Drehventile ausspülen

Hallo,

seit Kurzem besitze ich ein Waldhorn, das ich mir über Ebay ersteigert habe. Die letzten zehn Jahre wurde es allerdings kaum gespielt, sodass die Ventile nicht mehr optimal laufen. Mit „nicht optmal“ meine ich, dass die Ventile zwar wieder gut hochkommen, aber eben etwas langsamer als bei „sehr gut“ laufenden Ventilen.

Die professionelle Reparatur bei einem Instrumentenbauer wäre etwa genauso teuer, wie das Horn an sich (etwa 200 Euro). Dieses Geld will und kann ich nicht ausgeben.

Deshalb meine Frage an euch Experten: Kann ich Ventile selber ausspülen? Und wenn ja, wie geht das?

Auf der Seite, auf der sich das Drehgelenk befindet, sind auch zwei Schrauben, die ich schonmal aufgedreht habe, das hatte allerdings keinerlei Wirkung: Die Ventile haben sich nicht bewegt.

Vielen Dank für die Antworten schonmal im Vorraus.
Liebe Grüße
Florentine

hoffe du hast schon drehventile, weis nicht was da hochkommen soll, denn die drehen sich sonst ja.

Du kannst erst mal handwarmes wasser in das horn laufen lassen.
dann musst du auf jeden fall ölen
und zwar direkt über die Rohre (Stimmzüge)die in die Ventile geben.
jedes ventil extra und zwar mit einem Trompetenöl z.b. al cass fast ventilöl,

jetzt sollten die ventile sich drehen

. eigendlich gibt es noch ein zweites öl bei dem ein tropfen auf der rücksteite der venile rein kommt. deckel abschrauben und ein tropfen drauf allerdings dazu ein dickers öl wie z b HETMAN NR. 12 ZYLINDERMASCHINENÖL.

falls das alles nicht hilft muss die maschine vom instrumenten bauer gereinigt werden, da kann mann jedes ventil extra machen lassen und kostet pro ventil ca 30 euro

noch fragen bitte einfach melden
lg klaus

Hallo Florentine,
bei alten oder ungepflegten Instrumenten ist es nur bedingt möglich sich selber zu helfen. Wenn die Ventile nicht gewartet und gepflegt wurden sollte schon mal ein Meister ran und diese wieder sauber einschleifen etc.

Du kannst folgendes machen:

a) erstmal die Züge rausnehmen und direkt in das Ventil rein ein dünnflüssiges Instrumentenöl (z.b. Marke Fast) reinlaufen lassen. Dann sofort die Ventile bewegen so dass sich das Öl ausbreiten kann im Ventil. Dann wieder Züge rein und spielen.

b) dem Horn ein Bad gönnen. D.H. alle Züge raus und das Instrument inkl. der Züge in warmes Wasser mit Spülmittel (Pril oder so) in die Badewanne legen und ca. 1/2 Stunde liegen lassen. Dannach das Instrument mit dem Duschkopf auswaschen und alle Züge neu fetten und die Ventile ölen. Solltest du Korken haben können diese allerdings durch das Bad aufweichen. Dann musst du neue reinmachen. Wenn die Anschläge aus Silikon sind ist es kein Problem. Anschläge sind die kleinen Enden auf dem Hufeisenförmigen Metallstück oben am Ventil.

viel Spass am Horn
Ernst

Hallo,
leider kann ich dir wegen der Drehventile nicht weiterhelfen, habe eien Trompete mit Drückventilen.
Weiterhin viel Erfolg!

Hardy

Hallo,

also wenn du dein Horn nicht zum Instrumentenbauer bringen willst, versuch einfach mal folgendes:

  • Besorg dir einen Reinigungsstab, etwas Seifenlauge und Ventilöl (für innen).
  • Dann füllst du das Instrument mit der in Wasser gelösten Seife und ziehst den Reinigungsstab mehrmals durch.
  • Achte darauf, dass du nicht zu viel Kraft anwendest, da die Ventile evtl. Schaden nehmen können.
  • Dann spülst du das Horn gut mir klarem Wasser durch und ölst die Ventile (das Öl für die Innenanwendung muss durch die Ventilzüge quasi eingefüllt werden)
  • evtl. kannst du auch die ein leichtes Lockern der Schrauben eine bessere Gangbarkeit erreichen.

Ich hoffe, die Tipps helfen dir, dein Horn wieder besser in Schuss zu setzen.

Hallo,

erstmal sorry für die späte Reaktion - länger nicht im Net gewesen…

Ich kann hier nur mit einem „Hausmittel“ dienen, das bei mir schon mehrfach funktioniert hat. Wenn Du der Sache nicht traust, wende Dich lieber an einen Profi.

Von den beiden von Dir angesprochenen Schrauben sollte man schön die Finger lassen… aber das „Gestänge“, das am Ventil befestigt ist und dieses dreht, müsste dort ja ebenfalls eine Schraube haben. Diese Schraube mit einem genau passenden Schraubendreher öffnen. Wenn ein zu Kleiner verwendet wird, beschädigt man die Schraube - das sieht dann sehr unschön aus. Wenn die Schraube heraus ist, das Gestänge vorsichtig nach oben abziehen.

Auf der Unterseite der Ventile ist ein Deckel, den man abschrauben kann. Diesen bitte öffnen.

