Domenikanische Republik / Punta cana

Hallo zusammen

ich plane mit meinem Mann 1 Woche Urlaub in der Karibik.

Schau ich mir die Preise an, scheint die Dom. Rep. am günstigsten zu sein (gute Hotels und AI).

Die Homepages und Hotelbewertungen sind ja schon aussagekräftig.
Gehe ich auf Youtube entsteht doch etwas der Eindruck Party ist angesagt.

Wir würden gerne relaxen und frage mich ob an den Pools nonstop Musik gespielt wird und
man auch am Strand keine Ruhe finden kann.

Vorab herzlichen Dank für realistische Infos.

Gib den namen des Hotels auf Holiday Check ein und lies dir die Bewertungen durch. Da stehen auch solche Sachen drin.

AI ist leider eine Unterschichtenurlaubsform und geht oft mit Animation einher, da sich die schlichten Gemüter nicht mit sich selbst beschäftigen können. Die Hotels haben aber meist mehrere Pools, davon auch ein oder mehrere Ruhepools-

Hallo Cambo

vielen Dank für deine Antwort. Bei Holidaycheck u. Tripadvisor suche ich schon.

Stimmt das mit den Deutschen, die sich ähnlich wie auf Malle benehmen oder
hält es sich im Rahmen?

LG

Hallo,

günstige Preise locken IMMER ein bestimmtes Klientel an. Je günstiger, desto party-mäßiger. Die DomRep ist das Mallorca der Karibik. Aber wie auf Mallorca, gibt es auch in der Dom Rep natürlich recht gute und stilvolle Hotels, aber nicht zum absoluten Schnäppchenpreis.

AI in der DomRep ist sinnvoll, da man nicht unbedenklich außerhalb der Hotels speisen oder sich etwas zu essen kaufen kann, es sei denn man nimmt Magen- oder Darmverstimmung oder Schlimmeres in kauf.

Also ich habe am Strand keine Ruhe gefunden, weil alle 2 Minuten irgend welche Menschen etwas verkaufen wollten: Kokosnüsse, Sonnenbrillen, Armbänder, CDs, Zöpfchen flechten, Tatoos, Muscheln, Uhren, Schmuck,
Auch wenn man sie zu ignorieren versucht oder sich schlafend stellt - sie sind einfach lästig und überaus hartnäckig.

Ich persönlich werde nie wieder dorthin reisen, weil ich die riesigen Kakerlaken hasse, denen man nicht entgehen kann - auch in einer 4* Anlage nicht und weil die Urlauber dort in ihren Hotels essen und saufen, was das Zeug hält und die Einheimischen weiterhin unglaublich bettel-arm sind.

In unserer Hotelanlage war es nachmittags im Pool-Bereich immer laut und lebhaft. Das Animationsprogramm war auf Hochtouren. Wir waren in dieser Zeit bevorzugt am Strand, aber dort gab es die oben beschriebenen „Verkaufsveranstaltungen“.

Mein Tipp: Probiert es aus. 1 Woche Eures Lebens ist nicht die Welt. Hinterher wisst Ihr ein bisschen mehr.

Schönen Urlaub!

Ich frage mich, mit welchem Recht man eine solche Form des Urlaubs so abqualifizieren kann? Alleine mit dem Hinweis auf ein Bewertungsportal gibst du doch deinem geistigen Horizont einen Namen. Vielleicht solltest du dich erstmal mit dir selbst etwas beschäftigen, falls du das kannst.

Nachtrag:
Ich entschuldige mich in aller Form bei dir, meinte natürlich die Verfasser eben dieser Artikel.

…und ohne Tourismus, der Arbeitsplätze schafft, noch ärmer wären.

Hallo Kasi,

der Tourismus in der DomRep schafft leider nicht so viele Arbeitsplätze, wie man glaubt.
Man fliegt dorthin, surft oder fläzt am Strand oder Pool rum, macht einen organisierten Insel-Ausflug und dann geht es wieder nachhause. Die Resorts, allesamt in ausländischen Händen, machen Geld. Nicht die einheimische Bevölkerung.

Es ist keine Urlaubsregion, in der man sich eine Finca und ein Auto mietet, von einer Tapas-Bar zur nächsten fährt und es sich gut gehen lässt und dazwischen mal in einem Supermarkt leckere Sachen kauft oder bei Händlern diverse Andenken.
Wenn man nackte Armut sehen will, reicht eine Distanz von 5 km vom Hotel. Oder ein Gespräch mit dem Zimmerboy.

