Diskusverlagerung - Therapie notwendig oder nicht?

Hallo, hab seit über zehn Jahren Probleme mit einem Kiefergelenk (knacken und rausspringen beim öffnen des Mundes), war bei einem ZA, der meinte aber, dass das eine Diskusverlagerung ist und man da nichts machen kann. Meint ihr, es hat Sinn, noch einen anderen Arzt aufzusuchen oder habt ihr die gleichen Erfahrungen gemacht? Muss ich die Beschwerden jetzt einfach hinnehmen? Dank schonmal für Antworten! viele grüße ciapek

Sercus Ciapek,

einer der Großgurus der CMD-Welt hat seine Vorträge oft mit dem Satz:

"No pain, no treatment!"

begonnen.

Wenn Du in den zehn Jahren nur das lästige und erschreckende Knacken hinnehmen musstest, lass es dabei.

Gruß

Kai Müller

Hallo, danke für die Antwort! Und wie sieht das mit der Abnutzung des Diskus aus? Als vor einigen Jahren mal ein Röntgenbild gemacht wurde, hat der Arzt gesagt, dass 30 Prozent des Knorpels weg sind. Der Arzt jetzt hat aber kein Bild gemacht - und als Laie macht man sich ja da so seine Gedanken. Viele Grüße ciapek

Hallo Ciapek,

die einzige Möglichkeit, Dein Problem zu behandeln, liegt in der Anfertigung einer Schiene und in begleitender Physiotherapie.

Hast Du ausser dem Knacken keine Beschwerden und trägst Du bereits eine Schiene gilt das was Kai Dir bereits geschrieben hat.

Hast Du noch keine Schiene würde ich mir an Deiner Stelle eine machen lassen.

Dein Zahnarzt hat Recht damit, daß man gegen das Knacken alleine nichts machen kann. Manchmal verlieren sich die Knackgeräusche im Laufe der Tragedauer einer Schiene, manchmal aber auch nicht. Behandlungsbedürftig sind alleine eventuelle Schmerzen aber nicht die von Dir beschriebenen Geräusche.

…Und wie sieht das mit der Abnutzung des Diskus aus?

Die Abnutzung des Diskus lässt sich mit keinen Maßnahmen rückgängig machen. Sie spielt aber auch keine Rolle. Wichtig ist, daß die Kräfte, die für die Abnutzung des Knorpels verantwortlich waren, verringert werden.

Als vor einigen Jahren mal ein Röntgenbild gemacht wurde, hat der Arzt gesagt, dass 30 Prozent des Knorpels weg sind.

Es gab und gibt keine Röntgentechnik mit der man die Abnutzung des Diskus quantitativ bewerten kann. Insofern handelt es sich bei der Aussage des Kollegen lediglich um eine Vermutung.

Der Arzt jetzt hat aber kein Bild gemacht

es hätte auch keine Bedeutung für eine eventuelle Therapie.

  • und als Laie macht man sich ja da so seine Gedanken.

Entscheidend ist, daß Dein Kiefergelenk nicht mehr im Übermaß belastet wird. Das bedeutet, daß Du möglichst keinen Kaugummi oder ähnliche Dinge kaust und möglichst nicht mit den Zähnen knirschst oder presst (meistens nachts im Schlaf). Wenn man diese Belastungen reduziert, verlieren sich die Beschwerden im Regelfall.

Gruß
Gero