Dreht Alice jetzt ganz durch?

10.12.2002 11:48 Uhr
Frauenzeitschrift „Emma“: Tipps zum Ausspionieren der Männer am PC
Die Frauenzeitschrift ‚Emma‘ sorgt auf ihrer Hompage mit einem Artikel, der in der nächsten Ausgabe erscheinen soll, für reichlich Gesprächsstoff in den Online-Foren.
In dem Artikel mit dem Titel ‚www.gattinnen-im-netz.de‘ bekommen Frauen Tips angeboten, wie sie ihre Männer oder oder auch ihre Söhne zu Hause am Computer ausspionieren können.
Die Frauen sollen so überprüfen können, ob sich der Ehemann oder Sohn auf Sexseiten im www aufhält. Desweiteren bekommt man Hilfe wie man das Spionageprogramm ‚Snitch‘ installiert.

Quelle: http://www.derstandard.at

Hi,
gibt es schon seit letzter Woche:
http://www.emma.de/aktuelles/topthema_0301_3.html

Gruß

J.

Na und?
Hallo Raimund,

was solls?
Da bekommen Frauen nur das belegt was Sie eh schon wissen…

Ob es hilfrecih für die Beziehung ist ist ne andere Frage.

Gruß Ivo

Hi!

Dann machen die Frauen genau das, was auch viele Männer bei ihren Freundinnen/Frauen auch machen, oder? :wink:
Ist zwar nicht die feine Art, aber was soll’s. Wir Männer wissen ja auch sowieso, wie wir verräterische Spuren beseitigen können *ggg*

Gruss
Thomas

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi!

Wenn man eine Frau wie Alice Schwarzer am Hals hat, sollte man ihr hochoffiziell die Online-Rechnung schicken dürfen.

Ansonsten hat man es in einer auf Vertrauen basierenden Beziehung eigentlich nicht nötig, den anderen auzuspionieren, denke ich.
Was ist schon dabei, sich ab und an mal ein paar Ömmel im Net anzusehen?

Grüße,

Mathias

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hallo José,
der Artikel… Schwamm darüber! Absoluter Schwachsinn und emanzipationsfeindlich.
Teilweise Gästebuchantworten… so was von bescheuert!
Aber alle Achtung: die mehrzahl der Frauen, die geantwortet haben sind wirklich emanzipierte, keine Emanzen. Es sind Frauen mit beiden Beinen im Leben.
Grüße
Raimund

Hi!

Emma! hmmh interessant! wirklich!
Da die Frauen in Österreich es ohne Emma geschafft haben, würde ich mal so behaupten, daß diese Zeitschrift nicht so wichtig ist wie sie sich nimmt. Zu diesem Artikel hat mir vor allem dieser Beitrag im Gästebuch gut gefallen. Ich hoffe es ist gestattet diesen hier zu posten:

Holly (36) aus Köln schrieb am 10.Dez 2002, 18:34
Ach Emma, Du hinkst hinter der Zeit her und bedienst unfreiwillig sämtliche Klischees.
Die Webseite von Männern gemacht kommst Du als letzte aller Zeitschriften online - sogar das Bild der Frau war schneller - und dann eine Anleitung für unwissende Gattinnen um ihren Männern und Söhnen hinterherzuspionieren, denn Frauen haben ja keine Ahnung von Computern.
Es mag sein, daß Ihr keine habt, aber die meisten Eurer Online-Leserinnen brauchen sicherlich keine von einem gönnerhaften Mann gemachte Anleitung zur Spionage.

Holly

Dem kann ich mich nur anschließen

Dusan

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Huhu!

*gääähn* Es gibt Dinge, die interessieren mich ja nicht die Bohne.
Außerdem hätte ich es auch nicht gern, wenn der meinige an meinem PC rumschnüffelt. Das ist irgendwie wie Tagebuch oder Postgeheimnis.

