Hi
Manche Parteien, z.B. die Piraten und die AfD, werden als Ein-Thema-Partei bezeichnet. Abgesehen davon, dass das meist eine oberflächliche Einschätzung ist (denn bei genauerem Hinsehen sieht man auch bei denen mehrere Themata), sehe ich darin noch keinen großen Nachteil.
Mir ist ein wesentliches Thema lieber als eine Ansammlung von Peanuts-Themen.
Ich halte diese populistische Polemik, die hinter dem Wort Ein-Thema-Partei steckt, für nicht relevant.
Wie seht ihr das?
Gruß,
Branden
Naja, die Piraten sind ja auch nichts anderes als die Linkspartei mit Internetanschluß
Im wesentlichen chaotisch, bisweilen amüsant, aber ernst nehmen kann man die nicht.
Lassebn sich auf „nix leisten, vie4l kriegen und tun was man will“ zusammenlegen - da passen sie auch wieder zur Sozialneidpartei PDSED…
Und die anderen 1-Themen-Parteien?
Im wesentlichen eben genau das: schmalspurig bis sektiererhaft, sobald es vom Leitthema weg geht wird es schwammig, absurd oder schlicht dumm-polemisch.
Ob das nun Nazis, Kommunisten, extreme Tierschützer oder Fundi-Christen sind.
RF
Hallo Doc,
Themata? Da merkt man doch gleich die Aura alter Bildungsklasse aufblitzen .
Eine Ein-Thema-Partei ist die AfD sicher nicht, genausowenig wie die Piraten. Aber sie tritt natürlich mit einem Hauptthema an. Und auch ihre Gründung basiert auf diesem einen Thema. Ähnlich wie bei den Piraten. Wie Du sehr richtig erwähnst, haben sie (beide) ja auch noch andere Themen im Angebot bzw. im Programm. Die Grünen startete ja auch einmal „nur“ mit dem einen Hauptthema Umweltschutz.
Es ist klar, dass eine neue Partei, die sich binnen weniger Monate/Jahre anschickt, an der 5%-Hürde zu kratzen, noch kein wirklich vollständiges Programm haben kann. Und die Medien zeigen Lücken auf, was in Ordnung ist. Die etablierten reiten natürlich auf diesem Punkt (nur ein Thema) gerne drauf rum, um die Neuen und Kleinen etwas abzuwatschen. Aber andererseits ist so eine Partei natürlich auch nicht regierungsfähig. Zumindest nicht in dem Sinn, dass sie in Koalitionsverhandlungen ihre Position vertreten kann, da sie zu den meisten Themen eben noch gar keine Meinung hat, über die innerhalb der Partei bereits ein Konsens bestünde. Sie könnte sich also nur bei ihrem Thema (und wenigen anderen) Koalitionsgesprächen stellen. Alles andere müßte sie zwangsläufig, mehr oder weniger unreflektiert, abnicken.
Ob die entsprechende Partei anschließend aus dieser Wachstumsphase herauswächst, entscheidet über ihre Zukunft. Mir wäre keine Partei bekannt, die es dauerhaft mit einem Hauptthema allein geschafft hätte, Teil des „Repräsentantenhauses“ zu bleiben.
Gruß
vdmaster
Hallo,
die FDP ist vor 4 Jahren mit genau einem Thema auf über 14% gekommen.
In den Koalitionsverhandlungen hat sie dieses eine Thema dann sogar vergessen.
M.E. herscht jetzt in der Regierungskoalition blanke Panik, dass es bei der AfD zu einem ähnlichen Selbstläufer kommt.
Gruß
tycoon
Und die anderen 1-Themen-Parteien?
Im wesentlichen eben genau das: schmalspurig bis
sektiererhaft, sobald es vom Leitthema weg geht wird es
schwammig, absurd oder schlicht dumm-polemisch.
Ob das nun Nazis, Kommunisten, extreme Tierschützer oder
Fundi-Christen sind.
oder eine Anti-Euro-Partei.
TET
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Moin,
wenn man seine Aussendarstellung auf ein einziges Thema beschränkt, kann ma sich doch wohl kaum über die Bezecihnung beschweren.
Gruß
TET
Hallo,
M.E. herscht jetzt in der Regierungskoalition blanke Panik,
dass es bei der AfD zu einem ähnlichen Selbstläufer kommt.
dann kommen sie in 4 Jahren mit Sichherheit wieder unter die 5%.
Gruß
T.
Hallo,
es macht schon einen erheblichen Unterschied, ob sich eine etablierte Partei anläßlich eines Wahlkampfs zur Bundestagswahl, thematisch fokussiert oder ob eine Jungpartei nicht einmal über ein ausführliches Wahlprogramm verfügt, geschweige denn bereits ein Grundsatzprogramm hätte.
Vgl. das Umverteilungswahlkampfthema bei Die Linke (ehedem PDS).
