Diskriminierung von Männern

Hi!

Hallo Mathias

Die
„Frauenparkplätze“ sollten für Schwache, Kranke, Behinderte,
Kinder und Frauen gleichermassen sein.

Naja, Kinder sollten nicht parken…
Sonst Zustimmung.

Und wenn Papa das Kind bringt, hoffentlich AUCH Zustimmung!!!

Dass die Mädels in den 70ern sich ein paar mehr Rechte
erstritten haben, ist i.O. und war höchste Zeit.

Immer noch Mühe damit. Weder war das wirklich in vernünftig fassbarem Sinn erkämpft noch ist das, was anders wurde, wirklich neu geworden. Seit Urzeiten kam es immer wieder vor, dass Frauen vergleichsweise mehr Freiheit hatten als in den 50ern/60ern. Aber nie war es nötig, das dermassen festzuschreiben, öffentlich und auch privat darum zu feilschen bzw. zu keifen und daraus so destruktive Folgen abzuleiten wie es heute leider geschieht.

Frauenstreiks haben noch nie etwas Ergiebiges bewirkt.

Nein?

Mir ist keiner bekannt. Wohl gab es sinnvolle Anliegen, die
dabei auch bisweilen durchgesetzt wurden, aber bei näherer
Betrachtung sind das keine frauenspezifischen Anliegen. Da die
Männer den gleichen Fehler nicht nachmachen sollten, ist das
sehr wohl ON-Topic.

Naja, Jobquoten, Frauentage im Bad u.s.w. sind durchaus
„frauenspezifisch“.

Nun sag mir, das seien sinnvolle Dinge, und ich fresse einen Besen.

Für Frauen mag es wichtig gewesen sein, heute ist es nur noch
peinlich.

Ecco.

Die wirklich guten Jobs werden nach wie vor unter Männern
verteilt, weil allein das Mutterschutzgesetz schon
inakzeptabel ist, wenn man eine Management Position zu
besetzen hat. So beißt sich die Katze eben wieder in den
Schwanz.

Interessante Bemerkung. Das Problem ist, dass es g e w i s s e Männer sind, die exorbitant viel mehr verdienen, mehr Macht haben oder fester im Sattel sitzen als andere. So gesehen ist alles beim Alten.

Sie bekommen nun einmal die Kinder und leiden unter den
Mutterschutzgesetzen. Die Frauen, die das verbrochen haben,
haben ohnehin keine Kinder bekommen oder hatten als
Politikerinnen keine Probleme damit.

Der Feminismus hat die Anliegen der Frauen also gar nicht effizient vertreten. So ist es.

Der junge Mann heute kann die an ihn gestellten Forderungen
nicht erfüllen.
Also nutzt er die Sache für sich so aus, wie es geht.
Das ist dann oft für beide unbefriedigend.

So scheint es in der Tat, und der junge Mann ist nicht alleine daran schuld. Wenn die Mädels das einsehen, kommen wir ein klitzekleines Schrittlein weiter.

Ich denke, dass es seit Jahrhunderten am sinnvollsten war und
ist, einfach entspannt eine Familie zu gründen.

Was unmöglich ist. Eine Familie gründen heisst so gut wie immer einen materiellen Abstieg in Kauf nehmen. Da ist man nicht entspannt.

Meine würde mit einem motivationslosen Schlurch nicht
losziehen…

He Ganymed, wen meinst Du denn da… (kriech versteck michdochnich…)

Kochen können die Frauen wieder, aber für sich, ohne Mann,

Das konnten sie auch vor 30 Jahren.
Ich würde das Singledasein nicht unbedingt so propagieren
wollen. Da koche ich doch lieber für 2…

Aber es wird immer häufiger.

Selbst schuld.
Bedankt Euch bei Alice Schwarzer.

Ein Punkt für Dich, siehe Sternchen.

…kurzum, ich habe einiges an Marktwert. :wink:

Wenn Du von der „richtigen“ Seite aus angeguckt wirst…Die Mädels stellen Dich nicht alle gleich dar, vor sich, vor Dir, vor anderen.

Die Jungs jedenfalls sind selbst schuld, wenn sie keine
Motivation entwickeln, sondern nur vor sich hinschlurfen.

Nein, doch wieder nicht. Die Jungs verkriechen sich eben mit einem gewissen Grund.

Die „ungeliebten“ Singles sind in meinem Umfeld selten.

Interessant. Was ist Dein Umfeld, bin gespannt und das gerne!!

Grüße,
Mathias

Gruss
Mike

Musst Du nicht.
Solange Du Deine Kinder nciht bei Mc Doof ernährst.

Wie man die Kinder ernährt, ist aber wieder kein geschlechterspezifisches Problem. Entweder kann der Mann kochen oder die Frau oder beide oder beide nicht; aber irrsinnig ist die Annahme - und die klingt bei dir durch -, im Zweifel müsse es die Frau sein.

Levay

PS. Auch Kinderbetreuung kann ebenso gut die Aufgabe eines Vaters sein wie die einer Mutter …

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möglicherweise längst ot: ‚‚Feminismus‘‘
Hallo,

Der Feminismus hat die Anliegen der Frauen also gar nicht
effizient vertreten. So ist es.

Amen!
so in etwa lässt sich doch „so ist es“ übersetzen?

Was für eine selbstgerechte Predigt ihr beide da gehalten habt …

Mal im Klartext: Von welchem Feminismus sprichst du eigentlich?

erster Welle, zweiter Welle, dritter Welle, Post-Feminismus?

amerikanischem, französischem, Dritte-Welt-Feminismus?

sozialistischem, ökologischem, christlichem, liberalem, anarchistischem, rechts-konservativem Feminismus?

identitärem, differentiellem, dekonstruktivistischem Feminismus?

revolutionärem, militantem, reformistischem Feminismus?

kollektivistischem, individualistischem Feminismus?

universalistischem, kulturalistischem Feminismus?

Feminismus pro oder Feminismus kontra Reproduktionsmedizin?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Abtreibung?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Pornographie und sexueller Selbstbestimmung?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Mutterschaftsförderung?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Binnen-I?
Feminismus pro oder Feminismus kontra juridischer Festschreibung von Frauenrechten?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Quotenregelungen?
Feminismus pro oder Feminismus kontra wer-weiss-was?

Welcher Feminismus hat es also nicht geschafft, „die Anliegen der Frauen“ effizient zu vertreten?
Welcher Feminismus kann überhaupt unbestritten von sich behaupten, „die Anliegen der Frauen“ zu vertreten?
Welcher Feminismus legt denn fest, was überhaupt die „Anliegen der Frauen“ sind?

Oder passen solche Fragen nicht ins Homiliar?

