Architekturstile des 20. Jahrhunderts: High-Tech-Architektur
Als „High-Tech-Architektur“ wird eine Architekturströmung in der Phase der sogenannten „Nach-Moderne“ (ca. 1968–Gegenwart) bezeichnet, die – basierend auf der Faszination für Technik – zu einer Ästhetisierung technischer Konstruktionsweisen führte (z. B. sichtbar gelassenen Tragwerke, Versorgungssysteme).
Neben industriellen Fertigungsmethoden unter Bevorzugung von Metall, Glas, Kunststoff („saubere“ Baumaterialien) werden austauschbare Module („Plug-In-Elemente“) mit geringem Wartungsaufwand für Verschleißteile favorisiert und zunehmend Hochtechnologien aus der Luftfahrt-, Raumfahrt- und Energietechnik einbezogen.
Aus Sicht der Architektur ist das 20. Jh. das Zeitalter der „Modernen Architektur“. Nach einer zu Beginn des Jahrhunderts als „Väter der Moderne“ bezeichneten, vom Frührationalismus und Funktionalismus geprägten Phase folgte zunächst die Phase der „Klassischen Moderne“, die durch avantgardistische, gegen den Historismus gerichtete Architekturströmungen gekennzeichnet war.
Die in der 2. Hälfte des 20. Jh. entstandenen unterschiedlichsten Richtungen der Architektur wurden als sogenannte „Nach-Moderne“ zusammengefasst. Vor allem galten die Prinzipien der Klassischen Moderne und des International Style nicht mehr unangefochten. An ihre Stelle traten eine Vielzahl unterschiedlicher Bautypen und Stile.
Forderungen nach mehr Symbolkraft, deutlichem Bezug zu historischen Vorbildern, Infragestellung der Gesetze der Tektonik u. a. prägen bis in die Gegenwart diesen Entwicklungsabschnitt. Neue Theorien und Anschauungen über Architektur, wie sie z. B. im Minimalismus und Dekonstruktivismus, aber auch im ökologischen Bauen sichtbar wurden, setzten sich durch.
Neue Technologien ermöglichten neue Gestaltungs- und Formfindungsprozesse. Bauteile und ganze -systeme wurden industriell vorgefertigt und erst am Einbauort montiert, Versorgungssysteme nicht mehr versteckt, der Entwurf vom Reißbrett zum Computer verlagert.
Centre Pompidou, Paris (1971–1977), Architekt: RENZO PIANO (* 1937), High-Tech-Architektur
Architekturströmungen der Phase der Nach-Moderne (ca. 1968–Gegenwart) waren und sind:
Antirationale Architektur,
Postmoderne,
Ökologische Architektur,
High-Tech-Architektur,
Dekonstruktivismus,
Rationale Architektur.
Debis-Gebäude, Potsdamer Platz, Berlin (1995–1997), Architekt: RENZO PIANO (* 1937), High-Tech-Architektur
High-Tech-Architektur
„High-Tech-Architektur“ ist der Stilbegriff für eine Architekturströmung, die Ende der siebziger Jahre des 20. Jh. begann. Die Faszination für Technik führte zu einer Ästhetisierung technischer Konstruktionsweisen, die sich z. B. in sichtbar gelassenen Tragwerken und Versorgungssystemen äußert. Bevorzugt werden industrielle Fertigungsmethoden unter Verwendung von Metall, Glas, Kunststoff als sogenannte „saubere“ Baumaterialien. Austauschbare Module, sogenannte „Plug-In-Elemente“, garantieren geringen Wartungsaufwand für Verschleißteile.
Neben monumentalen „Gebäudemaschinen“ (Centre Pompidou, 1971–1977, Paris, RENZO PIANO; Lloyds Building, 1979–1984, London; Debis-Gebäude, Potsdamer Platz, Berlin, 1995–1997, RENZO PIANO) entsteht High-Tech-Architektur, die mit der Landschaft korrespondiert und lokale Bezüge aufweist. Zunehmend werden Hochtechnologien aus der Luftfahrt-, Raumfahrt- und Energietechnik in das Bauwesen einbezogen. Ökologische Aspekte werden mit Wissenschaftlern anderer Fachdisziplinen erarbeitet und unauffällig in die High-Tech-Bauten integriert (Reichstagskuppel, Berlin, NORMAN FOSTER).
Zu den Architekten der High-Tech-Architekur gehören u. a.:
NORMAN FOSTER (* 1935),
RICHARD ROGERS (* 1933),
RENZO PIANO (* 1937),
SANTIAGO CALATRAVA (* 1951),
TOYO ITO (* 1941),
JEAN NOUVELL (* 1945).