Doktorvater ansprechen

Hallo,

momentan bin ich auf der Suche nach einem Doktorvater in einem sehr speziellen Gebiet. Ich habe da jemanden im Auge, aber ich kenne ihn nicht persönlich. Wir arbeiten im selben Projekt, hatten aber noch keinen Kontakt.

Wie gehe ich denn vor, wenn ich mit einem möglichen Doktorvater gerne über eine Idee sprechen möchte, um ihn, wenn er überzeugt ist, möglichst auch als DV zu gewinnen?
Welche formalen Regeln gibt es denn da?

Mir wurde jetzt schon mehrfach gesagt, dass man nicht mal eben einen Brief mit „Ach hallo und übrigens ich möchte gerne eine Arbeit X bei Ihnen schreiben“ schicken kann, das ist mir auch klar.

Aber wie geht man denn dann vor?

vielen Dank für eure Tipps.

lg
Kate

Hallo,

ist es in deinem Fachgebiet nicht möglich, einen Termin auszumachen, vorbeizustapfen, sich vorzustellen und die Ideen auf den Tisch zu packen? Warum so kompliziert?

LG Barbara

Hallo,

Wie gehe ich denn vor, wenn ich mit einem möglichen
Doktorvater gerne über eine Idee sprechen möchte, um ihn, wenn
er überzeugt ist, möglichst auch als DV zu gewinnen?
Welche formalen Regeln gibt es denn da?

bei uns NaWis ist es eher unüblich, daß ein Kandidat einem Prof ein Thema anträgt, daher kenne ich auch keine Üblichkeiten, ein Freund ist Kunsthistoriker und der hat damals seine Idee dem Prof vorgeschlagen und der hat es betreut.

Hat der Mensch eine Sprechstunde? Dann würde ich mir einen Termin geben lassen, ein Exposé Deiner Arbeit/Idee mitnehmen und mit ihm/ihr darüber sprechen.

Wenn die betreffende Person nicht interessiert ist, kennt sie vielleicht jemanden, der besser geeignet wäre.

Gandalf

Hi

Der mögliche Doktorvater wohnt nicht mal eben um die Ecke, daher ist es unumgänglich erst einmal fernkommunikativ :wink: in Kontakt zu treten, mal eben vorbeistapfen ist nicht und da wären wir beim Termin ausmachen ja gleich wieder bei dem Problem, wie man nicht mit der Tür ins Haus fällt…

lg
Kate

Ok, verstehe. Bei uns war es sehr häufig so, dass die Diplos in der AG geblieben sind und ihr Thema zu einer anschließenden Doktorarbeit ausgeweitet haben. Oder aber, wenn sie gut waren, in andere AGs (auch an andere Unis) weiterempfohlen wurden, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen. Oft genug ergaben sich aus den Untersuchungen zu den Diplomarbeiten Aspekte, kombiniert mit anderen Erkenntnissen der AG, die sich dann gut zu Doktorarbeiten auswalzen ließen. Von daher war es auch nicht immer schlecht, wenn der potentielle Doktorant Ideen mitbrachte.

Allerdings, ich muss ein wenig relativieren, auch bei uns gab es sone und solche Profs und Betreuer…

Hallo,

im Wesentlichen gilt: Auch Doktorväter sind einfach Menschen. Also überlege dir, wie du dein Thema in kurzer Zeit zusammenfassen kannst, ruf den Herrn an und erzähle ihm einfach von deiner Idee.

Viel Erfolg!

Hallo Kate,

ich sehe da eigentlich aus meiner Praxis als NaWi keinerlei Problem. Hört sich hier ja fast so an als wäre es etwas Negatives wenn man selbst eigne Ideen für eine Doktorarbeit hat. Das gibt es meines Erachtens leider viel zu selten.

Ich würde es einfach erst einmal telefonisch probieren. Wenn Du allerdings mit einer eigenen Idee kommst solltest Du Dir unbedingt auch schon mal über die Finanzierung Gedanken machen und nicht davon ausgehen das der Prof. das dann schon irgendwie richten wird, denn das ist dann wirklich nervig für den Prof… An den Universitäten sind eigene Forschungsmittel üblicher Weise so gut wie gar nicht mehr vorhanden, sondern fast alles läuft über Drittmittel. Dafür muss man Forschungsanträge schreiben. Wenn der Prof. Deine Idee gut findet wird er Dich dabei unterstützen, aber Du wirst auch selber ran müssen.

Du kannst nicht davon ausgehen das er, selbst wenn Dein Forschungsprojekt vielversprechend ist, von heute auf morgen eine Doktorandenstelle für Dich hat. Das ist üblicher Weise nur dann möglich wenn Du Dich um eine Stelle innerhalb schon laufender oder gerade anlaufender Projekte des Instituts bewirbst.

Gruß
Grin

Hallo Kate,

Wir arbeiten im selben Projekt, hatten aber noch keinen Kontakt.

wäre das nicht ein Anknüpfungspunkt? Weißt Du genauer, woran er arbeitet? Dann stelle Fragen zu dieser Arbeit. So könntest Du eine Kommunikation aufbauen.

Welche formalen Regeln gibt es denn da?

Ich würde ja sagen: Keine anderen formalen Regeln, als sonst in zwischenmenschlicher Kommunikation. So z.B. Interesse wecken, die Ideen des anderen bestärken usw.

Aber wie geht man denn dann vor?

Schau auch sonst mal nach Tipps, wie man Menschen anspricht und setze diese so um, dass Du einen Menschen, der am gleichen Projekt wie Du arbeitest, für Dich interessieren kannst. Mit der DA kannst Du dann immer noch daherkommen.

Gruß, Karin

Hi

Nach Doktorandenstellen halte ich Ausschau, weiß aber, dass es da nicht viele gibt. Es gibt einige wo ich unter kommen könnte, aber da ich für die nächsten anderthalb Jahre noch finanziell abgesichert bin, kann ich noch etwas schauen.

Ansonsten setze ich erst einmal auf ein Stipendium, die Chancen sind da nicht so schlecht (Unter 30, Abschluss 1.1, interdisziplinäres Thema), dafür muss man aber schon Betreuer haben. Eine Promotion neben dem Beruf wäre für mich auch okay und machbar, im idealfall könnte ich im Verlauf des nächsten Jahres anfangen und danach mit einem Stipendium weitermachen. Vom Umfang her ist mein gewünschtes Thema in 3 Jahren machbar, weil ich durch das Projekt an dem ich Arbeite viele Überschneidungen habe und so schon einen guten Recherchefundus.
Nur bei den möglichen Betreuern gibt es eben keine große Auswahl, selbst international nicht.

lg
Kate

Hallo Kate,

Ansonsten setze ich erst einmal auf ein Stipendium, die
Chancen sind da nicht so schlecht (Unter 30, Abschluss 1.1,
interdisziplinäres Thema), dafür muss man aber schon Betreuer
haben.

Na, dann würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen. Doktoranden mit Stipendium sind Professors Liebstes, weil der sich dann nicht um die Finanzierung kümmern muss (incl. lästigen Forschungsantrag) und später jede Menge lästigen Verwaltungskram mit seiner Uni und dem Geldgeber spart.

Gruß
Grin