DOS ist ein sogenanntes Single-Task-System (im Gegensatz zu neueren Betriebssystemen, die Multitask-fähig sind). Das bedeutet: In DOS können keine Programme „im Hintergrund“ ausgeführt werden - Singletask bedeutet, daß immer nur ein Programm gleichzeitig laufen kann. Ein anderes Programm kann nur gestartet werden, wenn das vorigen beendet ist.
Das Einzige, was „im Hintergrund“ laufen KANN unter DOS, sind speicherresidente Programme, die im Interrupt „eingeklinkt“ sind (z.B. im Timer- oder Tastatur-Interrupt o.ä.) - diese werden hardwaremäßig zu bestimmten Ereignissen ausgelöst. (z.B. in bestimmten Zeitintervallen beim Timer-Interrupt oder immer, wenn Taste gedrückt/losgelassen wird beim Keyboard-Interrupt - es gibt auch noch andere…) Dies sind aber nur kurze Programmteile, die „hintenherum“ irgendetwas ausführen - oft auch so Treiber für Peripheriegeräte.
Aber ganze Programme können unter DOS nicht ohne weiteres „im Hintergrund“ laufen - d.h., damit ein Programmteil „im Interrupt“ läuft, muß es schon entsprechend dafür programmiert sein.
Um zwei „DOS-Programme“ gleichzeitig auszuführen, wird es also wohl keine andere Möglichkeit geben, als unter einem Multitask-fähigen System zwei „DOS-Fenster“ zui starten (sofern dies vom System unterstützt wird).
ABER: Normalerweise laufen die DOS-Emulationen in einem „abgegrenzten Raum“ und können nicht mit dem restlichen System interagieren - außer über Dateizugriffe. (D.h. es ist z.B. möglich, daß ein Programm ein File auf die Festplatte schreibt und ein anderes aus dem selben File liest. Dazu müssen aber beide Programme das File im sogenannten „Shared-Modus“ geöffnet haben, also daß mehrere „Instanzen“ gleichzeitig auf dasselbe File zugreifen dürfen, während es geöffnet ist - anderenfalls ist ein geöffnetes File für jedes andere Programm außer für das, von dem es geöffnet wurde, für Zugriffe gesperrt.)
Ich hoffe, ich konnte helfen. Falls es noch sonstige Fragen zu diesem Thema oder allgemein zu DOS, Programmierung in DOS ö.ä. gibt, bin ich auch weiterhin bereit, zu helfen.