Diskriminierung von Homosexuellen?

Moin,

So war das nicht gemeint. Welche „Argumente“ auch immer gegen
Homosexeulle kommen, meistens treffen sie eben auf beide zu.

jetzt habe ich komplett den Faden verloren. Geht es dir nun um Argumente oder um Personen?

PS threat = Bedrohung, und das war es nicht. :smile:

Jaja, mit dem Wort Thread habe ich so meine Probleme :smile:

VG
J~

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Er besagt in seiner
festlegenden Form im Umkehrschluss IMHO, dass es keine anderen
Gründe geben KANN.

Ich will überhaupt nicht ausschließen, dass es noch andere Gründe gibt, die mir derzeit nur nicht einfallen. Fallen Dir noch welche ein?

Gruß,

Myriam

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Hallo Paul,

da hast Du aber ein etwas verzerrtes Bild der Realität.

Warum werden lesbische Frauen größtenteils in Deutschland bzw.
Europa akzeptiert?

Werden sie nicht. In Deutschland nicht und auch sonstwo nicht. Schon gar nicht in Süd- und Osteuropa.

Warum schauen sich Männer gerne küssende

Frauen an?

Vielleicht weil sie gerne mitmachen würden? Es kommt wohl auch darauf an, wie sexuell die betreffenden Frauen auf die Männer wirken.

Da steckt doch eine Akzeptanz gegenüber lesbischen

Frauen dahinter, oder nicht?

Nein.

Warum ist es dann so, dass schwule Männer sehr oft nicht
akzeptiert sind? Oder besser gefragt: warum werden sie
weiterhin von vielen Menschen niedergemacht, obwohl man zu
jeder Zeit von einer aufgeklärten Zivilisation spricht?

Schwule Männer gelten allgemein als mehr akzeptiert als lesbische Frauen. Es ist also genau umgekeht. Schwule findest Du in in der Öffentlichkeit (Schauspieler, Politiker, Manager, Künstler) - Frauen, die sich outen gibt es wesentlich weniger. Soll nicht heissen, dass die Männer nicht in einer gewissen Gesellschaft niedergemacht werden, aber bei Frauen ist es genauso und meistens tragen sie eben aus diesem Grund ihr Privatleben nicht in der Öffentlichkeit aus.

Das finde ich sehr widersprüchlich.

Ja, ich finde Deine Hypothesen auch sehr fragwürdig.

Viele Grüße

Hallo,

am Samstag war ich einkaufen und vor mir an der Kasse standen zwei Frauen die augenscheinlich lesbisch waren. ( Sie haben sich geküsst)

Beide waren doch eher der maskuline Typ Frau. Kurze Haar, keine figurbetonte Kleidung…

Ich denke diese Frauen werden auf deutlich weniger Akzeptanz stoßen als das 90-60-90 Model, welches sich die langen blonden Locken aus dem Gesicht streicht um mit vollen roten Lippen ihre schlanke, sexy, rassige Gespielin zu verführen…

Gruß Lulea

Guten Morgen,

Persönliche Erfahrungen spielen natürlich eine wichtige Rolle.
Ich - als schwuler Mann - habe einige Erfahrungen gemacht.

Ich als Hetero ebenfalls, auch hinsichtlich Homosexualität. Art und Intensität, inwieweit ich von oder mit dem Thema Homosexualität betroffen und konfrontiert bin, lasse ich mal außen vor.

Es ist nur so, dass die Ansichten homophober Menschen in der
Gruppe eine Rolle spielen

Auch die Ansichten nicht homophober Menschen zu anderen Themen. Minderheiten haben immer ihre Probleme mit Mehrheiten zu diskutieren, das ist völlig normal. Die Frage ist, ab wann beginnt Homophobie? Und welche Toleranz und Akzeptanz herrscht auf welcher Seite?

Mein Freund wurde von einer Gruppe Männer verprügelt, weil sie
erkannt haben sollen, dass er schwul ist.

Sollen oder haben sie erkannt? War dies auch der Grund für das Verprügeln? Welche Jungs waren das (eine Art radikale AntischwulenFraktion, oder schlägern die sonst auch)? Wer hat das „sollen“ auf den Tisch gebracht, der Betroffene?

