Diverse Linkshänder-Hilfsmittel

Hallo,

nächstes Jahr kommt mein Sohnemann in die Schule. Er ist Linkshänder. Als einziges Hilfsmittel habe ich ihm bisher nur eine Linkshänder-Schere besorgt, da ich nicht den Eindruck hatte, daß er sich mit anderen Sachen (Messer, Lineal usw.) besonders schwer tut. Mir ist auch dieses Jahr erst aufgefallen, wie viele Linkshänder-Artikel überhaupt auf dem Markt sind. Zum Schulanfang wurden Linkshänder-Lineale, Linkshänder-Füller und sogar Linkshänder-Ringbücher angeboten. Ich bin nun etwas unsicher in wie weit mein Kleiner diese Sachen überhaupt braucht. In einer von Rechtshändern dominierten Welt hat er ja nicht immer die Möglichkeit auf Linkshänder-Sachen zurückzugreifen. Wäre es da nicht doch besser bei den üblichen Linealen etc. zu bleiben, damit er sich daran gewöhnt?
Hat jemand von Euch Erfahrung mit solchen Sachen?

Viele Grüße
Simone

Hallo Simone,

also ich muss sagen, dass ich von speziellen Linkshänder-Produkten nichts halte.
OK, wenn es um einen ergonomisch geformten Füller geht, muss man für einen Linkshänder natürlich das passende Modell nehmen.
Aber muss ein ergonomisch geformter Füller sein?

Ringbücher und Lineale speziell für Linkshänder halte ich zwar für sehr interessant, allerdings erschließt sich mir der Sinn solcher Produkte nicht.
Man wird später mit solchen Dingen am besten umgehen können, mit denen man von Anfang an gelernt hat umzugehen.
Kaufst Du Deinem Sohn jetzt diese Dinge wird er vielleicht später Umstellungsprobleme haben, da die meisten Dinge doch eher für Rechtshänder ausgelegt sind.
Stell Dir mal folgendes Szenario vor:
Dein Sohn vergisst sein „Linkshänderlineal“. Es wird ausgerechnet an diesem Tag eine Klassenarbeit geschrieben, bei der man auf ein Lineal nicht verzichten kann. Da die Lehrerin (der Lehrer) es gut meint leiht sie (er) Deinem Sohn ein Lineal. Dieser wird dann sicher erwidern: Tut mir leid aber ich kann mit diesen Lineal nichts anfangen, da es sich um kein „Linkshänderlineal“ handelt." (in dieser Situation möchte ich mal das Gesicht der Lehrerin sehen *grins*)
Jaja ich weiss, dieses Beispiel ist extrem. Aber es ist sicher etwas dran.

Kauf Deinem Sohn lieber normale Produkte. Ich denke es besser für ihn, und gleichzeitig schont es Deine Geldbörse.

Aber entscheiden musst Du.

MfG
Stephan

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Hallo,

wie unterscheidet sich ein Linkshänder-Ringbuch von einem „normalen“?
Ich würde eine Linkshänderschere kaufen und einen Linkshänderfüller. Beim Füller kommt es nicht nur auf die Form zum Greifen an, soviel ich weiß sind auch die Federn in Linkshänderfüller so ausgelegt, dass sie stärkeren Druck von der linken Seite aushalten, während die anderen Federn eher mehr Druck von rechts erwarten. Ansonsten fällt mir sonst nichts ein, was anders sein muss.

Viel Spaß für deinen Kleinen in der Schule.

Gruß, die Elbin

Hallo Simone,

meine beiden Kinder sind auch Linkshänder. Außer einer Linkshänder-Schere haben sie nie irgendwelche speziellen Hilfsmittel benötigt. Sie lernen mit den Dingen umzugehen, die sie von Anfang an benutzen. Z.B. habe ich an meinem PC eine Rechtshändermaus. Beide mußten von Anfang an damit umgehen und haben das auch problemlos gelernt. Sie hätten heute mit einer „umgepolten“ Maus Probleme.
Was mich interessiert: Wodurch unterscheidet sich ein Linkshänder- von einem Rechtshänder-Lineal?

