Dreiklänge/Akkorde - Verwirrung

Hallo,

ich bin etwas verwirrt über die Thematik von Dreiklängen/Akkorden.

Im Internet habe ich gerade einige Artikel durchgearbeitet und mir wird nicht ganz klar, warum es in der C-Dur-Tonleiter nur die Akkorde F-C-G gibt und der Rest als Moll-Akkorde bezeichnet wird.

Bspw. steht auf einer Seite geschrieben, dass der erste Dreiklng der C-Dur-Tonleiter c-e-g = C ist. Dieer wird auch 1. Stufe genannt.
D.h. der Akkord C setzt sich aus den Tönen c, e und g zusammen.

Jetzt geht es zur zweiten Stufe: Dm.
Dieser setzt sich aus d, f und a zusammen. Hier stolpere ich schon.
Warum Dm und nicht D ?

Mir ist klar, dass sich Dur-Akkorde aus einem großen Terz und einem kleinen Terz zusammensetzen. Moll-Akkorde demnach umgekehrt. Aber warum wird bei der Tonleiter nur F, C und G als Hauptakkorde genannt und nicht die anderen Akkorde dazu ? Also D, A, usw. ?

Kann mir das jemand erklären ?
Finde das gerade sehr verwirrend.

Beste Grüße,
Danny.

Hallo Danny,

die Klänge werden nur mit leitereigenen Tönen gebildet; d. h. die C-Dur-Tonleiter setzt man (theoretisch) aus den sieben Tönen der diatonischen Reihe zusammen, welche Du beispielsweise beim Spielen des Klaviers dann findest, wenn Du nur auf weissen Tasten spielst.

(Dagegen pentatonische Reihe ab fis bei Spielen auf schwarzen Tasten.)

Sobald Du in der diatonischen Reihe C als Grundton festlegst, ergeben sich die Töne der betreffenden Klänge von selbst. Bei Moll ist es entsprechend vielseitiger, da die Tonleiter harmonisch/melodisch/rein gedacht werden kann und somit mehr Varianten für Klänge dasind, welche man in der Theorie diesen Tonleitern zuordnet.
Die Theorie ist nicht vom Himmel gefallen, hat jedoch eine physikalische Entsprechung, nämlich die Grundintervalle (Quint, grosse Terz, kleine Terz, Oktave, Ganzton, Halbton); diese führten dazu, dass das Klavier so gebaut wurde, wie es eben ist. Aufgrund der Verwendung von Dur- und Mollklängen sowie der diatonischen Tonleitern als vorherrschende Grundmuster enstand die Theorie vom Zusammenhang zwischen der C-Dur-Tonleiter und den darauf (mit ihren eigenen Tönen) aufgebauten Dreiklängen. Natürlich ist das nur eine Grundordnung der Theorie, um häufige Klänge und Klangfolgen zu erklären. Dass es auch Vierklänge (Septakkorde) und allerlei weitere Akkorde sowie nebst den Tonleitern auch Sprünge oder sonstige Melodien gibt, bestreitest Du ja nicht.

Gruss,
Mike

Hallo Danny,

mir ist grad nicht so klar, was Du verwirrend findest.

Hier einmal eine C-Dur-Tonleiter (über zwei Oktaven):

CDEFGAHcdefgahc’

jetzt bilden wir auf jeder Stufe einen Dreiklang:

1.Stufe
C D E F G AHcdefgahc’

Ist Dir klar, dass dies (CEG) ein C- Dur -Dreiklang ist? Dann weiter:

  1. Stufe
    C D E F G A Hcdefgahc’

Ist Dir klar, dass dies (DFA) ein D- Moll -Dreiklang ist?

Wenn ich einen D-Dur-Dreiklang bilde, lauten die Töne D,Fis,A – aber das Fis kommt ja in der C-Dur-Tonleiter nicht vor!

  1. Stufe
    CD E F G A H cdefgahc’

Und auch hier (EGH) wieder ein E- Moll -Dreiklang.

  1. Stufe
    CDE F G A H c defgahc’

Hier haben wir mit (FAC) endlich wieder einen F- Dur -Dreiklang.

  1. Stufe
    CDEF G A H c d efgahc’

Und noch ein G- Dur -Dreiklang dazu!

  1. Stufe
    CDEFG A H c d e fgahc’

Jetzt mal weder A- Moll.