Das ist wieder ein guter Einstieg für Klischees. Was soll das?

Frag ich mich jetzt auch. Öl ins Feuer gießen?

Ich habe viele heterosexuelle Freunde und die
meinten, dass man es mir absolut nicht anmerken würde.

Mmmhhh, da hast du dein Problem. Du versteckst dich. Wartest auf das vorbehaltlose Entgegenkommen der anderen.

Warum sind heterosexuelle
Menschen eigentlich z.B. auf öffentlichen Partys für SCHWULE
UND LESBEN willkommen, aber jedoch der Gegensatz also Schwule
und Lesben auf „normalen“ Partys kaum oder es wird zu ihnen
Abstand gehalten? Ich habe es mehrmals persönlich erlebt.

Selektive Wahrnehmung eines Betroffenen und überzogene Erwartungshaltung? Mehrheiten-Minderheiten?

Ich hoffe nur, dass es nicht wieder dazu kommt, dass
homosexuelle Menschen wie im Dritten Reich ein pinkes Dreieck
aufgenäht bekommen und vergast oder wie vor vielen, vielen
Jahren gesteinigt oder gerädert werden.
Wenn heterosexuelle das durchmachen müssten, was wir
durchmachen oder durchgemacht haben, dann würdet ihr auch eine
Party dafür geben.

Deine unterschwelligen Vorwürfe sind ebenso wenig hilfreich wie die vordergründigen in dieser Thematik. Irgendwie habe ich das Gefühl, du hast Vorurteile ohne Ende und suchst förmlich danach. Mal ein wenig locker bleiben.

Grüße
Tommy

Ich will überhaupt nicht ausschließen, dass es noch andere
Gründe gibt, die mir derzeit nur nicht einfallen.

In der Zwischenzeit sind mir noch folgende Auslöser für demonstrativ ablehnendes Verhalten gegenüber Homosexuellen eingefallen:

  • schlechte Erfahrungen mit einem oder einigen Exemplaren, die dann verallgemeinert werden
  • Vorurteile und Ablehnung aufgrund von Eindrücken, die durch die Medienpräsenz von bekannt Homosexuellen ausgelöst werden, die einem (nicht zwingend wegen der Homo-Sache, sondern eher wegen des Nerv-Faktors) unsympathisch erscheinen
  • unterdrückte eigene Tendenz in Richtung Homosexualiät. Das ist ein Klassiker, der oft belächelt wird, aber es gab gerade mal wieder ein Beispiel in den USA: ein religiöser Rechter, lebenslanger Kämpfer gegen Homosexualität, Autor diverser Bücher zum Thema „Homos - nein Danke“, Begründer von Umerziehungscamps usw. wurde bei einer Urlaubsreise mit einem Stricher erwischt. Ausrede: „I hired him to handle my luggage!“ (hilarity ensues)

Was könnte es noch für Ursachen geben?

Gruß,

Myriam

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Hallo Myriam.

Es ist ein Übel für die Sache der Homosexuellen, dass einem immer nur die Unangenehmen auffallen.
Die anderen sieht und erkennt man ja nicht.

Und es gibt einige Prominente, die ich nicht ausstehen kann.

Von diesem Ansatz her, wäre es vielleicht besser, wenn am CSD ruhig und normal und nicht so unangenehm schrill demonstriert würde. Wenn die Homosexuellen eben zeigen würden, dass sie völlig normal sind.

Ein zweites Übel ist es vielleicht, dass man, nach der gängigen Meinung nichts mehr gegen Homosexualität sagen darf, ohne dass einem jemand demonstrativ über’s Maul fährt.

So ähnlich wie beim Ausländerproblem.

So bleiben viele Argumente, die, wenn sie ausgesprochen würden, auch entkräftet werden könnten, im Untergrund und gären da weiter.

Gruß, Nemo.

Hallo,

Es ist ein Übel für die Sache der Homosexuellen, dass einem
immer nur die Unangenehmen auffallen.
Die anderen sieht und erkennt man ja nicht.