Viele Grüße
Franz

hi katie,

IMHO stimmt auch das „oft“ nicht. aber trotzdem nett, dass du dir die mühe gibst, mich belehren zu wollen.

abgesehen davon ist es spannend, wie gut du mich kennst,dass du sogar weisst, was für eine brille ich habe!

gruss,
coco

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Das gehe nicht gegen die Frauen im allgemeinen

Hallo,

Hallo Franz

Der Feminismus hat die Anliegen der Frauen also gar nicht
effizient vertreten. So ist es.

Amen!
so in etwa lässt sich doch „so ist es“ übersetzen?

In Summa ist es eben leider so. Leider sage ich, weil wir dafür zu blechen die Ehre haben.

Was für eine selbstgerechte Predigt ihr beide da gehalten habt

Nur ein wenig den Dingen nachgeleuchtet, die man zu vergessen so leicht geneigt ist.

Mal im Klartext: Von welchem Feminismus sprichst du
eigentlich?

Von den meisten Ausprägungen der historischen Frauenbewegung inkl. dem, was man in der Soziologie als „Feminismus“ bezeichnet und Wissenschaft nennt. Eigentlich ein Widerspruch per se. Ich könnte auch sagen, wenn ich erkläre, warum ich mehr Lohn will, sei das eine Wissenschaft. Nur würde man’s mir nicht abkaufen. Und ich verstehe nicht, warum man den Feminismus als Wissenschaft duldet.

erster Welle, zweiter Welle, dritter Welle, Post-Feminismus?

Es ist wie mit einem neuen Regierungschef, wenn er an die Macht kommt. Am Anfang ist er kaum besser als sein Vorgänger, dann wird er routiniert. Auch wenn er von der falschen Partei ist, kann er etwas Gutes lernen. Aber man sollte ihn besser früher als später abwählen.

amerikanischem, französischem, Dritte-Welt-Feminismus?

Bleiben wir vorläufig bei Europa. Dennoch will ich mir nicht verkneifen, dass der Internationalismus auch ein Symptom der unmöglichen Abstrahierungen ist, wie sie der Feminismus in weiten Teilen betreibt. Im übrigen ist mir die Frauenbewegung als „Wissenschaft“ auch in der Ausprägung von Übersee nicht wie etwas Lebensförderndes vorgekommen.

sozialistischem, ökologischem, christlichem, liberalem,
anarchistischem, rechts-konservativem Feminismus?

Der „christliche“ ist nicht nötig und auch nicht ausgefeilt, der rechts-konservative existiert streng genommen nicht, der liberale macht keinen Sinn, der ökologische ist eine Begriffsverwirrung, der anarchistische hat keine Daseinsberechtigung und der sozialistische gehört in die Mottenkiste der Geschichte.
(Reihenfolge bewusst verändert - Du errätst warum)

identitärem, differentiellem, dekonstruktivistischem
Feminismus?

Der differentielle wird wenigstens von einem akzeptablen Anliegen getragen, dieses Anliegen hat aber politisch gelöst zu werden und weder sozial- noch kommunikationswissenschaftlich und schon gar nicht philosophisch oder auf der Basis einer eigenen Wissenschaftlichkeit.

revolutionärem, militantem, reformistischem Feminismus?

Die kenne ich nur von kurzen Erwähnungen, keiner gefällt mir besonders, aber Du kannst gerne für sie Partei ergreifen. Einzelne ihrer Anliegen seien von mir aus vernünftig, aber wie gesagt, sie können auch ohne Lehrstühle und Steuergelder gelöst werden.
Zugegeben, alle kenne ich nicht bis ins Detail. Ich brauche aber keine Mondkarte um zu erkennen, dass der Mond nicht auf der Erde ist.

kollektivistischem, individualistischem Feminismus?

Angesichts des Threads stand der individualistische meines Erachtens im Vordergrund (wenigstens in meinen Postings). Der kollektivistische ist aber ebenso im Grossen und Ganzen verdächtig, eine Nullsumme zu sein - wie gesagt, ehrliche Hinweise oder bessere Erklärungen sind stets willkommen, wenn sie es denn wirklich sind.

universalistischem, kulturalistischem Feminismus?

Diese haben in der Ethnologie (und evtl. Geschichtswissenschaft) mehr als genug Platz, also braucht es wiederum keine besondere Wissenschaft

Feminismus pro oder Feminismus kontra Reproduktionsmedizin?

Haben bei Lichte betrachtet mit dem Feminismus so wenig historisch wie begrifflich überhaupt etwas zu tun.

Feminismus pro oder Feminismus kontra Abtreibung?

Pro/kontra Abtreibung kann ich auch ohne Gender-Debatte betrachten. Zugegeben, die Geschlechter als solche und die unterschiedliche Gewichtung der Meinung von Frau und Mann spielen dabei eine Rolle, aber der Feminismus an sich ist dazu schlicht unnötig. Zudem handelt es sich um eine politische, nicht im strengen Sinn wissenschaftliche Debatte.

Feminismus pro oder Feminismus kontra Pornographie und
sexueller Selbstbestimmung?

Zeig mir mal den Leistungsausweis der Feminist(-inn)en, ob sie etwas zum Problem der sexuellen Selbstbestimmung wirksam beigetragen haben. Wenn Du mir etwas zeigen kannst, das ethisch und/oder moralisch Sinn macht, bin ich gerne bereit, Dir entgegenzukommen. Du müsstest belegen, ob eine veränderte (erhöhte oder verminderte) sexuelle Selbstbestimmung auf den Feminismus bzw. die als solche etikettierte Frauenbewegung zurückgeführt werden kann und erst noch, dass diese Änderung zum Guten wäre.

Feminismus pro oder Feminismus kontra Mutterschaftsförderung?

Da scheint mir das Kontra etwas weit hergeholt, aber zugegeben, die Mutterschaftsdebatte ist eine Gender-Debatte. Wiederum ist diese jedoch weder auf eine umfassende Frauensolidarität noch auf eine entsprechende eigenständige Wissenschaft angewiesen (Spitze gegen den universalistischen Feminismus, ich weiss, ich weiss, aber Universalismus steckt ohnehin schon im Begriff des Feminismus).

Feminismus pro oder Feminismus kontra Binnen-I?

Ich kann auch ohne Feminismus dagegen sein, dass man den Leuten die Sprache verbiegt und das Wort im Mund umdrehen will.

Feminismus pro oder Feminismus kontra juridischer
Festschreibung von Frauenrechten?

Hier meinte ich ganz klar das Pro. Hut ab vor den Protagonisten (-innen) des Kontra. Aber selbst dann ist die Fahne „Feminismus“ unnötig zum Segeln.

