Hey Erik,
Diacetylmorphin (sog. Heroin) ist - wie alle Opioide - ab einer bestimmten Menge (die individuell variiert) tödlich.
Der Tod tritt beim „Goldenen Schuß“ (Überdosierung) in der Regel primär durch Atemlähmung oder toxisch induzierte ödematöse Lungenveränderungen ein.
Zusätzlich kommt es bei Konsum o.g. Stoffe oftmals zu einer extremen Übelkeit mit Erbrechen.
Zusammen mit der Tatsache, dass Heroin die Schutzreflexe (v.a. den Schluckreflex) ausschalten kann, kommt es dadurch häufig zu einem Erstickungstod - entweder direkt durch die zentral dämpfende Wirkung und Ausschalten des Atemreflexes - oder eben sekundär durch Erbrechen (meist in Rückenlage) und Aspiration („Einatmen“) von Erbrochenem (saurem Mageninhalt), was dann entweder direkt zum Ersticken oder wiederum tertiär nach wenigen Tagen zum Tod durch „Aspirationspneumonie“ führen kann.
Die Annahme, chemisch reines Heroin wäre nicht tödlich, ist also schlichtweg falsch.
Allerdings sind dem Straßenheroin (sog. „Schore“ oder „Gift“) in der Regel massive Beimengungen verschiedenster Stoffe zugefügt. Unter anderem können Stoffe, wie Strychnin, Codein, Kokain etc. enthalten sein.
Ausserdem ist Straßenheroin selbstverständlich nicht steril, d.h. in der Regel mit Bakterien und anderen Krankheitserregern kontaminiert.
Das ist bei chemisch reinem Heroin natürlich anders.
Deswegen sagt man, dass ein Mensch auch bis zu seinem natürlichen Tode heroinabhängig sein kann, wenn er chemisch reines Heroin zu sich nimmt (was natürlich niemand tut). Also eine rein theoretische Annahme.
Er würde bei Beachtung der richtigen Dosierung also nicht zwingend daran sterben, denn viele Süchtige sterben nach Jahren des Konsums insbesondere an den Spätfolgen der konstant injizierten Beimischungen und Krankheitserreger, die tödliche / chronische Infektionen und massive Vergiftungen hervorrufen können.
Ich hoffe, Deine Frage ist damit beantwortet.
Gruß, J.