Dritte Welt und Hilfe aus dem Westen

Hallo,

ich muss in der Schule (Fach Sozialkunde) eine Facharbeit über die Vor- und Nachteile des Eingreifens des Westens in die Dritte-Welt-Länder zur Armutsbekämpfung anfertigen. Die Vorteile liegen auf der Hand, wie z. B. höherer Lebensstandard der Menschen, aber was sind die Nachteile? Ich hab mal in einer Fernsehsendung in einem öffentlich-rechtlichen Sender eine Dokumentation über die Dritte-Welt-Thematik gesehen und ich kann mich noch erinnern, dass (was vielen von uns vielleicht auf den ersten Blick befremdlich erscheinen mag) viele Menschen in den Dritte-Welt-Ländern es nicht wünschen, den Lebensstil der westlichen Länder, die technischen Errungenschaften usw. in ihr eigenes Leben einzubinden. Es ist eben nicht Teil ihrer Kultur, sie könnnen nichts damit anfangen und sagen vielleicht „Lasst uns damit in Ruhe“. Nun, ich kann mich nicht mehr genau an den Inhalt der Reportage erinnern, jedenfalls sind da einige Nachteile des Engagements in der Dritten Welt deutlich geworden. Was wisst ihr darüber?

Danke und Tschüss,
Lisa

Auch hallo Lisa,

wikipedia sollte fürs Erste reichen, um die Probleme zu umreissen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Entwicklungszusammenarbeit

&Tschüß

Wolfgang

Professionelle Entwicklungszusammenarb. hat Erfolg

Hallo, Lisa

Vor lauter Kritik an der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit
übersieht man gerne, dass diese dort, wo professionelle Partner
zusammenarbeiten, gute Resultate erzielt, u. a. im Gesundheits- und
Bildungsbereich, in der Modernisierung der Subsistenzlandwirtschaft
oder in der Förderung kleiner Unternehmen (Mikrokredite).

Ich würde nicht versuchen, das Thema umfassend zu behandeln; dazu ist
es viel zu komplex.

Den Erfolg einer partnerschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit
könntest du aber gut am Beispiel Südkorea darstellen. Dieses Land wies
in den sechziger Jahren die wirtschaftspolitischen ‚Ratschläge‘
zurück, die mit der umfangreichen US-Hilfe verbunden waren.
Unterdessen gehört Südkorea zu den Geberländern …
http://www.alliancesud.ch/deutsch/files/T_EkNe.pdf

Als Gegensatz würde ich ein Land wählen, in dem die
Entwicklungszusammenarbeit relativ viele Rückschläge einstecken
musste, zum Beispiel die DR Congo, Liberia, Sierra Leone oder Somalia.
Hier müsste die Korruption der Machtausübenden in Vordergrund gestellt
werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Entwicklungsland

Gruss
Adam

Hallo, Adam,

vielen Dank für deine Antwort.

Den Erfolg einer partnerschaftlichen
Entwicklungszusammenarbeit
könntest du aber gut am Beispiel Südkorea darstellen. Dieses
Land wies
in den sechziger Jahren die wirtschaftspolitischen
‚Ratschläge‘
zurück, die mit der umfangreichen US-Hilfe verbunden waren.

Weißt du den Grund, warum Südkorea die (u. a. finanzielle) Hilfe in den 60er Jahren abwies?

Als Gegensatz würde ich ein Land wählen, in dem die
Entwicklungszusammenarbeit relativ viele Rückschläge
einstecken
musste, zum Beispiel die DR Congo, Liberia, Sierra Leone oder
Somalia.
Hier müsste die Korruption der Machtausübenden in Vordergrund
gestellt
werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Entwicklungsland

Das ist eine gute Idee. Ich werde diesen Aspekt auf jeden Fall in die Arbeit integrieren. Aber was könnte ich zum kulturellen Aspekt noch schreiben?? Fällt dir da vielleicht etwas ein?

Tschüss,
Lisa

Artikel gelesen,aber jetzt komm ich nicht drauf wo
Hallo Lisa!

Ich habe neulich (so um Weihnachten) einen Artikel gelesen, wo es darum ging, dass jemand die Patenschaft für ein Kind in Afrika übernehmen wollte, sich aber für ein anderes Kind aus einem anderen Land entschiedt, weil im ersten Land Beschneidung bei Mädchen vorgenommen wurden.
Und es ging um die Frage, ob man Länder oder Dorfgemeinschaften, die diese Praktiken haben, finanziell unterstützen solle oder nicht.
Leider weiss ich nicht mehr wo genau das war.
Vielleicht hat jemand anderes den Artikel auch gelesen und kann ergänzen wo das war.
Ich hoffe, das geht so in etwa in die Richtung, die du suchst.

Viel Erfolg

Artemis

Hallo Artemis,

Ich habe neulich (so um Weihnachten) einen Artikel gelesen, wo
es darum ging, dass jemand die Patenschaft für ein Kind in
Afrika übernehmen wollte, sich aber für ein anderes Kind aus
einem anderen Land entschiedt, weil im ersten Land
Beschneidung bei Mädchen vorgenommen wurden.
Und es ging um die Frage, ob man Länder oder
Dorfgemeinschaften, die diese Praktiken haben, finanziell
unterstützen solle oder nicht.

ich weiß, das ist zur Ursprungsfrage off topic.
Dennoch eine Anmerkung dazu:
Länder oder Gemeinschaften, die diese Praktiken ausüben, tun es in der Absicht, den betroffenen Mädchen GUTES zu tun.
Das wird in Europa bei aller - von unserem Standpunkt aus vielleicht berechtigten - Empörung in der Regel vergessen.
Vergessen wird ebenso, dass Klitoriektomie sogar in Deutschland bis Mitte der 1960er Jahre ein Gott sei Dank nicht mehr allzu gängiges Mittel war, kindlicher Masturbation ein Ende zu bereiten.

Überall auf der Welt, wo Frauen ihre kleinen Mädchen zu einer Beschneiderin bringen, kommen diese Praktiken nur durch Aufklärung, vor allem medizinische Aufklärung, und durch sensible Hilfe von außen sehr langsam aus der Mode.

Somit ist es absolut kontraproduktiv, ein Dorf, ein Land, das noch in dieser Tradition lebt, von Hilfe zum Beispiel durch Patenschaften für Kinder auszuschließen.

Man darf nicht vergessen, dass sogar eine Operation in einem Krankenhaus mit Betäubung und Nachversorgung ein gewaltiger Fortschritt gegenüber einer Glasscherbe und ungewaschenen Händen ist.

viele Grüße
geli

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