Dünnes Glas beschriften - 2 Striche - spülmaschinenfest - o. Brennen?

Hallo, ich habe einen Glas-Messbecher (Fotos unten). Die Maßstriche sind erblasst, nachdem ich einmal Somat-Tabs statt Billig- oder Ökotabs in der Spülmaschine hatte; die Striche sind nur noch unter bestimmten Blickwinkeln je nach Hintergrund erkennbar, meist schlechter als in den Fotos. 1 - 2 klar erkennbare Eichstriche brauche ich aber, Ziffern sind nicht nötig. Wenn ich diese Eichstriche mit einem Glas-Porzellan-Stift etwa von Marabu oder Edding aufbringe, gilt laut Beschreibung:

  • die Farbe muss 30 min bei 160 oder 230 Grad im Backofen eingebrannt werden - überlebt der Krug das?
  • die Farbe wird als “spülmaschinenfest bis 50 Grad” bezeichnet. Meine Spülmaschine lässt sich auf 55 und 65 Grad einstellen; gelegentlich möchte ich 65 Grad verwenden und denke bestimmt nicht immer an den empfindlichen Krug (der bisher 65° problemlos mitmacht). Ich werde den Krug auch nicht von Hand spülen. Hält die Farbe wohl in der Spülmaschine (ohne Somat)?

Den Krug habe ich seit vielen Jahren und weiß überhaupt nicht, welche Hitzebeständigkeit angegeben war. Hält der Krug den Ofen aus? Es gibt (jedenfalls seit dem Somat-Waschgang) keine Beschriftung am Krug zu Hitzefragen. Ich würde ohnehin am liebsten NICHT den Ofen anwerfen dafür.

Kundenrezensionen im Internet sagten bei einem bestimmten Porzellant-Stift, Spülmaschine bei 55 Grad schadet nicht.

Oder gibt es Aufkleber für diesen Zweck? Ich sehe keine, ich sehe nur Aufkleber für Fensterglas. Alternativ könnte man sich höchstens eine Schablone aus Pappe schneiden und diese außen an den Krug halten, aber das ist doch Käse. Was gibt es noch?

Danke!

Hallo solche Sachen mache ich mit einem Graviergerät. Das kostet nicht viel und man kann viele schöne Gravuren damit auf Gläser machen.
Viele Grüße noro.

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So ein Dremel-fake ausm Diskonter tuts ausnahmsweise auch, wenn es nur um einen Strich geht und nicht um Weinranken, Namen, Glückwünsche usw.

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Ja. Du musst es aber richtig machen.
Glas in kalten Ofen stellen, dann aufheizen und nach der Einbrennzeit- ab Erreichen der 160 Grad- Ofen abschalten und Glas drin lassen bis Ofen fast kalt ist.

Da die Markierung aber bestimmt nicht langzeitstabil im GS sein weid musst Du sie bei Bedarf eben immer wieder mal erneuern oder…

Du machst es wie vorgeschlagen und gravierst die Eichstriche mit einem Diamantwerkzeug leicht ein. Eine leichte Einritzung die man gerade so mit dem Fingernagel spüren kann sollte dauerhafter sein. Zusätzliche Farbmarkierung könnte hier etwas länger halten als auf dem glatten Glas.

MfG
duck313

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Moin,

und erst mal eine dringende Bitte: NICHT gravieren… ungeübt biste schneller durch als gewollt.

Rein theoretisch müsste es Borosiliktglas sein - das wäre Hitzebeständig bis ~400°C.
Meinen Messbecher habe ich gerade nicht zur Hand, aber ich denke, dass die Angaben aufgedruckt sind, was durch den Spülvorgang nur oberflächlich angegriffen wurde und evtl. genug Halt für wasserfeste „Stifte“ (Edding) bieten könnte.
Versuch macht kluch… einfach mal die „300ml“ breit überstreichen, gut trocknen lassen und das Überschüssige vom schwarzen Strich wegrubbeln - schaun mer mal, wie sich das dann verhält.