Gruß
Roland

Hallo Simone,

ich bin selbst Linkshänder.
Was ich mir wünschte wären ein paar Haushaltsgeräte für Linkshänder (Schere, Dosenöffner, Korkenzieher,…)
Von Füllern für Linkshänder halte ich nix. Und zwar deshalb, weil Linkshänder mit dem Handballen über die Schrift wischen. Da ist ein Füller grundsätzlich ungeeignet, weil die Schrift verschmiert. Ich nutze Kukelschreiber mit schnell trocknender Tinte.
Wenn dein Sohn den Füller für die erste Zeit als Hilfe für die Schreibmotorik braucht, ist ein Linkshänderfüller wegen der sepziellen Federform sinnvoll. Ich habe als Kind normale etliche Füller gekillt. Die haben bei mir immer nur ein paar Wochen gehalten.
Linkshänderrlineal? Lineale sind doch symmetrisch oder nicht?
Das würde ich nicht so mit AUfmerksamkeit bedenken.

Max

Hallo Simone,

ich habe vor kurzem mal einen Bericht im Fernsehen gesehen, in dem es genau um dieses Thema ging. Ich glaube, dass diese speziellen Produkte nicht unbedingt notwendig sind, aber sie erleichtern das Tagtägliche erheblich.

So ist beispielsweise bei einem Linkshänder-Lineal die Null nicht links, sondern rechts, was das Linienziehen stark erleichtert (stell Dir mal vor „gegen die Richtung“ einen Strich zu ziehen). Hier würde ich z.B. auf ein Geo-Dreieck ausweichen. Das hat zwei Skalen - jeweils links und rechts von Null ausgehend. So kann Dein Sohn lernen auch mit der „normalen“ Variante umzugehen.

In der Fernsehsendung wurde auch ein Link genannt, den ich allerdings nicht mehr weiß. Hier aber ein anderer, der Dir vielleicht weiterhilft: http://www.linkshaenderseite.de/

Viele Grüße,
Ti4n4

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Hallo!

Auch ich bin Linkshänder.

Es gibt eigentlich keinen wirklichen Grund auf die, überteuerten, Linkshänderprodukte zurückzugreifen.

Ich selbst mache alles mit Links(g),haben keine besonderen Produkte für mich,weder Blöcke,Stifte,Scheren,Messer,usw.

im gegenteil, deinem Kind wird niemals im Leben wirklich alles für Linkshänder zur verfügung stehen,was macht er dan ?? wenn er mit dem Standard nicht gelernt hat umzugehen.

ich selbst merke heute den unterschied nicht zw. Linkshänder und Rechtshänderprodukten,ich kann mit beiden umgehen…

z.B. bin ich,wie gesagt, Linkshänder mache alles mit Links,aber als ich mich am 1. Tag an einen Rechner gesetzt habe, hatte ich die Maus in der Rechten hand gehabt und hab probleme gehabt, nach kurzer zeit hatte ich das aber wunderbar hinbekommen…für mich wäre es heute unvorstellbar,dass ich mit der Linken hand Mit der Mausarbeiten soll und mit der rechten Tippen soll…das wäre ein graus…

Also,nicht immer,was für Linkshänder geeignet ist, ist wirklich sinnig und nützlich,schongarnicht für die Zukunft.

Schöne Grüsse,Sven.

Hallo, Simone!

