Guten Abend,
ich habe eine Frage zur Verfüllung bei der Verlegung einer Drainage. Unser Haus ist aus Natursteinen und ohne Fundament gebaut (es steht in einem rumänischen Dorf): hinter der Nordseite (Rückseite des Hauses) beginnt ein Hang. Das Regenwasser läuft den Hang hinunter direkt gegen die Wand - der Pflanzbewuchs geht bis an die Mauer. Die Wände des Hauses, das mehrere Jahre leer stand, sind bzw. waren entsprechend feucht.
Wir haben an drei Seiten (an der Vorderseite ist die Dorfstraße) einen Graben bis etwa 30 cm unter dem letzten Naturstein ausgehoben, haben die Steine gesäubert und einen Zementsockel angelegt, von innen den feuchten Putz von den Wänden geschlagen und das Ganze einige Sommermonate stehen lassen. Jetzt sind die Wände trocken.
Wir wollen nun den Zementsockel mit Hasit Optiflex 2x bestreichen, die Drainagerohre verlegen und das Ganze auffüllen.
Dazu meine Frage: Können wir die (recht tiefen) Drainagegraben auch komplett bis obenhin nur mit Kies auffüllen (in der Gegend ist ein Kieswerk und man bekommt den Kies quasi für „nichts“) oder sollen wir nur um das Rohr Kies auffüllen und dann Erde, wie es in allen Anleitungen steht? Da ist von einer großen Erdschicht nach dem Kies die Rede - aber welche Funktion hat Erde? Lässt Kies nicht das Regenwasser schneller abfließen? Oder führt das zu Ausspülungen? Ich muss dazu sagen, dass gute Erde in der Gegend teuer und schwer zu beschaffen, Kies dagegen reichlich in allen Größen vorhanden ist.
Da das Haus am Hang steht, sind die seitlichen Gräben nach hinten hin (wo es den Hang hoch geht) recht tief. Auf der einen Hausseite wurde zudem ein Keller angebaut in den Hang hinein - hier haben wir den Drainagegraben ca. 1,80 m tief gegraben (die ganze Kellerwandseite runter, wobei der Eingang zum „Keller“ auf Straßenhöhe liegt). Was passiert, wenn wir diesen tiefen Graben nach Verlegung der Drainagerohre (mit selbst reingeflexten Löchern, denn gelochte Drainrohre gibt es dort nicht) komplett mit Kies auffüllen? Ist das okay bei dieser Tiefe? Haben wir danach Probleme mit dem Wasserabfluss? Es kann heftige Regenfälle dort im Herbst/Winter geben.
Ich danke schon mal im Vorraus ganz herzlich für eine schnelle Antwort. Gruß
Fritzie
Guten Tag,
richtig, am besten den ganzen Graben mit „gewaschenem Kies“ auffüllen oder Kies mit der Körnung 16/32 mm. bitte schauen Sie sich die Internetseite „Fränkische Drainrohre“ an. Hier wird auch mit Bildern sehr gut gezeigt wie Sie die Drainage ausbilden sollen. ACHTUNG! vermeiden Sie, dass Feinteile oder Dreck in den Kies eingeschwemmt werden - verlegen eines Vlies.
Kanalrohre können auch durch Flexschnitte zu Drainage-rohren umfunktioniert werden. Noch besser wären Betonrohre, die nur stumpf zusammengeschoben werden und entsprechende Öffnungen haben. wichtig ist, dass die Rohre einen Hochpunkt haben der tiefer ist wie die Oberkante des Kellerbodens. Das Gefälle sollte mindestens 0,5% betragen besser 1-2%. Dann haben Sie kein Problem mit dem Wasserabfluss. Voraussetzung der Vorflutkanal kann ausreichend Wasser aufnehmen. ACHTUNG Rückstaugefahr bei Mischwasserkanälen, dann muss ein Schacht mit Rückstauklappe eingebaut werden, sonst können Fäkalien die Drainage bei Rückstau verstopfen.
Übrigens liefert die Firma Fränkische auch ins europäische Ausland.
Abdichtung des Kellers mit einer Bitumendickbeschichtung zB Firma „Remmers“ - ebenfalls im Internet.
mit freundlichen Grüßen
Heiner Kaun
Lieber Heiner Kaun,
ganz herzlichen Dank für die schnelle und kompetente Antwort. Ja, so machen wir es dann - mit Kies bis obenhin, Vlies und geflexten Wasserrohren. Danke auch für alle anderen Hinweise.
mit besten Grüßen
Fritzie