Doppelstudium Psychologie + Mathematik

Hallo!

Ich würde sehr gern Mathematik und Psychologie gleichzeitig studieren. Ich weiß allerdings nicht ob das überhaupt möglich ist. Eine Bekannte von mir studiert Mathematik und Informatik gleichzeitig auf Diplom und kommt damit auf 38 SWS.
Durch die Umstellung auf Bachelor/ Master hat der Umfang der Studiengänge aber zu- und die Freiheit in der Wahl der Veranstaltungen abgenommen. Deshalb frage ich mich, ob so ein Doppelstudium mit zwei Bachelor oder einem Bachelor und einem Diplomstudiengang zeitlich und organisatorisch möglich ist.
Außerdem ist unklar, welche Probleme dadurch verursacht werden, dass Psychologie ein zulassungsbeschränktes Fach ist. Darf man, wenn man bereits ein zulassugnsbeschränktes Fach studiert noch ein zweites, nicht zulassungsbeschränktes Fach zusätzlich studieren? Darf man es, muss es aber möglicherweise bezahlen? Was ist, wenn man ein nicht zulassungsbeschränktes Fach studiert und nun ein zweites hinzunimmt? Gibt es Universitäten- innerhalb oder außerhalb von Deutschland-, an denen man Psychologie mit NF Mathematik oder Statistik studieren kann?

Falk

Hallo,
generell kannst Psychologie + Mathe kombinieren, du mußt nur die richtige Uni finden :wink:
Also, Diplom könnte an einigen Uni´s noch gehen, dann ist es evtl möglich Psy. auf Diplom zu studieren, an manchen Uni´s ist dann ein Zusatzfach erforderlich, da könntest du Mathe machen.
beim Bachelor hast du ein Kernfach + ein Ergänzungsfach, was du miteinander kombinieren kannst ist von der Uni abhängig. Wenn du deinen Bachelorabschluss hast und du danach deinen Master machen möchtest, ist es wieder von der Uni abhängig, mit welchem BA du welchen MA machen darfst… bedenke auch, das du in einem Psychologiestudium einiges an Mathe machen musst (auch von der Uni abhängig)
Du siehst, eine pauschale Antwort ist da nicht möglich. An deiner Stelle würde ich einfach an einigen Uni´s schauen, wie das Studium da aussieht, evtl eine eMail an das Sekreteriat schicken und fragen wie´s dann mit dem BA laufen soll. Das Problem ist leider das viele Institute noch gar nicht wissen wie es laufen wird… Auch wie die Doppelstudien aussehen werden, kann wahrscheinlich noch niemand genau sagen…
Ein Doppelstudium ist ziemlich stressig. Du musst das extra beantragen und wenn eins der Fächer (oder beide) NC haben, musst du dich an die Fristen halten. Generell gilt: du bekommst die erlaubnis nur, wenn du dadurch keinem anderem Studi einen Platz wegnimmst…
Extra Kosten entstehen nicht, wenn du beide etwa zur gleichen Zeit abschließt, genaue Info´s findest du beim Studiensekreteriat der jeweiligen Uni.

Hoffe ein bissl geholfen zu haben
Becki

N’ Morgen!
Der Standard-Student ist meist mit einem Studienfach ganz gut ausgelastet. Vertraut man auf die Angaben, die diverse Profs für die technisch-naturwissenschaftlichen Studiengänge bei uns machen, so muss man für jede SWS in der Uni nochmal die gleiche Zeit daheim rechnen. Ob man sich daran hält, ist dann ein anderes Thema … :smile:
Hinzu kommen dann div. Hausarbeiten für das Psycho-Studium!

Fragen wir mal anders rum: was interessiert dich an der Mathe? Die Statistik? Oder doch eher auch die Analysis, Numerik, lineare Algebra und Kryptographie?
Wenn’s dir nur um die Statistik geht: die kommt im Psycho-Studium sowieso mit. Evtl. dann einfach noch zusätzliche Vertiefungsveranstaltungen mitnehmen!
Falls du mehr willst als die Statistik: je nach Uni und Fach kann man sich als immatrikulierter Student frei nach Belieben in weitere Vorlesungen mit rein setzen und dann auch da eine Prüfung machen (in Absprache mit dem zuständigen Prof bzw. Prüfer). Kann allerdings dann auch passieren, dass das abgelehnt wird, weil bspw. der Raum zu klein ist.

Oder du machst es andersrum: Vollzeit-Mathe-Studium und nebenher einige Psycho-Veranstaltungen.
Die Kombination Mathe & Informatik landet zwar offiziell bei 38 SWS, aber da etliche Inhalte gleich sind, muss man nicht alles daheim im gleichen Umfang nacharbeiten. In wie weit das auf Mathe & Psychologie zutrifft, weiß ich nicht. Wahrscheinlich weniger …

Über die Zulassungsbeschränkungen & Zweitstudium kann ich nur Vermutungen äussern - wende dich da mal an die Studienberatung der Wunsch-Uni!