Was die Einheimischen lernen - vor allem die Kinder - ist, dass das Betteln bei Touristen lukrativer ist, als ein Job als Zimmerboy in einem Hotel. Und auf jeden fall bequemer und einträglicher, als zur Schule zu gehen.

Sicher warst Du schon in der DomRep und kannst bestätigen, dass meine Erkenntnisse absolut falsch sind.

Gruß

Mit dem „absolut“ ist das immer so eine Sache; seit etwa 25 Jahren, als mein Bruder nach Jarabacoa und ein Kommilitone nach Samaná kam, habe ich nicht besonders intensiv, aber auch nicht grade desinteressiert die Entwicklung in der Dominikanischen Republik verfolgt - das Geschäft mit dem Tourismus ist ein Faktor, der wesentlich dazu beigetragen hat, dass aus dem Land, das um 1990 noch keinen auf den ersten Blick deutlich wahrnehmbaren Unterschied zum Nachbarland auf Hispaniola zeigte, inzwischen eines geworden ist, wo man sich (wie meinem Bruder geschehen) ohne Bedenken am Herz operieren lassen kann, wo für Jugendliche heute nicht mehr der einzige Lebensinhalt ist, immer wieder ein Schlauchboot oder ein Floß und einen Außenbordmotor zu „organisieren“, sich dann auf dem Weg nach Puerto Rico von der US Coast Guard heimschicken zu lassen, sich zur Feier der missglückten Operation ganz vollaufen zu lassen und am nächsten Tag wieder anzufangen, auf den nächsten Außenborder zu sparen, sondern der Wunsch, Fremdsprachen zu lernen, um Touris zu neppen, inzwischen in den Vordergrund getreten ist.

Das oben genannte Samaná, in dem K. einen Pickup vom DED dafür einsetzte, morgens die Schuhputzerjungen und abends die Prostituierten gleichmäßig zu verteilen, so dass sie sich nicht alle auf einem Haufen ruinöse Konkurrenz machten, würde ich übrigens, obwohl es natürlich inzwischen eine ganz massiv entwickelte touristische Infrastruktur hat, immer noch als eine schöne, angenehmere Alternative zu Punta Cana empfehlen - unter anderem auch, weil von dort die höchst sehenswerten Nationalparks rund um den Pico Duarte leichter erreichbar sind. Entsprechende Touren werden übrigens durchaus von einheimischen Mikrounternehmen angeboten, auch mit Rafting / Canyoning, Bergwanderungen usw., und die Lodges da oben werden auch nicht von Gringos betrieben. Es ist wie überall in „Ferienländern“: Was in dem Urlaub stattfindet und was nicht, hängt davon ab, was man möchte.

Guck mal hier: http://www.colonialtours.com.do/Englishjarabacoa.htm

Schöne Grüße

MM

Hallo Martin,

die Fragestellerin möchte 1 Woche ruhig und günstig in die Karibik. Mehr nicht. Sie fragt, ob es in den Hotels eher allgemein party-mäßig laut ist.

Ich kann nur von meiner eigenen Erfahrung (1992) und jenen meiner Bekannten berichten, die seither dort waren.
Ja - es ist party-mäßg laut.

Ich habe zwei Inselausflüge mit einem ‚örtlichen Veranstalter‘ gemacht, würde dazu aber niemandem bedenkenlos raten. Meine Bekannten haben das nicht getan. Sie sind in der Nähe des Hotels geblieben, oder haben einen vom Reisebüro vorgeschlagenen Ausflug im klimatisierten Bus gebucht. Natürlich auch nach dem sehr schönen Samana. Wer würde vor der Bacardi-Palme nicht dahinschmelzen?

Der Pauschal-Tourist an sich reist in die Dom-Rep, weil er Sonne-Strand-und-warmes-Meer haben möchte und sich um das Essen nicht kümmern muss und das Ganze natürlich bezahlbar.
Dafür ist die DomRep gemacht. Alles soweit ok. Party-Stimmung rund ums Hotel muss halt inkauf genommen werden.

Beste Grüße u.s.O.w.
Maralena

Hallo Maralena,

ich habe mich nur auf einem Punkt in diesem Thread bezogen, nämlich auf die Entwicklung des Lebensstandards in der Dominikanischen Republik seit etwa 1990 und auf Deine These, das Land sei von nackter Armut betroffen und der Tourismus habe keinerlei Einfluss darauf - „bettelarm“ sind die Nachbarn auf Hispaniola, nicht mehr die Dominicanos: In der Dominikanischen Republik beträgt das BIP/Einwohner rund 9.300 $ (zum Vergleich: Portugal 23.400 $, Rumänien 17.400 $), auf Haiti etwa 630 $.

