Dreigliedriges Schulsystem wieder in Kritik

Hi!

nicht irgendwelche Bedenken gegen Nachmittagunterricht
anmelden, sondern gegen Deine Erfahrungen auf dem bayerischen
Gymnasium. Meine Tochter, die nur wenig älter sein dürfte als
Du, hat nur in der Kollegstufe echten Nachmittagsunterricht
gehabt. Alles vorher war freiwillig.

Wie Seraphim (glaube ich) schon bemerkte, so ging es mir auch. Ich kam nach Bayern (völlig unbefleckt und optimistisch *gg*), um ein Praktikum zu machen und musste feststellen, dass Nachmittagsunterricht und Schülerverpflegung hier komplette Fremdworte in der Sek. I sind. Wie gesagt, ich hatte seit der 5. Klasse mindestens einmal, oft sogar zweimal wöchentlich Nachmittagsunterricht und so sehr gequält hat es mich auch nicht. Natürlich hat man als Schüler keine Lust, nach 6 Stunden auch noch diese blöden zwei Stunden von 2 bis 4 zu machen, aber da ist man ja auch Schüler und hat eh auf nichts Lust… :smile:
Ich empfinde es hier nur als sehr sehr übertriebenes Geheule. Das ist auch nicht persönlich gemeint und soll sich auch nicht gegen die Schüler richten, die sich überfordert fühlen. Das mag es geben und das gab es sicher auch zu meinen Schulzeiten. Aber mir selbst kommt es so vor, als stellen sich jetzt hier viele Leute hin (Schüler, Eltern und Lehrer) und tun so, als wurde ihnen gerade das erste Auto vor die Füße gestellt und es liegt keine Gebrauchsanweisung bei. Ich meine damit nur, dass mir viel zu dramatisch diskutiert wird, dass es nur Opfer gibt und dass ja die armen bayerischen Schüler jetzt Versuchskaninchen sind usw. Mir fehlt da einfach die Sachebene.

Wir waren oben bei den Plätzen, wo man isst. Bitte nicht zu
sprunghaft argumentieren, sonst kann Dir natürlich keiner was
entgegenhalten.

Gut, da muss ich jetzt mal anfügen, dass bei uns die Schule in der Essenspause (Mittag, von 11.25 bis 11.45 Uhr) abgeschlossen (!) wird und alle Schüler, die nicht in die Kantine gehen, auf dem Schulhof zu sein haben. Ja, auch im Winter. Das ist kein Scherz und wenn ich mich recht erinnere, hieß diese Pause an jeder Schule, an der ich war (ich war an 4 Schulen) „Hofpause“. Wenn es zu sehr regnete, wurde eine Durchsage gemacht, dass sich die Schüler in den Lichthöfen aufzuhalten hätten.
Unser Frühstück (in der letzten Schule 9.30 bis 9.45 Uhr) haben wir in den Klassenräumen gegessen.
Wie ist es an euren Münchener Schulen?

Aber dieses Versorgungsproblem
ist hausgemacht und hat rein gar nichts mit dem G8 zu tun.

Doch, das hat eben damit zu tun, dass bisher die Ideologie
herrschte, dass die Kinderchen mittags zuhause bei Muttern
gefüttert werden mussten, und die Mütter, die böserweise und
gierigerweise den ganzen Tag arbeiten gingen (O-Ton vor 15
Jahren: Meinst Du nicht, Karin, dass es reichen würde, wenn Du
halbtags arbeitest? Brauchst Du wirklich soviel Geld? BTW, ich
war unverheiratete Alleinerziehende, außer dem Kindesunterhalt
des Vaters hatten wir kein Einkommen, was ich ansonsten auch
überzeugt gelebt habe.) furchtbare Rabenütter waren, die die
armen Kinderlein sich so ganz holflos selber überließen, und
jetzt übergangslos in Schulen, die nie jemand für diese
Organisationsform angelegt hatte, sollen die mit einem
Freßpaket klarkommen und das in der Klasse essen?

