Man sagt ja, wenn man sich mit schlauen Menschen umgibt wird man schlauer. Wird man dann auch dümmer wenn man sich mit dummen Menschen umgibt?
Beides wird von diesem Forum hier jeden Tag aufs Neue widerlegt.
Man wird meinen, dass man schlauer wird, wenn man sich mit Leuten umgibt, die meinen, dass sie schlauer wären.
Im Englischen gibt’s ein Sprichwort: „Wenn du der Schlauste im Raum bist, bist du im falschen Raum.“
Wenn man von seinem Umfeld geistig nicht gefordert wird, tut man sich schwer, sich weiterzuentwickeln. Und über kurz oder lang wird man sich auch eher dem Niveau nach unten anpassen. Schon alleine aus Gründen der geistigen Gesundheit…
Hallo,
um diese Frage zu beantworten, müsste man erst mal eingemeingültig „schlau“ und „dumm“ definieren.
Meiner Ansicht nach, sollte man „Intelligenz“ und „Intellekt“ bei der Beantwortung getrennt betrachten.
Ich halte die Intelligenz für die angeborenen Möglichkeiten, sein Gehirn zu benutzen - gekennzeichnet durch die Geschwindigkeit mit der man lernen kann und der Fähigkeit selbständig Verbindungen zwischen Gelerntem herzustellen und so neue Erkenntnisse zu generieren.
Intellekt umfasst nach meinem Verständnis das Erlernen von Fakten, Ereignissen deren Verbindung sowie, und vor allem, deren aktive und gezielte Anwendung. Wobei die Intelligenz dem Intellekt Grenzen setzen.
Wenn man „dumm“ mit geringer Intelligenz und „schlau“ mit hoher Intelligenz übersetzt, dann kann ein „dummer“ Mensch tatsächlich leichter die Grenzen seines Intellekts erreichen, wenn er sich mit Menschen umgibt, die eine hohe Intelligenz und einen ausgeprägten Intellekt haben. (Wobei zu hohe Intelligenz und großer Intellekt auf die „dummen“ Menschen nicht selten wie Arroganz und Überheblichkeit wirken.) Wenn ein höherintelligenter Mensch umgeben ist von weniger intelligenten Menschen, Menschen mit niedrigem Intellekt so wird es ihm deutlich schwerer fallen, die Grenzen seiner Intelligenz auszureizen, seinen Intellekt zu bilden, als wenn er von seinesgleichen umgeben ist. Wenn er sich seiner Intelligenz bewusst ist, sein Intellekt schon stark ausgebildet ist und er erst später in den Kreis der „dummen“ gerät, kann ihn das mitunter stark frustrieren. Vermutlich kann auf Dauer sein Intellekt abnehmen, aber nicht die Intelligenz.
Ich finde, dass kann man gut bei w-w-w erkennen: die Menschen höheren Intellektes sind ob der einfachen Schlüsse der schlichten Gemüter oft frustriert - auch weil bei diesen häufig Meinung Wissen ersetzt. Während eben diese schlichten Gemüter Verschwörung, Bashing und Arroganz der intellektuell besser aufgestellten hinter ihren Antworten und Aktionen zu erkennen meinen.
Warum die „dummen“ hier bei w-w-w nicht viel schlauer werden? Weil sie vermutlich die Grenze ihres Intellektes erreicht haben, die ihnen die Intelligenz stellt. Warum die „schlauen“ hier bei w-w-w nicht dümmer werden? Es gibt genügend Mitnutzer, die auf ihrem Niveau denken, wodurch ein „Herunterziehen“ nicht ganz so schnell passiert. Wobei wir Menschen natürlich Individuen sind und jeder sein persönliches Maß an „Aufstieg“ und „Abstieg“ des Intellekts hat.
Frohe Weihnacht
Pierre
Wenn man sich mit dummen Menschen umgibt, wird man in Relation immer schlauer, statistisch aber immer dümmer.
Und natürlich umgekehrt!
Grüße an die Genies und die Deppen
p.s.: am meisten seinen geistigen Horizont erweitern wird man wohl, wenn man sich mit allen, möglichst unterschiedlichen Menschen umgibt
Ich halte es mit Schopenhauer: Dummheit ist eine natürliche Begabung. Zitat Ende
Also nichts mit Ansteckung.
