Dunkle Materie und Energie macht 96 % aus?

Hallo Experten,

im neuen Kosmos Himmelsjahr ist zu lesen, dass man nur 4 % aller Substanzen kennt, aus denen das Weltall besteht (Sterne, schwarze Löcher, Planeten, Gas, Staub, etc.).
96 % des Universums besteht also aus Materie oder Energie mit völlig unbekannten, ungeklärten Eigenschaften.

Entdeckt wird diese dunkle Materie ja durch das scheinbare Missverhältnis von viel zu schnell drehenden Galaxien und Abschätzung der (sichtbaren) Masse, deren Schwerkraft eigentlich zu klein ist, um die Galaxien zusammenzuhalten.

Nun meine Frage: Kann man denn die Masse der „baryonischen“ Materie so genau abschätzen, dass man weiß, sie macht nur 4 % der Gesamtmasse aus? Könnte es nicht sein, dass z. B. die Anzahl der Sternenzwerge, Planeten und anderer schwer erkennbarer Objekte viel größer ist als gedacht?

Gruß!
Christian

Nun meine Frage: Kann man denn die Masse der „baryonischen“
Materie so genau abschätzen, dass man weiß, sie macht nur 4 %
der Gesamtmasse aus?

Nein.

Könnte es nicht sein, dass z. B. die
Anzahl der Sternenzwerge, Planeten und anderer schwer
erkennbarer Objekte viel größer ist als gedacht?

Das kann nicht nur sein, sondern das ist auch so - wenn man davon ausgeht, was man sich zu der zeit gedacht hat, als die Existenz der Dunklen Materie erstmals postuliert wurde. Heute weiß man, daß es sehr viel mehr baryonische Materie gibt, als wir sehen. Allerdings reicht die baryonische Materie selbst bei optimistischen Schätzugen nicht, um die Diskrpanz zwischen den Masseverteilungen zu erklären, die man einerseits aus der Geschwindigkeitsverteilung und andererseits aus der Helligkeitsverteilung von Sternen und Galaxien ermittelt. Es liegt also nahe, daß es große Mengen nichtbaryonische Materie gibt. Dafür kommen dann nicht nur „normale“ Teilchen wie Neutrinos u.ä. in Frage, sondern auch exotische Formen von Materie, die sich einer direkten Beobachtung möglicherweise gänzlich entziehen.

Die Dunkle Energie ist übrigens noch eine ganz andere Spielwiese.