Huhu zusammen. Ich meine ja , der Funfaktor ist natürlich da, aber ich möchte ja nicht unbedingt Verluste machen, wenn ich in so ein Maschinchen investiere… Also, gibt es über kurz oder lang bei Oldtimern eine Wertsteigerung oder mach ich doch eher Verluste? Ich hab mich noch nicht entschieden welches Modell in Betracht käme, also kann ich euch leider keien spezifischeren Infos geben…
Hi,
der Kauf kann sich lohnen, kann aber auch ein totaler Verlust sein. Das hängt halt von dem von dir nicht näher spezifiziertem Modell ab.
Grüßle
Frank K.
Hallo!
Ein jedes im Alltagsbetrieb benutzte Auto verschleißt und rostet bis zur Schrottreife. Es sei denn, man stoppt den Prozess, mottet das Auto sachgerecht ein und bewegt es allenfalls selten, dann aber nur vorsichtig und sowieso nur auf sauberen, trockenen Straßen. Wenn es sich um ein Exemplar handelt, von dem es nicht mehr viele gibt, am besten ein Klassiker mit Kultstatus, gibt es eine Chance auf Wertsteigerung.
Wer Spaß haben und das Fahrzeug alltäglich benutzen will, wird das Auto einfach nur verschleißen, aber keine Wertsteigerung erleben. Daran ändern auch Geschichten von Leuten nichts, die ein altes Auto kauften, ein paar Jahre nutzten und es danach zu einem höheren Preis verhökerten, als sie selbst bezahlten. So etwas mag es in Ausnahmefällen geben, aber von Wertsteigerung wird man dabei nicht reden können, allenfalls vom Glück, einen Dummen gefunden zu haben. Bis zu nennenswerter Wertsteigerung vergehen i. d. R. Jahrzehnte, mehrere Autoleben.
Wer ein altes Auto kauft, das womöglich das Zeug zum teuren Klassiker hat und voraussichtlich eine nennenswerte Wertsteigerung erfahren wird (lässt sich bei einigen Fahrzeugtypen durchaus erahnen), braucht 5 Voraussetzungen:
- zusätzlich ein Alltagsauto
- es muss sich um ein unverbasteltes Exemplar handeln, das noch niemand kaputt geritten hat, der Fun haben wollte
- einige Jahrzehnte Geduld
- den geeigneten Platz zum Einlagern
- Sachverstand und eine eigene Werkstatt mit Möglichkeiten, die über eine gewöhnliche Kfz-Werkstatt deutlich hinaus gehen oder sehr viel Geld für die Restaurierung.
Gruß
Wolfgang
Hallo,
Momentan unterliegen auch Oldtimern einer Wertsteigerung - sofern sie „gut“ behandelt werden, wie @wolfgang_Dreyer schon schrieb.
Aber! Die Wertsteigerung hängt auch vom Zuwachs des Vermögens der Interessierten ab. Im Allgemeinen entwickeln sich Preise für (seltene) Waren zu immer größeren Blasen, die Preise steigen immer weiter, bis sich irgendwann keine Käufer mehr finden. Und dann bricht der Markt zusammen. Mal stärker mal schwächer.
Grüße
Hallo,
der Zug ist abgefahren, weil sich die wirklich interessanten und vor allem seltenen Exemplare längst im Besitz von Museen oder Leuten mit gut gefüllten Konten befinden.
Das,was sich jetzt zur Zeit hier noch tummelt, nämlich Fahrzeuge der 1950er-bis 1970er Jahre,
wird sich in ein paar Jahren dadurch erledigen , das die Besitzer ins Altenheim gehen.
Und damit die Nachfrage gegen Null gehen wird,weil es einfach von diesen Baujahren zuviele
Fahrzeuge gibt.
Puh. Ich glaube ich werde einen solchen Kuaf dann wohl och nochmal überdenken. Ihc kauf mir ja kein Auto, um es 3/4 vom Jahr nur in der garage zu begutachten… Aber ich danke dir!
Hallo!
Wertvolle, möglicherweise im Wert steigende Oldtimer bewegen sich nicht im Altersbereich üblicher Autos. Sie sind 40, 50 Jahre alt oder älter. Die wertvollen Exemplare sind zudem rar, so dass es weder eine Ersatzteillogistik, zuweilen nicht einmal mehr den Hersteller gibt. Es ist eben ein Unterschied, ob man ein Blechteil, z. B. eine Motorhaube, ab Ersatzteillager kauft oder ob das Teil per Hand aus Karosserieblech gedengelt werden muss. Manche Teile müssen als Einzelstücke gegossen oder aus dem Vollen gefräst werden. Was üblicherweise für kleines Geld binnen Tagesfrist zu beschaffen ist, kostet mal eben mehrere Monatsgehälter eines durchschnittlichen Arbeitnehmers.
