'Durchschlag'?

Huhu!

In welchen Teilen Deutschlands benutzt man das Wort „Durchschlag“ für Nudelsiebe, bzw. Siebe?

Ich kannte nur das Wort Durchschlag für diese zum selbstständigen stehen fähigen Siebdinger, in denen man Nudeln abschütten kann, aber jetzt bin ich bei meinen Mitbewohnerinnen damit auf völliges unverständniss gestoßen - und die eine kommt aus Friesland, und die andere irgendwo aus Süddeutschland.

Das legt den Verdacht nahe, das man nur in einem begrenzten Teil Deutschlands „Durchschlag“ sagt, und im Rest von D halt nicht.

Weiß wer was genaueres?

Grüßlis!
Scrabz aka Philipp (aka Drache).

Hallo,

ich kenne das Wort nur, weil die Dinger bei IKEA so heißen. In meiner Gegend (Bergheim, Rhein-Erft-Kreis) nennt man die Dinger Seihe.

Gruß,

Myriam

Hallo Drache!

In welchen Teilen Deutschlands benutzt man das Wort
„Durchschlag“ für Nudelsiebe, bzw. Siebe?

Im östlichen Ösi-Land heißen die großen Dinger Sieb und die kleinen „Seicherl“ (insb. „Teeseicherl“; von „seihen“).

„Durchschlag“ kenne ich ausschließlich vom früheren Maschinschreiben mit Kohlepapier …

Gruß
Barney

„Durchschlag“ kenne ich ausschließlich vom früheren
Maschinschreiben mit Kohlepapier …

Hallo Barney,
du hast noch Kohlepapier genutzt? Ich meine jetzt nicht das violette Durchschlags"papier".
Grüße
Ulf

Hallo Ulf

Vor dem Durchbruch der selbstdurchschreibenden Papiere wurden Formulare noch sehr oft mit Einmalcarbon-Papieren versehen. Diese schrieben schwarz durch und die Kopien waren nach längerer Lagerung noch einwandfrei lesbar.
Kopien mit chemischem Durchschreibepapier mögen Lichteinfall weniger.

Ob das heute noch zu haben ist, weiss ich nicht.

Gruss
Heinz

Bei uns, einer Hamburger Familie, heißt es für das Gefäß mit den großen Löchern durch das man Nudeln abgießt oder in dem auch ein grüner Salat gewaschen wird stets ‚Durchschlag‘. Ein Sieb ist viel feinmaschiger, sowohl wenn es groß ist als auch z.B. ein Teesieb.

Gruß
Karen

Hallo Scrabz,

bei uns daheim heißen diese Art von Küchenhilfen im Allgemeinen „Seiher“, z.B. „Spätzlesseiher“. Das Wort Durchschlag kenne ich in diesem Zusammenhang nicht. In Kombination mit der Aussage deiner süddeutschen Mitbewohnerin kannst du also den Süden Deutschlands (Württemberg) vermutlich ausschließen.

Gruß,
Jörg

Vor dem Durchbruch der selbstdurchschreibenden Papiere wurden
Formulare noch sehr oft mit Einmalcarbon-Papieren versehen.
Diese schrieben schwarz durch und die Kopien waren nach
längerer Lagerung noch einwandfrei lesbar.
Kopien mit chemischem Durchschreibepapier mögen Lichteinfall
weniger.

Hallo Heinz,
das, von dem ich schreibe, hinterließ als Abdruck eine blaue Schrift. Ich kann mich sogar noch an den Geruch erinnern. Wir nannten es Blaupapier. Ältere Menschen nannten es noch Kohlepapier, obwohl es nicht mehr schwarz war.
Grüße
Ulf

Huhu!

Bei uns, Nordhessen, heißen die Dinger auch Durchschlag.

LG, Karin

Hallo Ulf,

du hast noch Kohlepapier genutzt?

Ei freilich - und vereinzelt wird’s sogar heute noch benützt, z.B. bei amtlichen Rückscheinbriefen.

Grüße
Barney

Moin,

ich bin in Duisburg aufgewachsen, und da hieß es auch Durchschlag.

