Drei gegen einen (2. Teil)

Hallo,

am 22.01. hatte ich geschrieben wegen eines tätlichen Angriffs von drei Kindern auf meinen Sohn.  Die Lehrerin hatte wie mir schien - zunächst gut reagiert und die Sache an den stellvertretenden Schulleiter weitergeleitet.
Was ist danach passiert? Nun ja - nicht viel. Obwohl die Klassenlehrerin versprach mir auf den Laufenden zu halten. Ich habe die Lehrerin nochmal angeschrieben und gebeten mir mitzuteilen wie das Ergebnis in der Sache jetzt aussieht. Sie schrieb nur, dass die Rektorin selber noch krank sei und der Stellvertreter noch am „Info sammeln“ wäre.

Ich hab das mal so stehen lassen. Aber ich verstehe nicht was er noch für Infos braucht. Es gibt Zeugen die den Vorgang bestätigt haben.

Einer der Angreifer , macht meinen Sohn mittlerweile mit Aussagen und Bemerkungen lächerlich von wegen renn doch gleich wieder zum Rektorat.

Soll man da nicht weiter am Ball bleiben?

LG

persönlicher Termin
HI!
Ich würde erst einmal persönlich mit der Lehrerin sprechen.
Und dann mit Rektor oder Konrektor.

Ich hab das mal so stehen lassen.

Das war ein Fehler und das würde ich im Gespräch auch zurücknehmen.

Aber ich verstehe nicht was
er noch für Infos braucht. Es gibt Zeugen die den Vorgang
bestätigt haben.

Vor allem deshalb:

Einer der Angreifer , macht meinen Sohn mittlerweile mit
Aussagen und Bemerkungen lächerlich von wegen renn doch gleich
wieder zum Rektorat.

Soll man da nicht weiter am Ball bleiben?

Ja, aber erstmal nicht schreiben (also Dinge schriftlich aktenkundig zu machen ist schon nicht so verkehrt, könnte man auch über ein Gesprächsnotiz machen), sondern lieber hingehen und reden und klar sagen, was Du erwartest.

Zum Einen würde ich wissen wollen, welche Konsequenzen der erste Angriff hat oder hatte?
Und wie man im vorliegenden Fall der Verhöhnung verfährt.
Und zwar konkret. Wann und was genau passieren wird.

Man scheint ja zu mauern. Ich würde klar machen, dass ich sonst eine Stufe höher ansetze (Schulamt z.B. eine Beschwerde über Lehrkraft und Lehrer, die nichts unternommen haben).

Grüße
kernig

Ich würde erst einmal persönlich mit der Lehrerin sprechen.

Hab ich gemacht.

Ich hab das mal so stehen lassen.

Das war ein Fehler und das würde ich im Gespräch auch
zurücknehmen.

Die Lehrerin hat mir gesagt, dass die Kinder je einen Brief nachhause bekommen hätten.

Vor allem deshalb:

Einer der Angreifer , macht meinen Sohn mittlerweile mit
Aussagen und Bemerkungen lächerlich von wegen renn doch gleich
wieder zum Rektorat.

Und wie man im vorliegenden Fall der Verhöhnung verfährt.
Und zwar konkret. Wann und was genau passieren wird.

Die Lehrerin meinte, dass mein Sohn die Ohren auf Durchzug stellen solle.
Ich glaube persönlich nicht, dass das eine gute Lösung sein wird. Sollte das nochmal vorkommen, werde ich wieder vorstellig werden. Dann werde ich konkreter bzw. die Schule muss es.

Gruss, M.

Argumente
Moin!

Ich würde erst einmal persönlich mit der Lehrerin sprechen.

Hab ich gemacht.

Ich hab das mal so stehen lassen.

Das war ein Fehler und das würde ich im Gespräch auch
zurücknehmen.

Die Lehrerin hat mir gesagt, dass die Kinder je einen Brief
nachhause bekommen hätten.

Und das war’s?
Das halte ich für ungenügend. Eine für alle sichtbare Strafe wäre schon angemessen. Also nicht als Pranger, aber so, dass allen deutlich vermittelt wird, wer Täter und wer Opfer in der Geschichte ist.
Das wäre auch für Deinen Sohn wichtig gewesen.

Die Lehrerin meinte, dass mein Sohn die Ohren auf Durchzug
stellen solle.

Das ist natürlich totaler Quatsch.
Frage die Lehrerin doch mal, was sie glaubt, was das für eine Wirkung hätte. Wenn ich Zukunft so etwas vorfällt - möchte sie, dass jemand genügend Vertrauen hat, sich an Lehrer oder Rektor zu wenden oder möchte sie, dass alles schön unter den Teppich gekehrt wird?
Das nächste Opfer in ähnlicher Situation wird sich sicher dreimal überlegen, ob er einem Erwachsenen erzählt, was vorgefallen ist - wenn man ihn hinterher deshalb verhöhnen und bedrohen kann.
Das wäre genau das Klima, in dem sich Gewalt super entwickeln kann.
Man muss die Grenze zwischen „petzen“ und „sich berechtigterweise Hilfe holen“ ganz klar machen!

Schade, das hörte sich erst einmal doch so positiv an, wie die Schule reagiert hatte.

Ich würde auch nochmal über eine Schlichtergespräch mit den Jungs nachdenken. In der jetzigen Situation hielte ich das für das Sinnvollste.

Grüße
kernig

2 Like

Hallo,

nach meiner Erfahrung bringen sämtliche Maßnahmen der Schule oder der Eltern, welche darauf hinauslaufen, Täter zu reglementieren das genaue Gegenteil von dem, was man sich davon erhofft hat: Die Gewalt hört nicht auf, sondern eskaliert.

Das Ganze meist in einer Art und Weise, die weitere Intervention schwierig bis unmöglich macht, weil sie vollkommen subtil geschieht. Der Druck auf das Opfer vergrößert sich, und je weniger Skrupel die Täter haben, desto schlimmer wird es für das Opfer.

Die Schule hat hier kaum noch Möglichkeiten, einzugreifen, weil sie die Täter schlicht nicht erwischt. Nur aufgrund der Aussage eines Opfers sind Disziplinarmaßnahmen, wie etwa ein Schulverweis, nicht durchführbar.

Wir arbeiten seit Jahren an Schulen sehr erfolgreich mit einem Konzept, welches sich „No Blame Approach“ nennt. Die Aussicht darauf, Mobbingssituationen erfolgreich zu beenden und neue Eskalationen zu verhindern, ist sehr hoch.

Bedingung: Man muss bereit sein, den Gedanken an Schuld und Sühne außen vor zu lassen. Das ist vor allem für die Eltern von Opfern schwierig, während die Opfer selbst das meist sogar begrüßen. Ihr Wunsch ist es ja primär, dazuzugehören - und das kann nur funktionieren, wenn Maßnahmen keine Ausgrenzung fordern.

Mein Tipp wäre, der Schulleitung diese Methode ans Herz zu legen. Sie gehört in vielen Bundesländern zu den anerkannten Lehrerfortbildungen und wird auch von externen Coaches (meist auch Lehrer) durchgeführt.

Schöne Grüße,
Jule