Drei Weltreligionen, ein gott ?!

Hallo,

Mein Thema soll von den drei Weltreligionen handeln
(Judentum,Islam,Christentum) und einen Vergleich aufstellen,
der meiner Meinung nach zu dem Fazit kommt, dass alle drei
Religionen im eigentlichen Sinne das gleiche sind (da alle an
‚Gott‘ glauben; Jesus in allen Religionen eine wichtige Rolle
spielt).

Martinus hat recht, es handelt sich sehr gelinde gesagt, um eine steile These, ich würde eher sagen blödsinnig.

Ich mache es an einem Beispiel klar:
„American Football, Tennis und Volleyball sind im eigentlichen Sinne das Gleiche, da es sich um Sportarten handelt, in denen man läuft und ein Ball vorkommt.“

Die drei Religionen sind monotheistisch und haben sich gegenseitig beeinflußt. Das ist soweit klar.
Vor allem sind es keine statitischen Blöcke, sondern bestehen aus unzähligen Denominationen, die sich im Laufe der Jahrtausende ständig in alle möglichen Richtungen auseinanderentwickelten.
Christentum ist nicht einfach Christen, Islam nicht einfach Islam und Judentum nicht einfach Judentum.

Ein Vortrag über die bekannten monotheisteischen Religionen ist ein Riesenfeld und nicht so überschaubar wie die paar Ballsportarten.

Interressante Themen wären:

  • die historischen Abstammungen unterschiedlicher Denominationen mit inklusive Stammbäumen.
  • Schnittpunkte der monetheistischen Religionen.
  • Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
  • Ausbreitung über die Welt im Laufe der Zeit.
  • Die verknüpfung mit militärischer Expansion
    usw.

Gruß
Carlos

Die Religionen haben sich ja nicht nur beeinflusst, sondern stammen auch zum Teil voneinander ab.
Und ich weiß nicht, ob du schon mehrere Posts aus diesem Thread gelesen hast, aber wir wissen sehr wohl, dass es verscheidene Religionen sind und auch dass es Unterschiede gibt.
Es gibt ja auch Unterscheide zwischen Katholiken und Protestanten oder Sunniten und Schiiten, aber trotzdem gehören sie zur gleichen Religion mit dem gleichen Glauben.
Also wieso ist es blödsinnig darüber nachzudenken.
Es ist einzig und allein blödsinnig bestehende Meinungen zu manifestieren und so engstirnig gegenüber alternativen Sichtweisen zu stehen.
Und dass sich die Religionen auch voneinander entfernen ist meiner Meinung nach politischen und kulturellen Gründen anzurechnen.
Aber noch mal: Ich möchte den Glauben der drei Religionen vergleichen und da finde ich ähneln die sich (mehr als deine drei Sportarten); nach meiner Meinung auch etwas mehr.

mfg

Hallo Carlos!

Und wo sind dabei die Unterschiede zwischen den hier
betrachteten Religionen?

Das ist doch wohl nicht dein ernst?

Doch. Hättest Du den Satz nicht aus dem Zusammenhang gerissen, hättest Du bemerkt, dass ich nach unterschiedlichen Werten, nicht etwa nach unterschiedlicher Kleidung, Haartracht, verschiedenen Riten, Gebräuchen und sonstigen Äußerlichkeiten fragte. Ob sich jemand das Schläfenhaar wachsen lässt, mag symbolischen Charakter haben, ist aber gewiss kein elementarer Wert, ist nicht die Substanz einer Religion.

Zuweilen habe ich den Eindruck, dass manche Kleriker und in einer Religion verhaftete („in einer Religion verhaftet“ ist doch hübsch, gelle?) Menschen den Unterschied von grundsätzlichen Werten und letztlich nebensächlichen Ausschmückungen, Überlieferungen und Ritualen nicht auf die Reihe bekommen (wollen). Das ist etwa so, als würde jemand auf die Frage nach elementaren Unterschieden von Nationalsozialisten und Sozialdemokraten antworten, die einen tragen braune Hemden und die anderen rote Krawatten…

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Zuweilen habe ich den Eindruck, dass manche Kleriker und in
einer Religion verhaftete („in einer Religion verhaftet“ ist
doch hübsch, gelle?) Menschen den Unterschied von
grundsätzlichen Werten und letztlich nebensächlichen
Ausschmückungen, Überlieferungen und Ritualen nicht auf die
Reihe bekommen (wollen).

