DSL Mehrfamilienhaus Anschlüsse zusammenlegen

Hallo,

ich wohne in einem Mehrfamilienhaus mit 12 Parteien und als Internetanschluss ist lediglich DSL mit 16 Mbit verfügbar. Da das bei allen mir bekannten Nachbarn auch Abends zur Hauptnutzungszeit konstant funktioniert, gehe ich davon aus, dass man bei Zusammenlegung aller Leitungen im Haus bis zu 192 Mbit erreichen könnte.
Jetzt frage ich mich, wieso die Telekom nicht genau das macht. Jeder erhält garantiert seine 16 Mbit und wenn gerade Bandbreite übrig ist, gibt es eben mehr. Ich arbeite z.B. viel Vormittags, da wurde mir das schon weiterhelfen.
Das ist natürlich keine Alternative zum Brsitbandausbau, würde aber mit sehr wenig Aufwand schon etwas weiterhelfen.

Kann mir jemand erklären, wieso das nicht gemacht wird?

Gruß

Matthias

Hallo,

technisch ist sowas grundsätzlich machbar, aber der Markt liefert dafür weder genügend Nachfrage noch genügend Druck (im Sinne von Konkurrenz).

Die Telekom mag klar geregelte Übergabepunkte. Bei so einem gebündelten Anschluss könnte einer der Nutzer bspw. die gesamte Bandbreite in Beschlag nehmen und so Beschwerden von den anderen Nutzern auslösen.

Sollte eine der (in diesem Fall 12) Leitungen Übertragungsstörungen haben, könnte das die gesamte Übertragung stören (TCP mag keinen Paketverlust).

Wenn du mehr Bandbreite möchtest kannst du dir mal die Hybrid-Angebote der Telekom anschauen, die bei Bedarf LTE hinzu schalten, Verfügbarkeit natürlich vorausgesetzt.

Gruß,
Steve

Hallo,

technisch müsste dazu ein Gerät, nennen wir es mal Multiplexer/Demultiplexer, in den Keller gestellt werden.
Ebenso müsste es auf der Telekomseite Technik dafür geben.

Alles kein großes Ding.
Aber wer bezahlt es?
Wer liefert den Strom?
Wie behandelt man Teilnehmer, die aus dem Verbund ausscheiden wollen und zu „Jetzt noch billigeres DSL“ wechseln?

Vor ein paar Jahren hatte ich mal in einem Technikforum eine vergleichbare Idee geäußert.
Man hätte einen Ortsteil mit ca. 200 Anschlüssen, die auf DSL1000 bis etwa DSL3000 laufen, ähnlich bündeln können.

Sinngemäß wurde mir damals schon gesagt: Technisch kein Problem, aber die Technik müsste man erst entwickeln.

Auch das sehr viel einfachere Bündeln zweier DSL Anschlüsse zu einem wird von keinem großen Anbieter gemacht.
Um das zu erzielen, benötigt man daher zwei Vetragspartner:
Einmal den/die Internetanbieter. Da kauft man dann z.B. 10 DSL Zugänge ein. Die können auch durchaus bei verschiedenen Internetanbieter laufen!
Dann einen Bonding-Anbieter, etwa 0 und 1. (Kein Tippfehler!)
Zu diesem baut dann der Multichannel-VPN-Router einen VPN Tunnel über 10 DSL Anschlüsse parallel auf, die dann einen gemeinsamen Ausstieg ins Internet beim Bonding-Anbieter bekommen.

Also: ja, die Technik gibt es und man kann es kaufen.
Aber nicht für normales Geld und aus einer Hand.

Bei ADSL ist dynamische Bandbreitenanpassung in Abhängigkeit der zu übertragenden Datenmenge nicht vorgesehen. Ergo funktioniert das so nicht.
Gruß
damals

Naja, wenn die frage lautet „Warum gibt mir die Telekom keine 200MBit, wenn eine Nachbarn nicht zu Hause sind“, ist die Antwort noch profaner: Über die Doppelader geht nunmal nur 16MBit drüber, mehr nicht. Und über die Doppelader des Nachbarn auch nur 16MBit. Wie in den anderen Antworten steht, eigentlich müßte man dann die einzelnen Anschlüsse der Nachbarn miteinander koppeln.