Für etliche alten Fahrzeuge gibt es Clubs, deren Mitglieder Ersatzteile horten. Aber wenn es Clubs gibt, gibt es auch noch etliche Autos des entsprechenden Typs, für die Teile schwer beschaffbar, aber die alten Autos nicht wirklich viel wert sind.
Wer z. B. solche Schätzchen aus den 60ern besitzt http://fotos.autozeitung.de/938x704/images/bildergalerie/2013/10/Bilder-Mercedes-220-SEb-Coupe-001.jpg oder http://auto.samondeo.com/images1/citroen-ds-19a-pallas-10.jpg , fährt damit bestimmt nicht im Winter über salzige Straßen und wird es auch nicht auf den Aldi-Parkplatz stellen, damit irgendwer mit dem Einkaufswagen dagegen rempelt. Jedes Teil wird noch beschaffbar sein, aber man muss viel Geld dafür hinlegen.
Bei noch älteren Exemplaren http://p5.focus.de/img/fotos/origs2560936/9849409096-w472-h354-o-q75-p5/Auto-Zeitlos-elegant-Dieser-Mercedes-Benz-500-K-entstand-Mitte-der-30er-Jahre.jpg wirst Du für jede Kleinigkeit die Größenordnung eines Jahresgehalts hinlegen und das Auto überhaupt nicht mehr im öffentlichen Verkehr bewegen.
Die meisten Oldtimer sind einfach nur alte Autos, wurden in riesigen Stückzahlen gefertigt und bis nur noch wenige, möglicherweise wertvolle Exemplare übrig sind, müsste man ein halbes Menschenleben warten.
Es gibt einige schicke Fahrzeuge, die das Zeug zum Klassiker haben, z. B. der Alfa 156 https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0f/Alfa_Romeo_156_Sportwagon_front_20071004.jpg. Wurde massenhaft hergestellt, aber aufgrund des hervorragenden Fahrwerks und des drehfreudigen Motors landeten die meisten Exemplare in den Händen von Leuten, die Spaß haben und mit Schmackes durch Kurven heizen wollten. Wer das Glück hat, ein nicht verheiztes Exemplar zu erwischen, hat gute Chancen, es für kleines Geld zu erwerben, muss es nur noch ein, zwei Generationen vor Nässe und zu viel Sonne in einer gut belüfteten Garage aufbewahren und hat dann einen begehrten, wertvollen Oldtimer. Vielleicht.
Einen alten Schlorren als Alltagsauto zu erwerben, um sodann auf Wertsteigerung zu hoffen, funktioniert jedenfalls nicht. Die meisten Autos werden zu Hunderttausenden oder Millionen Exemplaren gefertigt und unterscheiden sich nur noch durchs Firmenlogo. Da kann man ewig warten, wertvolle Sammlerstücke werden es vorhersehbar nie. Es sind die wenigen wirklich gelungenen Designs, auch in Jahrzehnten noch schicke Hingucker, die in ferner Zukunft und mit ganz viel Glück im Wert steigen.
Was an Parolen über Oldtimer als Geldanlage durch die Gegend geistert, ist Verkäufergeplärre und entbehrt jeder Grundlage. Wo es in Einzelfällen zu wertvollen Exemplaren kommt, muss man die Jahrzehnte der Aufbewahrung und das Vermögen für Restaurierung gegenrechnen und wird zumeist feststellen, dass das Geld bei der Sparkasse besser angelegt wäre.
Gruß
Wolfgang
Faustregel:
Bei Autos mit einem Zeitwert von 100.000 Euro und höher kann man evtl.mit einem Gewinn rechnen.
was sich in den letzten Jahren rentiert hätte, wäre z.B. der 911er Baureihe 993 gewesen, da gabs Preissteigerungen von bis zu 30 % in 3 Jahren bei Fahrzeugen unter 100.000 km
Hallo,
die bisherigen Antworten enthalten viel Wahrheit, sind mir aber im Allgemeinen zu negativ gehalten.
Praktisch jedes Modell von BMW oder Mercedes endet bisher nicht bei Wert 0, sondern durchläuft eine Wertparabel, deren Tiefpunkt man zum Kauf nutzen muss. Gilt natürlich nicht für jedes Auto, der Zustand und die Laufleistung müssen schon passen.