Gelebte Werte? OK, dass ist schon interessanter.
Betrachten wir beispielsweise mal folgende Fragestellungen:

  • Sind man und Frau gleichwertig? Was sagt die Religion über die Behandlung des Ehepartners?
  • Was sagt die Religion zum Thema Ehrlichkeit?
  • Was sagt die Religion zu Thema Gewalt?
  • Was sagt die Religion zum Thema Umgang mit staatlichen Gewalten?
  • Was sagt die Religion zum Thema Soziale Verantwortung?
  • Was sagt die Religion zum Thema Toleranz aus?

Und bei bei diesen Betrachtungen muss natürlich unterschieden werden, was Lehrsätze sind und was gelebte Praxis ist.

Ich behaupte, dass es schon bei den Denominationen innerhalb einer Hauptreligion große Unterschiede in den Lehrsätzen gibt.
Such dir ein einzelnes Thema aus und mache eine Diskussion auf.

Gruß
Carlos

Auch wenn es eigentlich längst egal ist, da Du das Thema ja nicht weiter verfolgst: Es geht in einem Referat in der Abivorbereitung nicht nur darum, die eigene Sicht darzustellen, sondern immer auch um den Vergleich mit anderen Sichten und eine begründete Stellungnahme dazu.

Und da du ja anscheinend sehr personengebunden vergleichst:
-Es ist in allen drei Religionen von ‚Gott‘ die Rede
(Allah,Jahwe)

Spätestens wenn Christen ihren Gottesdienst im Namen des „dreieinigen Gottes“ eröffnen, würden Juden und Moslems nicht mehr zustimmen, daß es sich hierbei um denselben Gott handelt, den sie anbeten. Davon abgesehen ist Jahwe ein Gottesname, Allah zunächst mal das Arabische Wort für „Gott“ (wie god im Englisch, dio auf Italienisch…).

-In allen drei Religion taucht Jesus auf (ist selber Jude,
Prophet und Gottessohn)

Und dennoch ist seine Stellung äußerst unterschiedlich. Für das Judentum hat er letzten Endes keinerlei Bedeutung, und daß er der Messias sein soll, von dem in der Heiligen Schrift die Rede ist, ist aus jüdischer Sicht ein Irrglaube.
Im Christentum ist er Gottes Sohn und zugleich selber Gott, während er im Islam eindeutig ein Mensch ist, ein Prophet aber selbst da nicht der wichtigste oder höchste, denn das ist Mohammed.

-auch Abraham ist in allen drei Religionen Stammvater

Das ist nun zur Abwechslung mal unstrittig :wink:.

Du hast hier um Tipps dazu gebeten, wie Du Dein Referat angehen sollst, und nicht gefragt, welche Sicht denn nun die richtige sei. Es geht mir hier folglich nicht darum, Dir irgendeinen „richtigen“ Glauben zu vermitteln. Das ist nicht Aufgabe dieses Brettes, und was Du glaubst, ist hierfür - ehrlich gesagt - völlig egal und Deine private Angelegenheit. Es geht nur drum, Dich auf Differenzen zwischen Deiner Sicht und der Sicht jüdischer, christlicher und islamischer Theologen hinzuweisen, damit Du dazu Stellung nehmen kannst. Das brauchst Du aber nicht hier zu tun, das hättest Du vor Deiner Lehrkraft tun müssen.

Gruß, Martinus

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Hallo werter Abiturient,

gehen wir das ganze mal akademischer an.
Du stellst zwei Thesen auf:

  • Die drei bekannten Monotheistischen Religionen glauben an den gleichen Gott
  • Jesus spielt in diesen Religionen eine wichtige Rolle

Handelt es sich um
1.) um allgemein anerkannte Lehrpunkte?
2.) deine logischen Schlußfolgerungen aus Fakten?
3.) eine Art Kinderglauben, den du zu untermauern versuchst?

Zu ersten These:
Kannst du beweisen, dass die drei Religionen an den gleichen Gott glauben.
Bei Judentum und Christentum ist das nicht schwierig, da das christentum als jüdische Sekte begann. Insofern gibt es eine Kontinuität.
Der Islam ist aber eine Neuschöpfung. Wie stellst du hier die Kuntinuität her?

Zur zweiten These:
Sie ist definitiv falsch, weil Jesus Christus im Judentum keine Rolle spielt. Welche soll das denn sein?
Im Islam ist er ein Prophet unter vielen.
Im Christentum ist er bei den meisten Denominationen Gott.

Nächstenliebe ist also sehr Wohl in allen drei Religionen
einer der mit wichtigsten Punkte.