Das war jetzt ironisch, oder?!
Ich werde jetzt hier nicht anfangen und etwas über das in Bayern noch sehr verbreitete Frauen- und Mütterbild schreiben, denn das ginge zu weit vom Thema ab und wäre wahrscheinlich sehr emotional.
Aber genau das meine ich mit hausgemacht. Ein „Volk“ hat sich im status quo ergeben und wundert sich nun, dass, wo die Generationen mal wieder wechseln, nicht mehr alles so erduldet wird. Ich sehe da auf Bayern große Probleme zukommen, denn dieses Land wird überflutet von Menschen, die eine andere Einstellung haben. Die kommen von innen und von außen. Natürlich ist München sehr weit weg und die Staatskanzlei sehr schön und der Ede (und wer auch immer sein Nachfolger wird) wollen das alles nicht sehen, was sich so in der bayerischen Realität nördlich der Stadtgrenzen abspielt. Aber es gibt mittlerweile viele, die sich halt Rabenmütter nennen lassen und die es nicht mehr so stört (wobei ich denke, dass es jede Mutter stört, wenn sie Rabenmutter genannt wird, egal ob sie eine ist oder nicht).

Du bist so wenig wie ich repräsentativ für das Familienbild,
das die Partei bis vor kurzem propagierte, die diesen Scheiß
so durchgedrückt hat.

Ich spüre da einen anderen Wind. Auch Bayern kann sich nicht ewig diesem Traumgebilde ergeben und wird über kurz oder lang etwas ändern müssen. Ich finde, Anfänge sind gemacht, aber es gibt noch viel zu tun und das endet nicht bei der Mittagsversorgung von 12- bis 18jährigen. Diese Partei mag ein anderen Familienbild repräsentieren und bewahren wollen, aber selbst in der CSU kam so manche Veränderungen schon überraschend schnell :wink:

Dass diejenigen, die bisher immer auf dieser Notwendigkeit
beharrt haben, und daher die Organisation nicht hinkriegen,
das jetzt so zusammenschustern, ist das Problem. Und was
„einige Bundesländer“ angeht: die meisten der alten BRD
dürften auf dieser Schiene gelaufen sein.

Ich weiß, ich schreibe aber immer nur von Bayern, weil das meine einzige Alte-Bundesländer-Erfahrung ist.

Naja, in München haben die wenigsten Schulen wirklich Platz
für Anbauten.

Gut, das ist wiederum ein spezifisches München-Problem. In Erlangen hat man noch Platz.

Und: Nein, die Essensversorgung ist nicht der Hauptunterschied
zwischen „unserem“ und dem bayerischen G8.

Habe ich auch nirgendwo bewusst behauptet.

Nein, aber du hast mich gefragt, ob ich das glaube :smile:

Hm, gerade kürzlich habe ich davon gelesen, dass es inzwischen
Neuntklässler gibt, die völlig in der Luft hängen, weil sie in
einem Fall von Schulversagen höchstens auf die Hauptschule
zurück können. Ich bin ja selber nicht davon überzeugt, dass
Sitzenbleiben eine angemessene Form von Förderung schwacher
Schüler ist, aber das ist einfach nicht meine Vorstellung von
„wohl überlegt“.

Das verstehe ich nicht. Warum soll man auf die Hauptschule, wenn man auf dem Gymnasium sitzenbleibt?

Klar, die Vergangenheit wird immer gerne verklärt.

Wir machen aber wie gesagt auch immer gern vorher mal schnell die Pferde scheu. Es ist ja nichts dagegen einzuwenden über Veräderungen zu diskutieren, sie zu evaluieren und dann wieder Veränderungen vorzunehmen, ein bißchen zu optimieren oder in dem Falle, dass komplettes Versagen des Systems festgestellt wird, es neu zu machen. Aber von vornherein davon auszugehen, das eh alles schief geht, sorry, das halte ich für eine sehr deutsche Angewohnheit.

Trotzdem: Selbst uns Edi ist in den 60-ern, da ist er maximal
40 Jahre aus der Schule.

Gut, dann sagen wir halt 40 Jahre und haben uns wieder lieb :smile:

Grüße!

Hallo,
ich habe doch genau gesagt was Sache ist.
Wenn ich in 12 Jahren den gleichen Stoff schaffen kann wie in 13 dann gehts ja wohl auch in 11 oder 10.
Wenn das nicht einfach so geht, dann kürzen wir noch die Ferien ein bisschen, machen Unterricht bis um 18 Uhr und steigern das Tempo noch ein bisschen.
Das hat ja erwiesenermaßen keinerlei Auswirkung auf Umfang und Qualität.

