Disziplin nach Schwangerschaft in ? Südamerika

Hallo,

ich hoffe ich bin in der richtigen Kolumne!

Ich habe mal gehört, daß es bei einem Stamm in Südamerika oder in Afrika folgendes üblich ist: nachdem eine Frau entbunden hat legt sich ihr Ehemann für mehrere Tage oder Wochen ins Bett und tut gar nichts. Das bedeutet, sie muß ihn neben dem Baby komplett mitversorgen.

Der Sinn davon soll (glaube ich) sein, daß sie aktiv bleibt und volle Verantwortung übernimmt (vielleicht auch, daß ER sieht, wie sie sich abrackert und dann eher realisiert, was alles zu tun ist und wo er helfen kann).

Weiß jemand Details darüber? Tut mir leid, daß meine Infos nur so dünne sind, aber eben deswegen suche ich einen Experten für die Erklärung dieses seltsamen Brauches.
Genial wäre, wenn jemand mir sagen kann

WO das so ist
WIE genau die Bedingungen aussehen (wie lange ist er faul? usw)
WARUM es gemacht wird

Besten Danke im voraus,

Tillmann

Hallo Tillmann,

wenn du das Suchwort „Couvade“ (franz.: brüten) benutzt, möglichst mit engl. Text, dann wirst du alles finden.
In deutscher Textsuche findest du Folgendes:

In einigen Bevölkerungsgruppen existieren feste Rituale der Männer im Umfeld der Geburt. Nicht nur bei den Arapeshs in Papua-Neuguinea gibt es etwa das so genannte „Couvade“. Bei diesem „Männerkindbett“ übernimmt der Vater die Rolle der Wöchnerin. In oft übersteigerter Form wird er zum Genesenden und legt sich zur Ruhe. In früheren Jahrhunderten kam das Männer-Wochenbett auch in Europa vor, im Baskenland war es gar bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitet.

Eine Möglichkeit ist, das Couvade-Ritual als Adoptionszeremoniell zu sehen, um die Legitimität des Kindes zu bestätigen. Eine andere Erklärung ist, daß in vielen Kulturen nach Volksaberglauben die Schwangere in besonderem Maß negativen Einflüssen böser Geister ausgesetzt ist. Deshalb ist es die Aufgabe des Mannes diese Geister durch seine vorgetäuschte Schwangerschaft oder Geburt von der Frau abzulenken.

Grüße, Renate

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