Feminismus pro oder Feminismus kontra Quotenregelungen?

Wiederum als etikettierte Bewegung ebenso wie als Wissenschaft unnötig.

Feminismus pro oder Feminismus kontra wer-weiss-was?

Pro ist gut. Es lebe w-w-w!

Welcher Feminismus hat es also nicht geschafft, „die Anliegen
der Frauen“ effizient zu vertreten?

Bisher keiner, weder effizient noch effektiv oder brauchbar in der Zielsetzung.

Welcher Feminismus kann überhaupt unbestritten von sich
behaupten, „die Anliegen der Frauen“ zu vertreten?

Zunächst keiner. Aber dann gibt es doch „den Feminismus“ als Zweig der Wissenschaft. Die Anliegen derer, die von ihm profitieren, etwa Professoren (-innen), politischer Kreise oder Gruppierungen vertritt er allemal und lässt sich als Wissenschaft bezahlen. Auch weitere (nicht spezifische Frauen-)Anliegen kann er vertreten, wenn er sich einmal etabliert hat, und dann kann er sogar unter dem Deckmantel der Verantwortung seine unschönen Ursprünge tarnen.

Welcher Feminismus legt denn fest, was überhaupt die „Anliegen
der Frauen“ sind?

Das legt eben in Tat und Wahrheit nicht der Feminismus fest, sondern wenn schon die Frauen im allgemeinen, soweit es solche Anliegen gibt.
Ich hege eine echte Bewunderung für jede standhafte Frau, die auf folgenden Zug nicht aufspringen will: „Frau=Frauenanliegen=Feminismus“
Achtung vor jeder und jedem, der dieses Geschwätz nicht mehr mag sondern den echten Problemen ins Auge schaut und vor Ort etwas tut, ohne verbohrte Ideologie, aber mit starken Wurzeln und Werten.

Oder passen solche Fragen nicht ins Homiliar?

Sie passen bis jetzt ausgezeichnet.

Man mag mich nötigenfalls auch ganz gerne belehren.
Ich gebe zu, dass ich nicht ein Experte der ersten Garde der Soziologie bin, aber ich habe genug gesunden Menschenverstand, um einige der gröbsten Missstände zu geisseln, was bitter nötig ist.

Viele Grüße
Franz

Auf weiteren, ehrlichen, vertiefenden Austausch freut sich
Mike

Pluralismus und Kritik
Hallo Mike,

vorab:
Der Sinn meiner Auflistung der vielen Feminismen war der, darauf hinzuweisen, dass ich solche Sätze wie „DER FEMINISMUS hat …“ grundsätzlich ziemlich argwöhnisch betrachte, weil er eine Einheit suggeriert, die m.E. schlichtweg nicht vorhanden ist;

zum zweiten wollte ich damit andeuten, dass gewiss viele der „Kritikpunkte“, die Du in Deinen Postings angebracht hast, auch in Schriften zu finden sind, die im Regal „Feminismus“ stehen;
gerade der feministische Diskurs hat ein sehr hohes Maß an Binnen-Kritik hervorgebracht (schlichtweg deshalb, weil er in seiner theoretischen Haltung hochgradig pluralistisch ist);
das gilt es bei einer so frontalen Außen-Kritik wie der Deinen zu berücksichtigen.


Da Du so ausführlich geantwortet hast, will ich die verwendeten Begriffe nun auch klarstellen, vielleicht interessiert es Dich - oder irgendjemand anderen, mich auf jeden Fall, und das reicht mir auch schon.

Mal im Klartext: Von welchem Feminismus sprichst du
eigentlich?

Eigentlich ein Widerspruch
per se. Ich könnte auch sagen, wenn ich erkläre, warum ich
mehr Lohn will, sei das eine Wissenschaft. Nur würde man’s mir
nicht abkaufen. Und ich verstehe nicht, warum man den
Feminismus als Wissenschaft duldet.

Das ist eigentlich eher Wissenschaftstheorie als Gender Studies, können wir gerne im Brett „Philosophie“ mal aufgreifen;

kurz: feministische Wissenschaft „fordert“ nicht nur, sondern analysiert an erster Stelle (wie jede andere Wissenschaft auch):
Frauen&Bildung, Frauen&Arbeitsmarkt, Frauen&Wissenschaft, Frauen&Geschichtsschreibung, Frauen&amp:stuck_out_tongue_winking_eye:olitik, und 1000 andere Themen.

Dem die Wissenschaftlichkeit abzusprechen finde ich famos, aber vielleicht missverstehe ich Dich ja auch;
dass man natürlich über die Stellen, an denen feministische Wissenschaft (wie jede andere Sozialwissenschaft auch!) in Aktivismus übergeht, diskutieren kann, ist klar.

erster Welle, zweiter Welle, dritter Welle, Post-Feminismus?

Es ist wie mit einem neuen Regierungschef, wenn er an die
Macht kommt. Am Anfang ist er kaum besser als sein Vorgänger,
dann wird er routiniert. Auch wenn er von der falschen Partei
ist, kann er etwas Gutes lernen. Aber man sollte ihn besser
früher als später abwählen.

diese „Wellen“ sind feststehende Ausdrücke und kennzeichnen bestimmte Epochen des Feminismus bzw. sozio-historische Zeitabschnitte;
insofern ist Dein Regierungs-Gleichnis wohl eher ein Missverständnis; ganz knapp:

  1. Welle: bis in die 20er des 20. Jhdts.
  2. Welle: 50er, v.a. 60er/70er
  3. Welle: ab 80er
    Postfeminismus: ab 80er (mit anderen Akzentuierung als die 3. Welle des F.)

ausführlicher:

http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenbewegung

amerikanischem, französischem, Dritte-Welt-Feminismus?

Bleiben wir vorläufig bei Europa. Dennoch will ich mir nicht
verkneifen, dass der Internationalismus auch ein Symptom der
unmöglichen Abstrahierungen ist, wie sie der Feminismus in
weiten Teilen betreibt.

dabei geht es nicht um Erdteile und Internationalismus, sondern um bestimmte theoretische Grundhaltungen, die natürlich auch kulturell vermittelt sind, die aber bei weitem nicht auf die jeweiligen namensgebenden Ländern beschränkt sind:

http://ejw.sagepub.com/cgi/content/abstract/14/2/93?..

Einen Eindruck, wie wenig französisch zum Beispiel der sog. „französische Feminismus“ ist, bietet etwa diese Literaturliste:
http://db.genderinn.uni-koeln.de/cgi-bin/recherche/d…
(Nr. 736 klicken)

Auch der „Dritte-Welt-Feminismus“ meint sehr viel weniger „Feminismus in der Dritten Welt“, sondern ebenfalls einen bestimmten theoretischen Hintergrund:
http://en.wikipedia.org/wiki/Third-world_feminism

sozialistischem, ökologischem, christlichem, liberalem,
anarchistischem, rechts-konservativem Feminismus?