Wo spielt Nächstenliebe im Islam eine Rolle? Das musst du mir mal zeigen, am besten mit Sure und vers.

-Es ist in allen drei Religionen von ‚Gott‘ die Rede
(Allah,Jahwe)

Im Hebräischen heißt Gott EL. JHWH ist ein Eigennamen, so wie Atum oder Zeus.

-auch Abraham ist in allen drei Religionen Stammvater

Nicht im Christentum.

Ich würde zum Beispiel nicht auf die Idee kommen Islam,
Judentum oder Christentum mit Buddhismus oder den antiken,
griechischen Göttern vergleichen zu wollen :wink:

Warum nicht? Ne mal ehrlich, warum nicht?
Welche Werte und Verhaltensregeln brachte die antike griechische Religion mit sich? Hast du dir das mal angesehen.
Was lehrt der Buddhismus? Welche Werte und Verhaltensregel bringt er mit sich?
DAMIT könntest du im wahrsten Sinne des Wortes punkten.

Ich kenne Juden die keine langen Schläfenhaare haben und ich kenne
Moslems die nicht an Ramaddan fasten, die auch mal Alkohol trinken,
die Tattoos haben, was im eigentliche sinne haram ist.

Ah ja, und wenn die gleichen Juden und Moslem Jemand berauben totschlagen würden, wäre dies ein Beweis dafür, dass Raub und Totschlag im Judentum und Islam legitim sind?
Eine solche Argumentation kannst du in einer bierseligen Runde oder einem Internetforum bringen. In deinem Referat solltest du darauf verzichten.

Gruß
Carlos

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Hallo Carlos,

Wenn es aber beispielsweise einen Gott gibt und ein Mensch
ignoriert ihn und seine Anforderungen, dann ist es völlig
irrelevant, wie gut dieser Mensch zu anderen Menschen ist.
Dieser Mensch ist ein Rebell.

Jesus ?

Hier ist zum Beispiel das Gebot mit der Nächstenliebe. Der
Umstand, dass immer wieder nur das Gebot der Nächstenliebe
erwähnt wird, aber das Gebot der Liebe zu Gott unerwähnt
bleibt, so zeigt dies Ignoranz.

Was ist Liebe zu Gott ?
Wie macht man das ? Eine Antwort von Dir wäre interessant.
Du forderst hier etwas - was sich gut sagt - aber Du dringst hier
offensichtlich nicht zur „Wahrheit“ der Botschaft Jesu durch.
Nur so ein Gefühl generieren und sich in eine „Gottesliebe“
hinein steigern - das ist nicht die Forderung der Botschaft.
Jesus:
Wie könnt ihr Gott lieben, den ihr nicht seht, wenn ihr die nicht liebt welche bei euch sind ?

(Matthäus 22:36-40)
39 Das zweite, ihm gleiche, ist dieses: ‚Du
sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ 40 An diesen
zwei Geboten hängt das ganze GESETZ und die PROPHETEN.“

Ja, es ist gleich.
Dienst am nächsten ist Gottesdienst.
Nächstenliebe ist Gottesliebe.
Anders ist Gottesliebe gar nicht darstellbar.
Jesus:
Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir
getan.

Ja, dieser Spruch aus Matt.25.31-46, wo nochmals ausgesagt wird was
letztendlich zum Heil führt sagt alles aus.
Keine Rede mehr davon, daß die Frommen, welche in „Gottesliebe“
schwelgen das Heil erlangen und auch keine Rede von denen die nur
„Glauben“.
Das waren doch die, welche er in Matt.25.44 anspricht.
Oder an anderer Stelle:
Nicht wer zu mir Herr… Herr sagt (also fromme Verehrung Gottes)
wird in das Reich eingehen (also zum Heil gelangen) sondern wer den
Willen meines Vaters tut
.
Und über letzteres handelt die ganze Botschaft welche eben -
zusammengefaßt - die Forderung nach dem TUN von
Gerechtigkeit=Erbarmen=Liebe beinhaltet.
Gruß VIKTOR

Auch wenn das vom eigentlichen Thema wegführt: Spätestens seit der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigung“ sind sich zumindest die römisch-katholische und die evangelisch-lutherische Kirche einigermaßen darin einig, daß - vereinfacht gesagt - die Vergebung ein Geschenk Gottes ist, das zunächst mal nicht vom menschlichen Tun abhängt. Weder kann der Mensch sich durch „Gutes Tun“ einen Platz im Himmel erarbeiten noch kann er seine Schuld abarbeiten.

