DSLR vs. Systemkamera

Hallo

Ich wollte tiefer in die Fotografie einsteigen (Nichtkommerziell, nur als Hobby für den eigenen Gebrauch) und auch einige schöne Naturvideos drehen.

Daher wollte ich jetzt so um die 600 Euro investieren und mir eine DSLR zu kaufen. Mir wurden aber auch Systemkameras ans Herz gelegt.
Mir persönlich gefallen sie nicht so richtig. Sehen so „kastriert“ und „gewöhnlich“ aus :smile:

Ich wollte hier mal fragen, was ihr empfehlt. Lieber eine Systemkamera oder eine DSLR (Nikon, Canon, Sony)?

Gibt es Vor- und Nachteile der beiden Systeme, die man kennen und berücksichtigen sollte?

Vielen Dank

Gruß
Taki

Moin,

Gibt es Vor- und Nachteile der beiden Systeme, die man kennen
und berücksichtigen sollte?

meine erste Spiegelreflexkamera habe ich mir 1979 gekauft und bin seitdem davon begeistert, vor der Aufnahme durch den Sucher und das Objektiv zu gucken.
Wobei ich so konservativ bin diese unverpixelte analoge Anzeige der SLRs besser zu finden als die Anzeige auf Monitoren.
Wobei das vielleicht eine senile Sentimentalität eines älteren Mannes ist.
Das Tragen der deutlich schwereren Ausrüstung trägt vielleicht zu meiner körperlichen Ertüchtigung bei.

Gandalf

Hallo,

es gibt gute Sytemkameras und schlechte DSLR Kameras, doch die meist sind (noch) die DSLR etwas besser. Allerdings ist das eigentlich zu verallgemeinert gesagt. Es kommt auf de Nutzer an. Wer von einer Kompaktkamera kommt wird bei den meisten Systemkameras schnell zurecht kommen. DIe DSLR haben meist mehr und vor allen weniger Menülastige Einstellmöglichkeiten. Wenn Du zumeist im Automatik-Modus fotografierst, deine Papierabzüge DIN A3 nicht übersteigen, dann nimm eine Sytemkamera. Willst Du mehr, nimm eine DSLR

Dieter

Wenn Du zumeist im Automatik-Modus fotografierst, deine
Papierabzüge DIN A3 nicht übersteigen, dann nimm eine
Sytemkamera. Willst Du mehr, nimm eine DSLR

Das ist völliger Blödsinn.

Ich habe selber eine CSC = compakt system camera.

Die besseren CSCs - insbesondere von Sony und Olympus - ziehen in der Bildqualität und Auflösung mit jeder preisähnlichen D-SLR mindestens gleich.

Ich habe meine CSC (mit 16MP APS-C-Sensor) unter anderem genau wegen der unauffälligen Bauform gekauft.

In den höheren ISO kann da keine D-SLR unter 1000 EUR mithalten.
Die niedrigen ISO sind sowieso eher unkritisch. Da reicht in den meisten Fällen sogar eine Bridgekamera.

Moin,

Wenn Du zumeist im Automatik-Modus fotografierst, deine
Papierabzüge DIN A3 nicht übersteigen, dann nimm eine
Sytemkamera Kompaktkamera.

Willst Du mehr, nimm eine Systemkamera oder DSLR.

So passt das wohl besser.

Gandalf

Hi,

Ich wollte tiefer in die Fotografie einsteigen
(Nichtkommerziell, nur als Hobby für den eigenen Gebrauch) und
auch einige schöne Naturvideos drehen.

Daher wollte ich jetzt so um die 600 Euro investieren und mir
eine DSLR zu kaufen. Mir wurden aber auch Systemkameras ans
Herz gelegt.
Mir persönlich gefallen sie nicht so richtig. Sehen so
„kastriert“ und „gewöhnlich“ aus :smile:

Ich wollte hier mal fragen, was ihr empfehlt. Lieber eine
Systemkamera oder eine DSLR (Nikon, Canon, Sony)?