Der „christliche“ ist nicht nötig und auch nicht ausgefeilt,

das mag Deine Meinung sein, dennoch gibt es ihn natürlich.

der rechts-konservative existiert streng genommen nicht,

:wink:
http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B1…

eigentlich dachte ich dabei aber vor allem an die in den USA überaus erfolgreiche anti-Pornographie-Bewegung, bei der sich Feministinnen wie MacKinnon oder Dworkin mit der New Right verbündeten:
z.B.
http://www.lrp-cofi.org/PR/pornPR27.html

oder
„This was in the early days of the feminist anti-porn movement, when legislative strategies against pornography were mere gleams in the eye of the feminist writer Andrea Dworkin, when it seemed possible to raise consciousness about pornography without arousing demands for censorship. That period of innocence did not last long. By 1981 the New Right had mounted a nationwide censorship campaign to purge schools and public libraries of sex education and other secular-humanist forms of „pornography.“ Sex education was „filth and perversion,“ Jerry Falwell announced in a fund-raising letter that included, under the label „Adults Only. Sexually Explicit Material,“ excerpts from a college health text. By the mid-1980s right-wing advocates of traditional family values had co-opted feminist anti-porn protests“
http://www.theatlantic.com/doc/prem/199211/feminism-…

der
liberale macht keinen Sinn

:wink:
„Liberal feminism, also known as „main stream feminism,“ hopes to assert the equality of men and women through political and legal reform. It is an individualistic form of feminism and theory, which focuses on women’s ability to show and maintain their equality through their own actions and choices.“
http://en.wikipedia.org/wiki/Liberal_feminism

der ökologische ist eine
Begriffsverwirrung,

Nö, „ökologischer Feminismus“ oder „Ecofeminism“ ist ein feststehender Begriff:
"Ecofeminists argue that a relationship exists between the oppression of women and the degradation of nature, and explore the intersectionality between sexism, the domination of nature, racism, speciesism, and other characteristics of social inequality.
http://en.wikipedia.org/wiki/Ecofeminism

der anarchistische hat keine
Daseinsberechtigung

ja gut, meinetwegen, aber es gibt ihn halt trotzdem.

(Reihenfolge bewusst verändert - Du errätst warum)

ich rate: vermutlich nach persönlicher Billigung …

universalistischem, kulturalistischem Feminismus?

Diese haben in der Ethnologie (und evtl.
Geschichtswissenschaft) mehr als genug Platz,

Auch hier geht es nicht um bestimmte Wissenschaften, sondern im Grunde um die Bedeutung der Geschlechtsdifferenz für den jeweiligen Ansatz:

Während ein „universalistischer Feminismus“ eine weltweite Identität aller Frauen sieht, weil ja eben alle Frauen nun eben Frauen seien, und dementsprechend in punkto Weiblichkeit Angolanerinnen nicht von Schwedinnen zu unterscheiden wären, betont der „kulturalistische bzw. besser: partikularistische Feminismus“, dass der Geschlechterunterschied nicht zu trennen ist von ethnischen, rassischen, klassenbezogenen Unterschieden, dass also in Bezug auf Weiblichkeit(serfahrung) himmelweite Unterschiede bestehen zwischen Angolanerinnen, Mittelklasse-Schwedinnen und schwarzen Frauen aus Texas;
dass es also eher eine Frechheit ist, wenn eine Feministin wie Frau Schwarzer (ist ja eigentlich die einzige, die hier im Brett immer genannt wird, drum will ich hier unser Bretthupferl auch nicht vernachlässigen), einer Türkin vorschreiben will, ihren Mann am Kopftuch zu erhängen, usw.

Feminismus pro oder Feminismus kontra Reproduktionsmedizin?

Haben bei Lichte betrachtet mit dem Feminismus so wenig
historisch wie begrifflich überhaupt etwas zu tun.

doch, "Feminists have long been divided on the issues raised by reproductive technologies. Are contraception, assisted conception, and antenatal intervention a source of liberation? Should they be rejected as anti-natural and anti-women?
http://www.amazon.com/Pandoras-Box-Reproductive-Tech…

Feminismus pro oder Feminismus kontra Abtreibung?

Pro/kontra Abtreibung kann ich auch ohne Gender-Debatte
betrachten. Zugegeben, die Geschlechter als solche und die
unterschiedliche Gewichtung der Meinung von Frau und Mann
spielen dabei eine Rolle, aber der Feminismus an sich ist dazu
schlicht unnötig. Zudem handelt es sich um eine politische,
nicht im strengen Sinn wissenschaftliche Debatte.

Ich dachte, wir reden hier von „Feminismus“, nicht bloß von „feministischer Wissenschaft“???

Feminismus pro oder Feminismus kontra Pornographie und
sexueller Selbstbestimmung?

Zeig mir mal den Leistungsausweis der Feminist(-inn)en, ob sie
etwas zum Problem der sexuellen Selbstbestimmung wirksam
beigetragen haben. Wenn Du mir etwas zeigen kannst, das
ethisch und/oder moralisch Sinn macht, bin ich gerne bereit,
Dir entgegenzukommen. Du müsstest belegen, ob eine veränderte
(erhöhte oder verminderte) sexuelle Selbstbestimmung auf den
Feminismus bzw. die als solche etikettierte Frauenbewegung
zurückgeführt werden kann und erst noch, dass diese Änderung
zum Guten wäre.

mit „sexueller Selbstbestimmung“ meinte ich eigentlich was anderes, nämlich z.B. die Tatsache, dass man von 10 Feministinnen 12 Meinungen zu weiblicher Homosexualität, weiblichen sadomasochistischen Praktiken, und ähnlichem erhält; dass also sowas ein wichtiges Themengebiet des Feminismus ist;

aber egal, dann halt so:
"Noch 1966 entschied der Bundesgerichtshof zum Thema “Vergewaltigung in der Ehe”: “ Die Ehe fordert von der Frau in der Ehe eine Gewährung des Beischlafs und verbietet es, Gleichgültigkeit oder Widerwillen zur Schau zu tragen .”"

„Vergewaltigung in der Ehe wurde erst 1996 unter Strafe gestellt“

http://www.br-online.de/bildung/databrd/frauenb2.htm…

Ich nenne das durchaus eine Erhöhung der „sexuellen Selbstbestimmung“ in diesen 30 Jahren; muss ja deshalb nicht jedermanns Geschmack sein.

