Doppeltes 'zitieren nach'

Bildung & Beruf Schule
#1

Hallo Allerseits!

Ich habe ein Problem und zwar möchte ich einen Text zitieren. Die Stelle im Text ist allerdings ein Zitat. Hier wäre also zitieren nach anzuwenden. Das besagte Zitat ist allerdings selber schon „zitiert nach“ worden.
Was ist zu tun? Ich kann leider keinen Zugang zum Original bekommen. Ich kann mir vorstellen, dass das in einer Hausarbeit gar nicht gerne gesehen wird, weil man ja nicht will, dass Leute irgendwann 70 mal „zitiert nach“ haben.
Wenn ich das Zitat (eigentlich ein Verweis, also Vergl. Autor A, zit. nach Autor B, zit. nach Autor C) weglasse, wird es ja zum Plagiat, da ich den Kontext als eigene Idee ausgebe. Muss ich also den ganzen Teil der Hausarbeit schreiben, nur weil ein anderer Autor bereits zit. nach hat?

Ich muss Samstag abgeben, ich würde mich über schnelle Antworten also sehr freuen.
Meine Freundin ist Germanistin und hat kein Problem damit, dopppelt zit. nach zu verwenden, aber mir kommt es doch sehr falsch vor…
Hat irgendjemand Erfahrung in einem solchen Fall?

Vielen Dank.

#2

Hi

Gut wäre zu erfahren, was das Original ist, vielleicht kennt ja doch noch jemand das Buch.

Wenn du mit Sekundärliteratur arbeitest, die eine Quelle zitiert, ist das Ganz überhaupt kein Problem, Quellen liegen nunmal nicht immer jedem vor.

Wenn es sich aber um ein Zitat aus einer anderen Sekundäreinheit handelt und du das Original absolut nicht bekommen kannst (für die Fernleihe ist es ja jetzt schon zu spät und Aufwand --> Nutzen sollte man auch beachten) dann solltest du so wie es dir möglich ist (Google, Google Scholar) überprüfen ob der Herr auch richtig zitiert hat (Fehler sind manchmal erschreckend einfach nachzuweisen).

Und dann musst du halt in den sauren Apfel beißen und ein Tertiärzitat benutzen, es wird nicht gerne gesehen ist aber manchmal unausweichlich, dein Dozent weiß das evtl. auch.
Was anderes ist, wenn du nur zu faul bist den Extraweg zur Bibliothek zu gehen. So hat ein berühmter deutscher Sinologe z.B. in seinem Buch ein Tertiärzitat zu einem Buch von Luhmann angegeben, obwohl das Buch problemlos zugängig oder zu erwerben ist. Und das als Leiter einer Bibliothek!
Das ist nicht nur extrem peinlich, sondern auch unwissenschaftlich.
Wenn du aber in einer Hausarbeit getan hast was du kannst, wird das auch dein Dozent so einschätzen. Hängt auch etwas vom Semester ab und generell solltest du solche Fragen deinem Dozenten stellen bevor es fünf vor 12 ist. (Welcher Dozent nimmt eigentlich Samstags Arbeiten an?)

Und das ein Plagiat keine Alternative ist sollte dir selbst klar sein.

lg
Kate