Außerdem auf die Bedeutung, die die forcierte Entwicklung des Tourismus dafür hatte und hat, selbst wenn es sich zum großen Teil um Billigtourismus handelt: Die Einnahmen aus Tourismus machen etwa 2 Mrd. € p.a. aus, bei einem BSP von 13,5 Mrd. € - durchaus keine zu vernachlässigende Größe.

Schöne Grüße

MM

Servus,

dass man in der Dominikanischen Republik nicht nur in den Tourisilos in Punta Cana, sondern auch an den ein wenig „individuelleren“ Stränden bei Samanà

hängt nicht bloß von den Touris ab, sondern wesentlich auch davon, dass das insgesamt ein sehr lautes Land ist. Selbst bei einer Bergwanderung irgendwo oben im Nationalpark muss man damit rechnen, dass da einer den Pfad entlang kommt, der ausprobiert, ob die Steigfähigkeit seines Mofas besser wird, wenn man den Auspuff absägt.

Als meine Schwägerin aus der Dominikanischen Republik das erste Mal für zwei Wochen in Deutschland gewesen war und am Ende ihres Aufenthaltes gefragt wurde, was ihre wichtigsten Eindrücke gewesen wären, sagte sie als erstes: „Es ist überall so ruhig in Deutschland!“

Schöne Grüße

MM

Hallo MM,

man muss nicht genau hinschauen, WER die Gewinne aus dem Tourismus letztendlich einsackt, wenn man einen netten Karibik-Urlaub verbringen möchte. Die Dom-Reps jedenfalls nicht, weil die Hotelanlagen ausschließlich ausländischen Investoren gehören, vor allem Spaniern. Da täuscht das BIP durchaus.

Ich bleibe dabei: es gibt richtig viele ganz arme Menschen in der Dominikanischen Republik, die nicht über sauberes Trinkwasser verfügen, keine Elektrizität haben, wo kleine Kinder nackt herumlaufen, weil den Po mit Gras abwischen billiger ist als eine Windel. Auch jene, die einen Job als Zimmerboy, Putz- oder Küchenhilfe haben, können ihre Familien kaum ernähren.

Wir müssen deswegen nicht streiten - das ist in anderen Ländern auch so, nicht nur in der Dom-Rep

Viele Grüße
Maralena

Servus,

welchen Maßstab für Armut (einen objektiven - verwahrloste Kinder kann man auch z.B. in D viele sehen, ohne dass das Land besonders arm wäre) schlägst Du denn vor, wenn Du den üblichen Maßstab BIP / Kopf nicht akzeptierst?

Schöne Grüße

MM

Hallo Maralena , aprilfrisch und MM

vielen Dank für eure Antworten und Einschätzungen.

Also ich habe am Strand keine Ruhe gefunden, weil alle 2 Minuten irgend welche Menschen etwas verkaufen wollten: Kokosnüsse, Sonnenbrillen, Armbänder, CDs, Zöpfchen flechten, Tatoos, Muscheln, Uhren, Schmuck,
Auch wenn man sie zu ignorieren versucht oder sich schlafend stellt - sie sind einfach lästig und überaus hartnäckig.

… diese Situation kenne ich von Mallorca - habe mich auch mal schlafend gestellt und
bin in einer Std. 24x angesprochen worden und damit froh, dass der Kurzurlaub beendet
war. Etwas ruhiger war es mal in der Nähe von St. Tropez am Pamplone Beach - bzw.
unaufdringlicher.

Aus diesem Grund habe ich so ein 5 Sterne Hotel auf Jamaika gebucht - klar war etwas teurer
und es bleibt abzuwarten. Das Hotel liegt aber eher in so einer „Zunge“ und vielleicht marschieren die Jungs nicht soviel auf und ab.

Wir waren in den letzten Jahren 1x auf Mauritius und 1x auf Guadeloupe.
Auch da gibt es sehr viel Armut… leider.

Anschliessend sind noch ca 5 Tage Miami geplant - aber die Preise dort halte
ich auf gar keinen Fall gerechtfertigt. Habe vorhin in einem Hotel (4 Sterne) angerufen um
nach den Preisen fürs „parking“ zu fragen - da wurde ich erst mal angeschnauzt.
Oha … zum Glück noch nicht gebucht.

Und immer mehr gibt es weniger sichere Reiseziele in dieser Welt.

Viele Grüsse und noch einen schönen restlichen Osterabend