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… Finger in nen Korn oder Wodka tauchen und dann zart (ohne Fingernagel) erst streicheln und evtl. dann was fester

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Hallo. Ich sehe 2 Möglichkeiten. Entweder gravieren mit einem Hartmetallfräser in einem (ja Dremel geht auch, ich bin besseres gewohnt) hochdrehenden Fingerschleifer. Am besten ein Fräser mit einem möglichst kleinen Kugelkopf.

das stimmt nicht. Bis du durch bist mußt du dich schon sehr blöd anstellen.

oder

vielleicht hast du jemandem im Bekanntenkreis der einen Lasercutter hat. die Dinger gibt es inzwischen für wenig Geld und ich kenne gleich 2 die sich sowas zum Spielen zugelegt haben. Damit kann man prima Glas beschriften.
Gruß

So, mal meine 0,02 Euro zu dem Thema.
Ich war lange genug in der Trinkglasindustrie - falls das ausschlaggebend ist.
Material: ich würde auf Borosilikatglas tippen. Dünnwandig scheint er ja zu sein, ist er dazu noch verhältnismäßig leicht, ist das ein weiterer Hinweis.

Strich: was immer du machst, es wird kein Eichstrich sein :wink: ich persönlich würde keine Experimente mit Edding etc machen, erfahrungsgemäß halten die nicht (lange). Worüber ich aber arg überrascht war, wie lange und gut (!) ein Aufkleber tägliche Spülgänge überlebt! Ernsthaft, es gab zum Teil Porzellan, das vor locker 10 Jahren Aufkleber bekommen hat, die noch immer klebten. Folie war allerdings eine Profifolie (wahrscheinlich Oracal) mit Aufdruck. Letzterer ist aber im Laufe der Jahre verblasst (war aber eh türkis. Mit Schwarz dürfte das anders aussehen)

Stifte halten wahrscheinlich nicht, da die Farbe auf den Gläsern bei hohen Temperaturen und langer Dauer eingebrannt wird, das schaffst du im heimischen Ofen nicht (Vom Gravieren per Hand halte ich nix, da das ziemlich schnell sehr bescheiden aussieht wenn man das nicht wirklich gut kann)

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Meine Erfahrung dazu :grin: vor 5 Jahren hatten wir im Freundeskreis eine Weinprobe - um die Probiergläser für die 5 Weine auseinanderhalten zu können, hat mein Lieblingsmensch einfache Verstärkerringe für Ringbuchlöcher (Herma? Zweckform?) auf die Glasfüsse geklebt :grin: die halten immer noch bombenfest :grin:

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Ein weitere Möglichkeit wäre, das Glas zu ätzen.

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Jetzt hast Du mein Interesse geweckt. Wie denn? Welche Säure ist stark genug? (Agesehen von Alien-Blut)

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Das ist weniger eine Frage der Stärke der Säure. Die vergleichsweise schwache Säure Flusssäure (Fluorwasserstoffsäure) greift Silikatglas sehr gut an, was aber eben nicht an der Stärke der Säure (pKs-Wert) liegt, sondern an der (unübertroffenen) Elektronegativität des Fluorid-Ions, das mit dem Siliziumdioxid im Glas reagiert. Was übrigens der Grund dafür ist, dass man Flusssäure nicht in Glas-, sondern Kunststoffflaschen aufbewahrt (und Leichen sollte man mit Flusssäure in PE-Behältern auflösen und nicht in Badewannen (schönen Gruß an Jesse Pinkman)).

Bei Laugen gibt es m.W. mehrere Kandidaten, aber da bin ich inhaltlich eher raus.

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Man lernt doch täglich was fürs Leben dazu

:grin::grin::grin:

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Hallo zusammen, Danke für viele interessante Anregungen!