Und noch mal ohne Ironie: Ich halte es schlicht für Unsinn anzunehmen, dass in 12 Jahren ohne Abstriche, das zu vermitteln ist was in 13 läuft. Menschen lernen nun mal anders als ein Computer wo ich nur die Eingabe beschleunigen muss. Es geht nicht nur um Speichern.
Auch wenn ich die Unterrichtszeit ausdehne. Der Nachmittagsunterricht ist für die Tonne. Statistisch hab ich vielleicht etwa die gleiche Unterrichtszeit, aber effektiv lernen die Schüler in der 8. Stunde nur noch einen Bruchteil von dem in der 2. (jetzt kommt das Argument, dann organisiert man das im Stundenplan so, dass später die praktischeren Themen liegen - das klappt sogar manchmal) und was noch später liegt ist nur noch verschwendete Lebenszeit.
Wenn ich den Stoff immer mehr verdichte und beschleunige, dann bleibt immer weniger Zeit das Gelernte zu verinnerlichen und zu vernetzen. Moderne Unterrichtskonzepte benötigen aber i.d.R. mehr Zeit nicht weniger, also: Es lebe die Vorlesung, damit ich formal durch den Stoff gekommen bin.

Gruß
Werner

Trulala und Hallo.

Auf den Spruch habe ich die ganze Zeit schon gewartet.

Weil 1 Jahr Schauspielunterricht dabei ist!

Köstlich, diese kleine Stichelei. :smile:
Bei uns (direkt nach der Wende) hat 'mal der halbe Speiseraum der POS darüber gelacht, als ein Lehrer diesen Spruch laut fallen ließ. :wink:

MfG

G wie Guten Tag.

Diesen Kommentar hatten wir doch vor einigen Wochen schon.
Er wird mit der Zeit deswegen nicht besser und ist noch genauso falsch und völlig vosintflutlich in seinen bildungstechnischen Aussagen, wie „damals“.

Die Dreigliedrigkeit gehört getilgt. Her muß eine kommunale Einheitsschule, wo die Schüler mindestens (!) acht, besser alle zehn Klassen zusammen absolvieren und mit einer großen Abschlußprüfung ein einheitlicher Schulabschluß erworben wird.

Wer es leistungsmäßig dann schafft, kann und DARF unter gewissen Bedingungen die zweijährige Oberstufe besuchen. Oder eben auch „Berufsausbildung mit Abitur machen“, Fachabschlüsse erwerben, eine Lehre in Angriff nehmen.

So und nicht anders wird ein Schuh draus.

Also verschone uns mit dem Märchen von der Gleichmacherei innerhalb der Schularten.

Frühselektion und übertriebene Ausrichtung auf einen bestimmten Themenkreis, sowie Verrechnungstricks beim Erwerb von Abschlüssen sind steinzeitlich.

Um die Mehrgliedrigkeit hat uns übrigens die Welt noch NIE beneidet.
Es ist durch verschiedene Quellen seit den 60ern herauszuhören, daß von anfang an, das selektive System Westdeutschlands weder Qualität noch Quantität im Vergleich zu anderen Staaten bei der Ausbildung erreichen konnte.

PISA war nur der Hammerschlag, der den Alten Ländern gefehlt hat, um zumindest im Unterbewußtsein endlich zu begreifen, daß 1990 die Entscheidung für das DDR-System hätte fallen müssen, weil die Vielgliedrigkeit von Anfang an nicht funktionierte (was nur nicht in dem Umfang wie PISA und mit dieser Deutlichkeit herausgearbeitet worden war).

Die Realitäten haben die Frühselektion und anderes Gepfusche längst um Jahrzehnte überholt.

Ein einfaches Rechenbeispiel: Finnland stellte sein Bildungssystem zu Beginn der 70er Jahre um. Die durchschlagenden Ergebnisse wurden um 2000 amtlich. Also eine Zeitkonstante von 30 Jahren.

Das bedeutet, daß die BRD in der Gesamtheit ihrer Bildung mindestens 60 Jahre hinterherhinkt, weil sich jetzige Großreformen (DIE ES JA WEIT UND BREIT NICHTMAL IM ANSATZ GIBT!) erst nach entsprechender Zeit entfalten würden. Einen neuerlichen Hinweis auf 1990 spare ich mit jetzt, denn es ist inzwischen allgemein bekannt, wie Finnland zu „seinen“ Errungenschaften in Sachen Betreuung, Bildungsstruktur und Finanzierung gekommen ist.