Aktuelle Beispiele: BMW E34 M5. Den gab es mal für unter 5.000,- Euro in brauchbarem Zustand, heite kostet schon der Schrott das Doppelte.
Oder Mercedes 320 CE Cabrio der Baureihe A124. Mit wenigen km in gutem Zustand noch vor wenigen Jahren im 4-stelligen Preisbereich angesiedelt, bekommst Du heute kaum einen unter 20.
Oder R107, W116, W123, Golf I, BMW E30, E28, T1, T2, T3 Syncro, Porsche 924 turbo, 914, AMG E60, alle Alpina, Ford Granada/Capri, Audi Typ 43, 85, Toyota HJ61, Lancia Delta Integrale… die Liste könnte ich endlos fortsetzen. Und alle haben sich locker verdoppelt bis verzehnfacht im Wert, die letzten paar Jahre.
Hierbei ist aber wichtig: Deine Frage war WERTSTEIGERUNG, nicht damit Geld zu verdienen. Es gibt durchaus viele Fahrzeuge, deren Wert auch heute noch - auf die nächsten Jahre betrachtet - steigen wird. Dies aber als Geldanlage zu betrachten, ist absurd.
Allein die Abstellplatz- u. Erhaltungskosten kompensieren das locker.
ABER: Wer heute einen Mercedes W123 240D hat, fährt mit unter 7l/100km in jede Umweltzone, und das noch kultig und recht komfortabel. Und er hat eines ganz sicher NICHT: Den völlig absurden Wertverlust eines Neuwagens!
Ideal sind Käufe von Modellen, die heute noch nicht 30 Jahre alt sind - daher kein H-Kennzeichen bekommen können - und eine geringe Laufleistung, keine Unfallschäden und einen top Allgemeinzustand aufweisen.
Z.B. Mercedes W124 300TD-T oder 4matic, BMW E28 524td, Audi 100 Typ 44 oder C4 TDI, Typ 85, AMG E60, Alpina B10 BiTurbo, Saab 900/I, 9000, VW Golf II GTI 16V, Mazda 929 Coupé, Subaru XT, Turbo GT, Volvo 700er/900er Serien…
Meine Listen sind hier rein aus dem Gedächtnis oder aus meiner (langjährig praxiserprobten) Einschätzung, sie sind weder genau überdacht, noch in irgend einer Form vollständig.
In der Regel sehe ich Deinen Ansatz (Idee: Kauf eines Oldtimers, Modell noch unklar) als falsch und nicht zielführend an, da mir scheint, dass Du tatsächlich eine Wertanlage schaffen willst. Da lagerst Du besser Altöl ein, das bekommst Du heute noch geschenkt. Warte ein paar Jahre…
Der richtige Ansatz wäre: „Ich habe mich derart in einen BMW 2002 verliebt, ist es wirtschaftlich völliger Unsinn, so einen zu kaufen, oder macht man da nicht viel kaputt?“
Grüße
formica
Tach!
Wenn eine relativ sichere Rendite gefragt ist, empfehle ich einen Ferrari 512 BB/i, Ferrari 250 GT SWB, Ferrari 365 Spider oder Maserati Birdcage. Auch ein Alfa Romeo 33 Stradale oder ein Lancia Stratos versprechen noch eine Wertsteigerung. Wer mehr auf US-Cars steht, könnte sich eine Eleonore (Mustang Shelby ´68) suchen oder einen Plymouth Barracuda Cabrio aus ´72.
Diese Auto sind auch alle „fun to drive“.
Es kommt halt aufs Budget an, was davon „drin“ ist.
Wenn das Budget < 130.000 Eur ist, kann ein Alfa Spider Fastback eine feine Sache sein. Macht Spass, ist in unverbasteltem und gewartetem Zustand sehr zuverlässig und verliert kein Geld.
Meinen vermisse ich weit mehr als jede Exfreundin…
Gruß,
M.
Hallo,
noch ein Nachzügler: Wenn es für bestimmte Modelle eine Wertsteigerung gibt, dann gilt das in der Regel nicht nur für die toperhaltenen/-gepflegten Exemplare sondern auch für mäßigen und schlechten Zustand. Das Problem ist dabei, dass Du Platz brauchst, um die Fahrzeuge abzustellen. Wenn der nichts kostet, kannst Du z.B. mit einem Fiat Coupé oder einem MG TF Dir Modelle zur Seite stellen, die in ein paar Jahren vermutlich mehr wert sein werden als heute. Gekauft für 1000 €, verkauft für 1200 € sind satte 20% Wertzuwachs!
Gruß
hps