Nun müsste sich der innere Teil des Ventils - ich nenne das Teil einfach mal „Nuss“ - mehr oder weniger leicht nach unten aus der Ventilbuchse herausdrücken lassen. Wenn sie nicht selbst herausfällt oder sich mit dem Finger herausdrücken lässt, kann man von oben z. B. einen kleinen Holzklotz auf den Vierkant, an dem das Gestänge befestigt wird auflegen, so dass man mehr Druck ausüben kann. Nur mit Handkraft drücken, nie klopfen! Einmal mit einem Hammer o. ä. auf den Vierkant geklopft, kann nur noch der Instrumentenbauer weiterhelfen - gegen teures Geld. Wenn die Nuss auch mit erhöhtem Handdruck nicht heraus will, lieber Finger weg und doch zum Profi gehen.

WICHTIG!!! Da es keineswegs egal ist, welche Nuss in welcher Ventilbuchse steckt, bitte ein Ventil nach dem anderen behandeln, niemals alle bzw. mehrere Nüsse gleichzeitig ausbauen! Wenn man da durcheinander kommt, kommt es schnell zu Schäden.

Ist die Nuss aus der Ventilbuchse heraußen, kann die Buchse gereinigt werden. Oft liegt der Hauptgrund der Schwergängigkeit an verhärtetem, alten Öl. Dieses löst sich bei Behandlung mit heißem Wasser und Spülmittel. Einfach mit einem kleinen Lappen ordentlich ausputzen.

Die Nuss ebenfalls auf diese Weise reinigen. Danach kannst Du zur Spezialbehandlung übergehen: mit einer alten Zahnbürste und einer - möglichst groben - Zahnpasta (kein Scherz!) die Nuss ordentlich „polieren“. So lassen sich Verkrustungen von verhärtetem Öl relativ einfach entfernen, ohne die Nuss zu beschädigen. Nach dieser Behandlung nochmal gründlich mit heißem Spüli-Wasser reinigen und beides, Nuss und Ventilbuchse, mit einem trockenen, sauberen Lappen nachreinigen.

Nun die Buchse mit einem geeigneten Ventilöl kreisförmig am unteren Rand einölen. Bitte im Musikfachhandel neu kaufen, kein altes Ventilöl verwenden, oder Nähmaschinenöl, oder noch schlimmeres - tödlich! Ggf. auch die Nuss leicht mit Öl benetzen und dann wieder in die Buschse einsetzen. ACHTUNG, das kann man richtig herum machen - oder eben falsch herum! Sowohl an der Nuss als auch am Rand der Buchse sollte eine Markierung erkennbar sein (kleine Kerbe(n) o. ä.), die zueinander stehen müssen. Sonst funktioniert es nicht. NOCHMAL ACHTUNG: sollte die Nuss nicht willig in die Buchse flutschen, sondern irgendwie klemmen, sich verkanten etc. --> Fachmann! NICHT klopfen, hämmern etc. Dadurch würde die Nuss gestaucht werden und sie wäre hin. Wird teuer.

Wenn die Nuss wieder in der Buchse sitzt, den Ventildeckel wieder draufschrauben - ggf. vorher nochmal einen Tropfen Öl rein. Bitte nun mit zwei Fingern den Vierkant fassen: lässt sich so die Nuss in der Ventilbuchse drehen? Wenn ja --> alles OK. Dann das Gestänge wieder auf den Vierkant der Nuss aufstecken und mit der Schraube befestigen. Fertig.

Lässt sich die Nuss NICHT mit den Fingern drehen, kann man das Gestänge trotzdem wieder aufsetzen und versuchen, das Ventil mit der Taste zu bewegen. Bitte VORSICHTIG! Keinen heftigen Druck ausüben - man kann das Gestänge beschädigen oder gar die Taste verbiegen (hab ich schon mal geschafft - geht leichter als man denken würde!). Entweder geht es jetzt - oder das Instrument ist doch ein Fall für den Profi.

Mit den anderen Ventilen dann der Reihe nach entsprechend verfahren.

Ich wünsche viel Erfolg. Keine Panik - nur immer schön vorsichtig zu Werke gehen. Wenn es Dir zu heikel wird, lieber aufhören. Bevor was kaputt geht, lieber doch das Geld ausgeben.

Viele Grüße! M

Hallo,

seit Kurzem besitze ich ein Waldhorn…

Hallo Florentine,
ich bin zwar kein Waldhorn-Spezialist - Waldhörner sind in Posaunenchören nicht sonderlich beliebt - aber die Drehventile sind bei allen Blechblasinstrumenten ähnlich.
Ich selbst handhabe die Reinigung wie folgt: Zunächst etwas Spülmittel in das Mundrohr geben, dann in der Dusche den Duschschlauch auf das Mundrohr setzen und mit warmen Wasser durchspülen. Die Ventile dabei betätigen. Der „Modder“ kommt dann aus dem Schalltrichter. Mit klarem Wasser nachspülen und anschließend das Ölen nicht vergessen. Ich habe mir übrigens bei einer Musikalienhandlung einen Mundstück-Aufsatz besorgt, der an den Duschschlauch angeschraubt werden kann. Somit kann mit „Hochdrück“ gespült werden.
Viel Erfolg!