Klamotten haben eine hohe Mage und wie richtig erkannt, müssen
diese irgendwann verkauft werden, weil jedes Jahr neue
Modetrends gefahren werden müssen und Lager geräumt werden
müssen.
ok der Vergleich hinkt, das seh ich ein. Lassen wir das mal mit den Klamotten weg.
Bei Digitalen Medien muß aber sicher kein Lager geräumt
werden.
Außerdem handelt es sich bei Steam-Sales um feste Daten
(Summer Sale im Juli/August, Helloween Sale im Oktober und
Weihnachtssale zu Weihnachten. Dazu jeden Tag der Tagesdeal
und fast immer einen Midweek-Deal und einen Weekend Deal
(meistens zwei).
Die Daten mögen fest stehen aber die Spiele nicht.
Dabei geht es bei den „großen Sales“ um fast die gesamte
Produktpalette. Auch neue und beliebte Spiele. Dabei geht die
Rabattierung je nach Alter und Erfolg des Spiels.
NACH den Sales kosten sie aber wieder ihren „gewohnten“ Preis.
Damit wird dem Käufer suggeriert „JETZT“ zuzuschlagen.
Ein Marketingtrick. Mehr nicht.
Es hat also nichts mit „normalen“ Angeboten zu tun wie z.B.
bei Blitzangeboten, wo schnell irgendwelche Ware angeboten
wird um Kunden zu locken (geringe Stückzahlen) oder
Lagerbestände zu räumen (wiederholende Blitzsales).
Wie gesagt; Es muß ja irgendwie vergütet werden. Ich kann mir
kaum vorstellen, das Steam 100.000 Spielelizenzen EINES Spiels
einkauft und dann sagt „So, die müssen jetzt weg“ und verkauft
die für 5 Euro statt für 40 Euro. Und macht dabei 20 Euro
Verlust pro Spiel. Und das dann auf den ganzen Katalog.
Bei 5 Euro „Gewinn“ kann ja für den Publisher und Steam nur 5
Euro Einnahmen bei herumkommen. Und da wird der Publisher
vielleicht sagen „Hey, du verkaufst da unser Spiel für 5 Euro,
wo wir doch eigentlich 40 Euro für haben wollten“.
Du redest von Gewinn und Verlust. Verabschiede dich davon.
Bei immateriellen Gegenständen muss man das anders sehen.
Anders als bei materiellen Gegenständen hat man keine laufenden Kosten. Keine Logistik, keine Lagerkosten (wie Du ja auch schon festgestellt hast), keine Servicekosten für Verkäufer. Klar fallen Kosten an (Server, Verwaltung, etc.) aber die sind entweder sowieso da, also fix (Server) oder verschwinden gering (Verwaltung). Ob 10 oder 10.000 Einheiten/Lizenzen verkauft werden macht von den Produktionskosten her keinen Unterschied.
Sehr viele Spieler kennen diese Sales und warten gezielt
darauf. Ich tu dies auch schon seit Jahren und kaufe mir nur
noch einmal im Jahr ein Vollpreisspiel (wenn überhaupt).
Bei den Sales decke ich mich dann für 30-60 Euro mit Spielen
ein und habe ein halbes Jahr damit zu tun.
Das ist doch prinzipiell „Geschäftsschädigend“ für die ganze
Branche. Trotzdem sind die Steam-Sales unheimlich heiss
begehrt und werden sogar von den Publishern beworben, obwohl
die doch ein größeres Interesse daran haben sollten, das ich
mir das Spiel im Laden oder in deren Online-Shops kaufe…
Also hier gehst Du schon sehhhhr tief in die Materie. Steam und Publisher sind sich dessen bewusst, dass es mit Sicherheit Spieler gibt, die das Spiel zum Vollpreis kaufen würden aber eben auf ein Sale warten. Sie wissen allerdings auch, dass es viele gibt, die eben zum Sale einkaufen was sie sonst nicht tun würden. Zu ermitteln welche Methode, bzw. welcher Rabatt zu welchem Zeitpunkt oder ob ein Rabatt überhaupt sinnvoll ist, ist unmöglich. Steam bzw. der Publisher wird schon entsprechend recherchiert haben wie das Kaufverhalten der Spieler so ist und wie sich dadurch ein maximaler Gewinn erzielen lässt.
Steam ist „nur“ ein Vertriebskanal. Aber es ist wie gesagt schwer festzustellen wann wie wo Geld fließt.
Letztlich bin ich mir aber ziemlich sicher, dass der Publisher das letzte Wort hat, zu welchem Preis das Spiel angeboten wird.
Zur Vergütung von Steam:
Vorstellbar ist eine Provision pro Verkaufte Einheit an steam.
Oder es wird im Vorfeld ein fester Betrag vereinbart unabhängig von den verkauften Einheiten.
Oder ein Mix aus beiden.
Vielleicht noch Boni wenn gewisse Verkaufszahlen überschritten werden.
Man darf natürlich nicht vergessen dass Steam als größter Vertriebskanal auch jede Menge Druck ausüben kann.
Ich glaube nicht dass Steam die Lizenzen im Vorfeld aufkauft. Oder hast Du schon mal erlebt dass ein Spiel bei Steam ausverkauft war?
Schlussendlich kann ich nur folgendes sagen: Schaut man sich EA oder Activision Blizzard an, kann man sich sicher sein, dass die Spiele genau so angeboten werden, dass EA und co. den größtmöglichen Nutzen haben. Da wird nichts verschenkt oder zum Nachteil verscherbelt.
Gruß
Markus