Dosenpfand-Sinnvoll und Weiterentwicklung?

Hallo,

wie ist die aktuelle Gesetzeslage in Deutschland
und bei der EU?

Letztes was ich davon gelesen habe, ca. April 2005 war,
dass die EU wegen Wettbewerbsbehinderung importierender
Getränkehersteller dem deutschen Staat eine Frist gibt,
das mit den Insellösungen zu regeln.
Was genau soll sich laut EU am Dosenpfand ändern?
In welchem Zeitraum nochmal?
Wie stehen deutsche Unternehmen, die an der Sache beteiligt sind,
HEUTE dazu?
Gelten die Auflagen, welche Trittin noch mit der
Wirtschaft ausgehandelt hat weiterhin, bzw.
wie verpflichtend sind diese für die entsprechenden
Industriezweige, bzw.
wird eine Verbraucherfreundliche Lösung kommen
(Platik-Alu-Pfand-Wertstoffe überall einwerfen,
z.B. Aldi/Lidl-Plastikflaschen auch an der Tanke)?

Die gesetztliche Regelung müsste noch von der EU geklärt
werden? Ist sie doch und muss noch von der deutschen
Industrie umgesetzt werden, oder?

Grüße,
Erik

Oje, die Antwort würde ellenlang werden. Da schlage ich vor, daß man das mehr oder minder bekannt Orakel http://www.google.de befragt. Mein Test ergab, daß man nur 435.000 Treffer in Deutschland bekommt.

Ich will versuchen einen kleinen Teil kurz zu beantworten. Den Rest bitte selbst zusammensuchen:

Hallo,

wie ist die aktuelle Gesetzeslage in Deutschland
und bei der EU?

Letztes was ich davon gelesen habe, ca. April 2005 war,
dass die EU wegen Wettbewerbsbehinderung importierender
Getränkehersteller dem deutschen Staat eine Frist gibt,
das mit den Insellösungen zu regeln.
Was genau soll sich laut EU am Dosenpfand ändern?

Der Limohersteller aus Portugall hat natürlich kein Interesse seine paar leeren Flaschen aus Deutschland wieder abzuholen. Deshalb muß der Importeur dafür sorgen, daß das Pfand erhoben und wieder ausgezahlt wird.

In welchem Zeitraum nochmal?

ist noch offen

Wie stehen deutsche Unternehmen, die an der Sache beteiligt
sind,
HEUTE dazu?

Die Hersteller mosern, meckern … und sind vor Gericht gescheitert. Lt. Lebensmittelzeitung (kostenpflichtig!) http://www.lz-net.de ist erst wieder vor Kurzem eine Klage abgewiesen worden.

Gelten die Auflagen, welche Trittin noch mit der
Wirtschaft ausgehandelt hat weiterhin, bzw.
wie verpflichtend sind diese für die entsprechenden
Industriezweige, bzw.

Nicht Trittin bastelt Gesetze, sondern das Parlament mit Autogramm des Bundesrates. Wenn eine neue Regierung meint, daß die alten Gesetze schlecht sind, muß sie sie ändern und dafür die parlamentarische Mehrheit finden. Bei diesem Thema - aussichtslos. Der große Teil der Wähler will keine versauten Wälder und BAB-Aus-/Einfahrten, nur weil einige Saubären zu faul sind, ihr Zeugs ordnungsgemäß zu entsorgen.

wird eine Verbraucherfreundliche Lösung kommen
(Platik-Alu-Pfand-Wertstoffe überall einwerfen,
z.B. Aldi/Lidl-Plastikflaschen auch an der Tanke)?

Das ist geplant, daß man eine Aldibüchse beim Lidl abgeben kann, doch noch ist man nicht so weit. Derzeit bastelt man an fälschungssicheren Kennzeichnungen, weil es bereits osteuropäische Fälscherbanden gibt, die polnische Coladosen in Deutschland loswerden wollen. Der letzte Versuch durch Lidl kam zu einem sehr durchwachsenen Ergebnis = ging schief. Nämlich die Flasche bei einem Automaten einschmeißen und als Lidl-Behälter erkennen (lag auch an der Fälschungssicherheit). Es ist aber davon auszugehen, daß die diversen Insellösungen - hoffentlich - bald abgeschafft werden. Andererseits habe einige Filialisten erkannt, daß man damit die Kundenbindung fördert. Wer Lidl auf der Flasche stehen hat, soll sie nicht beim Norma oder Aldi abgegeben…

Die gesetztliche Regelung müsste noch von der EU geklärt
werden? Ist sie doch und muss noch von der deutschen
Industrie umgesetzt werden, oder?

Die EU meint hier mitmischen zu können. Ist aber bislang nicht sehr weit gekommen. Solange ausländische Firmen nicht über Gebühr benachteiligt werden, ist das deutsche Pfand auch bei europäischen Gerichten nicht zu beanstanden.

Grüße,
Erik

Hallo,

http://www.bmu.de/abfallwirtschaft/pfandpflicht/doc/…

ujk

Hallo Erik,

Gelten die Auflagen, welche Trittin noch mit der
Wirtschaft ausgehandelt hat weiterhin, bzw.
wie verpflichtend sind diese für die entsprechenden
Industriezweige, bzw.

der gute Herr Tritin hat in diesem Fall mal keine Schuld.
Er ist an ein Gesetz gebunden, das der Herr Töpfer ausgeheckt hat und das die Ministerzeit von Frau Merkel als Umweltministerin überlebte.
Er mußte sich schlicht an den Inhalt halten.

wird eine Verbraucherfreundliche Lösung kommen
(Platik-Alu-Pfand-Wertstoffe überall einwerfen,
z.B. Aldi/Lidl-Plastikflaschen auch an der Tanke)?

Hier hat die Industrie den größten Teil der Schuld, weil sie bis zum Schluß (verständlicherweise) gemauert hat und die schlechtmöglichste Lösung abgeliefert hat.
Die cshuld wurde schließlich erwartungsgemäß bei Herrn Trittin gesucht und gefunden.

Gandalf