Sicher. Dennoch: warum sind rosa Unterhosen und Make-up (auch lange Wimpern und Rouge) an einem Mann unangenehm?

Und es gibt einige Prominente, die ich nicht ausstehen kann.

Ja. Es gibt auch sehr viele heterosexuelle Prominente, die mir nicht sympathisch sind. Aber deshalb werden mir nicht automatisch alle heterosexuellen Menschen unangenehm.
Oder umgekehrt: nur weil ich ein oder zwei liebe Freunde habe, die homosexuell sind, mag ich nicht automatisch alle Homosexuellen.

Von diesem Ansatz her, wäre es vielleicht besser, wenn am CSD
ruhig und normal und nicht so unangenehm schrill demonstriert
würde. Wenn die Homosexuellen eben zeigen würden, dass sie
völlig normal sind.

Aber sie sind Homosexuell. Dauernd wird heterosexuelle Sexualität demonstriert, in vielen Werbungen wird das plakativ gemacht, warum nicht auch mal homosexuelle Sexualität? Wenn sie immer nur zeigen, wie normal sie sind, dann merkt man - richtig - nicht, dass es sie gibt und genau darum geht es doch: sie haben einen Platz in der Gesellschaft. Sie dürfen auffallen.

Ein zweites Übel ist es vielleicht, dass man, nach der
gängigen Meinung nichts mehr gegen Homosexualität sagen darf,
ohne dass einem jemand demonstrativ über’s Maul fährt.

Ich hoffe, du interpretierst mein Posting nicht als solches.
Außerdem halte ich die Aussage für falsch. Geh mal in eine normale Schule und hör zu, was dort über „Schwuchteln“ geredet wird. Dann geh in eine Sports-Bar und bring das Thema auf. Oder geh in ein normales Restaurant und guck, wie Menschen auf ein schwules Pärchen reagieren (und nein, ich meine jetzt keines, das CSD-mäßig angezogen ist, sondern einfach ein schwules Pärchen, das vielleicht händchenhaltend den Raum betrifft, einer hilft vielleicht dem anderen in den Stuhl, haucht dem dann noch einen Kuss auf die Wange … ganz normales Verhalten für ein verliebtes Pärchen auf einem Date).
Wieviele Witze gibt es über Westerwelles sexuelle Präferenzen?
Und wieviele über die von Angela Merkel? Oder Jürgen Trittin? Oder Siegmar Gabriel?

So ähnlich wie beim Ausländerproblem.

Richtig - da schwirren soviel Stammtischparolen in den Gesprächen normaler Leute ,dass einem schlecht wird. Und wenn es intelligenter zugeht, merkt man gar nicht mehr, dass etwas ausländerfeindlich ist, weil so schön subtil verpackt.

So bleiben viele Argumente, die, wenn sie ausgesprochen
würden, auch entkräftet werden könnten, im Untergrund und
gären da weiter.´

Das ist sicher ein Problem - aber dadurch, dass man die Vorurteile unwidersprochen aussprechen darf, gehen sie auch nicht weg.
Klingt nach einem Maikäferproblem :wink:

Gruß
Elke

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hallo,

Von diesem Ansatz her, wäre es vielleicht besser, wenn am CSD
ruhig und normal und nicht so unangenehm schrill demonstriert
würde. Wenn die Homosexuellen eben zeigen würden, dass sie
völlig normal sind.

Ich finde es recht seltsam, wie oft allein in diesem Thread der CSD als stellvertretend für das Schwulsein genannt wird. Der CSD ist ein einziger Feiertag im Jahr, an dem viele Schwule auch nicht teilnehmen, weil er ihnen zu schrill und zu peinlich ist. Der Tag hat sich als solcher zu einem bunten und schrillen Paradentag entwickelt, bei dem man (der Vergleich zum Karneval ist hier sicher nicht unberechtigt) mal besonders abfeiern kann, was man im normalen Leben nicht tut. Die Homosexuellen zeigen jeden Tag, dass sie völlig normal sind. Ich kenne keinen Schwulen, der alltags rumläuft und feiert wie am CSD, genauso wie ich keinen Hetero kenne, der sich alltags benimmt wie am Karneval.