Gruß
vdmaster
Moin Branden!
Ich halte diese populistische Polemik, die hinter dem Wort
Ein-Thema-Partei steckt, für nicht relevant.
Wie seht ihr das?
Nunja, Ein-Thema-Parteien sind eben leicht angreifbar. Ihnen kann immer vorgeworfen werden, bei zentralen Fragestellungen kein Konzept zu haben. Zudem sind sie der besonderen Schwierigkeit unterlegen, dass sie nicht nur davon abhängig sind, von den Menschen positiv gesehen zu werden. Sie sind zusätzlich davon abhängig, dass diese potenziellen Wähler auch gerade dieses Thema als das wahlentscheidend erachten. Also, wenn etwa viele Menschen die Imbisspolitik der Imbisspartei gut finden, heißt das noch nicht, dass die Imbisspartei diese Stimmen bekommt. Dafür müssen die Wähler Fragen der Imbisspolitik im Moment der Wahlen auch für das heißeste Thema halten.
Bei den Grünen konnte eine dauerhafte Stabilisierung eintreten, weil sie nach Meinung vieler auch in vielen anderen Feldern als Umweltpolitik glaubwürdig erschienen. Die meisten anderen Ein-Thema-Parteien verschwinden schnell wieder, siehe etwa die Schill-Partei. Sie trav einmal den Nerv der Zeit, als sie die Versäumnisse des Senats beim Thema innere Sicherheit ansprach. Heute kennt sie kaum jemand mehr.
Und was bedeutet das für den Wähler? Man kann diese Parteien ruhig wählen. Und das selbst dann, wenn man ihnen keine dauerhafte Beständigkeit zutraut. Denn mit der Wahl solcher Parteien kann man durchaus mal die Versäumnisse der etablierten Parteien ansprechen, sofern diese Versäumnisse einen wesentlichen Punkt ausmachen.
Und ein wesentlicher Punkt ist es zum Beispiel, wenn die etablierten Parteien - und zwar alle, von Union bis Linkspartei und Grüne - die Bevölkerung in Puncto Zuwanderung, Euro-Rettung und Abschaffung der Nationalstaaten zugunsten eines Brüsseler Zentralstaats nicht mehr ernst nehmen.
Daher stellt die AfD nicht nur eine Protestpartei, sondern eine ernsthafte Wahlalternative dar!
Ergänzung
Übrigens finden sich die ersten Erwähnungen der AfD bereits 1986 in einem Lied von Stephan Remmler:
Milliarden Euro nach Athen
Stattdessen Hartz für die daheim
Das hat das Volk so nicht gewollt
Doch Merkel sagt, das muss so sein
Hallo,
Milliarden Euro nach Athen
Stattdessen Hartz für die daheim
Das hat das Volk so nicht gewollt
Doch Merkel sagt, das muss so sein
sind wir im Plauderbrett? Gibt meine Quelle den Text nur verkürzt wieder? Bist Du einem Fake auf den Leim gegangen? Eine von Dir wiedergegebene, eigene (und als solche nich tgekennzeichnete) Textverfälschung möchte ich doch gerne ausschließen.
http://www.songtext.bz/101261-Stephan-Remmler-Keine-…
Gruß
vdmaster
Moin Ultra
Daher stellt die AfD nicht nur eine Protestpartei, sondern
eine ernsthafte Wahlalternative dar!
Ja, sehe ich ähnlich.
Es grüßt dich
Branden
Hallo,
wenn einem die Hütte brennt, wählt man die Feuerwehr
Die Feuerwehr ist für Brand zuständig und deren Antwort ist: retten/bergen/löschen/sichern in der akuten Gefahrensituation.
Das ist OK.
Um einen Brand herum gibt es aber für die Betroffenen durchaus weitere extentielle Fragen juristischer, finanzieller und technischer Natur. Auf diese hat die Feuerwehr keine Antworten. Braucht sie auch nicht - ist dafür ja nicht zuständig.
Die FDP hatte mal das Ein-Thema ‚vereinfachte Steuererklärung‘
Ganz toll.
Jetzt kann sie nicht mal die Feuerwehr retten, weil es brennt ja nix.
Beste Grüße
Maralena
Wieso sowas waehlen?
Hallo,
gehen wir mal theoretisch davon aus dass eine Partei wirklich nur eine Forderung hat und diese damit in den Bundestag einzieht. Wer garantiert mir dass diese Partei dann nicht in eine Koalition mit einer mir sehr ungeliebten Partei eintritt und ich somit mit meiner Stimme eine Politik unterstuetze die mir widerstrebt?
Dass die Linkspartei mit der CDU eine Koalition bildet ist aufgrund von Unstimmigkeiten bei den meisten Themen unwahrscheinlich, aber wer weiss das so genau von AfD, Piraten oder auch den Gruenen…
Gruss
Desperado