MfG

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Hi Petzi,

Und wir waren einer der Jahrgänge die im Januar die
schriftliche Abiprüfung hatten und im Juni (!) dann die
mündliche.

Bin zwar etwas älter als du, habe auch in BW mein Abitur gemacht - der letzte Jahrgang, der das „alte“ Abitur, vor der Oberstufenreform machen konnte (konservatives Gymnasium, aber was du schreibst kommt mir SEHR bekannt vor (Schriftliches im Januar, Mündliches immerhin im Mai).

Und ich kann Euch versichern: die Zeit zwischen Januar und
Juni war definitiv vertrödelt!

Richtig. Die Motivation war weg. Auch bei den Lehrern.

Ansonsten war die Luft raus und wir haben echt nur
die Zeit totgeschlagen.

Genauso wars.
Und ab 5. Mai hatte ich Zeit bis das W/S anfing. Wir verbrachten es bei damals 324 Mark Jobs (Salatwaschen in einem der ersten „Spaßbäder“) und rumhängen.

Gruß
Elke

Erklärung für „Wessis“: Es spielt darauf an, dass im Westen
mehr Wert auf freie Diskussionen, rethorische Fähigkeiten
gelegt wurde

Sorry aber ich kann nicht erkennen was an freier Diskussion und Rhetorik schlecht sein sollte …
im Osten war man sowas wie >freiecht

Bei uns (direkt nach der Wende) hat 'mal …

Wenn die Altersangabe in deiner ViKa stimmt, dann kannst du dich an ein >direkt nach der Wende

Her muß eine kommunale Einheitsschule …

… um alle die verschieden sind gleich zu machen …
hmmm irgendwie kommt mir dieser Tenor bekannt vor…
war wohl in einem Land weit vor unserer Zeit … diese Land hat grade mal 50 Jahre überlebt … tststs

1990 die Entscheidung für das DDR-System hätte fallen müssen,
weil die Vielgliedrigkeit von Anfang an nicht funktionierte

aber das DDR System hat funktioniert, soso, und warum hat es das? Weil alles von oben gleich gemacht wurde und Chancen und Stellen planwirtschaftlich verteilt wurden …
Die Einheit von Bildung & Erziehung hatte das Ziel die Schüler in die sozialistische Gesellschaft zu integrieren …
Was dabei herauskam s.o.

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H wie Hola.

Wenn die Altersangabe in deiner ViKa stimmt, dann kannst du
dich an ein >direkt nach der Wende

Außerdem sprach ich davon, daß der halbe Speiseraum gelacht
hatte, was nicht unbedingt einschließt, ich hätte den Witz
verstanden. Neben dem Rechnen also auch noch Außenstände beim
Lesen? :wink:

Ok, der geht an dich :smiley:

H wie Hola.

Aus einen derartig unqualifizierten Kommentar brauchte man ja nur zu warten.

Wenn weder ordentliche Kenntnisse, noch entsprechend logische Gedanken vorhanden sind, kommt eben der Versuch eines Totschlagargumentes.
Wie bezeichnend - auch für die Diskussion vor einigen Wochen -, daß dies wieder von einem Bayern tönt.

Mehr Klischees kann man sich ja beinahe gar nicht mehr vorstellen.

Hinzu kommt eine ignorante und natürlich geistig minderbemittelte Haltung, die es nicht im Traum zuließe, daß eine insgesamt negative Angelegenheit durchaus äußerst positive Dinge zu Tage bringen kann.

Goethe würde sich im Grabe umdrehen.

Fakt ist: Finnland hat die kommunale Einheitsschule fast eins zu eins übernommen. Grund? Es ist die mit Abstand leistungsfähigste Struktur, die sich denken läßt.

Weniger große Schulen bedeuten automatisch weniger hohe Schülerzahlen.
Eine höhere Anzahl Schulen mit großzügiger Verteilung bedeutet automatisch kürzere Schulwege, effizientere Zeitausnutzung und bessere Möglichkeiten, das Betreuungs- und Erziehungssystem anzukoppeln.

Das sagt das „kommunal“ in kommunaler Einheitsschule aus.

