktisch irrelevant. Diese Wissensunterschiede sieht man, wenn überhaupt, selten. Anwendenkönnen, grundlegendes technisches Verständnis und lebenslanges Lernen sind wichtiger. (Außerdem gehörte ich in der DDR zu einer kleinen Leistungselite. Schon unser Abitur ließ sich genau genommen nicht mehr mit dem westdeutschen Abitur oder dem US-High-School-Diploma vergleichen.) Anschaulich kann man sagen: Während der amerikanische Ingenieur nach dem Abschluß gut bezahlt wird und weiterlernt, versauert der deutsche Ingenieur schlecht bezahlt in irgendeinem Spezialgebiet und hat nach spätestens fünf Jahren den Großteil des Studiums vergessen.

Welche Philosophie ist denn jetzt die bessere? Auf dem Papier die Humboldt-Universität, okay. Die ist 1933 verschwunden und nie wieder gekommen. Das westdeutsche Beamtentum im Hochschulbetrieb ist bestenfalls Verwalter der Wissenschaft. Der Arbeitsmarkt braucht auch keine „Humboldt-Ingenieure“. Was wollen die mit einer umfassend gebildeten, unangepaßten Minderheit? Die müßte man schließlich wie Menschen behandeln und gut bezahlen. Nein, die Industrie lechzt nach dem im automatisierten Fließbandbetrieb von Bildungsfabriken hergestellten Masseningenieur, stromlinienförmig, angepaßt, schon in der Bildungsfabrik verblödet …ähhhhh… auf bestimmte Themen spezialisiert, und theoretisch soweit wie möglich reduziert. Von den Universitäten kommen schon seit Jahren höchstens 25% der deutschen Ingenieure. Lassen wir die Bolognareform mal außen vor und nehmen wir weiterhin an, die Universitäten wären Humboldt-Universitäten. Überlegen wir uns, wie der Arbeitsmarkt verschoben werden würde, wenn man die Fachhochschulen, den Prototypen der Bildungsfabrik, einfach abschaffen würde. Ein Alptraum für die Wirtschaftsverbände. 75-80% weniger Ingenieure und Naturwissenschaflter. Da gäbe es schnell den Fachkräftemangel wirklich, den die Lobbyverbände und die wirtschaftsnahen Printmedien nur herbeireden. Am Ende müßte man noch Techniker fach- und qualifikationsgerecht einsetzen und der Arbeitsmarkt käme ins Gleichgewicht. So haben wir aber nicht gewettet.

Doch inzwischen sind die deutschen Unis auch keinen Deut besser:
Die angeblichen Exzellenzuniversitäten, besonders im Westen (und seit 1990 leider zunehmend Traditionshäuser wie die TU Dresden), sind fürchterliche Moloche, Massenveranstaltungen, die keinerlei Qualität generieren, sondern das Geld in den schönen Schein ihrer Fassade verpulvern. Reputation und Forschung heißt die Devise. Lehre und gute Absolventen, von denen man sich nicht blamiert abwenden muß, sind irrelevant.

Das real existierende bundesdeutsche Hochschulsystem ist in Sachen Studienbedingungen, Betreuung, Qualität der Lehre und Einbindung der Studenten in die Forschung insgesamt vielleicht sogar schlechter als das angloamerikanische. Und wenn man in Kanada studiert, muß man noch nicht einmal solche extremen Studiengebühren bezahlen wie in den USA. (Dies führt zusehends zu gesellschaftlichen Spannungen, denn die Unis steigern die Gebühren jährlich um mehrere Tausend Dollar pro Jahr, so daß auch gut bezahlte Jobs immer weniger Bildungsrendite erwirtschaften.)

Reinerlein

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