Ein zweites Übel ist es vielleicht, dass man, nach der
gängigen Meinung nichts mehr gegen Homosexualität sagen darf,
ohne dass einem jemand demonstrativ über’s Maul fährt.

Auch wenn ich genau letzteres jetzt tue: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was man überhaupt „gegen Homosexualität“ sagen kann. Man kann sehr wohl was gegen Tuntigkeit haben oder dagegen, dass man angebaggert wird oder was auch immer - gegen Dinge, die sozusagen an die eigenen Körpergrenzen stoßen. Hier ist wohl die Frage, was zuerst kommt. Etwas „gegen Homosexualität“ sagen hat für mich etwas davon, dass die Gruppe mit einer bestimmten Eigenschaft (hier der sexuellen Ausrichtung) zuerst gesehen wird, und dann der Mensch an sich mit seinen Eigenschaften, die man abkann oder eben auch nicht abkann.
Ich denke, man kann sehr wohl etwas an gewissen Eigenarten nicht mögen und unsympathisch finden. Schwierig wird’s denk ich dann, wenn dir jemand allein aufgrund seiner sexuellen Ausrichtung unsympathisch ist, denn die stößt eben in keiner Weise an deine Körpergrenzen.

So ähnlich wie beim Ausländerproblem.

Dass etliche Ausländer eine andere anerzogene kulturelle Wertvorstellung und einen anderen Kreis haben, die und den wir Deutschen oft nicht verstehen, macht die Ausländerproblematik nochmal differenzierter als die Homosexuellenproblematik. Aber auch hier ist es wichtig, dass man mit Ausländertum und anderem kulturellen Hintergrund zwar was erklären kann, aber nicht die Erklärung vorneweg schickt, bevor was passiert, was erklärt werden muss.

So bleiben viele Argumente, die, wenn sie ausgesprochen
würden, auch entkräftet werden könnten, im Untergrund und
gären da weiter.

Ich glaube, das Problem sind nicht die Argumente, die man sich nicht traut zu sagen, das Problem ist die Verallgemeinerung. Und dass man sich nicht traut, gewisse Dinge unsympathisch zu finden, weil man Angst hat, zu verallgemeinernd zu sein. Und die Dinge erst dann sagt, wenn sie einem an vielen aus der gewissen „Gruppe“ aufgefallen sind, und in dem Moment tatsächlich schon verallgemeinert. Verallgemeinerungen sind auch eine Art Schutz davor, zuzugeben, was einem persönlich unsympathisch ist.
Es ist hier mal wieder das Thema, dass wir an jedem, Schwulen wie Hetero, Mann wie Frau, Ausländer wie Deutscher, Dinge unsympathisch finden dürfen und auch dazu stehen sollten. Wir dürfen auch feststellen, dass eine Gruppe gewisse Tendenzen aufweist und gewisse Dinge in ihr besonders vorherrschen. Und trotzdem müssen wir bei unseren Anti- und auch Sympathien immer bei eben diesen Menschen bleiben (und bei der Wechselwirkung zwischen diesem Menschen und uns selbst), und nicht von ihnen auf alle anderen schließen, mit denen sie EINE Gemeinsamkeit haben.

Gruß
Judith

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Es ist interessant, die gegeben Antworten von euch auf meine Fragestellung zu lesen.

Natürlich kann man sagen, dass jeder Mensch in eine Schublade gesteckt und gesagt wird: du bist verrückt, weil…, etc. UNd natürlich hat auch jeder Mensch Charakterzüge oder Eigenschaften oder Fähigkeiten, die in das Gesellschaftsbild nicht hineinpassen.

Jedoch kann man nicht einfach sagen, dass es so ist und fertig.

In den vorhergehenden Antworten wurden die Punkte auch angesprochen, die ich meinte. Es wird behauptet, dass Schwule bei dem CSD nerven, weil sie ständig die Autotür aufgemacht haben und es gab viele Situationen, in denen ich auch gemerkt habe, dass Schwule in die Ecke gestellt werden. Man wird ja schon als schwul bezeichnet, wenn man Make-Up trägt oder Kleidung trägt, die aufreizend ist.