Ich sehe das etwas anders als die bisherigen Antworter. Natürlich kann ein Linkshänder meist lernen, Dinge des alltäglichen Lebens für Rechtshänder zu gebrauchen. Aber es bedeutet immer eine etwas höhere Konzentration/Anstrengung, als wenn er „passende“ Produkte hat. Versuch doch mal in einem Schreibwarenladen, mit einer Linkshänderschere zu schneiden, mit einem Linkshänderlineal Linien zu ziehen und abzumessen etc. Dann hast du ein wenig ein Gefühl dafür, wie schwierig das sein kann. Bei Füllern kommt tatsächlich die andere Beanspruchung der Feder hinzu. Bei meinem linkshändigen Sohn durften allerdings die Kids in der zweiten Klasse (als es mit dem Füller denn losging) auch mit einem Inky schreiben - da stellt sich das Problem gar nicht.
Jemand der kurzsichtig ist (solang es nicht gleich 6 Diop. sind), kommt sicherlich mit genügend Übung auch im Alltag zurecht - leichter fällt es aber mit der richtigen Brille. Ich weiß, nicht alles was hinkt, ist auch ein Vergleich. Aber warum solltest du deinem Sohn das Schulleben schwerer machen, als notwendig? Schreiben lernen, gerade Linien ziehen etc. braucht soviel Aufmerksamkeit und Lernen in den ersten Jahren - mach es ihm leichter mit den „richtigen“ Produkten für seine Linkshändigkeit. (Dazu zählt übrigens z.B. auch ein Anspitzer für Linkshänder.) Seit ich versucht habe, mit den Sachen von Lauritz zu „arbeiten“ weiß ich, wieviel anstrengender es ist, Dinge vermeintlich „in die falsche Richtung“ zu benutzen.

Schöne Grüße vom
Sams

P.S. Viele Kinder verkrampfen beim Schreibenlernen, weil die Körper-/Handhaltung eine vollkommen andere ist. Ich empfehle dir die Bücher „Übungen für Linkshänder“ von Johanna Barbara Sattler sowie das „Übungsheft für Linkshänder“ von der gleichen Autorin. Ersteres ist mehr zum Lesen für die Eltern geeignet, das zweite erleichtert mit Nachspurübungen etc. dem Kind das entspannte Schreibenlernen.

Hallo Simone,

bin selbst Rechtshänder, aber hab Linkshänder Freund, Mutter, Schwiegerelter, Schwager…

Es fängt ja schon damit an: Versuch mal, eine Armbanduhr aufzuziehen (jaja, mit Quarzuhr nicht nötig), die Du am rechten Arm hast - das geht gar nicht - man muß sie abnehmen.

Ich habe den Eindruck, da es sich bei den Linkshänder-Werkzeugen um Qualitätsprodukte handelt, die preislich vergleichbaren Artikeln ungefähr entsprechen, sollte man schon diese Kosten investieren. Man kann dem Kind das Leben doch sehr viel leichter machen.

Ich kann Dir ein wunderbares Buch empfehlen:

Links-Rechts, Linkshänder in einer rechten Welt
Andrea Scholtz
18,00 Euro

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3883753254/qid…

Beste Grüße

Wendy

Hallo Sams,

Du hast Recht, daß es schwierig ist, sich umzustellen, wenn man sich erst einmal an ein bestimmtes Produkt gewöhnt hat. Bei den meisten Antworten ging es aber darum, gleich mit dem „falschen“ Produkt anzufangen, da es dann zu dieser Umgewöhnung erst gar nicht kommen wird. Ein Linkshänder, der von Anfang an mit einem Rechtshänderprodukt umzugehen lernt, hat da meist keine oder nur wenig Probleme. Das war hier der Tenor und das kann ich aus meiner Erfahrung mit zwei „linken“ Kindern bestätigen.

Natürlich kann ein Linkshänder meist lernen, Dinge des
alltäglichen Lebens für Rechtshänder zu gebrauchen. Aber es
bedeutet immer eine etwas höhere Konzentration/Anstrengung,
als wenn er „passende“ Produkte hat.

Ist das etwas Negatives?

Versuch doch mal in einem

Schreibwarenladen, mit einer Linkshänderschere zu schneiden,
mit einem Linkshänderlineal Linien zu ziehen und abzumessen
etc. Dann hast du ein wenig ein Gefühl dafür, wie schwierig
das sein kann.