Feminismus pro oder Feminismus kontra Reproduktionsmedizin?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Abtreibung?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Pornographie und
sexueller Selbstbestimmung?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Mutterschaftsförderung?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Binnen-I?
Feminismus pro oder Feminismus kontra juridischer
Festschreibung von Frauenrechten?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Quotenregelungen?
Feminismus pro oder Feminismus kontra wer-weiss-was?

Ich wollte damit eigentlich ebenfalls nur die Pluralität des Feminismus aufzeigen, weshalb ich auf Deine jeweiligen Ausführungen dazu aus Platzgründen nicht mehr eingehe.

Vielleicht noch:

Ich hege eine echte Bewunderung für jede standhafte Frau, die
auf folgenden Zug nicht aufspringen will:
„Frau=Frauenanliegen=Feminismus“
Ich gebe zu, dass ich nicht ein Experte der ersten Garde der
Soziologie bin, aber ich habe genug gesunden Menschenverstand,
um einige der gröbsten Missstände zu geisseln, was bitter
nötig ist.

Aus meiner Sicht suchst Du Dir bei Deiner Kulturkritik der obigen Postings (von der ich übrigens auch vieles teilen kann) einfach den Pappkameraden „DER FEMINISMUS“ aus, ohne dass Du ihn bis zu dem Punkt ernstnimmst und Dir aneignest (und gerade seine Pluralität zur Kenntnis nimmst!), bis zu dem man jede Sache ernst nehmen und kennen lernen muss, an der man eine Kritik üben will, die kein bloßes blindwütiges Drauflosenhauen ist.

Viele Grüße
Franz

4 Like

Hallo Mike,

Hallo Franz

vorab:
Der Sinn meiner Auflistung der vielen Feminismen war
der, darauf hinzuweisen, dass ich solche Sätze wie „DER
FEMINISMUS hat …“ grundsätzlich ziemlich argwöhnisch
betrachte, weil er eine Einheit suggeriert, die m.E.
schlichtweg nicht vorhanden ist;

Das ist nicht falsch. Darauf wollte ich sogar hinaus. Nur macht der Begriff dann keinen Sinn, ausser dass die Frauen angeblich ganz durchgehend das Maul weiter aufreissen sollen, ungeachtet dessen, was sie zu sagen haben.

zum zweiten wollte ich damit andeuten, dass gewiss viele der
„Kritikpunkte“, die Du in Deinen Postings angebracht hast,
auch in Schriften zu finden sind, die im Regal „Feminismus“
stehen;
gerade der feministische Diskurs hat ein sehr hohes Maß an
Binnen-Kritik hervorgebracht (schlichtweg deshalb, weil er in
seiner theoretischen Haltung hochgradig pluralistisch ist);
das gilt es bei einer so frontalen Außen-Kritik wie der Deinen
zu berücksichtigen.

Das habe ich nicht bestritten. Danke für den Hinweis, mir geht es um die Wurzel des Baumes „Feminismus“ und nicht um die einzelnen Bücher.

Da Du so ausführlich geantwortet hast, will ich die
verwendeten Begriffe nun auch klarstellen, vielleicht
interessiert es Dich - oder irgendjemand anderen, mich auf
jeden Fall, und das reicht mir auch schon.

Es interessiert mich schon, aber wird kaum unwidersprochen bleiben.

Mal im Klartext: Von welchem Feminismus sprichst du
eigentlich?

Eigentlich ein Widerspruch
per se. Ich könnte auch sagen, wenn ich erkläre, warum ich
mehr Lohn will, sei das eine Wissenschaft. Nur würde man’s mir
nicht abkaufen. Und ich verstehe nicht, warum man den
Feminismus als Wissenschaft duldet.

Das ist eigentlich eher Wissenschaftstheorie als Gender
Studies, können wir gerne im Brett „Philosophie“ mal
aufgreifen;

Wissenschaftstheorie gehört oft auch in das Brett der betroffenen Wissenschaft oder Parawissenschaft (s. z. B. Astrologie-Brett), beide Bretter können fallweise richtig sein.

kurz: feministische Wissenschaft „fordert“ nicht nur, sondern
analysiert an erster Stelle (wie jede andere
Wissenschaft auch):
Frauen&Bildung, Frauen&Arbeitsmarkt, Frauen&Wissenschaft,
Frauen&Geschichtsschreibung, Frauen&amp:stuck_out_tongue_winking_eye:olitik, und 1000 andere
Themen.

Selbstverständlich. Leider ist er als „Wissenschaft“ zugelassen.

Dem die Wissenschaftlichkeit abzusprechen finde ich famos,
aber vielleicht missverstehe ich Dich ja auch;
dass man natürlich über die Stellen, an denen feministische
Wissenschaft (wie jede andere Sozialwissenschaft auch!) in
Aktivismus übergeht, diskutieren kann, ist klar.

Es geht darum, dass diese „Wissenschaft“ heute leider im Sattel sitzt.
Dass der Aktivismus auch heute oft dahinter steht, kommt noch hinzu.

erster Welle, zweiter Welle, dritter Welle, Post-Feminismus?

Es ist wie mit einem neuen Regierungschef, wenn er an die
Macht kommt. Am Anfang ist er kaum besser als sein Vorgänger,
dann wird er routiniert. Auch wenn er von der falschen Partei
ist, kann er etwas Gutes lernen. Aber man sollte ihn besser
früher als später abwählen.

diese „Wellen“ sind feststehende Ausdrücke und kennzeichnen
bestimmte Epochen des Feminismus bzw. sozio-historische
Zeitabschnitte;
insofern ist Dein Regierungs-Gleichnis wohl eher ein
Missverständnis

nein, hier ist kein Missverständnis

  1. Welle: bis in die 20er des 20. Jhdts.
  2. Welle: 50er, v.a. 60er/70er
  3. Welle: ab 80er
    Postfeminismus: ab 80er (mit anderen Akzentuierung als die 3.
    Welle des F.)

Eben, immer wieder weiter entwickelt, selbstverständlich in Wellen. Daher auch nicht immer gleich, oft etwas routinierter geworden. Mein Beispiel vom Regierungschef der falschen Partei passt.

ausführlicher:

amerikanischem, französischem, Dritte-Welt-Feminismus?

dabei geht es nicht um Erdteile und Internationalismus,
sondern um bestimmte theoretische Grundhaltungen, die
natürlich auch kulturell vermittelt sind, die aber bei weitem
nicht auf die jeweiligen namensgebenden Ländern beschränkt
sind

Richtig, macht die Sosse aber um kein Haar besser.

Der „christliche“ ist nicht nötig und auch nicht ausgefeilt,

das mag Deine Meinung sein, dennoch gibt es ihn natürlich.