Das sind nur wenige Beispiele dafür, wie man es oft erlebt. Ich klammere mich da nicht an Klischees oder Vorurteilen fest, wie vorher behauptet wurde, sondern ich lege die Fakten auf den Tisch, die ich erlebt habe. Und außerdem suche ich nicht nach Punkten, sondern diese sind einfach da und sie existieren. Ich finde es auch immer wieder interessant, dass viele Menschen abstoßend oder gar aggressiv reagieren, wenn man Fakten über die Homosexualität auf den Tisch packt, offen darüber spricht und sie zeigt.

Eine Frage möchte ich noch los werden. Warum werden in Uganda oder anderen Ländern noch die Todesstrafe für Homosexuelle verhängt? Da sind Linkshänder z.B. nicht mit inbegriffen. Nicht, dass es so sein sollte. Das meinte ich damit nicht. Ich möchte aber mal andere Argumente hören, als die Standardantworten, die ich jederzeit höre: weil es an der Art der sexuellen Aktivitäten liegt, wegen des Gehabes, usw.

Ich freue mich auf eure Antworten.

LG Paul

Hallo,

Und nur weil Sabbergreise Frauen, die sich küssen, oftmals
attraktiv finden,

Mal den (ab)wertenden Begriff „Sabbergreise“ außer Acht gelassen, Männer finden Frauen selbstverständlich oftmals attraktiv, egal ob diese sich gegenseitig küssen oder nicht.

kann man nicht den Schluss ziehen, dass
homosexuelle Frauen gesellschaftlich mehr toleriert werden.

Aus Sicht der Männer denke ich schon, dass Frauen hinsichtlich Homosexualität deutlich stärker akzeptiert und toleriert werden. Bei Frauen haben sie „eh alles im Griff“, gegenüber Männern spielt Konkurrenzdenken eine Rolle (eine gefühlte Überlegenheit wird ausgekostet).

Ganz im Gegenteil, denn in dieser „Akzeptanz“, die nicht über
die Gürtellinie hinausgeht, liegt oft ein Nicht-Ernstnehmen
der weiblichen Sexualität.

Du beschränkst es auf „unter die Gürtellinie“. Weshalb eigentlich?

Sexualität beginnt und endet nicht mit diesem „Bereich“. Sexualität beginnt im „Kopf“, mit Gefühlen und Emotionen. Dies darf man durchaus auch Sabbergreisen und sonstigen männlichen Individuen unterstellen. Und deren Sexualität darf man durchaus auch ernst nehmen.

Grüße
Tommy

Hallo,

Es ist ein Übel für die Sache der Homosexuellen, dass einem
immer nur die Unangenehmen auffallen.
Die anderen sieht und erkennt man ja nicht.

Ich finde es viel übler, dass man nicht denkt „mein Gott, ist dieser kleine dicke behaarte Mann mit der hohen Stimme eine Nervensäge“, sondern „mein Gott, muss diese schwule Nervensäge seine Schwulheit so raushängen lassen“? Und nicht „kann diese 3.klassige, laute Büttenrednerin nicht mal eine Diät machen?“ sondern „Lesben sind nervig“. Ich habe diese Menschen nicht beauftragt, mich in der Öffentlichkeit zu repräsentieren.

Und weißt Du was mich noch mehr nervt? Diese angeblich gar so tollleranten Mitmenschen, die ja so gar nichts gegen Homosexuelle haben …

„Diese Homos sind ja eigentlich ganz normale Menschen wie Du und ich, die sich dieses Schicksal ja nicht ausgesucht haben … ich habe gar nichts gegen die, ich kenne sogar welche und ich habe eine CD von Queen! Schade, dass die immer noch diskriminiert werden, wo doch vor allem die Männer so guten Geschmack bei der Kleiderauswahl haben und die Frauen so gut Fußball spielen! Na ja, es wäre vermutlich besser, wenn die ihre Homosexualität nicht so öffentlich betonen würden. Wer will denn schon solche Mannweiber sehen, die in der Fußgängerzone Händchen halten oder gar 2 Männer, die sich zur Begrüßung auf den Mund küssen. Nein, also wenn die ihre Vorlieben im Schlafzimmer lassen würden und nicht auch noch Gleichstellung ihrer Beziehungen mit der Ehe verlangten, dann wäre das bestimmt viel besser für alle Beteiligten!“

Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde. Da habe ich lieber ehrliche Homophobe, die mir aus vollster Überzeugung sagen, dass sie den Gedanken an 2 Männer (oder 2 Frauen) beim Sex abstoßend finden und dazu stehen. Diese großzügige Toleranz der politisch Korrekten kotzt mich ehrlich an!