Über die Vorteile gemeinsamen Lernens und die alten, um nicht zu sagen hoffnungslos veralteten, Märchen von wegen „Gute bremsen - Schlechte überfordern“, äußere ich mich nicht mehr. Das habe ich ausführlich und logisch-schlüssig schon zu oft getan. Wenn es ein paar hinterwäldlerische Bayern nicht verstehen wollen und der geistige Horizont nicht soweit reicht, soll das nicht meine Sorge sein.

Die Einheit von Bildung & Erziehung hatte das Ziel die Schüler
in die sozialistische Gesellschaft zu integrieren …

Und? Du verstehst offenkundig nicht entfernt, was dieser Anspruch bedeutet, noch weißt Du, was Sozialismus heißt. Hinzukommen geschichtliche Lücken oder zumindest blinde Flecken bei der geistigen Verarbeitung. Anscheinend spukt es sofort bei Dir im Kopf, wenn Du das Wort „Sozialismus“ hörst - das zeugt nicht nur von mangelnder Auseinandersetzung mit deutscher und deutsch-deutscher Geschichte, sondern zeigt auch, daß sich nicht distanziert und logisch-sachlich mit der Thematik veschäftigt wurde. Stattdessen kommt polemisches, ungebildetes Stammtischgerede.

Die Ironie, die Du nicht im Ansatz verstehst, ist ja gerade der Widerspruch dieses idealistischen Bildungsanspruches. Die DDR hinkte mit ihrem Realsozialismus dem ECHTEN weltanschaulichen Gedankengebäude immer hinterher.

Es müßte sich normalerweise die Frage aufdrängen: Warum war die Bildung in der DDR überspitzt gesagt Lichtjahre besser, als bspw. zu Zeiten des Dritten Reiches? Es waren doch beides angeblich totalitäre Staaten auf Teufel komm raus? Also auch hier geistige Unmündigkeit…

Historisch interessanter geht es ja wohl kaum: Ein Staat wie die DDR etabliert ein Bildungssystem, was sie schlußendlich auffressen wird, weil die Bürger aufbegehren.

Ich bin eigentlich keiner, der viel mit Begriffen aus Ost-West hantiert, einfach, weil ich dieses geteilte Denken nicht habe.
Doch manchmal kann ich gar nicht sagen, wie mich diese Genugtuung zufriedenstellt, daß sämtliche fortschrittlichen Ideen und Konzepte aus der DDR exportiert wurden (vornehmlich nach Skandinavien). Denn so sprechen die Fakten für sich und die Ergebnisse die heute zu Buche stehen.

Angesichts Deines Kommentares verstehe ich, warum manche den ausschließlich negativ konnotierten Begriff „Besserwessi“ geprägt haben.

Übrigens: Glaubst Du auch noch, daß die gleiche Indoktrinierung nicht im Westen auch versucht wurde? Und dort war man genauso erfolglos bei den Kindern, wie im Osten.

Beste Grüße
in ein Bundesland, welches sich zu dumm anstellt,
daß uralte und bewährte G8 einzuführen

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Bayern als Vorbild
Hallo Mathias,

ich fasse es mal für dich so zusammen.

Das bayrische Schulsystem ist das Beste in Deutschland. Anstatt viele überflüssige Akademiker zu produzieren, belässt man das Studium einer kleinen, aber dafür leistungsfähige Elite. Die Schüler machen eine Ausbildung, die ihrer Klasse entspricht (gemäß PISA ist in Bayern die Abhängigkeit der Schulform vom sozialen Status der Eltern in Deutschland am Höchsten).
Wenn einer gewillt ist, dann schafft er schon eine Ausbildung, die seinen Fähigkeiten entspricht. Falls es zu viele Schulversager gibt, liegt nur daran, weil wir zu viel integrationsunwilligen Nachwuchs von Immigranten haben.

Die ganze Kritik aus dem Ausland kommt nur von Ignoranten, die nicht begriffen haben, wie toll das deutsche Schulsystem ist, wenn man es in seiner reinen unverfälschten Form, wie in Bayern eben, auslebt. Jegliche Reformen am bayrischen Schulsystem sind überflüssig.

Sehe ich das richtig?

Gruß
Carlos

P.S. Der obige Text kann Spuren von Sarkasmus enthalten.