Jawohl, es ist meine Meinung, obwohl es ihn gibt.

der rechts-konservative existiert streng genommen nicht,

:wink:
http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE764

Habe ich gelesen, bestätigt genau meine Meinung. Es gibt ihn nicht.

eigentlich dachte ich dabei aber vor allem an die in den USA
überaus erfolgreiche anti-Pornographie-Bewegung, bei der sich
Feministinnen wie MacKinnon oder Dworkin mit der New Right
verbündeten:
z.B.
http://www.lrp-cofi.org/PR/pornPR27.html

die Prüden paktieren mit den Prüden. Man hat schnell den Feminismus auch noch konservativ genannt, um ihn salonfähig zu machen.
Hm, klingt mir eher nach „unheiliger Allianz“ als nach Identifikation. Nein, den rechts-konservativen Feminismus als Begriff können wir in aller Ruhe vergessen.

http://www.theatlantic.com/doc/prem/1

Ja genau, man beschreitet auch den umgekehrten Weg und erklärt alt-konservative Bewegungen als feministisch. Auch das ist der gleiche Trick und gehört in den gleichen Papierkorb.

der
liberale macht keinen Sinn

:wink:
http://en.wikipedia.org/wiki/Liberal_

Ist mir durchaus klar, ich bleibe bei meiner Haltung, dass er eigentlich nicht nötig ist. Wenn die Frauen selbstbewusster werden sollen, falls das überhaupt organisierbar ist, dann wird dieser Weg kaum etwas nützen, es sei denn, man verwechselt „selbstbewusster werden“ mit gruppiertem Egoismus.

der ökologische ist eine
Begriffsverwirrung,

http://en.wikipedia.org/wiki/Ecofeminism

Einigen wir uns auf „feststehende Begriffsverwirrung“ oder lieber auf „linke Ideologie“ unter dem Mäntelchen von „Feminismus“ mit diesem wiederum unter dem Mäntelchen „Ökologie“, gepaart mit grüner Schwärmerei unter dem Label „zurück zur Natur“?

der anarchistische hat keine
Daseinsberechtigung

ja gut, meinetwegen, aber es gibt ihn halt trotzdem.

Aber seine Bücher führen wohl kaum weiter. Ich gebe zu, auch den Anarchismus und ebenso den radikalen Ökologismus unter der Überschrift „zurück zur Natur“ halte ich für unpraktikable Konzepte, darum fällt es mir leichter, die entsprechenden Feminismen abzuhaken, als wenn ich selber radikaler Ökologist oder Anarchist wäre.
Aber diese Bewegungen sind - im Unterschied zum Feminismus - nicht darauf ausgerichtet, die Geschlechter unnötig zu entzweien.

(Reihenfolge bewusst verändert - Du errätst warum)

ich rate: vermutlich nach persönlicher Billigung …

Persönlich ist gut. Mehr noch hatte ich an historisch-kulturelle Relevanz der beglückten Strömungen gedacht, aber persönlich - das ist wirklich auch gut und stimmt genau. -

Wenn der

universalistische

einer Türkin
vorschreiben will, ihren Mann am Kopftuch zu erhängen

…, dann erkennt man genau das Niveau gewisser „wissenschaftlicher“ Prominenz. Deine Erklärung der Begriffe ist völlig richtig. Denk aber auch daran, dass dann der partikuläre, will sagen der kulturalistisch streng unterscheidende, in der Diskussion zunächst antwortende Feminismus, beim Weiterdenken keiner mehr ist.

Feminismus pro oder Feminismus kontra Reproduktionsmedizin?

Haben bei Lichte betrachtet mit dem Feminismus so wenig
historisch wie begrifflich überhaupt etwas zu tun.

Feminists have long been divided on the issues
raised by reproductive technologies.

So so, es gibt also Leute, die über die Probleme nachdenken wie andere auch, und sie nennen sich „Feministen“. Habe ich das etwa je bestritten? Nein. Trotzdem ist die Debatte über Repro-Medizin bzw. IVF eine eigenständige Debatte und keine Gender-Debatte.

Feminismus pro oder Feminismus kontra Abtreibung?

Zudem handelt es sich um eine politische,
nicht im strengen Sinn wissenschaftliche Debatte.

Ich dachte, wir reden hier von „Feminismus“, nicht bloß von
„feministischer Wissenschaft“???

Gut, reden wir auch von Aktivismus und feministischer Bewegung ausserhalb der Wissenschaft. Dann fällt nämlich die Betrachtung noch dreimal nüchterner aus. Dass die Abtreibungsdebatte in erster Linie politisch ist, wenngleich sie ohne wissenschaftliche Hinweise kaum auskommt, scheint wohl selbstverständlich. Dann belege mir doch, ob die vorgebrachten Argumente durch das Etikett „Feminismus“ überhaupt je einen Schritt vorwärts geführt haben.

mit „sexueller Selbstbestimmung“ meinte ich eigentlich was
anderes, nämlich z.B. die Tatsache, dass man von 10
Feministinnen 12 Meinungen zu weiblicher Homosexualität,
weiblichen sadomasochistischen Praktiken, und ähnlichem
erhält; dass also sowas ein wichtiges Themengebiet des
Feminismus ist;

Dann wäre also der Feminismus eine Bewegung (oder fallweise „Wissenschaft“), welche Themen wie „sexuelle Selbstbestimmung“ fördert und favorisiert. Sogar daran habe ich meine Zweifel.
Man kann diese Themen auch sonst fördern und nach Gutdünken favorisieren. Also ist das Etikett „Feminismus“ einmal mehr unnötig, hohl, ein leerer Begriff, um „die Frauen“ generell von „den Männern“ abzugrenzen und die Geschlechter gegeneinander aufzubringen.

„Noch 1966 entschied der Bundesgerichtshof zum Thema
“Vergewaltigung in der Ehe”: “ Die Ehe fordert von der Frau in
der Ehe eine Gewährung des Beischlafs und verbietet es,
Gleichgültigkeit oder Widerwillen zur Schau zu tragen .”“

Der Grund für die Entscheidung war nicht die Billigung der Tat. Die Ehe fordert auch Achtung der Frau von Seiten des Mannes. Die Frage, um die es ging, war, wie weit der Staat die Sache zu verfolgen habe.
Weder die geschuldete Achtung durch den Mann noch deren Verletzung waren einklagbar oder vor Gericht verhandelbar.

„Vergewaltigung in der Ehe wurde erst 1996 unter Strafe
gestellt“

Und gleich als Offizialdelikt, d. h. wenn einmal aufgedeckt, dann Sache des Staates.