Ähm - über genau diese Leitung, die mir vorher 16MBit geliefert hat (real 11/0,7MBit), bekomme ich nun 100MBit (real 66/22MBit). Mit derselben Fritzbox übrigens. Etwas mehr geht also schon, wenn man will.
Gruß
damals

DSL16MBit/s und DSL 50/100MBit/s sind aber zwei völlig unterschiedliche Techniken, das erste ist ADSL2+, das zweite VDSL/VDSL2
Die aktuellen Fritzboxen können beides, die DSLAMs (Gegenstelle am anderen Ende der Leitung) aber nicht unbedingt.

Was aus der ursprünglichen Frage nicht ganz hervorgeht ist, ob es 16MBit/s Anschlüsse sind, oder z.B. 50MBit/s, von denen aber nur 16MBit/s ankommen.

Im letzten Fall kann man eben nicht mehr aus nem Anschluß raus quetschen. Im ersten Fall muß man mal nachfragen, warum man nicht auf 50MBit/s Anschlüsse wechseln kann. Möglich wäre, daß die Leitungen so lang sind, daß mit nem 50MBit/s auch nicht mehr Datenrate möglich ist als mit nem 16MBit/s. Dann müßte man aber auch jetzt schon deutlich weniger als 16 MBit/s real bekommen.

Ja. Aber auf der gleichen Leitung. Mit den gleichen Geräten an beiden Enden.
Mein Kommentar bezog sich auf deine diesbezügliche Behauptung, weshalb ich sie auch zitiert habe.
Gruß
damals

Sowas war doch auch nicht angefragt.
Es ging um eine Bündelung aller Anschlüsse eines Hauses, etwa 12 Stück, zu einem logischen Anschluss.
Dieser hätte dann tatsächlich die Summe aller Einzelanschlüsse als Datenrate (abzüglich ein bisser’l was für Steuerungsdaten).

Das Ziel wäre weitaus simpler erklärt als gemacht:
Bei der Bündelung aller Anschlüsse wird die Datenrate, die sonst ungenutzt bliebe, weil Nutzer nicht online sind oder wenig Verkehr haben, allen Nutzern verfügbar gemacht.
Im schlimmsten, aber kaum wahrscheinlichen Fall saugen alle 12 gerade große Datenmengen - dann bliebe dem Einzelnen aber immer noch fast seine vorherige Maximalrate. In allen anderen Fällen hätten die Nutzer höhere Verfügbarkeit und höhere Datenraten.

Na, DAS nenne ich mal ein sinnverzerrendes Zitat!

Übrigens: als bei uns (Kleinstadt) vor Jahren ein neuer Anbieter angefangen hat, haben sofort zwei Internetzugangsverkäuferläden aufgemacht (beide nur für ein halbes Jahr). Und dort bekam man dann auch DSL-16. Aber: die Leitungen waren tatsächlich gebündelt von der Telekom gemietet und wurden als DSL-16 angemietet, aber als VIER DSL-16-Leitungen an den Endkunden weitervermietet. Was bedeutete: wenn alle gleichzeitig was wollten, gab’s halt nur 4MBIT, manchmal ging’s schneller.
Im Prinzip ist das genau das, was hier besprochen wurde. Nur halt nicht im Haus mit Loadbalancer o.ä., sondern schon im grauen Kasten.

Insofern: ja, technisch ist das möglich. Kleiner Nachteil an der Sache: alle Beteiligten müssen sich einig sein. Also alle im Haus beim selben Anbieter. Und dann intern selber weiter verteilen (Daten und Kosten). So, wie das auch eine kleine Firma machen würde. Ich habe aber keine Ahnung, was das kosten würde.
Gruß
damals

Bedien diese Forensoftware mal mit einem Tablet.
Vorher alle gefährlichen Gegenstände weglegen, um beim - vorhersehbaren - Wutausbrauch nicht unnötig viel Schaden anzurichten!

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