Stimmt, aber man kann das wunderbar trainieren. Mir ist es heute völlig Schnuppe, ob ich eine Rechtshänder- oder eine Linkshänderschere von meinen Kindern erwische. Das macht mich viel unabhängiger.
Und der Rechtshänder hat gelernt mit der rechten Hand die Gabel zum Mund zu führen. Und wenn dieser Rechtshänder dann später ein Messer dazu nimmt, dann wechselt er die Gabel in die linke Hand und ißt weiter, ohne daß es zu ernsten Verletzungen kommt oder er des Hungers sterben muß :wink:

Seit ich versucht habe, mit den Sachen von

Lauritz zu „arbeiten“ weiß ich, wieviel anstrengender es ist,
Dinge vermeintlich „in die falsche Richtung“ zu benutzen.

Aber wie schon gesagt, weil du diese Dinge eben nicht von Anfang an benutzt hast.
Ich denke, daß man nicht nach zusätzlichen Problemen suchen muß, wo eigentlich keine (oder nur minimale) sind.

Gruß
Roland

Hallo, Roland!

In meinen Augen geht es nicht darum, ein Kind an „richtiges“ oder „falsches“ Schreibutensil/Werkzeug/Händchen oder ähnliches zu gewöhnen. Linkshändigkeit hat nichts mit Gewöhnung oder „Lernen-die-richtige-Hand-zu-benutzen“ zu tun. Linkshändigkeit ist die (angeborene!) Dominanz einer Hirnhälfte - nur halt der anderen, als bei Rechtshändern. Mir will nicht einleuchten, warum es ein Problem sein soll, dieses zu unterstützen. Dass man Linkshändigkeit nicht umerziehen soll und darf, ist schon seit einer Weile nicht nur in Fachkreisen unumstritten. Warum also sollte sich ein Kind daran gewöhnen, Dinge für Rechtshänder zu benutzen, wenn ihm viele alltägliche Verrichtungen mit der linken Hand soviel leichter fallen? Das Geld alleine kann es kaum sein - selbst bei meinem Schreibwaren-Händler um’s Eck sind Linkshänderscheren, -lineale etc. nur wenige Pfennige teuerer als Produkte für Rechtshänder.

Aber es
bedeutet immer eine etwas höhere Konzentration/Anstrengung,
als wenn er „passende“ Produkte hat.

Ist das etwas Negatives?

Ja, in meinen Augen ist es das. Sich anzustrengen, zu konzentrieren, um Neues zu lernen und Sachzusammenhänge zu begreifen fällt umso schwerer, wenn ich schon einen Teil meiner Kraft dafür brauche, mit dem Werkzeug umzugehen. Für mich hat dieses „jedes Kind kann sich auch an Rechtshänderprodukte gewöhnen“ immer noch etwas vom Umerziehen. Die linke Hand ist nicht schlechter oder falscher - es ist schlicht die linke, nicht mehr und nicht weniger. In sämtlichen fachliterarischen Aufsätzen und Veröffentlichungen wird seit Jahren publiziert, Linkshänder nicht mehr umzuerziehen; dazu gehört eben auch, dieses „Anderssein“ in seinen Anforderungen im Alltag zu unterstützen und nicht zu blockieren.

Und der Rechtshänder hat gelernt mit der rechten Hand die
Gabel zum Mund zu führen. Und wenn dieser Rechtshänder dann
später ein Messer dazu nimmt, dann wechselt er die Gabel in
die linke Hand und ißt weiter, ohne daß es zu ernsten
Verletzungen kommt oder er des Hungers sterben muß :wink:

Wenn du einen Linkshänder nicht in der Wahl seiner Hand beeinflusst, und zwar von Geburt an nicht, dann wird er beim Essen höchstwahrscheinlich die Gabel in die rechte und das Messer in die Linke nehmen. Es ist - wie oben gesagt - einfach von Anfang an festgelegt. Ein Beispiel: Mein Sohn ist beispielsweise beim Rollerfahren-Lernen tagelang kläglich gescheitert, weil ich es immer wieder so vorgemacht habe, wie ich halt fahre; ich bin rechtshändig bzw. in diesem Fall „rechtsfüssig“ *g*. Als er es dann schon reichlich frustriert „auf seine Weise“ versucht hat, klappte es auf Anhieb - aber mit dem anderen Fuß.