  • Dremel: scheint es ab 17 Euro zu geben (ein Billigteil wurde mir ja zugestanden), allerdings bin ich ein Grobmotoriker und wie oben gewarnt, könnte ich das Glas auf die 1 oder andere Art zerstören und müsste dann noch 15 Euro für einen neuen Krug ausgeben

  • Lasercutter: eine kurze Recherche zeigt Geräte ab 200 Euro oder so, und da ich das Gerät nicht öfter brauche (hoffentlich), lohnt sich das wohl nicht. Ich kenne zwar Leute mit quasi Tesla-Nähmaschinen, aber nicht mit Laserschneidern.

Danke für den Hinweis. So steht es auch in den amtlichen Anleitungen. Und da bleibt auch kein Gift im Ofen zurück? Oder muss ich den dann auswischen?

Ja, das könnte sein. Die Angaben sind sicher nur aufgedruckt. Ich habe andere Gläser, da halten die Angaben viel besser nach vielen Jahren Spülmaschine, die wurden wohl geätzt. Mit Edding genau auf die vorhandenen Striche malen könnte man probieren, und so ein Stift kostet nur rund 7 Euro.

Der o.a. Krug ist wirklich erstaunlich dünnwandig und leicht (kann grade nicht exakt messen). Also schon 2 Stimmen, dass es relativ hitzefestes Borosilikatglas ist. Ich habe auch Borosilikatglasgeschirr, das verblüffend leicht ist.

Wie gesagt, ich habe online keine speziellen Glas-Aufkleber spülmaschinenfest gesehen, die auch nur halbwegs gepasst hätten, und ich brauche ja auch nur eine Minimenge.

Echt, oder? Theoretisch könnte man natürlich einfach irgendwelche Aufkleber probieren.

Keine der hier vorgeschlagenen Maßnahmen würde den Krug schöner machen, speziell angesichts meiner Grobmotorik, aber das war eh klar.

Danke nochmal allerseits!

Yep :grin:

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@Henrik_Meier da hast du doch deine Lösung. Einfach einen Schnubsi Folie zuschneiden (ich würde den nicht zu dünn halten).

Zum Ätzen wird idR Flusssäure genutzt, aber solche Markierungen werden nicht geätzt! Das ist entweder Sandstrahl oder Siebdruck. Sandstrahl hat mit der Ätzung gemein, dass es, wenn es feucht wird, sehr schlecht sichtbar ist.
Das man nicht zu Hause mit Flusssäure experimentieren sollte, dürfte wohl klar sein…

Das war ja auch nicht die Maßgabe gemäß ursprünglicher Aufgabenstellung. Du hattest im UP gesagt,

Dass du nicht mit einem handgeführten Fräser an dünnes Glas willst ist nachvollziehbar. Ich frage mich dann allerdings, warum du in deinem Beitrag vom 20.03. gar nicht mehr auf die Möglichkeit eingegangen bist, das Glas zu ätzen. Gerade wenn es dir nur um 1-2 erkennbare Eichstriche geht, halte ich Ätzen für die beste Lösung. Du kannst das Glas um die Striche entsprechend abkleben, so dass du auch als Grobmotoriker das Ganze nicht verhunzen kannst (Ich weiß aus eigener leidvoller Erfahrung, was man sich als Grobmotoriker zutrauen kann und was nicht).

Ach ja, und meiner persönlichen Meinung nach würde das Ätzen

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Nein, nein und nochmals nein!
Das macht man zu Hause nicht!
Das macht man als Laie nicht!

Abgesehen davon wird es schwer nur Striche zu ätzen - ätzmattiertes Glas ist üblicherweise von außen komplett geätzt. Glas hat die blöde Eigenschaft rund zu sein, dann gibt es noch die Schwerkraft und Flusssäure heißt nicht nur so, sondern ist auch flüssig. Das geht mit Ansage nach hinten los und braucht sicherlich ein wenig Glück um nur Sachschaden zu verursachen.

Du verwechselt das wahrscheinlich mit einer Sandstrahlmattierung - oder gar einem ätzweißen Druck.

Soweit meine fachliche Meinung (ich war 27 Jahre in der Trinkglasindustrie)

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