Hallo Umweltfreunde,
bin zwar kein ausgewiesener Freund der Biogasanlagen dennoch sollte die Frage erlaubt sein in wie weit sich mit der Biogasanlage mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen lassen.
Es wird ja gesagt, daß dabei auch hochweriger Dünger entsteht und das ganze sogar noch weniger aggressiv sein soll als würde man z.B. tierische Gülle direkt auf den Acker auftragen.
Das man Stoffe insgesondere die Spurenmetallischen Elemente zu 100% zurückgewinnen kann sollte jedem Kind klar sein. Ebenfaffs auch Phosphat.
Soweit so gut.
Nun frage ich aber wie es mit der RückGewinnung von Stickstoff aussieht ?
Als Laie denkt man ja, daß auch Stickstoff in Form von NH3 aus dem Substrat ausgast (ähnlich wie aus Urin, welches ja auch nach einiger Zeit Ammonialk riecht wenn man aus Wasserspargründen zu faul ist die Toil. zu spülen).
Im Grunde ist NH3 auch brennbar und könnte energetisch auch so genutzt werden wie das Methan.
Allerdings höhre ich niemals, daß Biogas eine Ammoniak-Komponente hat wenn es in den Generator reinströmt.
Vielmehr wird auf H2S und andere Minderkomponenten (teilweise Anlageschädliche Moleküle) hngewiesen, die aber in einer geringeren Konzentration vorliegen als würde man aus allem Eiweißmaterial das Ammoniak gasförmig austreiben.
Jetzt zum elementaren Dreh und Angelpunkt meiner Frage:
Wie reagiert der Stickstoff (der aus den Eiweißen stammt) zu welchem Reaktionsprodukt.
a) geht zumindest ein Teil durch Ausgasung von NH3 verloren ?
b) wird das innerhalb der Anlage stufenweise bakteriell zu Nitrat oxidiert und bleibt dann aller Eiweißstickstoff im Gäransatz zurück ?
Wäre natürlich idealer wenn sich der Stickstoff zu 100% als Nitrat als Rückstandsstoff zu gewinnen als seine Energie im Biogasmotor auszunutzen.
Da der Abbau von NH3 zu NO3- eben auch nur ein ganz normaler exothermer Prozeß ist würde dadurch eine Aufwärmung des Gäransatzes statt stattfinden (was für den Anlagenbetrieb eher förderlich ist).
Würde hingegen Ammoniak verbrannt dann könnte man das zwar mit dem Wirkungsgrad des Motors verstromen aber insgesamt wäre das nachteilig weil die Anlage dann keinen billigen Stickkstoffdünger mehr produziert und die physikalisch/chemische Synthese von teuer gekauftem Stickstoffdünger sehr energieaufwendig wäre.
Und um das ganze noch interessanter zu machen fasse ich die Stickstoffrecyclefrage noch weiter:
Wieviel Prozent des Stickstoffs kann man beim Anbau von Energiepflanzen selbst zurückgewinnen (ohne teuer Dünger dazukaufen zu müssen) ?
Anmerkung:
Es ist ja bekannt, daß bei jedem Stickstoffdünger (auch in Form von Nitrat) das teilweise in einer Kette wieder zur N2O reduziert wird (es gibt verkettete Bakterien die das unter Energieaufnahme bei einer anderen Reaktion machen können) und dadurch der Stickstoff wieder dem Acker verloren geht. Da stellt sich eben gleich die Frage an durch wieviel Prozent eine Biogasanlage, die z.B. mit Mais betrieben wird den Stickstoff für die Stickstoffdüngung selbst produzieren kann. 100% also geschlosssener Kreislauf wird es wegen Ausgasungsverlusten nicht geben.
Für eine aufklärende Antwort wäre ich dankbar.
LG