Ich denke, daß man nicht nach zusätzlichen Problemen suchen
muß, wo eigentlich keine (oder nur minimale) sind.

Es ist kein Problem - nur sollte jedes Kind die Hilfe und Unterstützung bekommen, die es braucht. Und Linkshänderprodukte sind keineswegs ein geldbringender Industriezweig, der sich auf gutgläubige Eltern stürzt um ihnen Dinge zu verkaufen, die sie eigentlich nicht brauchen. (c:

Schöne Grüße vom
Sams

Hallo Sams,

ich glaube, wir diskutieren ein wenig aneinander vorbei.

Linkshändigkeit hat nichts mit

Gewöhnung oder „Lernen-die-richtige-Hand-zu-benutzen“ zu tun.
Linkshändigkeit ist die (angeborene!) Dominanz einer
Hirnhälfte - nur halt der anderen, als bei Rechtshändern.

Das ist mir natürlich bekannt.

Mir

will nicht einleuchten, warum es ein Problem sein soll, dieses
zu unterstützen. Dass man Linkshändigkeit nicht umerziehen
soll und darf, ist schon seit einer Weile nicht nur in
Fachkreisen unumstritten.

Ich glaube, niemand hat hier von Umerziehung gesprochen oder das auch nur im Entferntesten gemeint, auch ich nicht. Meine Kinder schreiben mit links, weil sie natürlich von klein auf mit der linken Hand gemalt und gekritzelt haben und damit auch in der Schule mit links geschrieben haben. Kein Problem! Sie benutzen Linkshänderscheren, weil sie eben Scheren von Anfang an in die linke Hand genommen haben … logisch
Andere Dinge haben sie von klein auf mit rechts gemacht, z.B. Computermaus bedienen. Auch kein Problem. Sie kämen nie auf die Idee, die umzuprogrammieren. Und haben „rechte Lineale“ benutzt, weil ich bis heute gar nicht wußte, daß es auch andere gibt. Damit können wir ja nun Probleme lösen, die wir vorher gar nicht hatten *fg*
Und das sind eben die Erfahrungen, die ich selbst gemacht habe und von den Linkshändern, die sich geäußert haben, bestätigt wurden. Man hat mit der Hand die wenigsten Probleme, die man von Anfang an benutzt, das ist alles.

Warum also sollte sich ein Kind

daran gewöhnen, Dinge für Rechtshänder zu benutzen, wenn ihm
viele alltägliche Verrichtungen mit der linken Hand soviel
leichter fallen.

Es fallen immer die Dinge leichter, die man gewohnt ist. Beispiel die Gangschaltung im Auto. Wir benutzen sie mit rechts, egal ob Rechts- oder Linkshänder. Und niemand stellt das in Frage. Jetzt stell dir vor, die Schaltung wäre plötzlich links. Wäre total ungewohnt und erst mal schwierig, aber für uns alle. Und bei den Engländern ist es genau umgekehrt. Die lernen das Schalten mit links und zwar von Anfang an. Die müßten sich auch erst umgewöhnen, wenn die Schaltung plötzlich rechts wäre, aber eben auch alle.
Jetzt verständlicher geworden, was ich meine?

Das Geld alleine kann es kaum sein - selbst

bei meinem Schreibwaren-Händler um’s Eck sind
Linkshänderscheren, -lineale etc. nur wenige Pfennige teuerer
als Produkte für Rechtshänder.