Das ist freilich kein Freibrief nach dem Motto „Ich kann tun und lassen, was ich will, der demente Alte da oben hat das eh vergessen, bis ich dran bin“. Welche Bedeutung z.B. die 10 Gebote (oder andere Gebote) im Konkreten haben, darüber gibt es allerdings unterschiedliche Ansichten. Für die einen sind sie Hinweise, wie man als Christ leben sollte (also „Tips“ für die Menschen, die glauben aber sich nicht sicher sind, wie das im konkreten Leben aussehen kann). Für andere sind sie unbedingt einzuhaltende Normen, deren Übertretung Sünde ist und erneute Vergebung erfordert.

Über beiden Lesarten (und weiteren Auslegungsvarianten) steht aber die gemeinsame Lehre von der Vergebung als Geschenk und nicht als Folge menschlicher Bußleistung. Je mehr man allerdings zum schwarz-weiß Vereinfachen neigt, desto eher wird man dazu sagen: „Was nun? Entweder zählt mein Tun oder es zählt nicht!“ - und damit wird es schwer, diesen Feinheiten gerecht zu werden. Denn letztlich bleibt immer noch die Frage, inwieweit der Glaube, der für die Vergebung nötig ist, nun auch geschenkt oder menschliches Werk oder von beidem ein wenig ist.

Gruß, Martinus

Hallo Tosten,

In beiden Religionen sollte man im Leben sich keine
Verfehlungen leisten, aber wenn dann diese durch ‚doppeltes‘
Gutes tun wieder ausbügeln.

Dem würde die christliche Theologie sicher nicht zustimmen.

Zumindest einer Teilmenge der Christen reicht ja die Beichte
in dem Fall.

locker vom Hocker - voll daneben.
Lies mal hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Beichte#Voraussetzungen
damit Du in Zukunft weißt, was bei Katholiken „Beichte“
(eigentlich Buße=Umkehr) beinhaltet.
Übrigens:
Luther beichtete täglich. Ich frage mich warum.
Gruß VIKTOR

Hallo Martinus,

Auch wenn das vom eigentlichen Thema wegführt: Spätestens seit
der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigung“ sind sich
zumindest die römisch-katholische und die
evangelisch-lutherische Kirche einigermaßen darin einig, daß -
vereinfacht gesagt - die Vergebung ein Geschenk Gottes ist,
das zunächst mal nicht vom menschlichen Tun abhängt. Weder
kann der Mensch sich durch „Gutes Tun“ einen Platz im Himmel
erarbeiten noch kann er seine Schuld abarbeiten.

wir hatten dies schon ein parmal.
Die gemeinsame Erklärung bedeutet nicht Einigkeit in der
Rechtfertigungslehre (von beiden Seiten wurde der Erklärung heftig
widersprochen)sondern ist letztendlich nur eine goodwill-Aktion,
welche das wirkliche Problem kaschiert.
Nach der Botschaft Jesu wird die Gnade Gottes (das Heil)denen zu
teil welche an ihn „glauben“ (sprich: seine Botschaft befolgen)
also den Willen seines Vaters tun.

Welche Bedeutung z.B. die 10
Gebote (oder andere Gebote) im Konkreten haben, darüber gibt
es allerdings unterschiedliche Ansichten.

Bei Jesus nicht.
Die Befolgung der 10 Ge-(mehrheitlich Ver-)bote reichen bei weitem
nicht aus zur Nachfolge Jesu.Sie sind nur irreführend und führen
-nach Paulus - nicht zum Heil.

Denn letztlich bleibt immer noch die Frage,
inwieweit der Glaube, der für die Vergebung nötig ist,

Nach Jesus ist zur Vergebung notwendig, daß ich selbst vergebe.
TUE ich dies nicht,kann ich glauben was ich will, es nutzt
mir nichts und auch das Folgende ist nicht mehr relevant.

nun
auch geschenkt oder menschliches Werk oder von beidem ein
wenig ist.

Vergebe ich aber ohne „Glaube“ (weil mir z.Bsp. der Zugang
zum Glauben real oder innerlich verwehrt ist) so wird mir
trotzdem durch die Gnade Gottes vergeben, weil ich de fakto
Jesus folge und in seinem „Glauben“ bin.

Ja, es geht um inhaltliches Befolgen der Botschaft nicht um
Wortklauberei.
Paulus hat sich da krumm geredet um dies zu verdeutlichen.

Gruß VIKTOR