Ich nenne das durchaus eine Erhöhung der „sexuellen
Selbstbestimmung“ in diesen 30 Jahren; muss ja deshalb nicht
jedermanns Geschmack sein.

Quod non.
Die Schwierigkeit bestand nicht darin, ob es gut sei, wenn man „den Frauen“ mehr Selbstbestimmung gönne, denn den wirklich Betroffenen Ehefrauen gönnte man nämlich diese Selbstbestimmung an sich sehr wohl.

Die Schwierigkeit bestand darin, ob man bestimmte Gewalttaten in die Verantwortung des Staates gebe oder nicht. Es war eben etwas im Spiel: die Idee, dass der Staat das Leben ohnehin nicht wirklich lenken kann, sondern dass es immer auch Mitverantwortung und Vernunft beim Volk selber braucht.
Also ein Streit etatistisch-liberal und kein Streit Männer-Frauen.
Der Etatismus musste sich deswegen durchsetzen, weil gewisse Leute mit ihrer Freiheit nicht (mehr) umgehen konnten.

Ich wollte damit eigentlich ebenfalls nur die Pluralität des
Feminismus aufzeigen

Du trägst das Verdienst, dass Du darauf hingewiesen hast, dass man weidlich darüber diskutieren kann. Dennoch ist meine Meinung bislang gemacht.

Aus meiner Sicht suchst Du Dir bei Deiner Kulturkritik der
obigen Postings (von der ich übrigens auch vieles teilen kann)
einfach den Pappkameraden „DER FEMINISMUS“ aus, ohne dass Du
ihn bis zu dem Punkt ernstnimmst und Dir aneignest (und gerade
seine Pluralität zur Kenntnis nimmst!), bis zu dem man jede
Sache ernst nehmen und kennen lernen muss

Kennenlernen gerne. Respektieren - nein. Pappkamerad: ja. Ich habe tatsächlich so einiges auf den Begriff „Feminismus“ projeziert, soweit es mir richtig schien, und hoffe, dass die eine oder andere Frau die sogenannte „Frauensolidarität“ da und dort mal sausen lässt. Leider sind einige Männerbündler auch nicht besser.

Der Sinn des Ganzen innerhalb des Threads besteht darin, dass die Männer die gleichen Fehler nicht nachmachen sollen. Eine schlaue Anschlussfrage wäre etwa: Haben nicht die Männer selber angefangen (Feminismus als blosse Reaktion)?
Gruss
Mike

Hi!

Musst Du nicht.
Solange Du Deine Kinder nciht bei Mc Doof ernährst.

Wie man die Kinder ernährt, ist aber wieder kein
geschlechterspezifisches Problem. Entweder kann der Mann
kochen oder die Frau oder beide oder beide nicht; aber
irrsinnig ist die Annahme - und die klingt bei dir durch -, im
Zweifel müsse es die Frau sein.

Ja, so ist es aktuell bei der Mehrheit der Paare.

Levay

PS. Auch Kinderbetreuung kann ebenso gut die Aufgabe eines
Vaters sein wie die einer Mutter …

Natürlich. Wie bei meinem Klassenkameraden, dessen Frau starb, als das Baby 4 Monate alt war…

Genrell meine ich eben, ist die Baby- und Kinderfütterung hierzulande noch eher die Aufgabe der Mütter.
Nichts dagegen, wenn die Väter das übernehmen, aber die Realität ist eben so.

Ich persönlich meine übrigens, dass derjenige mit dem niedrigeren gehalt zu Hause bleiben sollte, wenn Kinder kommen.
Nur um das klarzustellen.

Grüße,
Mathias

Hi!

Die
„Frauenparkplätze“ sollten für Schwache, Kranke, Behinderte,
Kinder und Frauen gleichermassen sein.

Naja, Kinder sollten nicht parken…
Sonst Zustimmung.

Und wenn Papa das Kind bringt, hoffentlich AUCH Zustimmung!!!

Klar.
Nur mache das mal in der Realität.
Du parkst mit Kind im Auto auf einem Frauenparkplatz und lieferst das Kind irgendwo ab. Dann steigst Du alleine wieder in den Wagen ein.
Da kann man neue Schimpfwörter lernen…

Dass die Mädels in den 70ern sich ein paar mehr Rechte
erstritten haben, ist i.O. und war höchste Zeit.

Immer noch Mühe damit. Weder war das wirklich in vernünftig
fassbarem Sinn erkämpft noch ist das, was anders wurde,
wirklich neu geworden. Seit Urzeiten kam es immer wieder vor,
dass Frauen vergleichsweise mehr Freiheit hatten als in den
50ern/60ern. Aber nie war es nötig, das dermassen
festzuschreiben, öffentlich und auch privat darum zu feilschen
bzw. zu keifen und daraus so destruktive Folgen abzuleiten wie
es heute leider geschieht.

Einverstanden.
Auch heute ist das nicht nötig bzw. haben Frauen mit einem bisschen was im Kopf das nicht nötig.

Frauenstreiks haben noch nie etwas Ergiebiges bewirkt.

Nein?

Mir ist keiner bekannt. Wohl gab es sinnvolle Anliegen, die
dabei auch bisweilen durchgesetzt wurden, aber bei näherer
Betrachtung sind das keine frauenspezifischen Anliegen. Da die
Männer den gleichen Fehler nicht nachmachen sollten, ist das
sehr wohl ON-Topic.

Naja, Jobquoten, Frauentage im Bad u.s.w. sind durchaus
„frauenspezifisch“.

Nun sag mir, das seien sinnvolle Dinge, und ich fresse einen
Besen.

Ich finde die Frauensaunatage sinnvoll.
Viele Frauen in meinem Umfeld schätzen das.

Früher hatte ich so etwas ab und an daheim veranstaltet, aber mittlerweile bleiben die Teilnehmerinnen aufgrund Heirat weg… :wink:

Im Ernst: so etwas macht schon Sinn.
Die Mädels sind eben in einigen Belangen etwas empfindlicher, als trägt man dem als Gentlemean Rechnung.

Jobquoten, Mutterschutz in der heutigen juristischen Form oder Frauenparkplätze hingegen halte ich für Unfug.

Für Frauen mag es wichtig gewesen sein, heute ist es nur noch
peinlich.

Ecco.

Die wirklich guten Jobs werden nach wie vor unter Männern
verteilt, weil allein das Mutterschutzgesetz schon
inakzeptabel ist, wenn man eine Management Position zu
besetzen hat. So beißt sich die Katze eben wieder in den
Schwanz.

Interessante Bemerkung. Das Problem ist, dass es g e w i s s e
Männer sind, die exorbitant viel mehr verdienen, mehr Macht
haben oder fester im Sattel sitzen als andere. So gesehen ist
alles beim Alten.