Viel Spaß!
peherr (der mit seinem einen Studienfach ausreichend beschäftigt ist)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,
rein vom Umfang her wird es wohl eher schwer bis unmöglich.
Während Mathematik und Informatik gewisse Inhalte gemeinsam haben (ich habe früher mal Mathematik studiert und dann als Spezialisierung innerhalb dieses Informatik), ist dies bei Mathe & Psycho wohl eher weniger, so dass der Gesamtstundenumfang garantiert höher liegt.

Wir hatten damals im Mathe-Diplom 30 Wochenstunden Veranstaltungen, da wurde aber noch die gleiche Zeit für „Selbststudium“ (Hausaufgaben, Hausarbeiten, Nachbereiten der Vorlesungen usw.) dazu gerechnet.

Überlege mal, was dich wirklich interessiert und konzentriere dich dann darauf.

Beatrix

Hallo!

Ich interessiere mich gerade für die Schnittmenge aus Mathematik und Psychologie: Mathematische Psychologie. Dieses Teilgebiet der Psychologie definiert sich über den Einsatz von mathematischen Mehtoden.
Für mich steht also nicht die Entscheidung Mathematik oder Psychologie, vielmehr habe ich mich schon entschieden.
Das Problem ist, dass ich beides brauche, man aber im Psychologiestudium nur wenig über mathematische Modellierung erfahren wird. Ich weiß, dass es Statistikvorlesungen gibt, aber das reicht m. E. nicht. Am liebsten wäre mir ein entsprechendes Studium. Es gibt zum Beispiel einen Studiengang Mathematical Biology, aber leider keinen für Mathematische Psychologie.

Ein Doppelstudium scheint mir zeitlich schwierig zu sein, die genaue Anzahlen kann man aber vorher nicht wissen. Ich würde gerne auch Psychologie mit NF Informatik studieren, aber wo geht das noch?

Falk

Hallo peherr!

Wie ich in meiner obigen Antwort bereits genauer beschrieben habe, möchte ich in der mathematischen Psychologie forschen. Dazu brauche ich neben Statistik z. B. Algebra und Analysis, während Zahlentheorie und Geometrie für mich keine Bedeutung haben werde.
Ehrlich gesagt, glaube ich jetzt auch, dass es zeitlich kaum möglich sein wird Mathematik und Psychologie gleichzeitig zu studieren. Ich werde das gleich nachrechnen. Die beiden Alternativen sind Studiengänge die Mathematik und Psychologie kombinieren und einzelne Mathematikveranstaltungen zu besuchen und darin auch einzelne Prüfungen abzulegen.

Danke für deine Anmerkungen!

Falk

Zeitpensum: eine Abschätzung
Hallo!

Ich habe eben den Arbeitsaufwand für ein Doppelstudium der Fächer Mathematik und Psychologie noch oben abgeschätzt.

BSc Psychologie: 180 Credit Points in 6 Semestern
–> 30 Cp/ Sem. --> 30*30=900 Arbeitsstunden/ Sem. --> ca. 5,5 h/ Tag

  • Dipl. Mathematik: ca. 15 SWS/ S. --> ca. 30 h/ W. --> ca. 4,5 h/ Tag

Doppelstudium: circa 30 SWS/ S. --> ca. 60 h/ W. --> ca. 10 h/ Tag

Insgesamt finde ich das noch annehmbar, zumal ich ohnehin gerne und viel lerne und arbeite. Natürlich sollte ich besser nicht krank werden und muss lernen mir meine Zeit gut einzuteilen. Auch bleiben für darüber hinaus gehende Vertiefungen wenig Zeit. Ich kann mir vorstellen, dies bis zu meinem Bachelor in Psychologie zu tun und das Mathematikstudium nach dem Grundstudium zu beenden. Anschließend kann ich mich dann mir solidem Grundwissen in beidem für mich so wichtigen Gebieten weiter spezialisieren.
Was haltet ihr davon?

Viele Grüße Falk

Unterschätz das nicht! Wan willst du deine Hausarbeiten schreiben? wann willst du für Klausuren lernen? Wie willst du zur Uni kommen? Wann willst du deine Literatur recherchieren? Was ist wenn du zum Arzt mußt?
Mag zwar sein, das du ein Genie bist und das locker hinbekommst, aber mit ca. 10 Veranstaltungen pro Semester hast du gut zu tun…

Mathematik ist mir etwas zu tief angesetzt.

Im allgemeinen hört man im 1. Semester ANALYSIS I, LINEARE ALGEBRA I, zumeist INFORMATIK und/oder ein Nebenfach.

