Diskriminierendes Verhalten der Polizei

Hallo,

wieso wurde meine Oma kaum von der Polizei kontrolliert und ich (früher) als männlicher Jugendlicher viel öfters?

Wieso darf man statistische Wahrscheinlichkeiten aus der Kriminalitätsstatistik nicht anwenden wenn es um Herkunft geht, aber schon, wenn es um Alter und Geschlecht geht? Laut Grundgesetz darf man aus keiner dieser Gründe benachteiligt werden.

Wieso wird diese Form der Diskriminierung nicht kritisiert?

Gruß
Desperado

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Weil Omas nach der Lebenserfahrung auffällig oft für bestimmte Straftaten in Betracht kommen ?
oder verwechsele ich da was ? War es etwa genau umgekehrt ?

Es gibt verschiedene Arten von Kontrollen, sie haben einen Schwerpunkt und es wird dann entsprechend vorsortiert und bewertet "Wo könnte ein Verstoß vorliegen ". Man kontrolliert also nicht alle (aber auch das gibt es) sondern „die üblichen Verdächtigen“. Also nicht die Fahrer unauffälliger Kleinwagen sondern der aufgemotzten Karren oder der getunten Oberklassewagen, als ein Beispiel für eine „Vorsortierung“.

Also bei irgendwelchen Musikfestivals kontrolliert man alle über 60-jährigen, weil die bekannte Konsumenten und Kleindealer von Partydrogen sind ? oder war es wieder anders ?

es ist so, man hat ein Problem mit was auch immer, reisende Einbrecherbanden, Drogenschmuggel, illegale Autorennen … die Latte ist lang.
Zu allen gibt es "Täter"profile, die sich aus der Vergangenheit gebildet haben, also aus bisherigen Aufgriffen und Erkenntnissen.

Es liegt also nahe, diese Erkenntnisse zu nutzen wenn man kontrolliert und fahndet.

Und da kommen wir wieder zu deiner Oma. Sie ist erst einmal wegen Alter, Erscheinungsbild und Verhalten eher unauffällig.

MfG
duck313
.

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Hallo,
und genau da liegt das Problem. Die verdammten „Profile“. Ich bin älteres Semester, habe lange Haare, fahre zur Arbeit einen älteren Gebrauchtwagen, weil der es für diese Aufgabe einfach tut und günstig ist. Bei Kontrollen bin ich immer der Kiffer, in dessen Auto man immer nach Kleinstmengen Drogen sucht, obwohl ich damit gar nichts am Hut habe. Wenn ich jetzt aber vorhätte, größere Mengen an illegalem „was weiß ich“ zu transportieren, würde ich das mit normaler Frisur tun, in einem Kombi mit Frau und quäkenden Kindern. Glaubt die Polizei ernsthaft, dass die dicken Fische so doof sind?
Grüße

Die halten dich ja vielleicht nicht für einen dicken, sondern einen kleinen und doofen, aber immerhin Fisch.

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Genau das ist der Punkt: Es gibt gewisse Täterprofile - und das darf nicht sein wenn es um die Ethnizität geht, aber schon, wenn es um Alter und Geschlecht geht?

Geht mir mit meinen alten Kisten ähnlich - aber dagegen kann ich nichts sagen, denn laut Grundgesetz ist es legal danach zu diskriminieren. Das darf die Polizei auch offen zugeben.

Beamten allgemein fehlt mitunter das Verständniss, dass sie „unsere“ Angestellten sind. Das fängt auf einem kleinen Amt an und endet in der Spitzenpolitik. Wie könnte man ihnen das näherbringen?
Gruß

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Garnicht. Ist genuin.
Ziehe einem Deutschen irgendeine Uniform an und 10 min. spärer stehst Du vor ihm stramm und salutierst. Mit dem Beamtenstatus der älteren Generation ist es genauso.

Im Leben nicht. Gottseidank gibt es Leute mit ausgeprägtem Selbstwertgefühl wie mich. Vielleicht hilft es mir ja, dass meine Tochter Kommissarin ist, und ich daher weiß, dass es auch nur ganz normale Menschen sind.
Gruß

Klar kann niemand solche Behauptungen generalisieren, aber in einigen Fällen treffen sie leider zu. Du musst es von der positiven Seite sehen, an jeder Behauptung kann, aber muss nicht etwas Wahres sein, Genauso wie bei der Aussage: spucken in der Gegend bringt Ärger, wenn Du dabei den Nachbar am Auge triffst—… :grinning:
sch

Darf man doch. Die Kritik kam ja nicht von den vorgesetzten Behörden oder vom Ministerium.

Gegenbeispiel:
Ich habe sehr bunte Haare, einen Iro, einige sichtbare Piercings und generell einen etwas punkigen Kleidungsstil. Auto ist zu Zeit ein 6 Jahre alter Skoda Kombi, davor war es ein 14 Jahre alter Opel. Ab und an passiere ich auch die Grenze aus den Niederlanden kommend.

Ich bin, auch auf Festivals, noch nie kontrolliert worden, dabei würde man bei mir außer Kaffee und Tee eh nichts finden.

Genau so wenig wie ich als Schüler meinen Lehrkräften beibringen konnte, dass sie Dienstleister für mich sind…

Sind sie aber. Scheinbar hast du diese kostenlose Dienstleistung des Staates dir gegebüber aber nicht zu würdigen Gewusst

Wir kennen weder Dein Alter noch Geschlecht, wenn Du älter und eine Frau wärst würdest Du eben nichts ins typische Täterprofil passen.

Wirklich??

Dann erkläre doch bitte mal, wie du zu deinem Forumsnamen kommst. Denn der legt eigentlich nahe, dass es sich um ein sehr kleines furchtsames Wesen handeln müsste.

42, Frau, aber mit kurzem Iro.
Ersteres seit diesem Jahr, letztere beiden Eigenschaften begleiten mich schon länger.

Erstaunlicherweise habe ich schon erlebt, dass deutlich harmloser aussehende und auch ansonsten harmlose Typen (w/m) in meiner Begleitung gefilzt wurden, ich jedoch nicht.

1,67 laufende Meter sind nicht groß. Den Spitznamen habe ich mal beim Kampfsport bekommen :wink: trotzdem bin ich größtenteils harmlos

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Wie kommst Du darauf? Natürlich darf das genutzt werden. Es darf nur nicht in diskriminierender Art genutzt werden. Du scheinst hier „systematische Auswertung“ mit Bauchgefühl des Staatdieners zu vermengen.

Das Verständnis des positiven Miteinander fehlt mir in der Privatwirtschaft viel häufiger. Bei Staatsdienern, mit denen ich bisher direkt Kotakt hatte, kann ich mich an keinen Fall erinnern, in denen das Problem nicht vollumfänglich erfasst und proaktiv gelöst wurde.

Hoch lebe das Vorurteil.

Gerade das ist gerade bei Deutschen seit Jahrzehnten eher wenig ausgeprägt. Das ist in Ländern wie z. B. Japan deutlich extremer.

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Klasse Rundumschlag. Viel Idealismus, Theoriekonform aber mit Mangel an Lebenserfahrung.