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OT: Umgangsformen
Wahnsinn wie unser guter CandIng in seiner grenzenlosen Weisheit abgeht … :smiley:

Hinzu kommt eine ignorante und natürlich geistig
minderbemittelte Haltung,

und sich auch nicht scheut beleidigend zu werden …

Schade dass hier kein Mod reagiert. So interessant CandIngs Ausführungen auch sein mögen, bei aller Überzeugung, Verbissenheit, Polemik, Ironie und was auch immer in solchen Diskussionen auftritt, sollte man doch nie den Respekt vor den anderen verlieren.
Dies ist bei ihm aber in sehr vielen Beiträgen hier im Forum der Fall, immer wieder begibt er sich auf die perönliche Ebene, was ihn als Diskussionspartner unglaubwürdig macht.

Es ist bedauerlich wenn man andere verbal abqualifizieren muss, um selbst als kompetenter oder stärker da zu stehen. Alleine seine Jugend kann dies nicht entschuldigen, v.a. nicht in Anbetracht seiner Beiträge zum Thema Erziehung

Was nützt all die Bildung die hier diskutiert wird, wenn schon die Grundlagen des sozialen Miteinander fehlen …

Dies soll der letzte Beitrag von mir hierzu sein, wohlwissend, dass CandIng evtl. wieder das letzte Wort haben muss …

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Hola.

Hinzu kommt eine ignorante und natürlich geistig
minderbemittelte Haltung,

und sich auch nicht scheut beleidigend zu werden …

Das ist völlig irrelevant, solange es stimmt.
Und ich betone es immer wieder: In meiner Gegenwart muß man sich schon viel leisten, um sich solchen Spott zu verdienen.

So interessant CandIngs
Ausführungen auch sein mögen, bei aller Überzeugung,
Verbissenheit, Polemik, Ironie und was auch immer in solchen
Diskussionen auftritt, sollte man doch nie den Respekt vor den
anderen verlieren.

Den verspielst Du doch selbst.

Wer hat sich hier den aufgebaut mit einem zutiefst provinzialischen Stammtischgeunke? Wer hat hier die faktische Richtigkeit und Schlüssigkeit schon verrissen, bevor ein Austausch überhaupt stattfinden konnte, nur weil es nicht in die kleine heile - dreigliedrige - Welt paßt?

Und dann plötzlich zurückrudern und sich beschweren, wenn einem zurecht die ganze Sache mit Wucht ins Gesicht geschlagen wurde.

Dies ist bei ihm aber in sehr vielen Beiträgen hier im Forum
der Fall, immer wieder begibt er sich auf die perönliche
Ebene, was ihn als Diskussionspartner unglaubwürdig macht.

Wer sich das so zurechtbiegen möchte bitte, das wird an der Schärfe meines Tones nichts ändern. Es ist ja nicht so, daß ich ständig so schreibe, oder gar agiere. Ich sehe zu keiner Zeit ein, solche Kleingeistigkeit zu dulden, schon gar nicht, wenn diejenigen eine unerträgliche Doppelbödigkeit an den Tag legen.

Bayern ist nämlich ein Paradebeispiel dafür; ständig und überall klopft man sich dort auf die Schulter, obwohl es gar keinen Grund gibt. Dann erdreistet man sich weiter, Dinge aufs Korn nehmen zu müssen, ohne Sachkenntnis und ohne geistigen Horizont für die Dinge.

Schonm dieser Spruch „…dieses Land existierte nur ein paar Jahrzehnte…“ - müßte sofort ein Hammer von oben kommen für soviel Umnachtung. Bei solchen Sachen muß ich schon wirklich einen wohlwollenden Tag haben, um noch mit Sarkasmus zu kommentieren. Das Problem am Sarkasmus: Er schüttelt die Leute nicht durch. Und etwas anderes hilft heutzutage nicht mehr.

Dieses Phänomen ist übrigens auch in der Kabarettszene spürbar - bei den echten Talenten eskaliert der Tonfall seit Jahren mehr und mehr, feinsinnige, spotthaft-liebevolle Beiträge sind doch so gut wie verschwunden.

Es ist bedauerlich wenn man andere verbal abqualifizieren
muss, um selbst als kompetenter oder stärker da zu stehen.

Das tue ich nicht - ich bin auch so kompetenter und stärker.
Das „Verbal-abqualifizieren“ ist einfach nur Ehrlichkeit. Wenn es nunmal so ist, ist es so. Und nochmal: Ich bin niemand, der für untragbare Dinge gerne schöne Worte wählt.