Aber wer’s braucht…

Bye, Vanessa

hallo Vanessa
das ganze erinnert mich an einen ehemaligen Kollegen.
Wie nun mal in meinem Beruf üblich, kam er oft erst um 22:00 nach Hause.
Dann wurde er von seiner (krankhaft eifersüchtigen)FRau empfangen: „mit welcher Nutte warst Du jetzt wieder im Bett?“
Statt seiner Frau einen Besuch beim Gehirnklempner zu empfehlen, hat er seinen Beruf aufgegeben und ist ins Büro gegangen. Jetzt kann sie seine Zeiten und Wege genau kontrollieren.
Jetzt ist sie zufrieden.
Grüße
Raimund

Multipler Realitätsverlust
Hi,

Alles was ein Mensch erzählt sollte man sich ruhig auch mal vor dem Hintergrund seiner persönlichen Situation klar machen. Alice kann jetzt nicht einfach etwas ganz anderes anfangen, sie kann sich nicht selbst überflüssig machen und wenn sie ihre Mission weiterführen will, dann muss sie ab und zu auch etwas neues bringen, z.B. wie jetzt auch das ‚neue‘ *lol* Medium Computer berücksichtigen. Ich hab vor solchen ankündigungen keine Angst. Ich kann meinen Rechner schon so absichern, dass man als Laie keinerlei Chance hat, reinzukommen. Aber hab ich das nötig? Und vor allem liegt diese Anleitung gar nicht im Trend des aufkommenden Mobilecomputing, wo mann seinen Computer sowieso bald passwortgeschpützt in der Westenrasche mit sich rumtragen wird.

Was ich jedoch schade finde, wirklich schade, wenn die gute Frau Schwarzer den Frauen einreden möchte, dass ich und überhaupt jeder Mann, ihr Feind sei. Für mich wäre es ein undenkbarer Zustand, wenn ich eine Freundin hätte, die mich als Feind betrachtet. Wenn ich so etwas spüren würde, dann würde ich innerhalb von 10 Minuten verschwinden - für immer. Und wenn sie meint, die Anleitung von Frau schwarzer an meinem Rechner ausprobieren zu müssen, würde ich mich, egal was meine Freundin darauf findet, nicht in der Position fühlen, mich rechtfertigen zu müssen. Sie müsste sich rechtfertigen. Wer im Schlamm wühlt muss damit rechnen, dass es schmutzig werden kann und deshalb wühlt man dadrin nicht rum. Ich würde ja auch nicht heimlich eine Videokamera im Schlafzimmer installieren, um rauszukriegen, ob meine Freundin tagsüber masturbiert und ihr deswegen dann Vorwürfe der Art zu machen, ‚ich sei ihr wohl nicht genug‘. Wenn sie das tun will, dann darf sie das tun, schließlich will ich, dass sie sich wohlfühlt. Und wenn ich Bilder auf meinem PC anscheuen will, dann darf ich das ebenfalls.

Das Signal ist jedenfalls falsch. Ich finde, wir müssen den Samen, des gegenseitigen Wohlwollens und der gegenseitigen Toleranz und Achtung sähen und nicht den, des Misstrauens und der Mißgunst.

ich wünsche euch allen jedenfalls das Beste

unimportant

Was ist eigentlich Multipler Realitätsverlust? ich dachte es gibt nur ein Realitätsverlust?

Gruß Bonkers

Hi,

Was ist eigentlich Multipler Realitätsverlust? ich dachte es
gibt nur ein Realitätsverlust?

nun das ist wie z.B. hier der Realitätsverlust auf Ebene der technischen Entwicklung, als auch auf der Ebene gesellschaftlicher Notwendigkeiten und den Spielregeln des zivilisierten miteinander-Umgehens. Schließlich ist es der Verlust, der Fähigkeit, sich selbst in eine angemessene Position gegenüber der Gesellschaft zu setzen.

Für mich ist Frau Schwarzer eine moderne Don QuiChotin.
Eine Heldin, gewiß, aber auch eine tragische Figur, von vielen belächelt. Aber sie muss einfach kämpfen. Jemand, der ein Leben lang gekämpft hat, der kann es nur schwer verkraften, wenn sich seine Gegner in Luft auflösen, wenn die alten Konflikte beigelegt werden. So etwas hinterlässt eine nur schwer ausfüllbare Lücke.

viele grüße

unimportant

Für mich ist Frau Schwarzer eine moderne Don QuiChotin.
Eine Heldin, gewiß, aber auch eine tragische Figur, von vielen
belächelt. Aber sie muss einfach kämpfen. Jemand, der ein
Leben lang gekämpft hat, der kann es nur schwer verkraften,
wenn sich seine Gegner in Luft auflösen, wenn die alten
Konflikte beigelegt werden. So etwas hinterlässt eine nur
schwer ausfüllbare Lücke.

