Im Gegensatz zu Pierre finde ich deinen Ansatz nicht falsch. Ich jedenfalls kenne das (wie du), dass man sich für manche Dinge überwinden muss und am Ende einen großen Lustgewinn und Erkenntnisgewinn hat, den man nicht gehabt hätte, wenn man zu faul gewesen wäre. Vielleicht hat Pierre keinen inneren Schweinehund? Beneidenswert!
Ich habe früher sehr viel wahllos ferngesehen. Wirklich Spaß gemacht hat das nicht, es fühlte sich nur leer an.
Umgekehrt musste ich mich oft erst einmal zwingen, bestimmte Romane weiterzulesen, die mich später dann begeistert und auch weitergebracht haben.
Auch bei langen Zeitungsartikeln bin ich oft erst einmal zu faul, zu lesen, hinterher aber, wenn ich mich überwunden habe, begeistert, was ich neu verstanden habe (wenn der Artikel gut war!).
Aber wie überwindet man seinen eigenen Schweinehund? Nicht einfach!
Natürlich muss man, auch wenn man Faulheit überwinden muss, doch für das Thema im Prinzip Interesse haben, sonst hat es keinen Zweck. Wenn während der Beschäftigung nicht irgend wann Freude, Begeisterung kommt, bringt es wohl nichts.
Möglichkeiten wären:
- einen Volkshochschulkurs, in dem man sich mit anderen austauscht, man hat ihn bezahlt und geht darum regelmäßig hin
- wenn man eine Sprache lernen will: Man hat einen Nachhilfelehrer, der jede Woche kommt
- man geht ins Theater, ins Kino oder in die Oper und liest hinterher zu dem Werk und dem Thema
- Man sucht sich ein einigermaßen klar abgegrenztes Thema (z. B. "Kennenlernen des Sternenhimmels: kauft sich eine Sternenkarte und ein Fernglas, beobachtet an klaren Abenden den Himmel, prägt sich erste einfache Sternbilder ein, versucht sie wiederzufinden, besucht Veranstaltungen eines Planetariums…)