Ist ja auch nix gegen zu sagen. Aber m.E. nach eben nicht unbedingt und in jedem Fall nötig. Vor allem nicht dann, wenn bei bestimmten Werkzeugen gar kein Problem zu sehen ist.

Die linke Hand ist nicht schlechter oder falscher

  • es ist schlicht die linke, nicht mehr und nicht weniger. In
    sämtlichen fachliterarischen Aufsätzen und Veröffentlichungen
    wird seit Jahren publiziert, Linkshänder nicht mehr
    umzuerziehen; dazu gehört eben auch, dieses „Anderssein“ in
    seinen Anforderungen im Alltag zu unterstützen und nicht zu
    blockieren.

Wie oben schon gesagt, es geht überhaupt nicht ums Umerziehen. Sondern daß jedes Kind sich auch an Rechtswerkzeuge gewöhnen kann, wenn es sie von Anfang an benutzt. Niemand behauptet, daß es das muß.

Es ist kein Problem - nur sollte jedes Kind die Hilfe und
Unterstützung bekommen, die es braucht.

Klar, aber die Gangschaltung lassen wir trotzdem rechts :wink:

Und

Linkshänderprodukte sind keineswegs ein geldbringender
Industriezweig, der sich auf gutgläubige Eltern stürzt um
ihnen Dinge zu verkaufen, die sie eigentlich nicht brauchen.
(c:

Das hab ich auch gar nicht behauptet … aber jetzt wo du das sagst …

Gruß
Roland

Lineal
Hi!

Linkshänderrlineal? Lineale sind doch symmetrisch oder nicht?

Guckst du hier:
http://www.linkshandversand.de/lineal.gif
Der Rechtshänder zieht den Stift von 0 nach x, der Linkshänder (denke ich mal, als RH.) schiebt den Stift.
Einfacher dürfte das schon sein, aber wann hat man im späteren Leben schon „sein“ Linkshänderlineal dabei…
Markus

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Hallo, guten Morgen, Roland!

Du hast mein Posting zum Teil unvollständig zitiert. Ich habe nicht gemeint, daß das Benutzen von Werkzeugen für Rechtshänder bereits Umerziehung bedeutet. Aber es hat - für mich! - durchaus Züge davon. Ich verstehe halt einfach nicht, warum es ein Problem sein soll, Linkshändern die für sie passenden Werkzeuge/Utensilien an die Hand zu geben.
Häufig scheint mir die Ursache in mangelnder Gewöhnung bzw. dem Nicht-Wissen zu liegen, daß es diese Dinge überhaupt gibt. Bei meinem Sohn (er wird im Herbst 9 und kommt jetzt in die vierte Klasse, hat also schon eine Zeitlang Schule hinter sich) habe ich immer wieder Aha-Erlebnisse gehabt, wenn er etwas mit links machen konnte, was er vorher - oft vergeblich - mit rechts probiert hat: Lineale, Scheren, Anspitzer, auch die Computermaus etc. Linkshänder sind lange Zeit gezwungen gewesen, Dinge für Rechtshänder zu nutzen, weil es die Alternative für sie einfach nicht gab. Insofern hinkt das Beispiel mit dem Auto etwas: Fahrzeuge für Linkshänder findest du außerhalb von Ländern mit Linksverkehr sehr selten. Aber einfache Hilfsmittel für den Alltag bekommst du fast an jeder Ecke.

Insgesamt haben wir beide vielleicht nur unterschiedliche Erfahrungen mit unseren Kindern gemacht: Deine haben sich sehr schnell auch an Rechtshänder-Produkte gewöhnt, während meiner sich sehr schwer damit tat. Vielleicht gibt es Links-/Rechtshändigkeit auch in unterschiedlich stark ausgeprägten Formen?

Wie oben schon gesagt, es geht überhaupt nicht ums Umerziehen.
Sondern daß jedes Kind sich auch an Rechtswerkzeuge gewöhnen
kann, wenn es sie von Anfang an benutzt. Niemand
behauptet, daß es das muß.