Was nützt all die Bildung die hier diskutiert wird, wenn schon
die Grundlagen des sozialen Miteinander fehlen …

Soziales Miteinander? Das soll wohl ein Scherz. Einen Beitrag weiter vorne, wurde ein ganzer deutscher Staat ohne einen Funken Ahnung von der Materie diskreditiert, die ganze damit verbundene Lebensweise und Dinge, die dieser deutsche Staat hervorgebracht hat.

Und jetzt klopfst Du auf den Begriff des sozialen Miteinanders? Wo Du überhaupt keinen Respekt gegenüber anderen Lebensentwürfen an den Tag gelegt hast?

Das ist ein starkes Stück. Müßte ich gleich wieder einen harschen Spruch vom Stapel lassen. Womit wir wieder beim Thema wären, daß ich niemals ohne Anlaß so formuliere, wie ich formuliere.

Dies soll der letzte Beitrag von mir hierzu sein, wohlwissend,
dass CandIng evtl. wieder das letzte Wort haben muss …

Natürlich - ich lasse doch nicht eine SOLCHE Äußerung unkommentiert stehen. Am Ende lesen und glauben das noch Leute, die hier hereinschneien.

Grüße

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Hallo Sue,

das ist aber schon wieder eine andere Baustelle.

Ich bin für das dreigliedrige Schulsystem, wobei ich mir aber auch mehr kostenlose Förderkurse für Aufsteiger und generell mehr Förderung an Schulen (sowohl Nachhilfe als auch Begabtenförderung) wünschen würde.

Lehrer sind schon wieder eine andere Sache, die nichts mit der Schulgliederung zu tun hat. Ich bin gegen die Verbeamtung und dafür, dass Schulen Lehrer wie ganz normale Arbeitnehmer behandeln können: Selbst auswählen, bei schlechtem Unterricht feuern und Schüler in die Evaluierung mit einbeziehen. Ich denke, dieses Konzept ist nicht schwer umzusetzen und würde zu wesentlichen Verbesserungen im Unterricht führen.

Grüße,
Anja

Hallo,

Diesen Kommentar hatten wir doch vor einigen Wochen schon.

Ja. Und ich habe meine Meinung trotz Deiner permanenten Beleidígungen nicht geändert.
Kein Wunder, kamen doch von Dir leider außer diesen wenig Argumente.
Und weil Du hier auch schon wieder im gleichen Ton loslegst, werde ich mich nach diesem Kommentar der ‚Diskussion‘ enthalten.
Gruß
loderunner

Hallo zusammen,

Ich hab seinerzeit das Abi in G9 BW
gemacht. Und wir waren einer der Jahrgänge die im Januar die
schriftliche Abiprüfung hatten und im Juni (!) dann die
mündliche.

da war ja Bayern offensichtlich doch man fortschrittlich: Ich habe im Jahr 1972 (jaja, schon ziemlich lange her) noch klassisches Abitur gemacht, wir hatten die schriftlichen Prüfungen um Pfingsten rum, und dann s bald die mündlichen, dass wir Ende Juni aus der Schule entlassen wurden. Das hat noch zu einem guten Ferienjob vor Studienbeginn (oder bei mir bevor ich aupair nach Brüssel zum Französisch lernen ging) gereicht.

Inzwischen ist das aber soweit ich weiss geändert und die
schriftlichen Prüfungen sind im Mai/Juni und recht kurz danach
dann die mündlichen und dann Ende.

Siehste, das hat Bayern damals mit dem ganz alten klassischen Abitur schon können.

Gruß, Karin

Hallo Lidscha,

abgesehen von dem tatsächlich uferlosen Thema Frauen- und Mütterbild, hier noch eine Antwort:

Hm, gerade kürzlich habe ich davon gelesen, dass es inzwischen
Neuntklässler gibt, die völlig in der Luft hängen, weil sie in
einem Fall von Schulversagen höchstens auf die Hauptschule
zurück können. Ich bin ja selber nicht davon überzeugt, dass
Sitzenbleiben eine angemessene Form von Förderung schwacher
Schüler ist, aber das ist einfach nicht meine Vorstellung von
„wohl überlegt“.

Das verstehe ich nicht. Warum soll man auf die Hauptschule,
wenn man auf dem Gymnasium sitzenbleibt?