So kommt man insgesamt auf etwa 20 bis 24 Stunden, je nach Uni.
Die Belastung nimmt dann bis zum Vordiplom leicht zu (ca. + 2 SWS).

Außerdem könntest Du darüber nachdenken, die Studien zu staffeln.

Ich hatte nebenher teilweise 4 Studiengänge, die entweder dann wegen Zeitmangels durch Belastung im Erststudium oder wegen Desinteresse ad acta gelegt wurden, so daß ich jetzt wieder auf Elektrotechnik + Mathematik zurückgekommen bin.

MfG

Hallo Falk!

BSc Psychologie: 180 Credit Points in 6 Semestern
–> 30 Cp/ Sem. --> 30*30=900 Arbeitsstunden/ Sem.
–> ca. 5,5 h/ Tag

  • Dipl. Mathematik: ca. 15 SWS/ S. --> ca. 30 h/ W. -->
    ca. 4,5 h/ Tag

Doppelstudium: circa 30 SWS/ S. --> ca. 60 h/ W. -->
ca. 10 h/ Tag

Leider geht deine Rechnung nicht ganz auf…
Die angegebenen BS-Stunden sollen angeben, was du INSGESAMT an Arbeitsaufwand hast. Also Seminare + zu Hause lernen.
Dummerweise lässt sich das kaum realisieren, dass man es in Stunden angeben könnte, wie lange man sich wirklich auf ein Seminar vorbereiten.
(Es wird auch kein Prof sagen: „Bei mir kriegen sie heute mal weniger auf, sie haben schon so viel getan.“ Und dass man ein Recht darauf hat, nicht mit Arbeit überschüttet zu werden… ähm. Vergiss es!)
Bei den alten Diplom-Studiengängen kommt die Zeit die du Hause lernst, recherchierst, etc. noch DAZU!
Deine Rechnung mit 10-Std. am Tag kannst du also vergessen.
Leider kann man nämlich mit so tollen Mathe-Skills an der Uni nicht sehr viel anfangen.
Es kommmt eh immer anders als man das geplant hat (und das wiederholt sich in jedem Semester).
Such dir also am besten eine Uni (wenn es das gibt, in deinem Fach kenn ich mich nicht so aus) die deinen Studienschwerpunkt anbietet.

Viel Erfolg
Artemis**

1 Like

Hallo Artemis!

Natürlich sind die 30h Zeitaufwand pro Creditpoint nur ein Richtwert, sodass man sicher zeitweise auch deutlich mehr Zeit aufwenden muss. Aber gleichzeitig gibt es sicherlich auch Veranstaltungen, die weniger Zeit erfordern. Deshalb gehe ich davon aus, dass sich beides in der Regel ausgleicht und würde zeitweise Überlastungen in Kauf nehmen.
Bei den SWS bin ich bereits davon ausgegangen, dass ich nocheinmal die gleiche Zeit für Vor- und Nachbearbeitung aufwenden muss.
Somit halte ich meine Abschätzung weiterhin für korrekt.
Deinen Aspekt, dass das Arbeitspensum schwanken kann, hatte ich aber noch nicht bedacht. Ich erwäge im Moment neben dem Direktstudium Psychologie ein Fernstudium zu absolvieren. Beim Fernstudium kann man sich seine Zeit sehr viel freier einteilen, sodass der schwankende Arbeitsaufwand des Bachelor-Studiums dadurch stets auf das optimale Pensum ergänzt werden könnte.

Vielen Dank Falk

Wie gesagt, die Rechnung für Mathematik stimmt schon im Ansatz nicht (sofern man das Übliche ansetzt).

Darüber hinaus sollte man eben Mathe von Anfang an nicht unterschätzen; der Formalismus ist weitestgehend sehr gewöhnungsbedürftig für den einsteigenden unbedarften Abiturienten und je nach Uni wird man unterschiedlich stark mit Arbeit eingedeckt. Die einen müssen jede Mengen Hausaufgaben überstehen (und *be*stehen), andere müssen zu jedem Stoffgebiet lediglich einen „Beleg“ abgegeben, der als „bestanden“ gewertet wird. Wieder andere müssen dann zusätzlich noch an Vorklausuren teilnehmen, andere nicht, oder brauchen nur zu den Vorklausuren blablabla…

Wenn Du also eher auf der mathematischen Schiene Psychologie betreiben willst, solltest Du Dein Studium staffeln. Also erst eine Weile Psychologie und dann später (also mit Zeitversatz) die Mathematik beginnen.

Ganz nebenbei zweifle ich noch etwas an Deinem Bild von der Verbindung der Psychologie mit der Mathematik. Da gibt es sicherlich Ansätze, manche sind jedoch eher physikalisch, viele einfach nur esoterisch.

Versuche herauszufinden, ob es nicht ausreichend wäre, Mathematik in einem fremden Studiengang einfach mitzuhören, der Mathe als Nebenfach hat.

MfG