Wie gesagt: ich hatte dein und die anderen Postings auch nicht so verstanden, daß ihr Kinder umerziehen wollte. Nur hat für mich die Erwartung, Kinder könnten sich auch Rechtshänder-Produkte gewöhnen eben den Beigeschmack davon. Ich sehe den Sinn nicht, warum sie das überhaupt sollten. Warum sollte ich mich z.B. daran gewöhnen, ohne meine Brille auszukommen? Mir geht es besser, wenn ich sie trage, weil ich meine Augen nicht so anstrengen muß. Warum sollte ich mich daran gewöhnen, ohne Einkaufszettel zum Kaufmann zu gehen? Sicher gibt es viele Menschen, die ihre Einkaufsliste im Kopf haben; mit genügend Training könnte ich das sicher auch. Aber ich brauche meine Konzentration lieber für andere Dinge und schreib mir halt auf, was ich brauche. (c:

Klar, aber die Gangschaltung lassen wir trotzdem rechts :wink:

*lächel* Klar!

Und

Linkshänderprodukte sind keineswegs ein geldbringender
Industriezweig, der sich auf gutgläubige Eltern stürzt um
ihnen Dinge zu verkaufen, die sie eigentlich nicht brauchen.
(c:

Das hab ich auch gar nicht behauptet … aber jetzt wo du das
sagst …

*grinsel* Hab ich dich jetzt auf eine neue Geschäftsidee gebracht? *lol*

Schöne Grüße vom
Sams

Hi,

Vielleicht gibt es
Links-/Rechtshändigkeit auch in unterschiedlich stark
ausgeprägten Formen?

Ich denke schon, dass es linkshändigkeit in unterschiedlichen ausprägungen gibt.

Ich z.b. schreibe links und halte das besteck „verkehrt“. Alles andere ist bei mir wie bei rechtshändern - und das kam von mir selber, ich wurde nie umgewöhnt.

Also maus ganz normal auf der rechten seite, ich werfe rechts, ich nähe (was zugegebenermassen selten vorkommt *g*) recht, schneide rechts etc …

Das einzige was ich noch „anders“ kann, ist beim badminton verwirrungstaktik … wenn ich plötzlich den schläger von rechts nach links wechsle. :smile: Allerdings spiel ich rechts besser …

Kleine story nebenbei: Als ich in meinem job anfing, hat mir mein damaliger scheffe netterweise/in vorauseilendem gehorsam eine schere für linkshänder besorgt … ich hab das ding angesehen und konnte nicht fassen, was ich damit tun soll. Schneiden jedenfalls konnte ich nicht damit … :smile:))))

Daher denke ich, dass linkshänderartikel in manchen fällen und für manche nützlich sind. Allerdings pauschal zu sagen, mein kind ist linkshänder und daher soll der linkshändersachen benutzen oder umgekehrt - soll sich an rechtshänderdinge gewöhnen, ist nicht sonderlich zielführend.

Kommt also immer auf den einzelfall an.

Lg Andrea

P.S. Das einzige, was ich gern probieren würde, ist eine füllfeder für linkshänder. Ich denke nur, dass die tinte sehr schnell trocknen muss. Ich kann mich erinnern, dass ich immer alles verschmiert habe und die tintenflecken an der hand hatte. … auch heute noch *seufz* … aber ich schreib halt so gern mit feder. :frowning:((( D.h. vielleicht kommt es gar nicht auf die füllfeder an, sonder nur auf die tinte?

Hallo Sams,

Insgesamt haben wir beide vielleicht nur unterschiedliche
Erfahrungen mit unseren Kindern gemacht:

Genau, da sind wir uns doch einig. Wollte ja auch nur die Erfahrungen weitergeben, die ich gemacht habe. Und die währt bei Sohnemann jetzt immerhin 20 und bei Töchterchen 16 Jahre lang.

