Pythagoras und die Inder
Hi.
vermutlich auf brahmanistische Lehren zurückgehen
Das nenne ich eine naive Gläubigkeit: Je älter die Mythen, desto „wahrer“ sollen sie sein. Das ist so naiv, wie wenn zum Beispiel der erwachsende Einstein denkt, als Kind hätte er „wahrer“ geglaubt.
Hier geht es nicht um Mythen, sondern um philosophische, genauer: um spirituelle Erkenntnis. Dieser Unterschied ist dir offensichtlich unbekannt.
Ich ergänze meinen Beitrag um ein paar Details:
Apuleius schreibt über Pythagoras:
(Aus Florida, 15)
Bracmani autem pleraque philosophiae eius contulerunt, quae mentium documenta, quae corporum exercitamenta, quot partes animi, quot vices vitae, quae diis manibus pro merito suo cuique tormenta vel praemia.
(= Die Brahmanen aber haben am meisten zu seiner Philosophie beigetragen; welches die Unterweisungen für die Seele sind, welches die Übungen für den Körper, wieviel Teile die Seele hat und wieviel verschiedene Leben sie durchmacht, was an Strafe oder Lohn den Geistern der Verstorbenen, einem jeden nach seinem Verdienst, zuteil wird.)
Clemens Alexandrinus (2. Jd.) erwähnt in seinen „Stromata“ (Clem. Al. Strom. 1,70) ebenfalls, dass Pythagoras laut dem griechischen Gelehrten Alexander Polyhistor brahmanistische Lehrer gehabt habe.
Zudem wurde das pythagoräische Theorem bereits vom Inder Baudhayana (um 800 BCE) erfunden und im Sulba-Sutra niedergelegt. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass Pythagoras dieses Theorem auf einer Indienreise kennengelernt und übernommen hatte. Dass Pythagoras auf einer seiner vielen Reisen auch in Indien war, wird von Diogenes Laertios (3. Jd.) berichtet.
Chan