  1. Stufe
    CDEFGA H c d e f gahc’

– Was ist das denn? Ein verminderter Akkord! (HDF) Nun ja, man muss halt nehmen, was man (von der Tonleiter) bekommt.

Wir fassen zusammen: Aus den Tönen der C-Dur Tonleiter bekommen wir drei Durakkorde (C,F,G), drei Mollakkorde (Dm,Em,Am) und einen verminderten (Hdim).
Und weil wir in C- Dur spielen und also fröhliche Lieder spielen wollen, wollen wir zur Begleitung auch hauptsächlich Durakkorde verwenden, und da haben wir halt nur drei in der Tonleiter drin, die sogenannten Hauptfunktionen (C,F,G).
Ab und zu können wir auch mal auf Moll ausweichen (wir müssen nicht – Dieter Bohlen kommt auch ohne aus!), dann benutzen wir eben die Nebenfunktionen (Am,Dm,Em). Der Verminderte ist uns ein Bisschen suspekt, den benutzen wir erst mal gar nicht. (Natürlich kommt er auch vor, aber das ist schon fortgeschrittener Tonsatz.)

Und nun kommst Du und sagst: Ich muss mich doch nicht sklavisch an die Töne halten, die die Tonleiter mir vorgibt.
Nee, musst Du auch nicht. Aber dann bekommst Du auch keine Funktionen von C-Dur mehr. Probier’s mal aus: Spiel ein wenig in C-Dur mit den drei Hauptfunktionen, evtl. auch mal mit den Nebenfunktionen rum. Und dann spiel einmal ganz verwegen D- Dur – dann merkst Du, dass danach eigentlich nur G-Dur richtig passt (sofort nach C-Dur zurück klingt z.B. ganz doof). Und warum?
Na, weil Du Deiner Tonleiter ein Fis aufgedrängt hast, und
[CDEFis]GAHcdefisg[ahc’]
ist nun mal die G-Dur-Tonleiter.

Wenn Du jetzt noch verwirrt bist, dann sag bitte genauer, wodurch.

Liebe Grüße
Immo

Um dies zu verstehen brauchst Du folgende Infomation: Zwischen E und F und zwischen H und C liegt kein ganzer, sondern nur ein halber Ton.

Eine kleine Terz hast Du, wenn in den 3 benachbarten Tönen, die die Terz bilden, eines dieser beiden Paare vorkommt (E-F oder H-C).

Eine große Terz hast Du, wenn keines dieser Paare vorkommt.

Bsp.: C-D-E da kommt keines dieser Paare vor, also große Terz, also C-Dur.

Bsp.: D-E-F da kommt eines dieser Paare vor (E-F), also kleine Terz, also D-Moll.

Wenn Du jetzt auf jedem Ton der Durtonleiter die Terz bildest, wirst Du feststellen, dass nur bei C, F und G keines dieser Paare vorkommt. (C-D-E, F-G-A, G-A-H) Daher sind das die Durakkorde, die zu C gehören. Bei allen anderen kommt eines dieser Paare vor (D-E-F -> E-F, E-F-G -> E-F, A-H-C -> H-C).

Bei H-C-D kommt auch dieses Paar (H-C) vor, trotzdem ist der Akkord auf H kein Moll, sondern ein sog. verminderter Akkord. Das liegt an der 2. Terz dieses Akkordes (D-E-F), die ebenfalls klein ist (statt groß wie bei Moll-Akkorden). Aber das soll Dich im Moment nicht verwirren.

Gruß, Hajo

hallo,
man kann viel über die Töne, deren Skalen, etc. schreiben. Am besten versteht man es im Lehrbuch unter http://www.educatium.de/jazzimprovisation/ , dort findet sich eine Abbildung, die alles erläutert.

Zudem empfiehlt sich ein Instrument, auf dem man die Töne visualisieren kann, wie Klavier, Gitarre, etc., dann versteht man es besser.

Viel Erfolg…

Lieber Herr Frohnes,

Sind Sie Diplom - Geograph?
Sie sind aber nicht Autor des von Ihnen beworbenen Heftes (Buches), oder?

Anhand der Beschreibung auf Ihrer Website lässt sich leider nicht erkennen, ob das Heft für den TE empfehlenswert ist.

Möglicherweise sollte zu einem Besuch in einem gut sortierten Musikalienhandel geraten werden, wenn dort nach Beratung und Ansicht erhältlicher Literatur für Theorieeinsteiger die Wahl auf Ihr Heft fällt, umso besser.

Mit freundlichen Grüßen,

BB

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