In einer Geschichte, die ich derzeit schreibe, behauptet ein Kunstkritiker, er könne schnell und genau zwischen verschiedenen Formen der Druckgrafik unterscheiden. Ich suche also
Servus,
das richtet sich danach, wie laienhaft die Kenntnisse des Laien sind. Wenn der Leser sich auch schon wie ein beinahe Sachverständiger fühlen soll, ist das einfachste Kriterium, das ein ganz vollständiger Laie nicht kennt, aber der Leser vielleicht schon, der Abdruck der Plattenkante, an dem man Stiche und Radierungen ziemlich leicht von Nachahmungen in Offsetdruck unterscheiden kann, falls nicht der Druck auf die Plattenkante geschnitten ist oder der Abdruck der Plattenkante bei der Nachahmung in einem separaten Arbeitsgang imitiert worden ist.
Schöne Grüße
MM
Danke sehr, MM - das ist genau die Richtung, die ich brauche. Aber bitte erkläre den Passus ab „falls …“ noch mal mit anderen Worten.
Es gibt Drucke von Stichen und Radierungen, die nach dem Drucken so zugeschnitten werden, dass der Schnitt genau an der Stelle (oder etwas innerhalb) verläuft, an der man sonst den Abdruck der Plattenkante gesehen hätte. Wenn ein Abzug so beschnitten ist, kann man ihn nur anhand des Abdrucks der Plattenkante nicht mehr erkennen.
Außerdem gibt es Nachahmungen von Stichen oder Radierungen, die zuerst im Offset-Verfahren gedruckt werden, und bei denen dann nach dem Druck mit einer Presse oder einer dafür geeigneten Walze ein Abdruck eingeprägt wird, der aussehen soll wie der Abdruck der Plattenkante bei einem Originalabzug des Stichs oder der Radierung. Diese Nachahmungen sind etwas schwerer zu erkennen, u.a. an der Oberfläche des Papiers, die für Offsetdruck deutlich glatter und fester ist als die eines für Abzüge von Radierungen oder Stichen verwendeten, besser saugfähigen Papiers.
Schöne Grüße
MM
Alles klar, herzlichen Dank.