Hallo, Unimportant,
bist Du tatsächlich der Überzeugung, dass die „alten Konflikte beigelegt“ sind? Die Diskussion so wie sie hier geführt wurde und die Aussagen die in etlichen Postings zu lesen waren, lassen daran doch erhebliche Zweifel aufkommen.
Unbestritten, die Gesellschaft hat sich in den letzten 30 - 40 Jahren in eine tolerantere, offenere und emanzipiertere Richtung entwickelt. Aber wirklich offen, wirklich emanzipiert, wirklich gleichberechtigt ist sie doch leider noch nicht, wie wir an den vielen Beispielen sehen können, die hier angeführt wurden.

Stefanie hat unten http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv… eine, wie ich finde, sehr gute und zutreffende Zusammenfassung der noch offenen Punkte und Probleme aufgestellt.

Von mir aus möchte ich dem noch einen weiteren Punkt anfügen: Auch der männliche Teil der Bevölkerung muß seine Position in der sich verändernden Gesellschaft überdenken und neu definieren.
Es ist eben einfach nicht mehr der Mann in der Rolle des Ernährers, des Beschützers, des Oberhauptes der Familie. Eine neue Form der Partnerschaft, ein neues Sich-Begreifen als Teil eines „Familien-Teams“ scheint mir erforderlich. Das ist sicherlich noch längst nicht zu Ende gedacht, und noch länger wird es dauern, bis sich da ein neues männliches Selbstverständnis in der Mehrzahl der Bevölkerung ausgebreitet hat.
Eine überwiegende Zahl von Frauen hat eine neue Rolle übernommen und füllt sie trotz aller Schwierigkeiten aus. Die dümmste Antwort aus der männlichen Ecke wäre, sich nicht mehr in einer sich verändernden Gesellschaft zurechtzufinden, die Welt nicht mehr zu verstehen.

Grüße
Eckard.

2 Like

Genial: Schonmal jemand auf den Link geschaut?
Ich meine http://www.gattinnen-im-netz.de
Menno, wie können die Emmas sonen Artikel schreiben und sich nicht die Domain sichern??

Kopfschüttelnd & Schadenfroh

Markus

Hallo, Unimportant,
bist Du tatsächlich der Überzeugung, dass die „alten Konflikte
beigelegt“ sind? Die Diskussion so wie sie hier geführt wurde

ich hoffe, es. ein wenig. ich hab keine Lust auf Information-Warfare im Wohnzimmer. Ich muss dazu ganz allgemein sagen, den Fehler begehen die Männer und nicht die Frauen, in dieser ganzen Auseinandersetzung. Es wären alle Probleme im Handumdrehen beseitigt, wenn sich die Männergesellschaft bei der Einführung der Gleichberechtigung nicht so jovial geben würde und diese nur in kleinen Häppchen servieren würde, um für jeden kleinen Schritt die Dankbarkeit der Frauen zu erwarten. Keine Frau wird dann das Gefühl haben, dass die Männer von sich aus entgegenkommend waren, sondern es wird sich das unterschwellige Gefühl durchsetzen, dass die Rechte mühsam und kämpferisch abgerungen werden mussten. Für eine solche verzögerte Gestaltung des Angleichungsprozederes würde ich weder Dankbarkeit noch freundschaftliches Wohlwollen erwarten. Die Frauen, werden tatsächlich das Gefühl haben, sich die Gleichberechtigung erkämpft zu haben. Es liegt an den Männern, dieses Bild in ein anderes Licht zu setzen und ohne Vorbehalte auf einen Schlag die Schranken komplett fallen zu lassen.

beste grüße

unimportant

1 Like

Aua!
Hat die EMMA etwa ein eigentor geschossen *g*

Je nachdem…
Hallo Leute,

also, ich bin wie viele Frauen und Männer hierzulande mit Frau Schwarzer zwar nicht in allen Fragen einer Meinung, aber wenn es darum geht, etwas dagegen zu tun, daß Frauen hierzulande immermehr zu Sexobjekten verkommen, bin ich auf ihrer Seite. Wenn auch die Förderung von Verletzungen der Privatsphäre ist nicht gerade die beste Methode dazu ist. Die Emanzipationswelle durch einen Druck auf den Kopf der totalen moralischen Freiheit auslösen zu wollen, war schließlich geradezu ein Tritt vom Regen in die Traufe. Es muß zwar nicht die Burka sein, aber irgendwo ist doch sicher die gesunde Mitte…

Grüße,

Mohamed.