Gruß

Kubi

Servus Jörg,

nicht erhellend, bloß weils so schön ist:

  • „Ond Fritzle, vo wa hots dr Hochwirda heit ghet en dr Schual?“
  • „Vom Seiher halt…“
  • „Vo waaa? Du Lomp du niatzigar do hosch grad an Seiher links ond rechts and Backa na! Werscht widar ge Fresch fange gange sei mit deine saubere Kamarada! Etz ruafen grad aa, de Hochwirda, wa do gwäa ischt heit…“
    (etwas später)
  • „Äba langt mers grad mit deine dumme Ausredana! Etz kommsch do här zu mir, noch gib i dir nomol Seiher - dir weres scho eitränka! Von dr Schepfung hotters ghet ond vom Schepfer, sait dr Hochwirda!“
  • „I hau doch gwis gwisst dasses ebbes ussam Kuchakaschta gwäa ischt!..“

In diesem Sinne

MM

4 Like

off topic - *schmunzel* - owT
.

Auch ich als Sachse kenne den „Durchschlag“ als Nudelsieb.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo, Ulf,
selbstverfreilich gibt es auch heute noch Kohlepapier. http://www.pelikan.de/de/docs/pro_viewall.php?aid=35…
Dieses wird vor allem in mechanischen oder elektrischen Schreibmaschinen verwendet. Und auch diese gibt es noch!
Das blaue - (heute meist „Blaupapier“ genannt, da die ursprüngliche Bezeichnung „Kopierpapier“ sich auf weißes Papier für Laserdrucker und Kopierer verlagert hat) wird bevorzugt für handschriftliche Kopien verwendet, daher auch der Name „Durchschreibepapier“.

Gruß,
Eckard
PS: Tut mir leid, dass unsere Begengnung am Samstag so kurz war. ich hätte gern noch länger mit Dir geplaudert, aber alte Leute müssen eben zeitig ins Bett :smile:

Äähhm,
das sollte eigentlich mit oben stehen:

Um die Kurve zum „Durchschlagpapier“ wieder zu kriegen - damit bezeichnet man die im Gegensatz zur ersten Seite (meist 80g/m²) dünneren folgenden Seiten. Bei kräftigem Anschlag konnte man meist bis zu 5 „Durchschläge“ pro Schreibsatz herstellen, der letzte war allerdings dann nicht immer gut lesbar.

Jetzt habe ich fertig
Gruß
Eckard

Hi Martin,

do hosch grad an Seiher links
ond rechts and Backa na!
noch gib i dir nomol Seiher

bei oos wird oim koi Seiher an Backa na gea, sondern es heißt:

„I hau dr oina na an dein Seiher!“

Auch nett, gell?

Und außerdem gibt’s no a „Suierle“, was ein kleiner, gerade entstehender Pickel
ist.

Gruß
Bolo

Hallo,

auf der Alb:
Seiher (mit großén Löchern und Füßen und/oder langem Griff; aus emailliertem
Blech oder neuerdings aus Kunststoff; für Salat, Spätzle, Nudeln usw.).
Ein großes, etwas gröberes Drahtsieb heißt: Nudelsieb.
Ein kleines Teesieb.
Durchschlag gab’s nur fürs Schriftliche. Oder als Werkzeug (auch Durchtreiber
genannt).

Gruß
Bolo2L

Hallo Ulf

was Du beschreibst, nannte man in der Schweiz in Druckereien Indigo-
Papier (wegen der blauen Farbe).
Später gab es dann plastifizierte Blätter, auch in Schwarz.
Im Gegensatz zum Einmalcarbon sind diese mehrfach verwendbar.
Wie Eckard schreibt, sind diese Dinger heute noch erhältlich.

Gruss
Heinz

Hallo, scrabz!

Ich habe das Wort „Durchschlag“ im küchentechnischen Zusammenhang erst bei den Weißnichtwievielsterneköchen gehört.

Ansonsten hieß das bei mir, wie schon mehrfach erwähnt, „Seiher“.
Ich glaube fast, manchmal wird auch ein Passevite, also eine „Flotte Lotte“ als Durchschlag bezeichnet (oder man kann statt dieser einen „Durchschlag“ benutzen?).

Grüßle
Regina