Drehstrom 0-Leiter an Erde / Bauerndrehstrom

Guten Morgen Wissende!
Ich wollte eben einen gebrauchten 16A Drehstromstecker (keine Ahnung woher ich den habe, Sperrmüll, geschenkt, vererbt) an einer Bohrmaschine anbringen.
Nach dem Öffnen mußte ich feststellen, dass der o-Leiter vom Kabelrest zusammen mit der Erdung angeklemmt ist.
Die Klemme vom o-Leiter ist unbenutzt. Welchen Grund hat das?

Ich habe auf meinem kürzlich erworbenen Bauernhof, an den Drehstromsteckdosen nur 4 adrige Kabel. Wie das Netzt ausspuckt Bauerndrehstrom. Ich wollte diese für 220 V Geräte anzapfen, die funktionieren leider ohne o-Leiter nicht. Ist das Anklemmen des Neutalleiters an Erde, eine Möglichkeit diesen Missstand zu umgehen? Sicherheit ect. natürlich vorausgesetzt.
Elecktischitäht ist für mich wie schwarze Magie!
Gruss Hartmut

Hallo,
das glaub ich dir gerne. Schon die Verwendung von 220V und o-Leiter sagt mir das. Die elektrische Anlage sollte dringend überprüft und ggfs. erneuert werden.
Da muss ein Fachmann ran.
Sonst hast du u.U. nicht mehr lange Freude an deinem Bauernhof.

Gruß
Bernd

Kommt noch eine Antwort auf meine Fragen?
Oder war das nur um die Summe der abgegebenen Antworten zu pushen?

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Hallo!

Vorab, wenn du selbst von dir sagst, Elektrik ist nicht dein „Ding“, dann hole einen Fachmann, der sich die E-Installation deines neu erworbenen Bauernhofes anschaut, prüft und sagt, was man verbessern oder nachrüsten muss !

„Bauerndrehstrom“ Steckdosen kann man nur für reine E-Motorgeräte verwenden, die wirklich keinen N-Leiter brauchen.
230 V kann man daran nie entnehmen, eben weil der N-Leiter fehlt.

Vorgeschrieben an Neuanlagen ist schon lange, immer 5-polige Zuleitung zu verwenden. Viele Drehstromgeräte brauchen auch den N-Leiter .

Was man sich bei dem Stecker im Foto gedacht hat weiß ich auch nicht, es gibt keinen Sinn !
Ein Fehlerstrom-Schutzschalter würde sofort auslösen, also muss man annehmen es gibt gar keinen !

Das darf auf keinen Fall so benutzt werden . Frage den Elektriker wie man die 4-polige Zuleitung ändern kann um dort eine 230 V Steckdose zu nutzen.
Mit etwas gutem Willen und freier Auslegung der Vorschrift sollte da was machbar sein.

MfG
duck313

4 Leiter-Anschluss ist völlig OK. Ein Motor (Höhenförderer, Gebläse, Kreissäge) braucht keinen Neutralleiter.

daraus 1*230V einphasigen AC zu machen ist nicht OK. Das ist lebensgefährlich und verboten. Da gibt es kein „hab ich nicht gewusst“.

Für 1*230V AC bedarf es eines 5-poligen Anschlusses UND zusätzlich noch einer Sicherstellung der Absicherung, da hier oftmals 32A-Steckdosen im Einsatz sind.

Aus einem 5-poligen Anschluss 3*230V AC zu machen ist ebenfalls nicht ok, da genau dann bei Aderbruch (oder Austecken etc.) die 400V auf meist 2 Verbraucher in Summe wirken und den einen himmeln. (kommt auf dem Land leider immer wieder vor).

Fazit: Lass es. Verlängerungskabel 230V un gut is.

Ist geplant, gerade weil ich selbst keine Ahnung habe.

Das hab ich nach langen suchen, probieren und googeln dann auch rausgefunden.

Mein Hof hat FI Schalter.

Die Antwort ist echt sympathisch!! :kissing_heart:

Was mich bei dem Stecker wundert, es hat offensichtlich jemand gemacht der das Equipment dazu hat.
Alle Leitungsenden sind korrekt mit Aderendhülsen gebündelt.

Gruß Hartmut

Hallo Hartmut,

Naja, rein physikalisch geht es.

N-Leiter (Neutralleiter) und PE (Protective Earth, Schutzleiter, Erde) sind irgendwo bei Hausanschluss oder in der Trafostation miteinander verbunden.

Früher gab es die klassische Nullung. Dabei hatte man nur einen N-Leiter und hat diesen in der Steckdose dann mit PE verbunden.
In deinem Fall wurde das umgekehrte gemacht, man hat einfach PE als n-Leiter verwendet.
Wie gesagt, physikalisch kommen dann 230V raus.

Im praktischen Leben muss es aber nicht nur funktionieren, sondern sollte auch keine Todesfälle auslösen können, zumindest bei einem einfachen Fehler.

Bei der klassischen Nullung sind N und PE direkt verbunden. Hat man nun eine Leitungsunterbrechung zwischen Steckdose im N-Leiter, steht das Gehäuse des Gerätes unter 230V. Das System schütz nur, wenn im Gerät der L-Leiter (Phase) irgendwo mit den Gehäuse kontakt bekommt. Unterbrüche kommen immer wider einmal vor, besonders wenn noch die alten Schraubklemmen verwendet werden. Die lockern sich von selbst mit den Jahren.

In deinem Fall wurde PE als N-Leiter missbraucht, das kann auch Lebensgefährlich werden. Mit einem FI wird der Strom in den L-Leitern mit demjenigen im N-Leiter verglichen. Ist die Differenz z.B. grösser als 30mA löst der FI aus. Bei deiner Verkabelung fliesst der N-Leiter-Strom jetzt aber im PE, der FI löst sofort aus!
Lebensgefährlich wird es, wenn der PE z.B. im Schaltschrank unterbrochen ist, dann stehen alle Gerätegehäuse, welche geerdet, sind unter 230V.

Beides ist heute verboten.
Funktionieren ist das eine, sicher Funktionieren etwas ganz anderes.
Der Laie hat das Gefühl, dass wen es funktioniert, auch alles in Ordnung ist, besonders wenn es zudem eine ganze Weile funktioniert hat.
Man kann z.B. ein Steckdose mit viel zu dünnen Drahten anschliessen, der Wecker und das Nachtischlämpchen funktionieren so Jahrelang. Wenn dann der Wecker einen Kurzschluss hat, kann zu wenig Strom fliessen um den Leitungsschutzschalter (Sicherung) auszulösen und es brennt dann plötzlich die Bude ab. Auslöser kann auch eine Elektroofen oder ein Staubsauger sein, diese Geräte müssen dann nicht einmal einen Defekt haben.

MfG Peter(TOO)

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[MOD: Thread abgeschlossen]

Moin,
der Thread kling nach „Laie trifft Lebensgefahr“, drum mach ich mal zu (ihr wisst ja sicher noch, dass die „neue“ Forensoftware keine Teilschließungen erlaubt, gell? :wink: )

VG,
J~ [MOD]

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