Die Menschen sind eben mehr oder weniger begabt. Auf der anderen Seite hat es die Vorsehung so eingerichtet, dass der Verstand absolut gerecht verteilt ist, denn jeder glaubt er hätte genügend.
Das Gegenteil dürfte eher zutreffen.
Wenn ältere Kinder sich in die Denkweise von ihren jüngeren Geschwistern hineinversetzen müssen um diese zu verstehen trainieren sie ihr Gehirn, dass könnte ein Grund dafür sein, dass sie im Allgemeinen intelligenter sind.
Das wird wohl auch „umgekehrt“ „funktionieren“; jüngere Geschwister müssen kombinieren und erahnen was die älteren Geschwister wollen oder vorhaben.
Das müssen Kinder aber permanent wenn sie mit Erwachsenen und anderen Kindern interagieren. Der Zusatznutzen durch die großen Geschwister dürfte sich daher in Grenzen halten.
…nochmal ne andere Meinung:
So gut wie alles ist ansteckend! Zumindest eine höhere Spezialisierung bzw. Fähigkeit in einer Sache.
Nimm zum Beispiel, wenn du mit einem Freund ein Thema gefunden hast, dass euch beide begeistert. Da kannst du fast alles einsetzen von Sportart bis Briefmarkensammeln. In der begeisterten Diskussion darüber werdet ihr euer Niveau, auch durch den Spaß den ihr an der Sache habt, schnell steigern…
- dazu gehört die schwäbische Volksweisheit: „Dia Domme moinet, dia Gscheide wisdad nix.“
[A bissle domm isch jedr, abbr so domm wia manchr isch koinr.](https://www.schwaebisch-schwaetza.de/schwaebisches_woerterbuch.php?s=A bissle domm isch jedr, abbr so domm wia manchr isch koinr.)
Jeder ist ein wenig dumm, aber so dumm wie mancher, ist niemand.
Moin!
Ich weiß zumindest, dass ich bessere Musik mache, wenn ich mit besseren Musikern spiele und schlechtere, wenn ich mit schlechteren musiziere.
Gruß, Diva
Eigentlich sagt man aber auch bei Musikern: Achte eher darauf, dass du dich mit den Leuten gut verstehst und lange mit ihnen auskommst, dann lernst du auch mit der Zeit, immer bessere Musik zu machen.
Also - keine These ohne Antithese.
Hi oldy!
Das ist in meinen Augen keine Antithese.
Um in einer Band gute Musik zu machen ist es sicher wichtig, dass man sich gut versteht. Wenn aber alle Musiker schlechter sind als ich, gibt es da nichts für mich zu lernen.
Ich hab regelmäßig Musik gemacht auf Open Stage Veranstaltungen - mit Musikern, die ich nicht einmal kannte. Trotzdem war ich da immer am besten, wenn es gute Musiker waren. Hat vielleicht damit zu tun, dass mich als Sängerin die Instrumente quasi durch ein Stück „tragen“.
Auf eben diesen Veranstaltungen bin ich aber auch schon jämmerlich abgekackt mit meinem Gesang, wenn der Gitarrist oder Pianist einen Scheiß gespielt hat. Egal, wie nett die vorher waren - für die Qualität der Musik hat es nichts gebracht.
Aber sicher sind Band und Open Stage zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Gruß, Diva
Die Kraft einer Kette ist eben nur so groß wie das schwächste Glied stark ist.
Das gilt für jede Gruppenarbeit.
Wobei Musik (einschließlich der von Black Sabbath oder AC/DC) nicht in erster Linie stark zu sein braucht.
Ein hübsches Exempel ist Chorgesang, wenn stimmsichere Sänger mit weniger voluminösem Gebläse in der zweiten Reihe stehen und die vor ihnen angeordneten voluminösen, aber manchmal ein bisselchen verpeilten Stimmen auf der Spur halten: Zusammen ergibt das einen Chor, der mehr ist als die Summe seiner Glieder. Vor allem, wenn dann noch ein Chorleiter dabei ist, der sowohl Dirigenten- als auch gesangliche Qualitäten hat.
So einer z.B.:
Man kann natürlich nicht beweisen, dass der Chor noch besser wäre, wenn diese verpeilten Stimmen nicht auf Spur gehalten werden müssten.