Hallo,
wende dich vetrauensvoll an eure Berufsgenossenschaft.
Die helfen mit Material,Schulungen usw.
Hallo,
wende dich vetrauensvoll an eure Berufsgenossenschaft.
Die helfen mit Material,Schulungen usw.
Hallo zusammen,
ich arbeite in einem kleinen mittelständischen Unternehmen. Wir sind im metallverarbeitenden Gewerbe tätig.
Seit Monaten steigen unsere Arbeitsunfallzahlen. Es sind zwar selten meldepflichtige Unfälle, aber die Anzahl der Unfälle die auf Unachtsamkeit, Verlassen des Standards oder aber auch in der Organisation unseres Unternehmens begründet sind häufen sich.
Die Struktur innerhalb der Produktion ist so aufgebaut, dass wir viele kleine Teams haben (ein Team bis zu 8 Mitarbeiter). Mehrere Teams ergeben einen Meisterbereich und 2 Meisterbereiche ergeben eine Abteilung. Wir haben 4 Abteilungen.
Neben der besseren Aufarbeitung der Unfälle, von der Festlegung der Sofortmaßnahmen über dauerhafte Abstellmaßnahmen bis hin zur Sensibilisierung der Kollegen möchte ich die Auswertung und Dokumentierung des Unfallgeschehens aussagekräftiger präsentieren.
Gibt es hierfür gutes und günstiges Softwareangebot? Besser noch, Shareware oder Freeware auf Excel Basis? Oder hat gar jemand was in Access oder Excel (Add In) selbst programmiert, dass er/sie kostenlos zur Verfügung stellen ?
Und was ist eurer Meinung nach die bessere Darstellung der Unfallquote:
Die 1000-Mann-Quote, relative Unfallhäufigkeit pro 1000 Vollzeitarbeiter.
Oder die Unfallquote, Anzahl Arbeitsunfälle im Jahr der Mitarbeiter je 1 Million geleisteter Arbeitsstunden.
Herzlichen Dank im Voraus,
Frank S.
Hallo Frank,
bist Du bei Euch die Fachkraft für Arbeitssicherheit? Dazu sollten entsprechende Schulungen gehören.
Die didaktische, Innerbetriebliche Darstellung sollte Eure Organisation wiederspiegeln, eine „Vorlage“ für ein Tortendiagramm oder einem Verlauf über 5 Jahre ist da wenig sinnvoll. Auch ob Du OSHA oder ein anderes Maß darstellst, sollte zweitrangig sein. Wenn Eure Belegschaft Jahr für Jahr gleiche Arbeit leistet, sind die absoluten Unfälle und Fehltage pro Jahr OK. Hilfreich ist m.E. auch ein täglich aufsummierter Wert am Werkstor mit Tagen ohne Unfall.
Viel wichtiger halte ich die Lehre aus den Fernöstlichen Management-Philosophien, dass Menschen keine Fehler machen, sondern Prozesse diese provozieren (und verbessert werden müssen). Von daher sollte bei der Präsentation eine Unfallgeschehens als Ursache am Ende nicht ein „war unachtsam“ stehen können.
Kannst du mir bitte erklären, was nicht meldepflichtige Unfälle im Sinne der Unfallversicherung sind.
Sehr ernst gemeinte Frage.
Gesine
Hallo Benny_8346a5,
Danke für den Hinweis.
Werde mich mal an die BG wenden.
Grüße
Frank
Hallo @achs,
Danke für die schnelle Antwort.
Nein, ich bin nicht die SIFA, aber ich versuche sie nebenbei ein wenig zu unterstützen.
Ich finde deinen letzten Abschnitt über die Prozesse, die die Unfälle verursachen sehr wichtig. Genau, dies wir nämlich in unserem Unternehmen noch nicht gelebt. Am Ende ist es meist der Mitarbeiter gewesen - und das ist meiner Meinung nach der falsche Ansatz !
Grüße
Frank
Hallo Gesine,
die Definition für einen meldepflichtigen Unfall lautet:
Nach den gesetzlichen Vorschriften ist ein Unfall meldepflichtig, d. h. eine Unfallanzeige
ist zu erstatten, wenn ein Arbeitsunfall eine Arbeitsunfähigkeit von
mehr als drei Tagen oder den Tod eines Versicherten zur Folge hat.
Grüße
Frank
Hallo Frank,
hier mal ein Beispiel, des neuen Denkens, dass genauso auch auf Unfälle (als Fehler von Menschen) anwendbar ist. Wenn jemand unachtsam ist oder Standards verlässt (wie Du im UP angibst), dann entweder weil alle Mitarbeiter gemeinsam Fehler machen (Sicherheit und Standards nicht als Kultur leben und einhalten) oder ein Prozessproblem vorliegt (z.B. fehlende Sicherheitseinrichtung, Schulung, Unterweisung, Kontrolle oder unzureichende Arbeitsplatzgestaltung, Arbeitsvorschrift etc.)
Auf der anderen Seite führt das aber auch dazu, dass für gefährliche, seltene aber alltägliche Arbeiten wie das Wechseln einer Neonröhre oder das Tragen eines Druckers über eine Treppe dann externe Dienstleister beauftragt werden.
Bei uns geht sicherlich ein Arbeitstag im Monat pro Mitarbeiter (auch Büro etc) für regelmäßige Auffrischungen drauf, um die Ausfalltage von 1 pro Jahr zu reduzieren.
Hallo,
das:
Viel wichtiger halte ich die Lehre aus den Fernöstlichen Management-Philosophien, dass Menschen keine Fehler machen, sondern Prozesse diese provozieren (und verbessert werden müssen).
widerspricht aber zahlreichen Untersuchungen und Tests, die hier in der westlichen Welt seit über 100 Jahren gemacht werden.
Statistisch gesehen macht der Mensch bei jeder 1.000 Handlung einen Fehler.
Dagegen kann man vielfach aber technische Sicherungen einbauen.
Ein Beispiel aus der Metallverarbeitenden Industrie.
bei Stanzmaschinen kam es im 19.Jahrhundert zu zahlreichen Unfällen ,weil die MA in die Stanze griffen beim Stanzvorgang.
Simpler Schutz der eingebaut wurde, waren 2 Schalter ,die soweit auseinander und von der Stanzfläche weg waren, das der MA beim Bedienen dieser Schalter mit beiden Händen nicht auch gleichzeitig die Stanzfläche erreichen konnte.
Wo es hingegen kein Mittel gibt, ist die menschliche Dummheit.
Klassisches Beispiel ist der als Leiter zweckentfremdete Bürostuhl
Genau. Und deshalb müssen die Prozesse so sein, dass diese Fehler keine Folgen haben dürfen.
Und genau da haben alle versagt haben. Wenn jemand von der Bürostuhlleiter fällt, hat der Kollege zugeschaut und der Vorgesetzte toleriert es. Wenn Dein Vorgesetzter Dir unmissverständlich klar macht, dass solche Aktionen zur Abmahnung führen, dann passiert dabei kein Unfall mehr. Punkt.
Allein die Tatsache, dass Unfälle sich häufen, ist äußerst bedenklich und ich würde im Betrieb mit den Arbeitnehmern nach sinnvollen Optionen finden, um die Gesundheit der Angestellten zu wahren. Im Extremfall wäre das Einschalten eines Betriebsrats (vgl. die Themenbereiche hier unter https://www.betriebsrat.de/portal/ ) mehr als eine Alternative. Aber letztendlich müsste man sich die Frage stellen, wer den Unfall verschuldet hat!