Gibt es Vor- und Nachteile der beiden Systeme, die man kennen
und berücksichtigen sollte?

wir befinden uns in der Kameratechnik derzeit in gewisser Weise in einem Umbruch.

Bisher war es so, dass (D)SLR entscheidende Vorteile hatten:

  • minimalste Auslöseverzögerung
  • unübertroffen scharfes, klares und großes Sucherbild (eben eine Mattscheibe)
  • blitzschneller Autofokus
  • nachführender Autofokus
  • da die zugrunde liegende Technik mehrere Jahrzehnte alt ist, ist der Erfahrungsschatz riesig - entsprechend stehen unübertroffen gute Objektive zur Verfügung (die mehr als die Hälfte zur Bildqualität beitragen und die auch in digitalen Zeiten genauso funktionieren wie vor hundert Jahren)

Mittlerweile sind wir an einem Punkt angelangt, an dem die kleinen Bildschirme im Sucher wohl eine der Mattscheibe entsprechende Abbildungsqualität erreichen (ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, weiß aber, wozu die Bildschirmtechnik fähig ist und dass wir hier noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht haben). Es ist mittlerweile auch gelungen das Autofokusprinzip der SLR auf Kameras ohne Spiegel zu übertragen, so dass die Systemkameras so schnell fokusieren wie die DSLR.
Da kein Spiegel bewegt werden muss, haben Systemkameras einen prinzipiellen Vorteil bei der Serienbildgeschwindigkeit - allerdings reichen die in der DSLR-Einsteigerklasse erreichten rund 5 Bilder/Sekunde für die allermeisten Aufgaben völlig aus (teurere DSLR erreichen auch bis zu 10 Bilder/Sekunde (und mehr?)). Systemkameras erreichen problemlos 10 und mehr Bilder pro Sekunde.

Neben der Baugröße unterscheiden sich DSLR und System vor allem in der derzeit zur Verfügung stehenden Objektivauswahl (nicht alle für DSLR gebauten Objektive passen an Systemkameras) und im Sucher. DSLR projezieren das Bild über einen Spiegel auf eine Mattscheibe, bei Systemkameras blickt man auf einen kleinen Bildschirm. Mit zunehmender Bildschirmqualität werden die noch vorhandenen Vorteile der Mattscheibe egalisiert werden (auch wenn ich dem nachtrauern werde, aber ich bin überzeugt, dass der klassische DSLR-Sucher in irgendwann verschwinden wird, da dies einfach prinzipielle Vorteile bringen wird). Aber vor allem konservative Typen wie ich empfinden weiterhin die klassische Mattscheibe als deutlich angenehmer (und es wird sie noch etliche Jahre geben).

Bei der Videofähigkeit muss man allerdings aufpassen. SLR waren reine Fotoapparate - die Videofähigkeit wurde nachträglich implementiert, schlicht weil es mit der Digitaltechnik möglich wurde. Trotzdem sind viele aktuelle DSLR (insbesondere Canon hat da Nachholbedarf, Sony ist führend) eher schlecht zum filmen geeignet (z.B. fehlender permanenter Autofokus). Und der Sucher fällt bei SLR zum filmen ebenfalls aus, da das Licht entweder auf die Mattscheibe oder auf den Chip gelangt - gleichzeitig geht nicht. Systemkameras mit ihrem Minibildschirm im Sucher haben dieses Problem nicht.

Bei einem Hobby ist der Wohlfühlfaktor aber ebenfalls sehr entscheidend. Wenn einem also die klassische SLR-Technik einfach mehr zusagt, sollte man ihn nicht zu einer Systemkamera überreden (und umgekehrt).

Für Deine Entscheidung: aus technischer Sicht machst Du mit keiner der Alternativen einen grundlegenden Fehler - beide eignen sich dazu die Fotografie als intensives und erfüllendes Hobby zu betreiben.

