Durchgangsdose bei Vodafone und Fritzbox

Hallo Allerseits,

heute wurde von Vodafone per Koaxialkabel die Frizbox an das Vodafonenetz angeschlossen (von Vodafone-Techniker). Aus technischem Interesse hatte ich mir die Empfangsdose angeschaut. Es ist eine Axing BSD 963-10N Unterputz Durchgangsdose. Was mich nun wundert, es wurde kein Endwiderstand an den zweiten (Durchgangsanschluß) eingebaut. Nicht falsch verstehen, es funktioniert alles. Nur dachte ich, man müsse bei der letzten Dose einen Endwiderstand einsetzen oder eine Stichdose benutzen.

Für alle Infos danke im Voraus.

MfG
AL

Deine Bewertung würde ich teilen.
Allerdings passt das gut zu meiner Beobachtung, dass in sehr vielen Fällen unsauber gearbeitet wird. Hatte erst letzten Monat jemand hier, der ein neues Kabel gezogen hat und dabei ebenfalls das Fehlen des Abschlusswiderstands feststellte.

Ciao, Allesquatsch

Leider funktioniert es oft auch ohne Abschluss-Widerstand.

Probleme gibt es auch nicht bei der letzten Dose, sondern bei denen dazwischen. Bei welchen hängt von der Wellenlänge des Signals ab.
Nehmen wir einmal 3m als Wellenlänge, dies wären um die 100MHz.
Ohne Abschlusswiderstand wird die Welle am Ende reflektiert und durchläuft das Kabel nochmals in der Gegenrichtung.

Etwas vereinfacht:
Wenn jetzt ein Wellenberg auf einen Wellental trifft, wird das Signal praktisch ausgelöscht, treffen zwei Berge aufeinander, hat man den doppelten Pegel.
Damit dies richtig schön wird, muss die Länge des Kabels ein vielfaches der der halben Wellenlänge sein, also von 1.5m.
0.75m vor der Dose hat man dann eine Auslöschung und bei 2.25m den doppelten Pegel. Dies wiederholt sich alle 3m.

Dazu kommt noch ein weiteres Problem:
Die Welle bewegt sich mit etwa 0.3m/ns.
Je weiter man von der Enddose weg ist umso älter ist das überlagerte Signal.
Beim analogen Empfang, äusserte sich dies in Geisterbildern. Das TV-Bild sah man ein zweites mal, leicht nach rechts versetzt. Aus dem Versatz konnte man dann berechnen wie der zeitliche Versatz war. Besonders beim Empfang in den Bergen hatte man dieses Problem früher sehr oft, weil ein Signal direkt empfangen wurde und ein zweites als Reflektion einer Felswand.
Beim digitalen Empfang gibt es keine Geisterbilder mehr, die Bitfehlerrate steigt an, Im Extremfall ist dann gar keine Decodierung des Signals möglich, obwohl der Pegel eigentlich gut ist.

Die Zahlenwerte sind nicht genau, einerseits ist die Lichtgeschwindigkeit nicht 300’000km/s, sondern etwas weniger und im Kabel sind elektromagnetische Wellen etwas langsamer.

MfG Peter(TOO)

Hallo Allerseits,

danke an alle Info-Geber.

@Peter_TOO:
Sehr ausführlich und verständlich. Hier nochmal eine kleine Zusatzfrage. Besteht die Möglichkeit, dass die reflektierte Welle (so sie denn auftritt), an der „Gegenstelle“ nochmals reflektiert wird und dadurch Probleme entstehen? Und das dieses Problem mit einem passenden Abschlußwiderstand vermieden werden könnte?

Vielen Dank im Voraus.

MfG
AL

Hallo AL,

JA, dem ist im Prinzip so.

Man braucht also an beiden Enden des Kabels einen Abschlusswiderstand.
Praktisch ist aber der Abschluss-Widerstand im Verstärker, oder bei SAT im LNB, meist fest eingebaut.

MfG Peter(TOO)