Holla Corinne,
„Dünkel“ kommt vom Verb „dünken“, was mit „denken“ verwandt ist und ebenso etwas wie „denken, vermuten, meinen“ bedeudet. Dünkel ist also zunächst einmal die Meinung über etwas.
Einen schönen Satz mit „dünken“ bildete Wagner im Ring. Da singt Siegfried zu Mime, der ihn schon zum X-ten Mal daran erinnert, ihn als Findling aufgenommen und und groß gezogen zu haben:
„Mich dünkt, des gedachtest du schon!“
„Dünkel“ hat heute einen schlechten Ruch, da dieses „meinen“ als „sich einbilden“ verstanden wird und Hochnäsigkeit, Überheblichkeit und flaschen Stolz nahelegt.
Hierzu Kluge:
_ Dünkel
Substantiv Maskulinum erweiterter Standardwortschatz stilistisch (16. Jh.)Stammwort. Frühneuhochdeutsche Weiterbildung zu älterem dunk „Bedünken, Meinung“. Wohl als Diminutiv empfunden, deshalb „kleines Bedünken“ und daraus „kleinkarierter Stolz“. dünken. deutsch s. dünken
dünken
schwaches Verb Standardwortschatz stilistisch (8. Jh.), mhd. dunken, ahd. dunken, dunchen, thunken, as. thunkian Stammwort. Aus g. *Tunk-ja- Vsw. „dünken“, auch in gt. Tugkjan, anord. Tykkja, ae. Tyncan, afr. thinza. Wie unter denken ausgeführt, handelt es sich wohl um ein Verb, das ursprünglich „wiegen“ bedeutete, also (unpersönlich) „mir wiegt etwas, mir ist etwas gewichtig“. Hierzu denken als Kausativ („erwägen“).
Ebenso nndl. dunken, ne. think, nschw. tycka, nisl. Tykja; denken, Dank, däuchten, Deichsel, Dünkel. gemeingermanisch_
„abhalftern“ meint: das Halfter (bei einem Pferd oder anderem Zugtier) abnehmen. Man könnte auch an das Waffenhalfter eines Soldaten denken.
Wenn also jemand abgehalftert ist, so steht er nicht mehr als Arbeitstier, als Mitkämpfer und Helfer zur Verfügung.
Er ist nutzlos und überflüssig geworden.
Wir haben z. B. viele abgehalfterte Politiker, denen wir dennoch gewaltige Pensionen zahlen.
Gruß Fritz