Gruß Stefan

Moin,

Mittlerweile sind wir an einem Punkt angelangt, an dem die
kleinen Bildschirme im Sucher wohl eine der Mattscheibe
entsprechende Abbildungsqualität erreichen

wie sieht das eigentlich mit den Bildschirmen mittlerweile bei (sehr) hellem Umgebungslicht aus, z.B. direkter Sonnenbeschein. Der Bildschirm auf der Rückseite der Kamera ist gemeint, nicht ein ggf. vorhandener Sucher.

Kann man da mittlerweile immer noch was sehen, oder ist der Bildschirm dann schwarz?

Gandalf

Kann man da mittlerweile immer noch was sehen, oder ist der
Bildschirm dann schwarz?

Die „Sonnenscheintauglichkeit“ der Displays hat sich in der oberen Preisklasse drastisch verbessert. Schwarz wird es nicht, aber die Darstellung erscheint nicht mehr wirklich klar. Ganz besonders dann nicht, wenn das Display ein Touchscreen ist.
Eine evtl. vorhandene Kantenanhebung und manuelles Scharfstellen geht dann kaum noch. Als „Zielvorrichtung“ mit automatischen Modi geht es immer noch.
Bei der NEX(5n) ist das Display immer noch besser als das elektronische Sucherbild der Fuji HS20- Bridge. Ein klapp- oder schwenkbares Display entschärft die Situation ggf. zusätzlich.
Für viele Displays gibt es inzwischen eine optionale „Displayschutzblende“ (such mich) von Fremdherstellern. Aber die kann oder will man nicht immer verwenden.

Moin und mea culpa, Du hast natürlich recht…

Hallo Takima,

bei einem Limit von 600 Euro ist DSLRSpiegellose einfach nur eine Glaubensfrage. Die Bildqualität ist jedenfalls identisch.

Spiegellose sind kleiner und leichter, entsprechend wenig Platz für Knöpfe und Hebel hat das Gehäuse. Deswegen ist die Bedienung teilweise etwas abenteuerlich.
Viele DSLR-Nutzer schwören auf den optischen Sucher… ein elektronischer Sucher - wenn er gut gemacht ist - kann jedoch mehr. Außerdem ist der vollwertige „Lifeview“ bei den Spiegellosen hilfreich bei der Bildkomposition.

OK, soweit die Vor-und Nachteile. Jetzt zur Glaubensfrage: Bei mir daheim liegt eine Spiegelreflex samt Objektivpark im Schrank, verwendet habe ich jedoch die letzte Zeit fast nur Spiegellose.
Eine konkrete Empfehlung ist schwierig weil Geschmackssache. Mir persönlich hat es Sony NEX angetan. Auch die etwas größeren (NX11, NX20) Samsungs finde ich interessant.

Beste Grüße,
Steffen

Hi

Kann man da mittlerweile immer noch was sehen, oder ist der
Bildschirm dann schwarz?

Gute Frage… interessiert mich auch :smile:.
Ich hab schon bei meiner kompakten immer das Problem bei direktem
Sonnenlicht, daß ich kaum was sehe…

Die „Sonnenscheintauglichkeit“ der Displays hat sich in der
oberen Preisklasse drastisch verbessert. Schwarz wird es
nicht, aber die Darstellung erscheint nicht mehr wirklich
klar. Ganz besonders dann nicht, wenn das Display ein
Touchscreen ist.
Eine evtl. vorhandene Kantenanhebung und manuelles
Scharfstellen geht dann kaum noch.

Danke für das Gespräch - ich bleib bei meiner DSLR… :smile:

Für viele Displays gibt es inzwischen eine optionale
„Displayschutzblende“ (such mich) von Fremdherstellern. Aber
die kann oder will man nicht immer verwenden.

…und kostet wieder extra Geld - wie auch bei manchen der Systemkameras der als Extra angebotene Sucher. Was man an Preis&Gewicht an der Kamera spart, schleppt man als Zubehör wieder mit.

lg,
vordprefect