*grinsel* Hab ich dich jetzt auf eine neue Geschäftsidee
gebracht? *lol*

Jaaah, eine Strammkundin hätte ich da ja schon. Und was mir da noch alles einfallen würde, z.B. spezielle Werkzeuge für Leute wie mich, die sogar 2 linke Hände haben … :wink:

Gruß
Roland

Hi,

cooles Ding. Jetzt erinner ich mich auch, wie oft mir in der Schul/Unizeit das Lineal verrutscht ist und ich die ganze Zeichnung versaut habe.

Max

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Simone,

ich bin eine 99%-Linkshänderin (d. h.: ich schreibe zwar mit rechts, stelle mich ansonsten allerdings recht dämlich an, wenn es darum geht, etwas mit rechts zu machen… *g*).

In der Schule habe ich das ganze Rechtshänder-Zeugs benutzt und bin damit primstens klargekommen. Zum einen finde ich es - bis auf die Schere - wirklich rausgeschmissenes Geld; zum zweiten wird durch die Benutzung der Rechtshänder-Utensilien die Feinmotorik trainiert.

Mein Freund (ebenfalls Linkshänder) hat auch kein einziges Linkshänder-Utensil zu Hause; und auch niemand aus meinem Freundeskreis…

BTW: erst kürzlich las ich in der Business-Vogue eine geradezu köstliche Antwort eines Versenders von Linkshänder-Artikeln… Darin hieß es sinngemäß ‚das Zeuch können Sie sich sparen, bringt eh nix‘.

Beste Grüße

Tessa

Hallo Simone,

ich bin ein 100%-Linkshänder!

Im Gegensatz zu Tessa schreibe ich auch mit links.

Das wollte mir die gute „Frau Sauter“ dann doch noch schnell abererziehen in der ersten Klasse. Ich hab mich aber gewehrt und mich bei meinem Papa drüber beschwert, der praktischer Weise auch gleich Rektor der Schule war und Ihr das ganz nebenbei freundlichst erklärt hat, dass ich mit links schreiben will und das so gut ist.
So was kommt zum Glück heute nicht mehr vor.

Einen Linkshänderfüller würde ich ihm schon kaufen. Das ist das wichtigste Utensil! Noch wichtiger wie die Schere!

Ich hab nie Probleme mit den normalen Spiralblocks gehabt, ich stelle es mir aber trotzdem praktisch vor, wenn der Unterarm nicht ständig über der blöden Spirale hängen muss.

Gruß Ivo

[leicht off topic]
Hallo Ivo,

ich bin ein 100%-Linkshänder!
Im Gegensatz zu Tessa schreibe ich auch mit links.

Weiste was? Ich kann auch mit links schreiben, nur dauert es halt wenig länger und sieht nicht so wunderhübsch wie mit rechts gekritzelt aus… *fggg*

So was kommt zum Glück heute nicht mehr vor.

Hast Du 'ne Ahnung! Es gibt tatsächlich auch heute noch Lehrer, die von dem ‚bösen Händchen‘ sprechen. Welch ein Schwachsinn… Ich habe am Anfang auch mal mit rechts mal mit links geschrieben, je nachdem, wie es mir gerade in den Sinn kam. Irgendwann blieb es dann bei der rechten Hand, allerdings nur was das Schreiben angeht. Bis heute kriege ich nicht einmal eine dämliche Mineralwasserflasche mit rechts auf und wehe, ich muß mal mit einer Mouse auf der rechten Seite arbeiten.

Einen Linkshänderfüller würde ich ihm schon kaufen. Das ist
das wichtigste Utensil! Noch wichtiger wie die Schere!

Nicht, wenn Du mit rechts schreibst. Allerdings gebe ich Dir da völlig Recht. Ein Füllfederhalter ist ein sehr wichtiges Utensil, sogar ich habe einen Linkshänder-Füller (bei mir weiß man es ja nie mit den Unfällen und meine Unterschrift soll schon nach was aussehen *g*).

Beste Grüße

Tessa