Genervte Grüße,

Myriam

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Moin,

Wer
will denn schon solche Mannweiber sehen, die in der
Fußgängerzone Händchen halten oder gar 2 Männer, die sich zur
Begrüßung auf den Mund küssen. Nein, also wenn die ihre
Vorlieben im Schlafzimmer lassen würden und nicht auch noch
Gleichstellung ihrer Beziehungen mit der Ehe verlangten, dann
wäre das bestimmt viel besser für alle Beteiligten!"

Genervte Grüße,

was du schreibst klingt auf meiner Seite schon nach Projektion. Vielleicht magst du dein Menschenbild ja mal um einen weiteren Typus „an sich ganz anständig, aber eben real und nicht völlig ohne Makel“ ergänzen :wink:
Nicht jeder Unperfekte ist gleich ein homophober Schlechtmensch, es gibt Zwischenwerte :smile:

Viele Grüße,
J~

was du schreibst klingt auf meiner Seite schon nach
Projektion. Vielleicht magst du dein Menschenbild ja mal um
einen weiteren Typus „an sich ganz anständig, aber eben real
und nicht völlig ohne Makel“ ergänzen :wink:
Nicht jeder Unperfekte ist gleich ein homophober
Schlechtmensch, es gibt Zwischenwerte :smile:

Ich habe, mal wieder, keine Ahnung was Du mir mit Deinem Posting sagen möchtest und - auch mal wieder, aktuelles Beispiel siehe weiter oben - das Gefühl, dass Du aus meinen Postings etwas herausliest, was nicht da ist. Ich bin ein eher einfaches Gemüt, man kann meistens davon ausgehen, dass ich Sachen genau so meine wie sie da stehen.

Gruß,

Myriam

Hallo Myriam,

Ich habe, mal wieder, keine Ahnung was Du mir mit Deinem
Posting sagen möchtest und - auch mal wieder, aktuelles
Beispiel siehe weiter oben - das Gefühl, dass Du aus meinen
Postings etwas herausliest, was nicht da ist. Ich bin ein eher
einfaches Gemüt, man kann meistens davon ausgehen, dass ich
Sachen genau so meine wie sie da stehen.

gut, dann versuche ich mal deutlicher und direkter zu sagen was ich bei dir las und was ich dazu antwortete.

Du hast hier schon häufiger mal geschrieben, dass dir offene Homophobie eher zusagt als das, was du genervt „angeblich gar so tolerante Mitmenschen“ nennst. Diese Art der Formulierung zeigt doch deutlich, dass du diese Leute für komplett intolerant hältst und ihnen unterstellst, dass sie Schwule auf „immerhin guten Klamottengeschmack“ und Lesben auf „immerhin gute Fußballspielerinnen“ reduzieren.
Und für mich liest sich das wie ein Vorurteil das du hier verbreitest. Mag sein, dass du solche Erfahrungen im Leben gemacht hast aber ich bin mir sicher, dass nicht jeder Mensch der Probleme damit hat Homosexuelle in der Öffentlichkeit zu sehen gleich intolerant und homophob ist. Und meiner Meinung nach nährst du genau die Intoleranz die du kritisierst mit deiner Aussage selbst. Und DAS fand ich mal keine gute Idee von dir…

Nun klarer?

Viele Grüße,
J~

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Danke für die Erläuterung.

Diese Art der Formulierung
zeigt doch deutlich, dass du diese Leute für komplett
intolerant hältst und ihnen unterstellst, dass sie Schwule auf
„immerhin guten Klamottengeschmack“ und Lesben auf „immerhin
gute Fußballspielerinnen“ reduzieren.