Eben aus den genannten Gründen.
Wer ins mittlere Management möchte, muss auch verfügbar sein. Nur dann kommt man auch irgendwann ins obere Mangement.

Sie bekommen nun einmal die Kinder und leiden unter den
Mutterschutzgesetzen. Die Frauen, die das verbrochen haben,
haben ohnehin keine Kinder bekommen oder hatten als
Politikerinnen keine Probleme damit.

Der Feminismus hat die Anliegen der Frauen also gar nicht
effizient vertreten. So ist es.

Im Jobbereich war das in der Tat ein Bärendienst.

Der junge Mann heute kann die an ihn gestellten Forderungen
nicht erfüllen.
Also nutzt er die Sache für sich so aus, wie es geht.
Das ist dann oft für beide unbefriedigend.

So scheint es in der Tat, und der junge Mann ist nicht alleine
daran schuld.

Natürlich nicht.
V.a. ist seine Mutter daran schuld, die ihm nicht gezeigt hat, wie man mit Frauen vernünftig umgeht.

Wenn die Mädels das einsehen, kommen wir ein
klitzekleines Schrittlein weiter.

Das werden sie nicht. Sie werden weiterhin Weicheier heiraten und diese nach ein paar Jahren mit Machos betrügen.

Ich denke, dass es seit Jahrhunderten am sinnvollsten war und
ist, einfach entspannt eine Familie zu gründen.

Was unmöglich ist. Eine Familie gründen heisst so gut wie
immer einen materiellen Abstieg in Kauf nehmen. Da ist man
nicht entspannt.

Was kostet denn ein Kind in den ersten 3 Jahren?
15.000 Euro?

Da muss der normale junge Mann heutzutage noch nciht mal seinen 3er BMW verkaufen.

Meine würde mit einem motivationslosen Schlurch nicht
losziehen…

He Ganymed, wen meinst Du denn da… (kriech versteck
michdochnich…)

Wer ist das?

Kochen können die Frauen wieder, aber für sich, ohne Mann,

Das konnten sie auch vor 30 Jahren.
Ich würde das Singledasein nicht unbedingt so propagieren
wollen. Da koche ich doch lieber für 2…

Aber es wird immer häufiger.

Selbst schuld.
Bedankt Euch bei Alice Schwarzer.

Ein Punkt für Dich, siehe Sternchen.

Danke… :wink:

…kurzum, ich habe einiges an Marktwert. :wink:

Wenn Du von der „richtigen“ Seite aus angeguckt wirst…Die
Mädels stellen Dich nicht alle gleich dar, vor sich, vor Dir,
vor anderen.

Klar. Ist mir aber egal. Damit kann ich leben. Viele Menschen mögen mich nicht, noch mehr mögen mich…

Die Jungs jedenfalls sind selbst schuld, wenn sie keine
Motivation entwickeln, sondern nur vor sich hinschlurfen.

Nein, doch wieder nicht. Die Jungs verkriechen sich eben mit
einem gewissen Grund.

Ist für mich zu fadenscheinig.
Diie richtig guten Mädels gibt es immer noch. Mein Ziele wäre es doch, so eine abzugreifen und eben etwas dafür zu tun…

Die „ungeliebten“ Singles sind in meinem Umfeld selten.

Interessant. Was ist Dein Umfeld, bin gespannt und das gerne!!

Viele junge Paare und Ehepaare zwischen 28 und 37 Jahre alt. Die Mehrheit mittlerweile mit Kindern. 2 Singlejungs, einer davon seit Jahren, er kriegt den hintern leider nciht hoch, und einer seit einer Woche, der braucht noch etwas. 2-3 Singlemädels, eher Trennungsopfer, die noch etwas brauchen, wieder normal zu werden.

Grüße,

Mathias

Hi!

Der Feminismus hat die Anliegen der Frauen also gar nicht
effizient vertreten. So ist es.

Amen!
so in etwa lässt sich doch „so ist es“ übersetzen?

Was für eine selbstgerechte Predigt ihr beide da gehalten habt

Wer ko der ko…

Mal im Klartext: Von welchem Feminismus sprichst du
eigentlich?

Vom deutschen Feminismus seit den 70ern. So wie es dasteht.

erster Welle, zweiter Welle, dritter Welle, Post-Feminismus?

amerikanischem, französischem, Dritte-Welt-Feminismus?

sozialistischem, ökologischem, christlichem, liberalem,
anarchistischem, rechts-konservativem Feminismus?

identitärem, differentiellem, dekonstruktivistischem
Feminismus?

revolutionärem, militantem, reformistischem Feminismus?

kollektivistischem, individualistischem Feminismus?

universalistischem, kulturalistischem Feminismus?

Feminismus pro oder Feminismus kontra Reproduktionsmedizin?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Abtreibung?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Pornographie und
sexueller Selbstbestimmung?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Mutterschaftsförderung?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Binnen-I?
Feminismus pro oder Feminismus kontra juridischer
Festschreibung von Frauenrechten?
Feminismus pro oder Feminismus kontra Quotenregelungen?
Feminismus pro oder Feminismus kontra wer-weiss-was?

Welcher Feminismus hat es also nicht geschafft, „die Anliegen
der Frauen“ effizient zu vertreten?

Alle Deine Unterkapitel von Feminismus.

Es bringt nichts, hier mit Unterkategorien um sich zu werfen.
Das Thema ist immer das gleiche, ob in Frankreich oder Deutschland.

Welcher Feminismus kann überhaupt unbestritten von sich
behaupten, „die Anliegen der Frauen“ zu vertreten?

Keiner, wie wir ja feststellten.
Er vertritt v.a. die Anleigen von ein paar sehr, sehr stark spezielisierten Interessengruppen mit erhöhtem Sendungsbewusstsein.

Welcher Feminismus legt denn fest, was überhaupt die „Anliegen
der Frauen“ sind?

Die Frage stelle ich ja…

Oder passen solche Fragen nicht ins Homiliar?

Offenbar nciht.

Grüße,

Mathias

Im kreise drehen
Hi,

auch wenn die diskussion fast im archiv verschwunden ist, muss ich noch etwas zu denem „Zauberwort“ sagen.

„Vertragsfreiheit“ also.
Ist das die selbe vertragsfreiheit, die dem betreiber eines betriebes verbietet, frauen aufgrund ihres geschlechtes eine anstellung zu verweigern???

Klingt interessant und irgendwie so, als wären wir wieder am anfang der diskussion…

Alex

und auch Dir sage ich…:
Hallo Max

nicht den gleichen Fehler machen wie „frau“. Das ist unser Zauberwort für die Zukunft.

Gruss
Mike

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