Weil die gesamte Konstruktion G8 nicht so gestaltet ist, dass sie G9-Schüler aufnehmen könnte. Das ist doch ein Teil der von uns angeprangerten „Katastrophe G8“

Gruß, Karin

Hallo.

Kein Wunder, kamen doch von Dir leider wenig
Argumente.

Wovon träumst Du in der Nacht?

Ich habe Dich dort mit Deinen überholten Vorstellung demontiert, weil Du immer und immer wieder nur Phrasen gedroschen hast. Wie eine tibetanische Gebetsmühle ging das:
„…blablabla…Gleichmacherei…blablabla…Niveauabsenkung…blablabla…bayrisches Schulsystem ist ach so toll…blablabla…die Guten werden gebremst…blablabla…die Schlechten werden überfordert…“.

Du bist in jedem Deiner Kommentare den vielfältigen, harten Fakten ausgewichen. Teilweise hast Du in Deinem Vielgliedrigkeitsfanatismus sogar längst überholten Unfug erzählt - bspw. diese Pseudoargumente (siehe oben) gegen das Konzept der Einheitsschule. Teilweise wurden eindeutige Ergebnisse von PISA einfach ignoriert, der Fingerzeig auf andere Systeme wird mit der Selbstverständlichkeit (!) totgemacht, man könne ein System nicht einfach so übernehmen. Das ist doch klar - sowas erwähnt man gar nicht. Und das möchte auch niemand. Auch ich nicht. Warum? Die DDR war in ihrer Wirtschafts- und Bevölkerungsstruktur ein ganz anderes Land als Finnland, zeigte sich als klassische Industrienation mit entsprechender Bevölkerungsstruktur. In diesen Kernpunkten, die ein Bildungssystem unweigerlich zu berücksichtigen hat (Bevölkerung, Geographie, ökonomische Kraft) war sie (logischerweise!) der BRD am nächsten.

Logisch wäre deshalb, daß man sich nicht an Finnland orientiert, sondern einfach die alten Aktenschränke in den Neuen Ländern plündert.
Nebenbei liegen dort dann auch noch Maßgaben zur Kindererziehung im Kindergarten, sowie in der Kinderkrippe.

Alles auf einen Streich und perfekt auf die Verhältnisse in Deutschland abgestimmt.

Doch wieder zurück zu Deinen Kommentaren dort:

Auf Dinge wie die eben genannte DDR-Problematik und die historischen Fakten, woher bspw. Finnland SÄMTLICHE Ideen genommen hat, bist Du erst gar nicht eingegangen. Ebenso wurden Äußerungen zur Max-Planck-Studie ignoriert, die 1990/91 schon feststellte, daß das Bildungssniveau des Einheitssystems der künftigen Neuen Länder in allen Bereichen und vorallem im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich deutlich höher lag, als jenes der vielgliedrigkeitsgeprägten Alten Länder.

Auf Argumente und logische Schlüsse in Sachen Kommunalschule bist Du ebenfalls nicht eingegangen. Stattdessen wurden meine eineindeutige Aussagen im Wahn, das obsolete dreigliedrige System krampfhaft zu verteidigen, verdreht, unzulässig vereinfacht und mit auffällig wenig Sachkenntnis mißverstanden/ nicht verstanden.
Das führte dann dazu, daß ich jeden Kommentar erstmal zu 90% oder mehr korrigieren mußte - was komischerweise auch nichts half. Im nächsten Beitrag ging die Litanei ( :smile: ) von vorne los.

Ebenso wurden deutliche Schwächen des bayrischen Systems schöngeredet; in einem anderen Zweig des threads wurdest Du von Werner im Zwiegespräch in allen Punkten widerlegt, so daß Du defacto vollständig zurückrudern mußtest.

Also bitte.

Für eine derart desolate Leistung war ich unglaublich gnädig mit meinen Feststellungen zu Deiner Person in bezug auf das Thema.

Grüße

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Du sprichst mir…
… aus der Seele, lieber Wawi! Dein Kommentar bestätigt mich in meiner subjektiven Annahme, dass CandIng wirklich nicht fähig ist, sachlich und respektvoll zu diskutieren! Gratulation, Wawi!

@CandIng: Wenn du auf mein Posting antworten möchtest, dann mache das per Mail!!!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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