Das ist nicht, was ich gemeint habe.

Ich halte diese Leute allgemein für viel „gefährlicher“ für die Sache der Gleichberechtigung. Offene Intoleranz ist leicht zu erkennen und damit kann man sie auch leichter angehen. Wenn Leute aber durch die Hintertür mit homophoben Vorurteilen kommen (entweder absichtlich oder weil sie sich selbst nicht darüber klar sind, dass sie eigentlich doch etwas gegen Homosexuelle haben), dann steht man als sich diskriminiert fühlender Homosexueller ganz schnell als undankbar da. „Was willst Du denn noch, wir akzeptieren Dich doch!“

Ich möchte, dass die Leute einsehen, dass der einzige Unterschied zwischen Homos und Heteros die Vorliebe für gleichgeschlechtliche Sexualpartner ist und nichts anderes. Ja, es gibt Tendenzen zu bestimmten Verhaltensweisen, die bei Homos häufiger auftreten als bei Heteros. Das soll aber bitte nicht verallgemeinert werden, nur weil vielleicht einige prominente Schwule und Lesben sich so verhalten.

Bei der Fraktion „Sie könne ja ruhig Homos sein, aber bitte nicht so auffällig!“ habe ich zweierlei Bedenken:

Zum einen schließen diese Leute anscheinend von einigen schrillen Typen auf die Gesamtheit der Homosexuellen. Das wäre in etwa so, als würde man Atze Schröder, Rambo, Dolly Buster und die Jacob-Sisters als typische Beispiele für Heteros hernehmen.

Zum anderen ist die Sichtbarkeit ein wichtiger Schritt zur Akzeptanz. Unkenntnis erzeugt Unsicherheit. Viele latent Homophobe würden vielleicht anders denken, wenn sie ab morgen über jeden Homosexuellen bescheid wüssten, der so in ihrer Umgebung ist. Wenn sie - überspitzt gesagt - sähen, dass der fleißige Briefträger, die hektische Empfangsdame im Hotel, die nette Nachbarin, 2 Jugendliche aus der Clique der eigenen Kinder, der unfreundliche Typ vom Kinoschalter, die hübsche Wurstverkäuferin, der bärtige Dachdecker, 3 Kollegen aus dem Nachbarbüro und die stellvertretende Chefin alle homosexuell sind und man es bisher nur nicht bemerkt hat … würden sie dann endlich einsehen, dass wir Menschen sind, die sich eigentlich nur in einem Detail von anderen Menschen unterscheiden?

Man mag glauben, dass Hella & Co. uns keinen Gefallen tun. Ich sehe das anders. Ohne die lautstarken, prominenten Vorreiter gäbe es keine allgemeine Tendenz zur Toleranz, welche wiederum den „nomalen Homos“ die Möglichkeit eröffnet, ganz normal zu ihrer Veranlagung zu stehen. Ohne Liberace und Boy George kein Wowereit und Westerwelle.

In einer idealen Welt wird ein Outing nicht nötig sein. Man spricht im Kollegenkreis ganz normal von seinem gleichgeschlechtlichen Partner so wie die anderen Kollegen von ihrem gegengeschlechtlichen Partner sprechen und niemand zuckt mit der Wimper. Ich habe das schon einige Male erlebt, da ich in der Hotellerie tätig war, wo traditionell überdurchschnittlich viele Schwule und auch Lesben arbeiten. Ich weiß nicht genau, wo das herkommt (vielleicht, weil da so viele Kulturen durchmischt miteinander arbeiten), aber Du kannst Dir nicht vorstellen, wie angenehm das ist. Die sexuelle Orientierung von jemand anderem ist praktisch nur insofern interessant, wenn man amouröses Interesse an dem/derjenigen hat. Ein Paradies! Warum kann es nicht überall so sein?

Und DAS fand ich mal keine gute Idee
von dir…

Tja, auch Homosexuelle können dummes Zeug daherreden. Wir sind genau wie alle anderen auch, haben Vorurteile, diskriminieren andere … wir sind nicht anders, auch nicht besser.

Gruß,

Myriam

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